06.03. - 12.3.2014

Schweden: Linker Ultra nach Nazi-Angriff im Koma+++Verein(t) gegen Rechts+++Interview mit Freiburger Fanprojekt über Diskriminierung+++Braunschweig startet Aktionsjahr »für Toleranz, Vielfalt und Respekt«+++Lonsdale sponsort Babelsberg und Roter Stern Leipzig+++Kroatische Fans skandieren Nazi-Parolen+++Juve wegen antisemitischer Gesänge in der Kritik+++Rassistische Fangesänge: Sportgericht bestraft Inter+++Ex-Nationalspieler Ali Abbas von Sydney FC rassistisch beleidigt?+++Brasiliens Staatspräsidentin ruft zur WM gegen Rassismus auf+++DFB-Kommission fordert bessere Zusammenarbeit mit Behörden im Kampf gegen Pädophilie, Diskriminierung und Rassismus+++„Kategorie C“ im In- und Ausland aktiv.

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-Nazis.de

Schweden: Linker Ultra nach Nazi-Angriff im Koma

In Schweden haben mutmaßlich Neonazis einen bekannten Fan von Malmö FF schwer verletzt. Nach Angaben der Ultras wurde Showan Shattak von Neonazis niedergestochen und liegt im künstlichen Koma. Er engagiert sich insbesondere gegen Schwulenfeindlichkeit im Fußball (Publikative, fare).

Verein(t) gegen Rechts

In vielen Fanszenen gibt es Konflikte mit rechten Hooligans. Die rechte Gewalt in und um die Fankurven ist allerdings nur die sichtbare Oberfläche unterschiedlicher Diskriminierungsformen. Vereine und Verbände reagieren oft planlos. Ein ausführlicher Artikel des Transparent Magazin ist jetzt auch online nachzulesen.

Interview mit Freiburger Fanprojekt über Diskriminierung

In Fußballstadien geht es oft hoch her – Enttäuschung schlägt in Wut und manchmal auch in Diskriminierung um. Darüber sprach Frank Zimmermann mit Sozialarbeiter Dirk Grießbaum vom Fanprojekt des SC Freiburg (Badische Zeitung).

Braunschweig startet Aktionsjahr »für Toleranz, Vielfalt und Respekt«

Eintracht Braunschweig hat ein Nazi-Problem. Der Verein versucht nun durch ein Aktionsjahr »für Toleranz, Vielfalt und Respekt« dem entgegen zu wirken, dass sich insbesondere an Kinder- und Jugendliche richten soll. Die Eintracht erhält dafür den ersten Zuschlag aus dem neuen "Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur" (PFiFF) der DFL (eintracht.com).

Lonsdale sponsort Babelsberg und Roter Stern Leipzig

Der britische Sportartikelhersteller Lonsdale war einst bei Nazis beliebt - heute sponsert die Firma zwei linke, deutsche Fußballvereine. Der Deal zeigt, wie die Marke versucht, ihr Image zu wandeln (SZ).

Kroatische Fans skandieren Nazi-Parolen

Beim Länderspiel Schweiz - Kroatien schwingen kroatische Fans schwarze Ustascha Flaggen. Die Ustascha ist ein kroatischer nationalistisch-terroristischer Geheimbund, gegründet Ende der 20er Jahre, der sich zu einer faschistischen Bewegung entwickelte. Ursprüngliches Ziel der Bewegung war die zügige Eliminierung der serbischen Bevölkerung. Gründer Ante Pavelić hatte Hitler und Mussolini zum Vorbild. Neben dem Symbol der Ustascha werden im Stadion auch mehrmals faschistische Parolen gerufen. «Ajmo Ustase!», rufen die kroatischen Fans in der 13. Spielminute, was so viel bedeutet wie: «Los gehts Ustascha!». Auch «Za dom spremni», brüllen die Fans aufs Fussballfeld. Der faschistische Gruss aus dem Zweiten Weltkrieg bedeutet «Bereit für die Heimat» und ist mit «Heil Hitler» vergleichbar (Blick).

Juve wegen antisemitischer Gesänge in der Kritik

Die Anhänger von Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin haben sich im Spiel gegen den AC Florenz gründlich daneben benommen. Die Reaktion der Gästefans war nicht weniger intolerant (Die Welt).

Rassistische Fangesänge: Sportgericht bestraft Inter

Wegen rassistischer Gesänge seiner Fans ist der italienische Fußball-Erstligist Inter Mailand vom Sportgericht der Serie A bestraft worden. Der Club muss seine Fankurve für ein Spiel schließen, sollten die Fans erneut auffällig werden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, wie das Sportgericht mitteilte. Die Anhänger des Traditionsclubs hatten während des Derbys gegen den Lokalrivalen AC Mailand im vergangenen Dezember die dunkelhäutigen Spieler des Gegners Mario Balotelli, Nigel de Jong und Sulley Muntari mit rassistischen Sprechchören beleidigt (news.de).

Ex-Nationalspieler Ali Abbas von Sydney FC rassistisch beleidigt?

Rassismus-Vorwürfe gegen Profi-Spieler sorgen im australischen Fußball für Unruhe. Der irakische Ex-Nationalspieler Ali Abbas vom Spitzenklub Sydney FC beschwerte sich im Derby gegen die Western Sydney Wanderers beim Schiedsrichter wegen angeblicher Beleidigungen durch mehrere Gegenspieler (sportal.de, Die Zeit).

Brasiliens Staatspräsidentin ruft zur WM gegen Rassismus auf

Nach erneuten Diskriminierungen in Brasiliens Fußballstadien hat Staatspräsidentin Dilma Rousseff zur „Copa contra o Racismo“, der WM gegen den Rassismus, aufgerufen. Das politische Oberhaupt des Gastgeberlandes bat zudem führende Persönlichkeiten aller Religionen, zur Endrunde eine Botschaft gegen Rassenhass zu übermitteln. Rousseff schrieb in ihrem Twitter-Account, dass es unakzeptabel sei, dass „Brasilien als größte schwarze Nation außerhalb Afrikas mit Szenen von Rassismus leben“ müsste und beklagte weiter: „Brasiliens Fußball wurde befleckt“ (Focus, Stern).

DFB-Kommission fordert bessere Zusammenarbeit mit Behörden im Kampf gegen Pädophilie, Diskriminierung und Rassismus

Der Bonner Rechtsanwalt und Vizepräsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein, Stephan Osnabrügge, leitet die neue DFB-Kommission für „gesellschaftliche Verantwortung“. Von dem Gremium verspricht sich der Deutsche Fußball-Bund mehr Schlagkraft bei brisanten Themen wie Gewalt, Rechtsextremismus, sexuellem Missbrauch von Kindern oder Diskriminierung (FAZ, Handelsblatt).

"Kategorie C" im In- und Ausland aktiv

Die in Bremen beheimatete rechte Hooliganband „Kategorie C – Hungrige Wölfe“ kündigt auf ihrer Internetseite für den 8. März ein Konzert im Raum Karlsruhe und eine dazugehörige Informationstelefonnummer an (Blick nach Rechts).

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