Amadeu Antonio Stiftung

Ideen gegen Neonazis von der Meldung bis zur Aktion

Neben dem bewussten Eingreifen in Diskussionen, wie sie im Kapitel zuvor beschrieben wurden, gibt es noch weitere praktische Möglichkeiten, gegen Rechtsextremismus in sozialen Netzwerken aktiv zu werden. Die folgende Sammlung ist als Anregung zu verstehen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! 
 

Von Simone Rafael 

Einzelpersonen:

■ Jeden Tag eine gute Tat: Suchen Sie sich ein soziales Netzwerk Ihrer Wahl und melden Sie, sobald sie den Computer anmachen, einfach zuerst fünf rechtsextreme Profile, Postings, Videos, Bands o.ä. Wer nach einschlägigsten Begriffen sucht, wie NS-Vokabular, übliche Zahlencodes, Slogans, rassistische Stereotypen, BandNamen etc., wird in der Regel fündig. Die sozialen Netzwerke sind auf Hinweise angewiesen und freuen sich. Wenn nicht sofort etwas passiert: Weitermachen, eventuell mit besseren Argumenten und Quellen.

■ Rechtsextremes kann man zusätzlich auch an Jugendschutz.net melden: www.hass-im-netz.info/melden

■ Strafrechtlich Relevantes können Sie einfach bei Ihrer lokalen Polizeiwache (finden Sie auch als Onlinewache im Internet) anzeigen.

■ Vernetzen Sie sich mit bestehenden Gruppen und bleiben Sie informiert. Auch viele Initiativen gegen Rechtsextremismus sind in sozialen Netzwerken aktiv und versorgen mit Informationen – auch ein internationaler Austausch ist so leicht möglich.

■ Gründen Sie Gruppen, um ein Statement zu setzen, Gleichgesinnte zu finden, Ideen auszutauschen.

■ Starten Sie eine Aktion!
 

Aktionen:

■ Online-Flashmobs: Userinnen und User wurden auf Facebook in einer genau bestimmten Zeit aufgefordert, auf NPD-Webseiten Anti-Nazi-Bilder zu posten – lustig und ärgert die Rechtsextremen, ohne illegal zu sein.

■ Um Protest oder Solidarität auszudrücken, ändern Userinnen und User für einen vereinbarten Zeitraum ihr Profilbild (gab es z.B. zur Kampagne »Soziale Netzwerke gegen Nazis«) – gibt es inzwischen auch in der Version eines Buttons, der ans Profilbild geheftet wird (z.B. www.picbadges.com).

■ Digitale Lichterkette: Menschen fotografieren sich mit Logo (z.B. »Gegen Nazis«) und das fügt sich zu einem bunten Gesamtbild zusammen (Beispiel: www.facebook.com/pages/Kein-Facebook-fur-Nazis-NPD-Seite-loschen/120727301285953

■ Watchblogs zu Ihrem sozialen Netzwerk: macht z.B. www.antifaschismus2.de für Rassismus, Antisemitsmus und Verschwörungstheorien auf wer-kennt-wen.de

■ Wenn Sie kreativ sind: Nichts verbreitet sich im Internet so gut wie lustige Videos. Wenn Sie können: Drehen Sie doch eines zum Thema (ist aber nicht ganz leicht. Anregungen gibt es unter www.belltower.news/category/lexikon/video oder immer wieder bei den Kolleginnen und Kollegen von www.x3.de vom NDR). 
 

Weiterlesen:

Dieser Text ist ein Auszug aus der Broschüre "Neonazis im Web 2.0: Erscheinungsformen und Gegenstrategien" von no-nazi.net und Netz gegen Nazis. Hier gibt es die Broschüre zum Download als PDF. Die Printversion ist vergriffen.

| Inhalte der Broschüre auf netz-gegen-nazis.de

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