Nach Hooligan-Demo: Polizei ist zufrieden +++ Hooligans als "missratener Teil der Fußballfamilie" +++ Eintracht Braunschweig: "Entschlossen & erfolgreich aus Block 8 vertrieben" +++ Berufungsverfahren im Dresdner Hooliganprozess +++ Rechtsextremismus im Fußball: Hooligans in der Cannstatter Kurve +++ 1860 München: Intoleranz im Fußballstadion & Kampf um die Tribünen +++ Fußball im Nationalsozialismus (Teil 5) – Volkstrauertag +++ Homophobie im Fußball: Der Trainer und die Jungs +++ Fußball: Russischer Erstligatrainer wegen Rassismus gesperrt +++ "Potsdam bewegt" sich nicht: Potsdamer Sportvereine und ihre Neonazis +++ Wie der Fußball eine neue Heimat schafft +++ SV Babelsberg 03: Im Visier des Verfassungsschutzes?
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Nach Hooligan-Demo: Polizei ist zufrieden
Hannover hatte sich in Erwartung der Hooligan-Demonstration am Sonnabend auf einiges gefasst gemacht: Polizei sowie Einzelhändler und Hoteliers rund um den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) bereiteten sich auf Gewalt und Eskalation vor. Doch es blieb weitgehend friedlich. Die Polizei zeigte sich am Sonntag zufrieden mit dem Verlauf des Tages - massive Polizeipräsenz und strenge Auflagen für die Kundgebung ließen auch gar keine Ausschreitungen zu. "Wir sind sehr zufrieden und ziehen eine durchweg positive Zwischenbilanz", sagte Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe am Sonntag. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, mit einem massiven Aufgebot aufzutreten. Rund 5.300 Beamte aus acht Bundesländern waren im Einsatz. Auch in der Nacht nach der Demonstration sei "alles ruhig" geblieben, teilten die Beamten mit. Für die Polizei war der Einsatz einer der bisher größten in der Geschichte der Stadt. (NDR Online, taz.de, Spiegel Online, neues deutschland) Im Vorfeld hatte das Verwaltungsgericht das Verbot der Hooligan-Demo in Hannover gekippt und eine Kundgebung ist unter Auflagen genehmigt. (taz, Stern Online) Stehen sollten die Hooligans nahe dem Flüchtlingscamp. (taz) Derweil demonstriert die Bremer AFD öffentlich Nähe zu Nazis und Hooligans – und riskiert dabei innerparteilichen Streit. Auf ihrer Facebook-Seite verbreitete der Bremer Ableger der Partei Hooligan-Propaganda, obwohl der AFD-Bundesvorstand den Parteimitgliedern mit Ausschluss droht, wenn sie an Demos wie in Köln teilnehmen. Die AFD scheint ein ungeklärtes Verhältnis zu Rechtsextremismus und Gewalt zu haben. (Radio Bremen)
Hooligans als "missratener Teil der Fußballfamilie"
Ein Demonstration der Hooligans wird am Sonnabend die City von Hannover in Atem halten. Doch was sind das für Menschen, die da demonstrieren? Die HAZ hat bei Richard Gebhardt, einem Politologen und Experten der Fanszene, nachgefragt. (Hannoversche Allgemeine) Der Leiter der Koordinierungsstelle für Fußball-Fanprojekte, Michael Gabriel, hat die gewalttätige Allianz zwischen Hooligans und Neonazis kommen sehen. Eine Hochburg der fremdenfeindlichen Krawallos liegt in Nordrhein-Westfalen. Johannes Nitschmann sprach mit ihm. (Weser Kurier) "Gemeinsame Werte einen Hooligans und Rechte" sieht Fanforscher Jonas Gabler von der Universität Hannover. (NDR Online) Unterdessen vermutet Felix M. Steiner: Mit Hannover hat der Zerfallsprozess einer Gruppe eingesetzt, die außer einem diffusen Hass und Aktionismus wenig eint. (Publikative.org) Die extreme Rechte in Deutschland ist angesichts der eigenen Schwäche begeistert vom Auftreten der "Hooligans gegen Salafisten". Diese sind über Vereinnahmungsversuche nicht erfreut – allerdings nicht aus ideologischen Gründen. (Jungle World) ProFans veröffentlichte unterdessen auch eine Erklärung zu den "Hooligans gegen Salafisten" (Ostfussball.com)
Eintracht Braunschweig: "Entschlossen & erfolgreich aus Block 8 vertrieben"
Nach der Fanbetreuung von Eintracht Braunschweig hat sich auch der FanRat Braunschweig zu der HoGeSa Demo am Samstag zu Wort gemeldet. Bei der Demo in Köln waren demnach rechte Braunschweig-Fans anwesend, die von den BTSV-Fans vor einem Jahr erfolgreich aus der Kurve geschickt wurden. (Faszination-fankurve.de) Die Fanbetreuung von Eintracht Braunschweig hat derweil einen Appell an die Eintracht-Fans gerichtet, indem sie diese bittet nicht zu der HoGeSa-Demonstration am Samstag in Hannover zu fahren, da man sonst in Visier von Polizei, Staatsschutz und Antifagruppen geraten würde. (Faszination-fankurve.de)
Berufungsverfahren im Dresdner Hooliganprozess
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat am Donnerstag den Einspruch von fünf mutmaßlich rechtsextremen Hooligans gegen ihre Verurteilung verhandelt. Dabei kündigte der Senat an, er wolle im Rahmen dieses Falles erstmals grundsätzlich klären, ob feste Gruppen von Hooligans als strafbare kriminelle Vereinigungen eingestuft werden können. Das Landgericht Dresden hatte im April 2013 gegen vier Angeklagte Haftstrafen zwischen neun Monaten und vier Jahren verhängt, ein Mann sollte 3.000 Euro Geldstrafe zahlen. Es sah die Vorwürfe Bildung einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung und schwerer Landfriedensbruch als erwiesen an. Die Verteidiger bestreiten dies. (MDR Online) Die Mitglieder der „Hooligans Elbflorenz“ verabredeten sich zum Prügeln. Einmal überfielen sie Dönerläden in Dresden. Doch stellt die Gruppierung deshalb eine kriminelle Vereinigung mit rechtsextremen Hintergrund dar? (Sächsische Zeitung Online)
Rechtsextremismus im Fußball: Hooligans in der Cannstatter Kurve
Stuttgart - Die Stimmung in der Cannstatter Bahnhofskneipe bewegt sich zwischen gereizt und aggressiv. Es ist kurz nach der 0:4-Heimpleite des VfB gegen den VfL Wolfsburg. Den Männern am Tresen steht der Frust ins Gesicht geschrieben. Sie tragen Pullover der Marke Fred Perry oder T-Shirts mit Aufdrucken wie "Bare Knuckle" oder "Blood Sport Generation". Einige haben ihre Schädel kahl geschoren, teilweise sind die Arme dick wie Baumstämme. Hooligans wie diese beobachtet der Verfassungsschutz seit den Krawallen in Köln verstärkt. Auch in Stuttgart. (Stuttgarter Nachrichten)
1860 München: Intoleranz im Fußballstadion & Kampf um die Tribünen
Neonazis recken die Fäuste in die Luft, in den Kurven echauffiert sich die Masse: "Was für ein schwuler Pass!" Wochenende für Wochenende erlebt der Fußball Rassismus und Homophobie. Warum ist das Problem so schwer in den Griff zu bekommen? Eine Spurensuche in der Münchner Arena. (Sueddeutsche.de)
Fußball im Nationalsozialismus (Teil 5) – Volkstrauertag
Im fünften Teil seine Serie ‚Fußball im Nationalsozialismus‘ beschäftigt sich Ruhrbarone-Gastautor Thomas Weigle heute mit einigen persönlichen Gedanken, passend zum an diesem Wochenende anstehenden Volkstrauertag. (Ruhrbarone)
Homophobie im Fußball: Der Trainer und die Jungs
Ernst Fuhry brachte Eintracht Nordhorn zum Erfolg und flog, weil er als schwul galt. Er vertrat völkische Ideale und bejubelte die NS-Bücherverbrennung. (taz)
Fußball: Russischer Erstligatrainer wegen Rassismus gesperrt
Wegen rassistischer Äußerungen hat der russische Fußballverband den Trainer des Erstligisten Rostow, Igor Gamula, für fünf Spiele gesperrt. Gamula hatte im Oktober nach einem Ligaspiel unter anderem gesagt, der Verein habe "beileibe genug" dunkelhäutige Spieler. Nach heftiger Kritik entschuldigte sich der 54-Jährige mit den Worten, er habe nur einen Scherz machen wollen. (Tiroler Tageszeitung, Saarbrücker Zeitung)
"Potsdam bewegt" sich nicht: Potsdamer Sportvereine und ihre Neonazis
Für das Jahr 2015 widmet die Landeshauptstadt Potsdam ihre Jahreskampagne – unter dem Motto "Potsdam bewegt" – dem Sport. Sport sei wichtig für die Lebensqualität der Stadt und außerdem habe Potsdam viel zu bieten auf diesem Gebiet, heißt es in der Selbstbeschreibung. Auch aus antifaschistischer Perspektive eine interessante Sache, hatte Potsdam in den letzten Jahren doch tatsächlich einiges zu bieten – allerdings nicht so, wie die Köpfe hinter der Kampagne "Potsdam bewegt" sich das gedacht haben. Wir fingen Anfang 2012 an, über verschiedene Potsdamer Neonazis in unterschiedlichen Sport-, meist in Fußballvereinen, zu berichten. Bereits in den Jahren zuvor berichtete das Antifaschistische Pressearchiv Potsdam in seinen Jahresberichten von Neonazi-Fußballturnieren, an denen sich Potsdamer Neonazis beteiligten oder diese selbst organisierten. (Antifaschistische Recherche Potsdam und Umland)
Wie der Fußball eine neue Heimat schafft
Fußball gilt als Motor für Integration. Das zeigt das deutsche Nationalteam genauso wie die Bundesliga, wo zahlreiche deutsche Spieler mit Migrationshintergrund aktiv sind. Doch nicht nur im Profifußball gibt es Beispiele für gelungene Integrationsarbeit, sondern auch bei den Amateuren. (Ludwigsburger Kreiszeitung) Die Zahl der Asylbewerber im Kreis Ludwigsburg hat sich in den vergangenen Monaten vervielfacht, Tendenz weiter steigend. Viele Bürger machen sich nun Gedanken, wie die Neuankömmlinge eingebunden werden könnten. Einen Pfeiler der Integrationsarbeit bilden dabei die Sportvereine. (Ludwigsburger Kreiszeitung) Das Programm "Integration durch Sport" des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) blickt in diesen Tagen auf 25 Jahre erfolgreiche Arbeit zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenlebens aller Menschen, unabhängig von Herkunft oder Status, zurück. (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
SV Babelsberg 03 im Visier des Verfassungsschutzes?
Die Babelsberger Fanszene (bekanntermaßen Linke, Anm.d.R.) wähnt sich im Visier des Verfassungsschutzes. Wie die Nordkurve Babelsberg bekannt machte, ergab die Anfrage eines Babelsberger Fans bei der Behörde, dass er seit geraumer Zeit von den Ermittlern beobachtet wird. (fanzeit.de) Mehr dazu auf Faszination-fankurve.de Immerhin neutralisiert der DFB nicht, wie am Millerntor, die Antirassistischen Banden im Karl-Liebknecht Stadion des SV Babelsberg 03. (Faszination-fankurve.de)