Klar, die Onkelz werden von vielen nicht-rechten Menschen gehört und haben sich selbst vom Rechtsextremismus distanziert. Aber in den Sozialen Netzwerken sind die "Böhsen Onkelz" immer noch eine der beliebtesten Bands unter Neonazis. Warum?
"Türken raus" heißt ein früher Song der „Böhsen Onkelz“, in einem anderen Lied aus den frühen 1980ern singen sie: „Skinheads im Zusammenhalt gegen euch und eure Kanakenwelt“. Kein Wunder also, dass die Band Anfang der 80er Jahre als Pioniere des Rechtsrock gelten. Doch noch im selben Jahrzehnt wenden sich die „Onkelz“ von der rechtsextremen Szene ab und werden zu einer der erfolgreichsten deutschen Rockgruppen. In den 1990er Jahren spielt die Band mehrfach auf Konzerten gegen rechtsextreme Gewalt. Im Lied „Deutschland im Herbst“ heißt es mit Blick auf die Pogrome in Rostock und Hoyerswerda: „Ich sehe blinden Hass, blinde Wut / Feige Morde, Kinderblut / Ich sehe braune Scheiße töten“. Eine deutliche Distanzierung von neonazistischer Gewalt. Beibehalten haben die „Böhsen Onkelz“ das Image der „Underdogs“, die sich im „Kampf“ gegen „die da oben“, wähnen – und von allen missverstanden werden. Dieses Selbstbild und die frühen Lieder der Band sind Gründe dafür, dass die Musik der „Böhsen Onkelz“ nach wie vor in Teilen der rechtsextremen Szene recht beliebt ist. Und: Man kann die Lieben zu den "Onkelz" problemlos offen angeben, da sie ja offiziell nicht mehr als rechte Band gilt. Mitte Juni 2005 gaben die "Böhsen Onkelz" vor mehr als 100.000 Fans ihr Abschiedskonzert (jw)
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