8.1. - 15.1.2014

Nie wieder! 10. Erinnerungstag im deutschen Fußball+++Schockierendes aus den Fankurven+++Rauball kritisiert Regierung für Haltung bei NPD-Verbot+++Internationales Treffen der Queer-Football-Fanclubs in Köln+++DFB und Hitzlsperger: Halbherzig gegen Homophobie+++Weitere Reaktionen zu Hitzlspergers Coming-Out+++Info-Broschüren zu Homophobie im Fußball+++Lok Leipzigs Probleme mit seiner rechtsextremen Fanszene+++Empfindliche Haftstrafen für zwei Neonazis nach Angriff auf schwarzen Helfer+++Polen: Staatsanwaltschaft findet antisemitische Gesänge nicht antisemitisch+++Aufregung um Anelkas Gruß+++Ausstellung Tatort Stadion 2 in Göttingen

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Nie wieder! 10. Erinnerungstag im deutschen Fußball

Zum Rückrundenauftakt in die Bundesliga steht der 18. Spieltag im Gedenken an die Millionen Menschen, die während der Naziherrschaft in Deutschland ihr Leben ließen. Es ist bereits der "10. Erinnerungstag im deutschen Fußball" unter dem Leitmotiv "Nie wieder!" (bundesliga.de). DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat an die gesellschaftliche und politische Verantwortung des deutschen Fußballs im Kampf gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung in den Stadien erinnert (Südwest Presse).

Schockierendes aus den Fan​kurven

Beim Vorbereitungstreffen zum Holocaustgedenktag werden die Präsidenten von DFB und DFL mit erschütternden Berichten aus den Fankurven mancher Vereine konfrontiert (Neues Deutschland).

Rauball kritisiert Regierung für Haltung bei NPD-Verbot

Liga-Präsident Reinhard Rauball hat die Bundesregierung mit Blick auf den Kampf gegen Rechtsextremismus scharf kritisiert. "Dass sich der Bund aus Angst vor einer Niederlage vor dem Verfassungsgericht aus dem Verbotsverfahren gegen die NPD rauszieht, ist für mich nicht akzeptabel und hat mich persönlich enttäuscht", sagte der Chef des Ligaverbandes bei einem Fan-Kongress zum Thema Rechtsextremismus am Sonntag in Frankfurt/Main (Handelsblatt).

Internationales Treffen der Queer-Football-Fanclubs in Köln

Das Netzwerk europäischer schwul-lesbischer Fanclubs wurde 2006 ins Leben gerufen und hat sich seit jeher Toleranz und Anti-Diskriminierung auf die Fußballfahnen geschrieben. Die rund 30 Fangemeinden aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz stellen während ihres Zusammenkommens den gemeinsamen Erfahrungsaustausch in den Vordergrund (Kölner StadtanzeigerNWZ).

DFB und Hitzlsperger: Halbherzig gegen Homophobie

Der DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zollt Thomas Hitzlsperger Respekt. Doch in seiner Amtszeit sei das Thema Homophobie im Verband nicht mehr so wichtig, sagen Kritiker (Die Zeit).

Weitere Reaktionen zu Hitzlspergers Coming-Out

Während Vertreter schwul-lesbischer Fan-Organisationen das Problem der Homophobie nicht zwangsläufig in den Kurven sehen (SPON), würde Soziologe Gunter A. Pilz einem aktiven Fußballer nicht zum Coming-out raten (Die Welt). Auch der Sportjournalist Ronny Blaschke äußert sich in einem Kommentar (Berliner Zeitung) und einem Interview (Basler Zeitung) zum Thema Homophobie im Fußball. Die taz berichtet über Schwule Fußballamateure im heterodominierten Klubumfeld, die ihre eigenen Vereine gründen (taz).

Info-Broschüren zu Homophobie im Fußball

Auf 28 Seiten liefert die DFB-Broschüre "Fußball und Homosexualität" zahlreiche Informationen, Begriffserklärungen und Kontaktadressen rund um das Thema Homosexualität und Homophobie im Fußball (dfb.de). Auch der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) veröffentlicht einen Leitfaden “Rote Karte für Homophobie”, den Vereine kostenfrei erhalten können. Die Broschüre, welche für Berliner Fußballvereine entworfen wurde, soll Vereinsvertreterinnen und Vertreter für homophobe Verhaltensweisen sensibilisiert und in ihren Kompetenzen stärken (queerpride.de).

Lok Leipzigs Probleme mit seiner rechtsextremen Fanszene

Der 1. FC Lokomotive Leipzig steht vor einem Berg von Problemen. Das größte dürfte der unübersehbare Rechtsdrall nennenswerter Teile seiner Fanszene sein. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei die Gruppe »Scenario Lok« (Transparent).

Empfindliche Haftstrafen für zwei Neonazis nach Angriff auf schwarzen Helfer

Durch das Amtsgericht Passau wurde am Montag ein rassistischer Vorfall vom März 2013 zumindest strafrechtlich abgeschlossen. Zwei Neonazis hatten in Hauzenberg (Lkr. Passau) einen dunkelhäutigen Fußballspieler beleidigt und attackiert, der ihnen zuvor bei einer Autopanne geholfen hatte (Endstation Rechts Bayern).

Polen: Staatsanwaltschaft findet antisemitische Gesänge nicht antisemitisch

Die Posener Staatsanwaltschaft will antisemitische Gesänge bei einem Fußballspiel nicht weiter verfolgen. Konkret geht es um Fans von Lech Posen, die vor drei Monaten bei einem Fußballspiel unter anderem gesungen haben: „Euer Haus ist Auschwitz, ganz Polen weiß davon…“, „Abfahrt mit Juden“, „zum Gas“. Die Staatsanwaltschaft begründete ihre Entscheidung damit, dass die antisemitischen Gesänge den gegnerischen Fans zugerufen wurden und somit nicht an Juden gerichtet seien (Polen heute).

Aufregung um Anelkas Gruß

Eklat um Nicolas Anelka: Beim 3:3 seines englischen Klubs West Bromwich Albion im Ligaspiel bei West Ham United zeigt der 34-Jährige den "La Quenlle"-Gruß, der mit Antisemitismus in Verbindung gebracht wird. Die französische Sportministerin ist entsetzt, Anelka wiegelt ab (Süddeutsche Zeitung). Frankreichs Präsident Francois Hollande hat in seiner Neujahrsansprache daraufhin seine kompromisslose Haltung zum Thema Rassismus unterstrichen (spox.com).

Ausstellung Tatort Stadion 2 in Göttingen

Die Ausstellung Tatort Stadion 2 ist ab 10.2. bis 1.3.2014 im FanRaum NULLFÜNF in Göttingen zu sehen. Im Rah­men der Aus­stel­lung finden di­ver­se Vor­trä­ge, Film­aben­de und Dis­kus­sio­nen statt (FacebookSupporters Crew 05).

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