17.02. - 23.2.2015

Video: Rassistische Chelsea-Fans fallen in Paris auf +++ Antisemitische Rufe aus RB Leipzig-Fanblock +++ Gleichsetzung von RB Leipzig und Nationalsozialismus: Erzgebirge Aue verhängt erste Stadionverbote +++ Antisemitismus-Eklat in der Schweiz - Luzern-Fans treiben verkleideten "Juden" vor sich her +++ Desperados sorgen mit Plakat bei BVB-Spiel für Empörung +++ Italienischer Ex-Nationaltrainer Sacchi sorgt für Eklat: "Zu viele Schwarze in Jugendteams" +++ Türkische Fußballfans gegen Gewalt gegen Frauen +++ Refugees Welcome Cup: "Natürlich geht es um mehr als Sport" +++ Spielraum für Bürgerkriegs-Flüchtlinge: Fußballnacht für Sport und Integration setzt mit zwei Asylbewerber-Teams Akzente +++ Die Stadt Potsdam fördert Welcome United 03 +++ Politische Statements im Stadion: Eine Botschaft, die unter die Haut geht +++ Polizei registriert mehr gewaltbereite Fans in Berlin und Brandenburg

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Rassistische Chelsea-Fans fallen in Paris auf

Anlässlich des gestrigen Champions League Spiels zwischen Paris SG und dem Chelsea FC kam es in einer Pariser Metrostation zu einem rassistischen Vorfall. Chelsea-Fans verweigerten einem Passagier den Zutritt zur Metro wegen seiner Hautfarbe. Zwei Mal schubsen die Fans ihn aus dem Zug. (Faszination-fankurve.de) Die Anhänger des FC Chelsea sind rund um das Champions-League-Spiel in Paris offenbar mehrfach rassistisch auffällig geworden. Eine Gruppe von Männern soll in einem Londoner Bahnhof ausländerfeindliche Gesänge angestimmt haben. (Spiegel Online) Chelsea hat am Samstag beim Heimspiel in der englischen Premier League einen überraschenden Punkteverlust hinnehmen müssen (1:1). Während dem Spiel machten die Chelsea-Fans mit mehreren Transparenten gegen den Rassismus in den eigenen Reihen mobil. (Heute.at) Nach dem rassistischen Übergriff britischer Fußballfans in der U-Bahn von Paris hat die französische Justiz eine Untersuchung eingeleitet. (Welt.de) Der Betroffene hatte zuvor Anzeige erstattet. (Hannoversche Allgemeine Zeitung) Der FC Chelsea entschuldigte sich öffentlich und sprach Stadionverbote aus. (ZEIT Online) Der Verein veröffentlichte ein Video mit Statements der Spieler gegen Rassismus. (Youtube.com)

Antisemitische Rufe aus RB Leipzig-Fanblock

Wie jetzt bekannt wurde, machten nicht sich nicht nur Erzgebirge Aue Fans beim Spiel gegen RB Leipzig negativ bemerkbar, sondern auch Anhänger des Leipziger Vereins. Diese sollen durch antisemitische Rufe aufgefallen sein, berichteten RB-Anhänger auf einer Versammlung vom Fanverband. (Faszination-fankurve.de) Nach dem Motto: Wehret den Anfängen, hat sich jetzt der Fanverband der Roten Bullen mit dem Thema beschäftigt und eine klare Botschaft an die Anhänger der Leipziger abgesendet. „Rassistischen und sonst wie menschenverachtenden Rufen und Sprechchören muss entschieden begegnet werden“, heißt es in einer Erklärung der organisierten Fans. (Leipziger Volkszeitung)

Gleichsetzung von RB Leipzig und Nationalsozialismus: Erzgebirge Aue verhängt erste Stadionverbote

Zweitligist Erzgebirge Aue hat nach den Eklat um die „Nazi-Plakate“ im Heimspiel gegen RB Leipzig (2:0) erste Maßnahmen ergriffen. Der Klub verhängte erste Stadionverbote. Wie der Verein weiter erklärte, würden die auf Banner und Transparent zum Ausdruck gebrachten Vergleiche mit der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus die Einzigartigkeit der Verbrechen des Nationalsozialismus leugnen.  (Berliner-Zeitung.de)

Antisemitismus-Eklat in der Schweiz - Luzern-Fans treiben verkleideten "Juden" vor sich her

Besorgniserregende Szenen in der Schweiz: Fans des Erstligisten FC Luzern treiben im rivalisierenden St. Gallen einen als Rabbi verkleideten Mann symbolisch durch die Straßen. Das Ganze soll ein Karnevalsscherz gewesen sein, jetzt ermittelt die Polizei. (Focus Online, Spiegel Online) Weder Karneval/Fasching noch sonst irgendwas rechtfertigt diesen perfiden Antisemitismus findet der Blog Ultrapeinlich.tumblr.com. Der FC Luzern positioniert sich unterdessen mit dem Hashtag #Luzernistbunt und einem Video gegen den antisemitischen Vorfall. (Facebook)

Desperados sorgen mit Plakat bei BVB-Spiel für Empörung

Beim BVB-Spiel in Stuttgart solidarisierten sich Dortmunder Ultras mit der umstrittenen Kölner Gruppierung "Boyz". Im Netz kam das eher schlecht an. (Der Westen) BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist verärgert und kritisiert die Fans. (Spiegel Online) Dabei ist die BVB-Fanszene schon länger besorgniserregend. Keiner anderen Dortmunder Fan-Gruppe eilt ein so schlechter Ruf voraus wie den Desperados. Sobald es im Umfeld von BVB-Spielen zu Gewaltausbrüchen kommt, scheinen die Desperados ihre Hände im Spiel zu haben. Dabei beeinflusst die Gruppe auch die Mitgliederstruktur der anderen Ultra-Gruppen. Und fiel immer wieder mit rechten Provokationen auf. (Der Westen)

Italienischer Ex-Nationaltrainer Sacchi sorgt für Eklat: "Zu viele Schwarze in Jugendteams"

Eklat durch Arrigo Sacchi: Italiens ehemaliger Nationaltrainer bemängelt, dass zu viele Ausländer im italienischen Fußball im Einsatz sind. Gleiches gilt für italienische Jugendteams. (Spox.com)

Türkische Fußballfans gegen Gewalt gegen Frauen

Nach dem Mord an einer jungen Frau in der Türkei kam es zu zahlreichen Protesten und Demonstrationen gegen Gewalt an Frauen. Es beteiligten sich viele Fußballfans - in und außerhalb der Stadien - daran. Fotos mit Spruchbändern zum Thema von UltrAslan, Ankaragücü, Carsi, Adanaspor und vielen weiteren auf dem Blog Footballuprising. Nach dem Mord an der Studentin haben in der Türkei nicht nur Frauen gegen Gewalt protestiert: Männer zogen in Miniröcken durch die Innenstadt von Istanbul. (Spiegel Online)

Refugees Welcome Cup: "Natürlich geht es um mehr als Sport"

Zusammen mit dem Sportverein Roter Stern Leipzig ´99 veranstalteten Leipziger aus verschiedenen antirassistischen Initiativen am Sonnabend den zweiten Refugees Welcome Cup. Selbstverständlich spielte der sportliche Wettkampf eine zentrale Rolle, die Organisatoren hatten aber noch andere Ziele im Blick. (Mephisto976.de) Was in Berlin als Studentenprojekt begann, soll sich bald zur dauerhaft gelebten Willkommenskultur entwickeln: Sportvereine und Kulturveranstalter spenden Eintrittskarten für Flüchtlinge in der Hauptstadt. (neues deutschland)

Spielraum für Bürgerkriegs-Flüchtlinge: Fußballnacht für Sport und Integration setzt mit zwei Asylbewerber-Teams Akzente

Bei der Erbacher Fußballnacht 2015 werden zwei Mannschaften aus jungen Bürgerkriegsflüchtlingen mitspielen. Damit vollbringt das viel beachtete Integrationsprojekt eine weitere Pionierleistung. (Echo-online.de) Fußball verbindet über kulturelle Grenzen hinweg – das fanden zumindest Mehmet Ates, Sozialarbeiter im Achimer Bürgerzentrum und Timo von den Berg, Leiter der Freiwilligenagentur. In Zusammenarbeit mit dem SV Werder Bremen ermöglichten sie einer Gruppe von Flüchtlingen aus Achim den Besuch im Bremer Weserstadion, wo der grün-weiße Club spielte. (Kreiszeitung.de) Die Stadt Köln muss immer wieder kurzfristig neue Flüchtlinge versorgen. Das trifft dann auch die Sportvereine schwer, die ihre Trainings- und Wettkampfstätten vorübergehend räumen müssen. Aber statt zu lamentieren zeigen die Klubs, wie Integration funktioniert. (Deutschlandfunk)

Die Stadt Potsdam fördert Welcome United 03

Der von der Fraktion Die Linke eingebrachte Antrag auf Förderung der Babelsberger Flüchtlingsmannschaft, Welcome United 03, wurde von den Stadtverordneten des Finanzausschusses einstimmig angenommen. Die Stadt Potsdam stellt somit 10.000 € zur Förderung des, von BABELSBERG 03 ins Leben gerufenen Teams, in ihren Haushalt für dieses und für das kommende Jahr ein. (Die-Fans.de, Potsdamer Neueste Nachrichten)

Politische Statements im Stadion: Eine Botschaft, die unter die Haut geht

Er schoss, traf - und zog sich aus: Zlatan Ibrahimovics Oberkörper schmücken neuerdings Dutzende Namen, so macht er auf den Hunger in der Welt aufmerksam. SPIEGEL ONLINE erinnert an Fußballer, die auf dem Platz Politik machten.

Polizei registriert mehr gewaltbereite Fans in Berlin und Brandenburg

Die Polizei hat in der Region rund 1850 gewaltbereite Fußballfans registriert. Um Ausschreitungen zu verhindern, werden auch in Brandenburg deutlich mehr Beamte als früher abgestellt. Die Polizeigewerkschaft befürchtet daher eine Überlastung. (Moz.de)

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