Presse- und Blogschau 14.3.-20.3. 2013

Athener Spieler jubelt mit Hitlergruß+++Rassistische Sprechchöre: Uefa ermittelt gegen Inter Mailand+++Verfahren gegen SV Ried eingeleitet+++1500 Euro für Hitlergruß in Köln+++BVB bezieht erneut Stellung gegen rechte Gewalt+++Mirko Slomka zeigt Rassismus die rote Karte+++"Anti-Rassismus-Wochen stärken Zivilcourage auf den Tribünen"+++Rassismus auf dem Fußballplatz: RB-Trainer Zorniger diskutiert mit Leipziger Schülern+++Kommentar zu Flaschenwurf in Bottrop: „Spruchkammer vergreift sich im Ton“+++Kickboxen und Fußball: extrem rechter Sportverein in Erfurt unbemerkt aktiv+++Wieder Nazis in der Bremer Kurve+++"Münster hat kein Naziproblem"+++RainbowZebras organisieren Fanclubtreffen

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-nazis.de

Athener Spieler jubelt mit Hitlergruß

Giorgos Katidis vom griechischen Erstligisten AEK Athen hat seinen Vertrag gekündigt. Zuvor war der 20-jährige Mittelfeldspieler vom nationalen Fußball-Verband EPO lebenslang gesperrt worden, da er ein Tor mit dem Hitlergruß bejubelt hatte. Sein deutscher Trainer Ewald Lienen bezeichnete die Aktion seines Spielers als "dumm, naiv, unreif und abenteuerlich" (11 Freunde). Der Verein AEK Athen hat einen antifaschistischen Hintergrund, das Thema ist hier daher besonders sensibel. (Die Welt)

Rassistische Sprechchöre: Uefa ermittelt gegen Inter Mailand

Wegen rassistischer Sprechchöre gegen Emmanuel Adebayor hat die Uefa nun ein Disziplinarverfahren gegen Inter Mailand eingeleitet. Während des Europa-League-Spiels gegen Tottenham hatten die Anhänger des Mailänder Vereins den Gästespieler rassistisch beleidigt. Die Disziplinarkommission des Verbandes wird den Fall voraussichtlich bei einer Sitzung am 19. April behandeln. Bei einer Verurteilung droht  Inter eine empfindliche Strafe. (Spiegel.de, kicker.de)

Verfahren gegen SV Ried eingeleitet

Der Vorstand der Österreichischen Bundesliga hat wegen des Verdachts auf rassistische Äußerungen ein Verfahren gegen die SV Ried eingeleitet. Fans des Vereins sollen den Sturm-Spieler Richard Sukuta-Pasu rassistisch beleidigt haben, die SV Ried hatte die Vorfälle bereits zugegeben. (krone.at) Das Verfahren, das eigentlich für den 18.3. angesetzt war, wurde unterdessen auf die nächste Woche vertagt. (kleinezeitung.de)

1500 Euro für Hitlergruß in Köln

Während der Übertragung des EM-Spiels Deutschland-Dänemark im Juni 2012 hatten zwei Männer in der Kölner Lanxessarena die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als sie eine Wehrmachtsflagge schwenkten und mehrfach den Hitlergruß zeigten. Die Staatsanwaltschaft Köln hat nun gegen einen der Männer eine Strafe von 1500 Euro erlassen. Sein 21-jähriger Komplize wurde dagegen mit einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt. Ihm werden  Körperverletzung, Sachbeschädigung, Zechbetrug, Leistungserschleichung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zur Last gelegt. (Kölner Stadtanzeiger)

BVB bezieht erneut Stellung gegen rechte Gewalt

Borussia Dortmund hat vor dem Spiel gegen den SC Freiburg eine klare Botschaft gegen Rechtsextremismus und Gewalt gesendet, die per Videoübertragung im Stadion gezeigt wurde. Zahlreiche Spieler, Offizielle, Mitarbeiter aus allen Abteilungen und die Fanbeauftragten hatten beim Dreh des Films mitgewirkt. "Mit dem Angriff auf unsere Fanvertreter in Donezk wurde eine Grenze überschritten und die Werte, für die wir alle stehen, mit Füßen getreten", erklärte BVB-Kapitän  Sebastian Kehl darin und erhielt dafür kollektiven Beifall der 80.645 Zuschauer. (kicker.de)

Mirko Slomka zeigt Rassismus die rote Karte

Mirko Slomka wird Botschafter der Kampagne "Zeig´Rassismus die Rote Karte“. Der Trainer von Hannover 96 über sein Engagement: "Ich bin gerne Vorbild und möchte aktiv Zeichen für eine Gesellschaft setzen, in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben". (handelsblatt.com, hannover96.de)

"Anti-Rassismus-Wochen stärken Zivilcourage auf den Tribünen"

In einem Interview mit dfb.de spricht der Sozialwissenschaftler Gerd Dembowski über Rassismus und Diskriminierung im Fußball sowie über mögliche Gegenstrategien. (dfb.de) Anlass für das Interview sind die “Internationalen Wochen gegen Rassismus“, die auch vom Deutschen Fußballbund unterstützt werden. (Fränkische Nachrichten)

Rassismus auf dem Fußballplatz: RB-Trainer Zorniger diskutiert mit Leipziger Schülern

Im Rahmen der „Aktionswochen gegen Rassismus“ diskutierte auch Alexander Zorniger, Trainer von RB Leipzig, mit einer 8. Klasse über Fremdenfeindlichkeit im Fußball. "Rassismus ist ein Problem unserer Gesellschaft", so der Trainer. "Da darf man nicht wegschauen, muss hingehen und seine Meinung deutlich artikulieren." (Leipziger Volkszeitung)

Kommentar zu Flaschenwurf in Bottrop: “Spruchkammer vergreift sich im Ton“

Weil der Torhüter des Hertha Hamborn, Ikenna Okunogu, eine Plastiklasche ins Bottroper Publikum geworfen hatte, wurde er von der Bezirksspruchkammer mit der Begründung gesperrt, "die Sicherheit des Sportverkehrs“ müsse gewährleisten werden. Die WAZ kommentiert das Urteil. (WAZ). Rassismus und Gewalt sind in den unteren Ligen schon lange ein bekanntes Problem. Doch die Vereine und lokalen Fußballfunktionäre sind mit diesem Problem überfordert und fühlen sich von der Politik allein gelassen, stellt der WDR fest. (WDR Online)

Kickboxen und Fußball: extrem rechter Sportverein in Erfurt unbemerkt aktiv

In Erfurt gründeten Neonazis im September 2011, einen eigenen Sportverein, um Kampfsport und Fußball zu trainieren. Dies geschah von der Öffentlichkeit unbemerkt. (publikative.org)

Wieder Nazis in der Bremer Kurve

Im Bremer Weserstadion sind in den letzten Wochen wieder Neonazis aufgetreten  - darunter sollen auch jene rechten Hooligans gewesen sein, die 2007 eine Party von Ultras überfallen hatten. (taz.de)

"Münster hat kein Naziproblem"

In den 80er und 90er Jahren sorgten sie für Schlagzeilen, nun kehren sie in die Fußballstadien zurück: Die rechten Hooligans. In einem Vortrag beleuchtete Peter Römer, Mitarbeiter des “Transparent“-Magazins, am vergangenen Mittwoch in Münster dieses Phänomen, dem bereits einige Ultra-Gruppen zum Opfer gefallen sind. Münster betreffe diese Renaissance der rechten Schläger aber nicht, weiß Edo Schmidt, Mitarbeiter des “Fanport“. Denn: “Münster hat kein Naziproblem“. (Westfälische Nachrichten)

RainbowZebras organisieren Fanclubtreffen

Mindestens 17 schwul-lesbischen Fanclubs aus ganz Europa treffen sich am kommenden Wochenende in Duisburg. Organisiert wird die 12. internationale Konferenz der Queer Football Fanclubs (QFF) von den RainbowZebras. (queer.de)

drucken