24.10.-30.10.2013

Weiterhin großes Medienecho nach Vorfällen in Essen und Duisburg+++Rassismus-Opfer Touré: Boykott der WM 2018?+++Lange Haftstrafen für Roma-Ultras+++Austria Wien distanziert sich von Fangruppe "Unsterblich"+++SS Lazio: Strafe für Rassismus reduziert+++Oberpolling: Rassismus-Vorwürfe gegen Zuschauer+++FC  Wels wehrt sich gegen Rassismus-Vorwurf+++Schimpfwort "Jude": Antisemitismus in deutschen Stadien+++Roque Júnior: "Ich musste schon immer mit Vorurteilen leben"+++St. Pauli: "Football has no genders"

Weiterhin großes Medienecho nach Vorfällen in Essen und Duisburg

Nach dem Vorfall in Essen beleuchtet die WAZ die möglichen Hintergründe und wirft einen Blick auf die Hooligans der "Alten Garde Essen", da deren Mitlieder die Vorführung des Films "Blut muss fließen" durch Gewaltandrohung verhindert haben sollen. (derwesten.de) Unterdessen wurde bekannt gegeben, dass der Dokumentarfilm über die Neonazi-Musikszene am 22. November im Essener Stadion gezeigt werden soll.  Auf diesen Termin haben sich der Verein Rot-Weiss Essen, das AWO-Fanprojekt und das Bündnis "Essen stellt sich quer" geeinigt. (radioessen.de)Während man in Essen also ein deutliches öffentliches Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen möchte, glauben die Verantwortlichen des MSV Duisburg nicht an einen politischen Hintergrund des brutalen Angriffes rechter Hooligans und Neonazis auf die antirassistischen Ultras der "Kohorte". (spiegel.de) Die Wochenzeitung DIE ZEIT nimmt derweil die Vorfälle in Essen und Duisburg zum Anlass, sich den "Fall Braunschweig" noch einmal genauer anzusehen. (zeit.de)Auch der Journalist und Autor Ronny Blaschke beleuchtet aus diesem Anlass ganz allgemein den aktuellen Konflikt innerhalb der Fan-Szene (neues-deutschland.de) und klärt über die Unterwanderungsstrategien der Neonazis in den Fankurven auf (badische-zeitung.de) Und nicht zuletzt hat auch die ZDF-Sportredaktion das Thema für sich entdeckt. (zdfsport.de)

Rassismus-Opfer Touré: Boykott der WM 2018?

Nachdem Yaya Touré beim Champions-League-Spiel gegen ZSKA Moskau rassistisch beleidigt wurde, denkt der Spieler von Manchester City nun laut über einen Boykott der WM 2018 durch afrikanische Spieler nach: "Wenn wir uns bei der WM nicht sicher fühlen, kommen wir nicht nach Russland". (spiegel.de) Direkt nach dem Spiel hatte Touré  via twitter bereits die UEFA aufgefordert, den ZSKA Moskau für das Verhalten seiner Fans hart zu bestrafen. (sport1.de) Der europäische Fußballverband hat mittlerweile Ermittlungen aufgenommen. (zeit.de) Auch die FIFA zeigte sich angesichts der rassistischen Vorfälle besorgt und will mit Russland intensiv über das Thema besprechen. Einen Entzug der WM schloss Fifa-Präsident Blatter allerdings aus. (spiegel.de) In Russland dagegen versteht man die ganz Aufregung nicht. (sueddeutsche.de)

Lange Haftstrafen für Roma-Ultras

Zwei Ultras des AS Rom sind wegen schwerer Körperverletzung zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die Beiden hatten gemeinsam mit Ultras von Lazio Rom den brutalen Überfall auf Anhänger von Tottenham Ende November 2012 geplant. Bei der Attacke vor der Europa-League-Partie zwischen Lazio Rom und Tottenham waren zehn englische Fans verletzt worden. Die Behörden ermittelten unter anderem wegen eines antisemitischen Tat-Hintergrunds. (borkenerzeitung.de

Austria Wien distanziert sich von Fangruppe "Unsterblich"

Nach dem Überfall auf die Räumlichkeiten des türkischen Migrantenvereins ATIGF distanziert sich Austria Wien in einer öffentlichen Stellungnahme "aufs Schärfste" von der Fangruppe "Unsterblich".  (fk-austria.at). Der ORF, Die Presse und publikative.org beleuchten den Hintergrund der Attacke. (orf.at, diepresse.com, publikative.org)

SS Lazio: Strafe für Rassismus reduziert

Weil seine Anhänger beim Spiel gegen Legia Warschau wieder einmal rassistische Gesänge angestimmt hatten, war Lazio Rom zu einem Geisterspiel und einer Geldstrafe in Höhe von 40 000 Euro verurteilt worden. Nun war der Einspruch des italienischen Erstligisten gegen das Urteil erfolgreich und die Strafe wurde auf die Sperrung der Fankurve im Heimspiel gegen Apollon Limassol am 7. November reduziert.  (tagesspiegel.de)

Oberpolling: Rassismus-Vorwürfe gegen Zuschauer

Beim  A-Jugend-Spiel des SV Oberpolling gegen den SV Hofkirchen sollen Zuschauer der Gastgeber-Mannschaft Gäste-Spieler als "Neger" und "Kanacken" beschimpft haben.  Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel daraufhin und forderte die Zuschauer auf, solche Ausdrücke zu unterlassen. Nach der Partie entschuldigte sich der 1. Vorstand des SV Oberpolling für das Verhalten der Zuschauer und betonte, solche Vorfälle hätten auf dem Fußballplatz nichts zu suchen.  Man wolle nun herausfinden, von wem die rassistischen Ausdrücke gekommen seien und die Personen dann vom Spielfeldrand verweisen. Auch der Bayerische Fußballverband untersucht den Vorfall. (br.de)

FC Wels wehrt sich gegen Rassismus-Vorwurf

Während und nach der Partie zwischen den U16-Teams des LASK Linz und des FC Wels soll es zu rassistischen Beleidigungen gegen den LASK-Trainer Alexandre Gilles gekommen sein. Der FC Wels streitet dies allerdings in einer ersten Stellungnahme vehement ab und kündigte an, gegen den LASK vorzugehen. (nachrichten.at)

Schimpfwort "Jude": Antisemitismus in deutschen Stadien

Die Tagesthemen beschäftigen sich in einem sehenswerten Beitrag mit Antisemitismus in deutschen Fußballstadien. (tagesschau.de)

Roque Júnior: "Ich musste schon immer mit Vorurteilen leben"

Im Interview mit FIFA.com spricht Roque Júnior auch über seine Erfahrungen mit Rassismus im Fußball. (fifa.com)

St. Pauli: "Football has no genders"

Eine neue Bande im Millerntor-Stadion trägt seit letzter Woche die Aufschrift "Football has no genders". Mit dieser Botschaft soll der Kampf gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder sexueller Orientierung in den Vordergrund gerückt werden. (mopo.de). Beim Heim-Spiel gegen Sandhausen setzten die Fans des Hamburger Vereins außerdem mit mehreren Aktionen wieder einmal ein Zeichen gegen Homophobie. Auch Transparente mit der Aufschrift "Refugees Welcome" wurden gezeigt. (fcstpauli.tv)

 

 

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