29.08.-04.09.2013

Zwei Wahrnehmungen - ein Spiel+++ Rassismusvorwurf  gegen Nigerias Nationaltrainer+++ Kaiserslautern unterschreibt "Berliner Erklärung"+++1860 und BFV gemeinsam gegen Rassismus+++ UEFA sagt "Nein zu Rassismus“ +++ Rechtsextreme  in der österreichischen Amateurliga?

Zwei Wahrnehmungen - ein Spiel

Nachdem aus dem Fanblock des SV Atlas Delmenhorst erneut rassistische Äußerungen zu hören waren, beschäftigt sich nun der zuständige Fußballkreis mit dem Vorfall. Auf das Ergebnis der Untersuchung wartet auch der Verein Rot-Weiß Hürriyet, der am vergangenen Spieltag Gegner des SV Atlas war. Denn: Aus den bisherigen Äußerungen beider Klubs ist keine eindeutige Feststellung zu den Ereignissen zu machen. So unterstellt wiederum der Klubvorstand des SV Atlas den Rot-Weißen, während des Spiels mit obszönen Gesten, Provokationen sowie mit Bedrohungen der Spieler und des Trainers aufgefallen zu sein. (weser-kurier.de)

Rassismusvorwurf  gegen Nigerias Nationaltrainer

Grund für die Aufregung ist ein Statement von Nigerias Nationaltrainer Keshi bei einem TV-Auftritt. Dort hatte dieser den belgisch-stämmigen Trainer Saintfiet als "weißen Kerl" betitelt und ihn aufgefordert, nach Belgien zurückzukehren, da er von Afrika nichts verstünde. Der Fußballverband Malawis, für den der Belgier als Nationaltrainer arbeitet, hat deshalb nun Beschwerde bei der FIFA wegen dieser als rassistisch aufgefassten Äußerungen eingereicht. In einem BBC-Interview sagte der Trainer von Malawis Nationalteam:  "Wenn ein Europäer so etwas über einen Afrikaner sagen würde, würdest du ein riesiges Problem bekommen". (sueddeutsche.de)

Kaiserslautern unterschreibt "Berliner Erklärung"

In die immer länger werdende Liste von Unterzeichnern der "Berliner Erklärung" reiht sich nun auch der Zweitligist aus Kaiserslautern ein. Für die Pfälzer sei dies lediglich ein kleiner Teil eines umfassenden Engagements gegen jedwede Diskriminierung und für Toleranz und gegenseitige Achtung, wie der Verein mitteilte. Die Unterzeichnung ist aber auch ein wichtiges Zeichen für den 1. FCK selbst, der durch die Äußerungen seines Spielers Idrissou im April 2013 negativ in die Schlagzeilen geraten war. Der Stürmer der Lauterer hatte in einem Interview Homosexualität mit unmännlichem Verhalten gleichgesetzt. (queer.de

1860 und BFV gemeinsam gegen Rassismus

Nach den Rassismusvorfällen bei 1860 München positioniert sich der Verein nun zusammen mit dem Bayerischen-Fußball-Verband (BFV) gegen Rechtsextremismus und Rassismus. So wird vor dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen ein Anti-Rassismus-Spot eingespielt, der auch bei BFV.TV und "Bayernliga Pur" zu sehen sein wird. Wichtig sei, so  1860s Geschäftsführer Robert Schäfer, dass der gesamte Verband dahinter steht und nicht nur einzelne Vereine. Bereits seit einiger Zeit fährt der BFV eine "Null-Toleranz-Politik" gegen Rassismus und hat in zahlreichen Ligaspielen für sein Anliegen geworben. Für engagierte Vereine, die ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollen, gibt es zusätzliche Unterstützung seitens des Verbandes. (tsv1860.de)

UEFA sagt "Nein zu Rassismus“

Die Gruppen der diesjährigen Champions-League-Saison stehen fest. Und festzustehen scheint auch, dass die UEFA ihre Agenda gegen Rassismus und für Toleranz weiterführen bzw. sogar verstärken wird. So betonte Generalsekretär Gianni Infantino bei der diesjährigen Verlosung der Gruppenphase noch einmal das "Nein" der UEFA zum Rassismus. Untermauert wird die Position durch neue Regularien, die sowohl schärfere Sanktionen als auch Strafen gegen Klubs, Spieler und Offizielle beinhaltet, denen ein rassistisches Vergehen nachgewiesen werden konnte. Die teilweise Stadionsperrung durch die UEFA musste trauriger Weise in der diesjährigen Qualifikationsrunde bereits einige Male verhängt werden. Die neue Satzung sieht nun vor, bei Wiederholungstaten eine komplette Stadionsperrung zu erwirken und eine Strafe von 50 000 € über den Klub zu verhängen. (uefa.com)

Rechtsextreme  in der österreichischen Amateurliga?

Auch die Amateurliga in Österreich hat offenbar ein Problem mit Neonazis. So kam es in der Partie der 2. Klasse C zwischen Himmelberg und KAC 1b kurz vor Spielende zum Eklat. "Wir wurden das ganze Spiel über beschimpft", berichtet KAC Trainer Dieter Rupping im Anschluss. Untersucht wird der Vorfall nun durch den Kärntner Fußball-Verband. Der soll prüfen, was an den Vorwürfen, dass während des Spiels  rassistische Sprüche und Naziparolen skandiert wurden, dran ist. (kleinezeitung.de)

 

 

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