28.11.-04.12.2013

BVB: Auswärtsverbot für Ultras – "Borussenfront" will Lücke füllen+++Minden: Verfahren wegen Rassismus-Vorwürfen unter Auflagen eingestellt+++ BAFF: DFB und Vereine müssen mehr gegen Nazis und Rassismus machen+++ Deutschlands Stadien: Rechtsextreme in der Offensive+++ VfL Bochum: Mit Linienbus gegen Rassismus und Diskriminierung+++Ukraine wegen Nazi-Symbolen und rassistischen Sprechchören verurteilt+++ Kevin Prince Boatengs Kampf gegen Rassismus+++ ZSKA Moskau leugnet Probleme mit Neonazis und Rassisten+++ FSV Frankfurt: Protest gegen antiisraelischen Sponsor+++ Kreisliga: Trainer nennt Rassismus als Grund für seinen Rücktritt+++ Mario Balotelli erneut mit "N-Wort" beschimpft+++ WM- Auslosung: FIFA mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert+++

BVB: Auswärtsverbot für Ultras – "Borussenfront" will Lücke füllen

Nachdem Ultras beim Spiel gegen Schalke 04 Pyrotechnik  gezündet haben, hat Borussia Dortmund den drei größten Ultra- Gruppen die Auswärtsdauerkarten entzogen. Deshalb fehlen die dominanten Gruppen der BVB-Fanszene bei Auswärtsspielen. Die rechte Hooligangruppierung "Borussenfront" versucht nun verstärkt, das entstandene Vakuum für sich zu nutzen. So sollen Mitglieder der Gruppe beim Spiel in Mainz antisemitische Lieder gesungen und im Fanblock Präsenz gezeigt haben. Zudem intensiviert die alternde "Borussenfront" ihre Rekrutierungsversuche. (derwesten.de)

Minden: Verfahren wegen Rassismus-Vorwürfen unter Auflagen eingestellt

Die Verbandsspruchkammer hat ein Verfahren um Beschimpfungen und eine rassistische Beleidigung eingestellt. Die Verantwortlichen des Tuspo Minden hatten dem Schiedsrichter der Partie gegen VfB Gorspen-Vahlsen vorgeworfen, ihre Spieler nach dem Schlusspfiff rassistisch beschimpft zu haben. Der Schiedsrichter gab seinerseits an, von Mindener Spielern bedroht und beleidigt worden zu sein. Wegen dieser "Provokationen" sah der Vorsitzende der Kammer die Schuld des Schiedsrichters als gering an. Beide Parteien verzichteten auf die Vernehmung von Zeugen und akzeptierten das Urteil, nachdem sowohl der Verein als auch der Schiedsrichter eine geringe Geldstrafe zahlen mussten. (mt-online.de, nw-news.de)

BAFF: DFB und Vereine müssen mehr gegen Nazis und Rassismus machen

In einem Interview mit der Südwestpresse kritisiert Martin Endemann vom Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF) die abwartende Haltung von  Vereinen und DFB bei rassistischen und rechten Zwischenfällen. Vereine neigten dazu, Vorfälle zunächst herunterzuspielen, so Endemann. Aber auch der DFB müsse sich zumindest öffentlich klarer auf die Seite von Fans stellen, die sich für Respekt und Toleranz einsetzen. Endemann weist zudem auf den Zusammenhang zwischen starken rechten lokalen Strukturen und der Präsenz von Neonazis in den entsprechenden Stadien hin. (swp.de)

Deutschlands Stadien: Rechtsextreme in der Offensive

Die Südwestpresse berichtet außerdem über die Zunahme rechtsextremer Straftaten innerhalb des deutschen Fußballs und greift die Zwischenfälle der vergangenen Wochen und Monate auf. Der Verfassungsschutz nennt eine 15-prozentige Überschneidung zwischen Hooligans und Rechtsextremen mit Fußballbezug. In Baden- Württemberg gibt es nur schwache Anzeichen für ein Erstarken rechter Fans – allerdings auch kaum belastbare Zahlen, wie der Grünen-Politiker Alexander Salomon bemängelt. Der Fan-Beauftragte des VfB Stuttgart wollte sich ohne vorherige "Abstimmungen" nicht zum Thema äußern. (swp.de)

VfL Bochum: Mit Linienbus gegen Rassismus und Diskriminierung

In Bochum wirbt ab sofort ein Bus in den Farben des VfL für Toleranz und gegen Rassismus. Das Projekt wurde gemeinsam vom VfL Bochum, dem Fanprojekt des Vereins, der Bochumer Polizei und der BOGESTRA AG ersonnen. Der Bus ist unter anderem mit einem  Foto der Ostkurve des Bochumer Stadions bedruckt, auf dem Fans ein Banner mit der Aufschrift "Auch die Farbe deiner Haut interessiert uns nicht" zeigen. (ruhrnachrichten.de)

Ukraine wegen Nazi-Symbolen und rassistischen Sprechchören verurteilt

Die Nationalmannschaft der Ukraine muss ihr erstes WM- Qualifikationsspiel für das Turnier 2018 ohne Zuschauer austragen. Die FIFA bestätigte das Urteil im Berufungsverfahren, nachdem  es beim letzten Qualifikationsspiel gegen San Marino zu rassistischen Zwischenfällen gekommen war. So wurde der schwarze ukrainische Spieler Edmar mit "Affenlauten" verhöhnt. (spiegel.de)

Kevin Prince Boatengs Kampf gegen Rassismus

Der Tagesspiegel zeichnet aus Anlass der am vergangenen Freitag veranstalteten Konferenz "Diversity 2013" noch einmal den Weg von Kevin Prince Boateng im Kampf gegen Rassismus nach. (tagesspiegel.de)

ZSKA Moskau leugnet Probleme mit Neonazis und Rassisten

Im Zuge des Champions League- Auswärtsspiels von Bayern München bei ZSKA Moskau vergangene Woche thematisieren deutsche Medien noch einmal die rassistischen und neonazistischen Tendenzen unter den Fans von ZSKA. Dabei betonen die Journalisten besonders das Abwehrverhalten russischer Offizieller, die sich lieber in Verschwörungstheorien ergehen als Rassismus als Problem wahrzunehmen. (sueddeutsche.de, sportschau.de)

FSV Frankfurt: Protest gegen antiisraelischen Sponsor

Kürzlich stellte der FSV Frankfurt Saudia Airlines als Sponsor vor. Nun hagelt es Kritik, weil die Airline sich weigert, Fluggäste aus Israel zu befördern. So bezeichnete Reinhard Rauball, Präsident der DFL, einen Vertragspartner mit offen praktiziertem Antisemitismus als inakzeptabel. Der FSV rudert nun zurück und versichert, die Vorwürfe und damit die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen. Allerdings hätte der Verein bereits vor Vertragsabschluss von den antiisraelischen Geschäftspraktiken der Airline wissen können – sie wurden bereits diesen Sommer öffentlich. (welt.de)

Kreisliga: Trainer nennt Rassismus als Grund für seinen Rücktritt

Ayhan Aldemir, ehemaliger Trainer der 1. Mannschaft und der C-Junioren der 1. SpVg Remscheid, hat im Zuge seines Rücktritts schwere Vorwürfe gegen den Vorstand seines Ex-Vereins erhoben. Aldemir sei für den Posten des Jugendleiters vorgesehen gewesen, dies sei aber daran gescheitert, dass einige Verantwortliche einen Menschen türkischer Herkunft in dieser Position nicht akzeptieren wollten. Dabei seien Aldemir gegenüber auch rassistische Äußerungen gefallen, für die es Augenzeugen gäbe, äußert sich der Ex-Trainer in einer Stellungnahme. Der Verein weist die Vorwürfe zurück. (fupa.net)

Mario Balotelli erneut mit "N-Wort" beschimpft

Im Spiel des AC Milan gegen Catania Calcio ist Mario Balotelli wieder einmal Opfer einer rassistischen Beleidigung geworden. Sein Gegenspieler, der Catania-Profi Nicolas Spolli, habe ihn als "Scheiß N****" bezeichnet, berichtete Balotelli nach dem Spiel. Der Milan-Spieler wurde im Anschluss an den Zwischenfall ausgewechselt. (blick.ch)

WM- Auslosung: FIFA mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert

Weil die FIFA zwei afro-brasilianische Schauspieler_Innen  bei der Auswahl für die Präsentation der WM-Auslosung übergangen hat, ist in Brasilien die Empörung groß. Die FIFA entschied sich für ein weißes Paar. Prominente wie Spike Lee und Seu Jorge machten ihrem Ärger öffentlich Luft, die brasilianische Staatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren gegen die FIFA. Der verantwortliche Staatsanwalt betonte, dass das von der FIFA gewählte Moderator_Innen-Paar die ethnische Zusammensetzung des Landes nicht angemessen repräsentiere. (blick.ch, format.at)

drucken