29.05. - 04.06.2014

Norwegischer Fußballverband verbietet Demo gegen Homophobie +++ Rassismus: UEFA belegt Real Madrid mit Blocksperre +++ „Ultrapeinlich“: Blog dokumentiert rassistische, sexistische und homophobe Entgleisungen +++ DFL Fachtagung: Gemeinsam gegen Rechts +++ Saarländischer Fußballverband unterschreibt Berliner Erklärung gegen Homophobie +++ Nach Rassismus-Skandal: Steve Ballmer kauft L.A. Clippers +++ Saarlouis: Kinderfußballturnier gegen Rassismus +++ Grevenbroich: Fußballturnier für Friedensprojekt +++ Wedel: 300 Teilnehmer*innen beim Friedenscup +++ Jenö Konrad:  Nürnbergs vertriebener Trainer gewürdigt.

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-Nazis.de

Norwegischer Fußballverband verbietet Demo gegen Homophobie

Norwegische Fußballfans wollten daher beim Freundschaftsspiel ihrer Nationalelf gegen Russland am kommenden Samstag in Oslo gegen Homophobie demonstrieren. Damit wollten sie Bezug auf die bestehende Diskriminierung von Homosexuellen in Russland nehmen. Es wurde dazu aufgefordert, Regenbogenfahnen mit ins Stadion zu nehmen. Der Norwegische Fußballverband behielt sich jedoch vor, Fans mit zu großen Fahnen den Eintritt zum Stadion zu verwehren. Das gab der Verband auf seiner Webseite bekannt. Man wolle aber keine Demonstration im Stadion erlauben, da es sich um eine unpolitische Sportveranstaltung handle (fanzeit.de).

Rassismus: UEFA belegt Real Madrid mit Blocksperre

Wegen eines nicht näher bezeichneten rassistischen Vorfalls von Seiten von Real Madrid Fans während des Champions League- Halbfinals gegen Bayern München hat die Disziplinarkommission der UEFA den spanischen Verein mit einer Blocksperre belegt. Die Uefa wies die „Königlichen“ an, die Blöcke 120 und 122 im Bernabeu-Stadion für das nächste Europapokal-Spiel zu sperren und mit dem Anti-Rassismus-Banner "No to racism" zu versehen (rp-online.de).

„Ultrapeinlich“: Blog dokumentiert rassistische, sexistische und homophobe Entgleisungen

Seit März dokumentiert der Blog „Ultrapeinlich“ die schlimmsten Verfehlungen der deutschen Ultraszene. Die Macher*innen entstammen selber der Ultraszene. „Spiegel Online“ hat sie interviewt. Der Anspruch des Blogs ist es, die Ultraszene zu verbessern, in dem man auf Rassismus und Diskriminierung aufmerksam macht: „Bengalische Feuer sind […] nicht so schlimm wie die Tatsache, dass Menschen im Stadion hart diskriminiert werden oder sich aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion oder sexuellen Orientierung gar nicht mehr dorthin trauen. In manchen Vereinen haben rechte Ultras und Hooligans eine krasse Dominanz aufgebaut.“ (spiegel.de)

DFL Fachtagung: Gemeinsam gegen Rechts

Vergangene Woche fand in Frankfurt a.M. die Fachtagung „Rex“ statt. Ziel war es unter anderem, eine stärkere Vernetzung im gemeinsamen Kampf gegen Extremismus zu forcieren, weshalb die DFL Deutsche Fußball Liga auch diverse externe Organisationen zu der Tagung eingeladen hatte, berichtet „bundesliga.de“. Eingeladen waren aber vor allem die Fan- und Sicherheitsbeauftragten der ersten und zweiten Bundesliga. Thomas Schneider, Leiter der Fanangelegenheiten der DFL forderte zum Abschluss der Tagung eine gemeinsame strategische Allianz gegen den Rassismus und erklärte: "Wir wollen undemokratisches Verhalten unattraktiv machen und ein soziales Menschenbild vermitteln." (bundesliga.de)

Saarländischer Fußballverband unterschreibt Berliner Erklärung gegen Homophobie

Beim Verbandstag des Saarländischen Fußball-Verbands (SFV) am Samstag im Püttlinger „Trimm Treff“ kam es neben der Wiederwahl des Vorstands um Präsident Franz Josef Schumann zu Satzungs- und Ordnungsänderungen. Mehr als 500 Clubvertreter befürworteten unter anderem den Antrag von Frauen-Verbandsligist FV Fischbach, der SFV solle die „Berliner Erklärung“ gegen Homophobie unterzeichnen (saarbruecker-zeitung.de).

Nach Rassismus-Skandal: Steve Ballmer kauft L.A. Clippers

Der frühere Microsoft-Boss Steve Ballmer hat das Rennen um die Los Angeles Clippers aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA offenbar gewonnen. Dies berichten verschiedene US-Medien übereinstimmend. Dafür will Ballmer 2 Milliarden Dollar bezahlen. Der bisherige Besitzer Donald Sterling wurde wegen rassistischer Äußerungen von der NBA lebenslang gesperrt. Dagegen will er aber nach wie vor gerichtlich vorgehen (berliner-kurier.de).

Saarlouis: Kinderfußballturnier gegen Rassismus

Am Montag haben Kinder der Geburtsjahrgänge 2002/03 an einem Fußballturnier gegen Rassismus in Saarlouis teilgenommen. Unter dem Motto "Fußball ist bunt" richtete die Stadt mit dem lokalen Integrationsbeirat die erste "Mini-WM" aus. "Das ist ein wirklich ganz besonderes Integrationsprojekt. Fußball verbindet, lässt Freundschaften und gegenseitigen Respekt entstehen", erklärte Landrat Patrik Lauer. Es gehe insbesondere darum, eine gesteigerte Aufmerksamkeit für die Themen Rassismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft zu erreichen (saarbruecker-zeitung.de)

Grevenbroich: Fußballturnier für Friedensprojekt

Schüler*innen aus Grevenbroich haben am Dienstag an einem Benefiz-Fußballturnier für Frieden und gegen Hass und Gewalt teilgenommen. Das Turnier wurde von Erasmus-Gymnasiast Rohat Akcakaya (17) initiiert. Den 17-Jährigen hatten zwei Besuche im Oberhausener Friedensdorf so sehr berührt, dass er sich im November 2013 Jahres an die einzelnen Schulsprecher wandte. Im Stadion sammelten Schüler*innen auch Kleidung und Spielzeug, die nun an die Asylunterkünfte der Stadt Grevenbroich gegeben werden sollen (rp-online.de).

Wedel: 300 Teilnehmer*innen beim Friedenscup

Der 13. Wedeler „Friedenscup“ von Hauptorganisator Volkan Inak (25), der am Wochenende in der Steinberghalle stattfand, war mit 300 Teilnehmer*innen gut besucht. Diesmal waren junge Menschen aus allen Bundesländern angereist. Mit 20 Mannschaften – darunter fünf aus Wedel – wurden insgesamt 70 Spiele ausgetragen. „Wichtig ist aber, dass wir nicht nur Fußball spielen, sondern zusammenkommen“, sagte Inak. Beim „Come Together“ wurde das diesjährige friedenspolitische Thema vorgestellt: „Kein Mensch ist illegal“. „Wenn hier Menschen diskriminiert werden, kann kein Frieden entstehen“, sagte Inak (shz.de).

Jenö Konrad:  Nürnbergs vertriebener Trainer gewürdigt

Jenö Konrad, in den 30er Jahren Trainer des 1. FC Nürnberg, wurde vergangenen Monat durch ein nach ihm benannten Fußballturnier durch den Verein gewürdigt. Konrad, der in den 30er Jahren aus Deutschland fliehen musste, wurde wie alle anderen jüdischen Mitglieder vom Verein posthum rehabilitiert. Angestoßen wurde die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus während der NS-Zeit und seinen Auswirkungen auf den Verein von den Fans der Ultras Nürnberg. Für das Turnier reiste auch Konrads Tochter Evelyn Konrad an. Mittlerweile ist sie 85 Jahre alt. Der Deutschlandfunk berichtete ausführlich über das Turnier und seine Geschichte (deutschlandfunk.de).

               

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