09.12.-15.12.2014

"Arsch huh": 15.000 demonstrieren in Köln gegen rechte Gewalt +++ Todesfall in Spanien: Regierung erklärt Entlassung von Klub-Sicherheitschefs +++ Saudi-Arabien: Weiblicher Fußball-Fan schleicht sich in Erstliga-Stadion, Strafe erwartet +++ Refugees Welcome? +++ "Werder bewegt": Bremen schafft "Spielräume" für Flüchtlingskinder +++ Eine ganz normale, spezielle Führung BVB-Stiftung lädt Flüchtlinge zur Stadiontour +++ Grünbau macht’s möglich: Ein 18-jähriger Flüchtling in der Nordstadt als Vorbild für BVB-Profi Neven Subotic +++ Aufflammender Antisemitismus: Dietrich Schulze-Marmeling über die Geschichte der Juden im Fußball +++ Fußballclub erhält Preis für Integration +++ Erstklassige Hilfe: Kampagne "Second Fanshirt" +++ Hannover: C-Junioren verprügeln Schiedsrichter +++ Nachtrag: Protestmärsche: Pegida-Anführer sind Polizei als kriminell bekannt

Die wöchentliche Presse- und Blogschau auf Fussball-gegen-nazis.de

"Arsch huh": 15.000 demonstrieren in Köln gegen rechte Gewalt

Sieben Wochen nach den Krawallen von Hooligans und Rechtsextremisten haben in Köln 15.000 Menschen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Die Kundgebung trug das Motto "Do bes Kölle - Kein Nazis he op unser Plätz!" (Rheinische Post)

Todesfall in Spanien: Regierung erklärt Entlassung von Klub-Sicherheitschefs

Der Tod eines Fans von Deportivo La Coruña beschäftigt Spaniens Fußball - und die Regierung. Der zuständige Minister gab das Aus für die Sicherheitschefs der betroffenen Klubs bekannt. (Spiegel Online) Als Reaktion auf die Gewalt-Probleme im spanischen Fußball greift Real Madrid bei den eigenen Fans hart durch und verteilt 17 lebenslange Stadionverbote, nachdem diese Hassgesänge gegen Lionel Messi und Katalonien angestimmt hatten. (Sportnet.at)

Saudi-Arabien: Weiblicher Fußball-Fan schleicht sich in Erstliga-Stadion, Strafe erwartet

Eine Fußballanhängerin aus Saudi-Arabien muss nach einem Stadionbesuch bei einem Erstligaspiel mit einer Strafe rechnen. (11Freunde.de) Vergangenen Mittwoch feierte die Frauenfußballkampagne "Discover Football" in Berlin ihr fünfjähriges Bestehen. Gekommen waren rund 150 Menschen, unter ihnen Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth. Gemeinsam wurde auf die bewegten Jahre der Kampagne zurück geblickt, die sich für Frauenrechte, gegen Homophobie und für die Gleichheit vorm Ball stark macht. (Fussball-gegen-nazis.de)

Refugees Welcome?

Verschiedene Projekte, Initiativen und lose Zusammenschlüsse von Einzelpersonen thematisieren das Schicksal Geflüchteter und nutzen dafür die Integrationskraft des Fußballs. Eine Spurensuche. (Transparent Magazin) Gratis-Eintritt für Flüchtlinge – die Idee wird in Deutschland von einigen Vereinen bereits umgesetzt. Auch in der Schweiz könnte sie dem Zuschauerschwund etwas entgegensetzen. (20Minuten.ch) Die Thurgauer Fußballvereine nutzen die Winterpause, um Ideen zu entwickeln. Sie möchten mehr Zuschauer in die Stadien holen. Bereits werden Junioren für die 2. Liga interregional eingespannt. (...) In Deutschland wird versucht, die Stadien mit einer ungewöhnlichen Idee zu füllen: Es werden Flüchtlinge eingeladen. (Thurgauer Zeitung)

"Werder bewegt": Bremen schafft "Spielräume" für Flüchtlingskinder

Werder bewegt - unter diesem Slogan organisiert der Bundesligaklub von der Weser seit vielen Jahren sein soziales Engagement. 2012 ging der DFB- und Mercedes-Benz-Integrationspreis nach Bremen, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach überreichte die Auszeichnung an Werders ersten Mann Klaus-Dieter Fischer. Nun hat Werder bewegt einen humorvollen Kurzfilm über das Engagement für Flüchtlingskinder gedreht. DFB-TV zeigt ihn. (DFB.de)

Eine ganz normale, spezielle Führung BVB-Stiftung lädt Flüchtlinge zur Stadiontour

Dortmund: Schon oft hat Harald König vor einer Gruppe in der Mixed-Zone des Signal-Iduna-Parks gestanden und erklärt, wie das Prozedere nach einem BVB-Spiel funktioniert. Am Donnerstag war für ihn ein besonderer Tag, die BVB-Stiftung "leuchte auf" hatte über 120 Flüchtlinge eingeladen, an einer speziellen Führung teilzunehmen. (Ruhrnachrichten.de)

Grünbau macht’s möglich: Ein 18-jähriger Flüchtling in der Nordstadt als Vorbild für BVB-Profi Neven Subotic

Zwei junge Männer, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Der eine floh als Kind mit seiner Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien, der andere alleine mit 16 aus Mali. Beide fanden in Dortmund eine neue Heimat. Der eine ist Neven Subotic – Fußballprofi beim BVB. Der andere ist Paul (Name geändert) – glücklicher Azubi bei der TSR Recycling im Dortmunder Hafen. Beim Fußball haben sie sich kennengelernt – bei der Nordstadt-Liga. (Nordstadtblogger.de)

Aufflammender Antisemitismus: Dietrich Schulze-Marmeling über die Geschichte der Juden im Fußball

"Antisemitismus ist etwas, das man nicht besiegen kann. Man kann ihn reduzieren und eindämmen – aber nicht besiegen." Die Worte des renommierten Buchautors Dietrich Schulze-Marmeling klingen eindringlich. Rund 50 Zuhörer lauschen der Lesung, die der 58-Jährige im Fanraum des 1. SC 05, am Platz der Synagoge in der Oberen-Masch-Straße, hält. (Göttinger Tageblatt)

Fußballclub erhält Preis für Integration

Innsbruck – Der Fußballclub Sans Papiers Innsbruck konnte gestern den mit 4000 Euro dotierten „Preis der Vielfalt 2014“ entgegennehmen. Mit dieser Auszeichnung (früher: „Preis der Kulturen“), die von der Stadt Innsbruck seit 2008 vergeben wird, werden Personen und Institutionen gewürdigt, die sich um die Integration von Zugewanderten in Innsbruck besonders verdient gemacht haben. (Tiroler Tageblatt) "Gutes tun – und drüber reden". Unter diesem Motto hatte der Bremer Fußball-Verband mit dem SV Werder Bremen als Partner im April dieses Jahres den Startschuss für den 1. Integrationspreis gegeben. Die 75 Mitgliedsvereine in Bremen und Bremerhaven waren dazu aufgerufen, sich mit integrativen Projekten zu bewerben. Unter dem Slogan "Zusammen zum Ziel" wurden nun gestern Abend im Kulturhaus Stadtwaage die Preisträger ausgezeichnet. Der erste Platz ging dabei an den ATS Buntentor, der einen Scheck über 4000 Euro in Empfang nahm. Insgesamt war der Preis mit 10 000 Euro dotiert. (Weser Kurier)

Erstklassige Hilfe: Kampagne "Second Fanshirt"

Es ist Winter, es ist Weihnachtszeit. Die Menschen jagen durch die Innenstädte um Geschenke zu kaufen, gleichzeitig besinnen sich viele auf die Not anderer Menschen – und spenden. Mögliche Orte, an denen Spenden abgegeben werden können, sind seit Oktober dieses Jahres auch viele Fußballstadien. Initiiert vom "Bündnis aktiver Fußballfans" (BAFF) und der internationalen Fanorganisation "Football Supporters Europe" (FSE), können Stadionbesucher und Fußballfans in vielen deutschen Bundesligastadien der Fanaktion "Second Fanshirt" alte Fanartikel spenden. Diese werden anschließend versteigert. Das Geld soll Flüchtlingsinitiativen zu Gute kommen. (Bundesliga.de)

Hannover: C-Junioren verprügeln Schiedsrichter

In einem C-Jugend-Kreisligaspiel in Hannover ist ein 18-jähriger Schiedsrichter von Spielern krankenhausreif geschlagen worden. Die Tat wird weitreichende Folgen haben: Auf die Angreifer kommt nun eine Strafanzeige zu, der Mühlenberger SV wird die Mannschaft wohl auflösen. (Hannoversche Allgemeine Zeitung) Nimmt die Gewalt auf den Plätzen zu? Und welche Konsequenzen müssen gezogen werden? Ein Interview mit Bernd Ihle, dem Vorsitzenden des Sportgerichts in Hannover. (Hannoversche Allgemeine Zeitung)

Protestmärsche: Pegida-Anführer sind Polizei als kriminell bekannt

Anführer der Pegida werden nach SPIEGEL-Informationen in einer Polizeidatei geführt. Hunderte Anhänger gehören zu zwei Hooligangruppen von Dynamo Dresden, die Behörden als rechtsextrem einstufen. Überschneidungen soll es auch mit Organisatoren von HoGeSa geben. (Spiegel Online)

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