28.10. – 03.11.2014

"HoGeSa"-Demo: Hooligan-Aufmarsch in Hannover angemeldet +++  "HoGeSa": Wenig Fußball, viel Rassismus +++ Hooligans in Italien: Fußball als Vorwand +++ Ultras in Mainz und Kaiserslautern engagieren sich gegen Diskriminierung und stoßen auf Widerstand der Hooligans +++ Rechte Ultragruppe von Lok Leipzig löst sich auf: “Scenario Lok” gilt als Scharnier zwischen Neonazi-Szene und Lok-Anhängerschaft +++ UEFA reduziert Strafe für ZSKA Moskau +++ Vom Kochtopf auf den Rasen: 45 Jahre Frauenfußball in der DDR +++ Integration auf dem Fußballplatz: BBV organisiert Fußballspiel mit den Asylsuchenden +++ 1. FC Nürnberg: Club lädt Flüchtlinge zum Spiel gegen St. Pauli ein +++ Marcus Wiebusch: "Diese Tour ist anders". Song gegen Homophobie im Fußball +++ "NEIN! Zu Diskriminierung und Gewalt im Fußball!" Schwalm-Eder Vereine gegen Diskriminierung und Gewalt auf Fußballplätzen

"HoGeSa"-Demo: Hooligan-Aufmarsch in Hannover angemeldet

Hannover droht ein Aufmarsch der "Hooligans gegen Salafisten": Bei der Polizei ist eine entsprechende Anmeldung eingegangen. Zuvor waren Versammlungen in Berlin und Hamburg abgesagt worden. (Spiegel Online, NDR Online) Unterdessen verbieten Bundesliga Clubs den HoGeSa Schriftzug – nachdem in den meisten Stadionordnungen u.a. rassistische und rechtsextreme ohnehin verboten sind (Spiegel Online) Die “Königsblaue Hilfe” hat sich nach den Ausschreitungen während der Hooligan-Demo gegen Salafisten am vergangenen Sonntag mit einer Stellungnahme reagiert. “Wer Schalker Ideale lebt, kann sich dieser Gruppe nur gedanklich in den Weg stellen”, erklärte die Fanhilfe. (Fanzeit.de) In Dresden demonstrierten zwei Montage in Folge mehrere hundert Menschen in der Innenstadt unter dem Motto "Gewaltfrei gegen Glaubens- und Stellvertreterkriege auf deutschem Boden". Aufgerufen hatte dazu per Facebook eine Gruppe unter dem Namen PEGIDA - "Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes". Ähnlich wie bei HoGeSa sind Fußballfans und Alt-Hools beteiligt, aber die Veranstalter drängen auf Friedfertigkeit und Ablehnung von Neonazismus. Eine Richtung, in die sich auch HoGeSa entwickeln könnte? (Antifa Recherche Team Dresden) Das Lower Class Magazine versucht es mit Bildungsarbeit – und sammelt gute Argumente. In der Diskussion um die Neonazi-Krawalle in Köln unterstützt die DFL Deutsche Fußball Liga ein kompromissloses Vorgehen des Staates. (Bundesliga.de) Familienministerin Schwesig fordert mehr Geld für die Arbeit gegen Neonazis. (Spiegel Online)

"HoGeSa": Wenig Fußball, viel Rassismus

Etwa 4 000 Menschen folgten dem Aufruf der “Hooligans gegen Salafisten” nach Köln. Die pogromartige Stimmung auf der Demonstration zeigte erneut den rassistischen Charakter der Schlägertruppe. (Jungle World) Die NPD will den rechtsextremen Aufstand der Hooligans professionalisieren. Aus dem bürgerlichen Lager wird sie aber nur wenige zum Mitmarschieren mobilisieren können. (Zeit Online, Spiegel Online) Wieso waren Polizei, Politik und Vereine vom Aufmarsch der Nazi-Schläger in Köln so überrascht? Antifaschistische Fangruppen wie die Aachener Ultras warnen seit Langem vor der Gefahr von rechts. Meist ohne Erfolg. (Spiegel Online) Entwicklungen beim Rechtsextremismus müssten jetzt ganz genau analysiert werden, um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen, sagte Irene Mihalic, Obfrau der Grünen im Bundestags-Innenausschuss und innenpolitische Sprecherin der Fraktion im DLF. Sie mache sich Sorgen, dass solche Ereignisse sich wiederholen. (Deutschland Funk) Doch einig ist die Szene lange nicht, meint der Tagesspiegel.

Hooligans in Italien: Fußball als Vorwand

In Italien ist das Gewaltproblem mit Hooligans deutlich größer als in Deutschland. Rechtsradikal geprägte Gruppen terrorisieren Italien seit langem – und die harten Maßnahmen der Politik haben das Problem sogar noch verschärft. (Der Tagesspiegel)

Ultras in Mainz und Kaiserslautern engagieren sich gegen Diskriminierung und stoßen auf Widerstand der Hooligans

Mit der gleichen Macht, mit der die Ultras die Gesänge der Kurve anstimmen, die Auswahl der Lieder und die Plätze der Fahnen bestimmen, gehen sie gegen Diskriminierung in ihrem Sektor vor. (Allgemeine Zeitung)

Rechte Ultragruppe von Lok Leipzig löst sich auf: “Scenario Lok” gilt als Scharnier zwischen Neonazi-Szene und Lok-Anhängerschaft

Der Verein Lokomotive Leipzig hatte schon im Sommer 2013 ein Auftrittsverbot im Bruno-Plache-Stadion gegen die Gruppe ausgesprochen, die der sächsische Verfassungsschutz als »rechtsextremistisch« einstuft. (neues deutschland, Faszination Fankurve)

UEFA reduziert Strafe für ZSKA Moskau

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat ihre Strafe gegen den russischen Fußball-Meister ZSKA Moskau wegen rassistischer Entgleisungen etwas abgemildert. (Saarbrücker Zeitung)

Vom Kochtopf auf den Rasen: 45 Jahre Frauenfußball in der DDR

Empor Possendorf gegen Empor Dresden-Mitte lautete vor 45 Jahren das erste offizielle Frauenfußballspiel in der damaligen DDR. MDR-Reporter Steffen Reichert hat sich auf Spurensuche begeben, interessantes Archivmaterial und Zeitzeugen gefunden. (MDR Online) Heutzutage  haben die deutschen Fußball-Frauen die Scharte des 0:2 gegen Frankreich ausgewetzt und sich beim WM-Test in Schweden stark verbessert präsentiert. Im 400. Länderspiel ihrer Geschichte besiegte die DFB-Auswahl in Örebrö den Weltranglisten-Fünften verdient mit 2:1 (0:0). (Westdeutsche Zeitung) Zum Thema Frauenfußball bietet die Bundeszentrale für politische Bildung ein sehr lesenswertes Dossier: Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wird auch die grundgesetzliche Gleichberechtigung von Mann und Frau festgeschrieben. Doch zwischen Theorie und Praxis verläuft im konservativen Nachkriegsdeutschland ein tiefer Graben. Das patriarchalische Denken in geschlechtsspezifischen Bahnen dominiert immer noch Sport und Gesellschaft. Fußballsport gilt nach wie vor als "unweiblich" und "nichtfraugemäß".  Der Deutsche Fußball-Bund hat kein Interesse an den Fußballerinnen. Im Gegenteil, der Bundestag des DFB verbietet am 30. Juli 1955 in Berlin für alle DFB-Mannschaften den Frauenfußball verboten. (bpb.de)

Integration auf dem Fußballplatz: BBV organisiert Fußballspiel mit Asylsuchenden

Die Brucker Bürgervereinigung hat ein Spiel gegen ein Team aus Asylsuchenden auf die Beine gestellt. Die Flüchtlinge trainieren seit August. Doch ihr 5:2-Sieg war nur Nebensache. (Merkur Online) Der Sport gibt sich weltoffen. Doch Flüchtlinge stehen bei Vereinen oft vor verschlossenen Türen. Vor allem der deutsche Fußball ist noch kein Integrations-Weltmeister. (Frankfurter Allgemeine Zeitung) Die Klubs wie die Flüchtlinge sind mit der Situation oft überfordert. Jetzt reagiert der Deutsche Fußball-Bund. (ZDF Online)

1. FC Nürnberg: Club lädt Flüchtlinge zum Spiel gegen St. Pauli ein

Fußball verbindet: Das denkt sich auch der 1. FC Nürnberg. Der Verein lädt zur Heimpartie gegen die Kiezkicker vom FC St. Pauli am Samstag (13 Uhr) 3500 Flüchtlinge aus Nürnberg, Fürth und Zirndorf zum Stadionbesuch ein. (Nordbayern.de, Zeit Online)

Marcus Wiebusch: "Diese Tour ist anders". Song gegen Homophobie im Fußball

Es gibt nur wenige deutschsprachige Songs, die in diesem Jahr ähnlich viel Aufmerksamkeit erregt haben wie Marcus Wiebuschs "Der Tag wird kommen". Verpackt in einen mit Crowdfunding finanzierten siebenminütigen Kurzfilm setzt sich der Sänger darin für mehr Toleranz und gegen Homophobie im Fußball ein. (NDR Online)

"NEIN! Zu Diskriminierung und Gewalt im Fußball!" Schwalm-Eder Vereine gegen Diskriminierung und Gewalt auf Fußballplätzen

“NEIN! Zu Diskriminierung und Gewalt im Fußball!", unter diesem Motto stand Veranstaltung “Kick-Off” in Fritzlar, am heutigen Abend. An der Veranstaltung nahmen über 100 Teilnehmer aus allen Vereinen des Schwalm-Eder-Kreises teil und setzten somit ein klares Zeichen. (FuPa.net)

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