Presse- und Blogschau 28.2.-6.3. 2013

Termine, Termine, Termine +++Rassismus-Skandal in Bottrop? +++ BVB-Fans setzten Zeichen gegen Rechts+++ FIFA-Task-Force fordert härtere Strafen gegen Rassismus. Blatter trifft Boateng+++ Mainz: Stolperstein für Eugen Salomon enthüllt +++ Ein Jahr Wolfgang Niersbach+++ Ultràs von Fortuna Düsseldorf melden sich zurück+++ Engagement der Ultràs gegen Rassismus+++ Der Fall Aachen+++ Rechte Ultràs.

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-nazis.de

Termine, Termine, Termine

Mittwoch, 6.3., Potsdam: "Antifaschistische Interventionen am Beispiel der Fanszene des SV Werder",19 Uhr,hauszwei, Friedrich-Engels-Straße 22 (Nordkurve Babelsberg)
Mittwoch, 6.3., Berlin: "Kehrt der Neonazismus in die Bundesligastadien zurück?" Veranstaltung mit Christoph Ruf,19 Uhr, Haus der Fußballkulturen, Cantianstraße 25  (Junge Panke)
Donnerstag, 7.3., Berlin: "Die schönste Nebensache der Welt" - Das öffentliche Bild vom Frauenfußball ist von einer sexistischen Grundhaltung geprägt. Film und Diskussionsabend mit Tanja Bubbel und Almut Sülzle, 19 Uhr, Tristeza, Pannierstr. 5, (LSVD)
Samstag, 23.3., Braunschweig: 2. Aktionstag "Keine Eintracht mit Nazis", 10 Uhr, IGS Franzsches Feld, Grünewaldstraße 12 (Initiative gegen rechte Hooligan-Strukturen)

Rassismus-Skandal in Bottrop?

Die Amateur-Liga-Partie zwischen Dostlukspor Bottrop und Hertha Hamborn wurde vorzeitig beendet, nachdem es zu einer Rangelei  zwischen dem Hamborner Torwart Ikenna Onukogu und Bottropper Zuschauern gekommen war.  Die Anhänger von Dostlukspor sollen den dunkelhäutigen Keeper rassistisch beleidigt und mit Gegenständen beworfen haben. Daraufhin hatte Onukogu seine Trinkflasche zurückgeworfen.  Zuvor soll sich der Torwart mehrfach beim Linienrichter wegen rassistischer Äußerungen der Zuschauer beklagt haben (Der Westen.de). Dostlukspor Bottrop wehrt sich hingegen gegen die Rassismus-Vorwürfe. Zwar sei  es zu Beleidigungen gekommen, diese seien aber nicht rassistischer Natur gewesen, sagte der erste Vorsitzende des Bottoper Vereins, Nuh Arslan (reviersport.de). Trainer von Dostlukspor hatte dagegen die Vorwürfe indirekt bestätigt und sich vom Verhalten der eigenen Fans distanziert. (reviersport.de)

BVB-Fans setzten Zeichen gegen Rechts

Beim Bundesligaspiel gegen Hannover 96 haben am letzten Wochenende verschiedene BVB- Fangruppen mit Plakaten ein Zeichen gegen rechte Gewalt gesetzt und damit eindeutig Stellung gegen die Vorkommnisse in Donezk bezogen. Die Fanbeauftragten Jens Volke und Thilo Danielsmeyer waren vom Ausmaß der Solidarität sichtlich beeindruckt (Der Westen.de). Volke und Danielsmeyer waren beim Champions League Hinspiel im ukrainischen Donezk von drei rechtsextremen BVB-Anhängern angegriffen worden. "Der Mann war blind vor Hass", erinnert sich Thilo Danielsmeyer, "aber ich hatte großes Glück, meine Hilferufe wurden von einem Fan gehört, der geholfen hat. Sonst hätte es böse enden können". In dem Interview erzählt Danielsmeyer außerdem von den Folgen des Angriffs, seiner Arbeit mit Fans aus dem rechten Lager und seinem Engagement gegen rechte Gewalt im Fußball. (ruhrnachrichten.de)

FIFA-Task-Force fordert härtere Strafen gegen Rassismus. Blatter trifft Boateng

Härtere Strafen gegen Rassismus und Diskriminierung im Fussball hat der Vorsitzende der neuen FIFA-Task-Force gefordert. "Finanzielle Sanktionen reichen dafür nicht aus", sagte Jeffrey Webb (focus.de) Um ein weiteres Zeichen zu setzen, trifft sich der FIFA-Präsident Joseph Blatter Ende März in Zürich mit dem Spieler Kevin-Prince Boateng vom AC Mailand. Dieser hatte sich Anfang 2013 bei einem Spiel gegen einen Viertligisten  rassistische Parolen anhören müssen. Die Mannschaft verließ daraufhin, solidarisch mit Boateng, den Platz. (sueddeutsche.de)

Mainz: Stolperstein für Eugen Salomon enthüllt

In Mainz wurde am vergangenen Dienstag (5.3.) ein Stolperstein für den 1942 in Auschwitz ermordeten Eugen Salomon enthüllt. Anlass war der 125. Geburtstag des Mitbegründers von Mainz 05. Bei der Enthüllung waren unter anderem der Vizepräsident des FSV, Peter Arens und Udo Seyfahrth, Vorsitzender der „Supporters Mainz“, anwesend. Es sei wichtig, dass der FSV Mainz 05 im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus bleibe, sagte Seyfarth. (allgemeine-zeitung.de)

Ein Jahr Wolfgang Niersbach

Seit einem Jahr ist DFB-Chef Wolfgang Niersbach nun im Amt. Oliver Fritsch zieht für ZEIT-Online Resümee und bewertet dabei auch Niersbachs Arbeit gegen Diskriminierung im Fußball. (zeit.de)

Ultràs von Fortuna Düsseldorf melden sich zurück

Die Ultrà-Fanszene von Fortuna Düsseldorf meldet sich zurück und positioniert sich in einem offenen Brief an die Fanszene für ein tolerantes und offenes Umfeld, in dem  Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben. "An dieser Einstellung hat sich unsererseits nichts geändert und wird sich auch nie etwas ändern", heißt es dort. (rp-online.de)

Engagement der Ultràs gegen Rassismus

Mit Plakaten und Aktionen setzen sich Ultrà-Gruppen verschiedener Bundesligavereine gegen Rassismus und Antisemitismus ein.  Im Fokus der Fan-Initiativen stehen dabei die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und die Erinnerung an jüdische Opfer.  Dabei beschränkt sich das Engagement der Gruppen nicht nur auf Plakate. So hat zum Beispiel eine Ultra-Fan-Gruppe des Hamburger SV eigens eine Sonderausstellung finanziert, die sich mit der NS-Vergangenheit des Vereins auseinandersetzt. (fr-online.de)

Der Fall Aachen

Weil sich die antirassistische Fangruppe "Aachen Ultras 99" vor Angriffen von rechten Fangruppen nicht ausreichend geschützt fühlt, weigert sie sich nun, Spiele des Verein zu besuchen. Das wirft kein gutes Licht auf die Vereinsführung der Alemannia aus Aachen, da dies den Eindruck verstärkt, sie bekomme das "rechte Problem" nicht in den Griff. (tagesspiegel.de)

Rechte Ultràs

“Lichterkarussell“ beleuchtet rechts-offene und rechtsextreme Umtriebe in der deutschen Ultrà- Szene. Dabei geht es unter anderem um die Konflikte in Aachen und Braunschweig sowie darum, wie wichtig das Engagement gegen Neonazis in den Kurven ist. (lichterkarussell.de)

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