06.01.-12.01.2015

HoGeSa - Polizeipräsidentin verbietet HoGeSa-Demonstration in Essen +++ Homosexualität im Fußball: "Es existiert noch immer eine Kultur der Angst" +++ Fußballfans rufen zum Protest "No LEGIDA" +++ Ostelbien Dornburg: Ein Fußballverein auf Rechtsaußen +++ Dynamo Dresden reagiert auf "Pegida"-Demos +++ Hooligans aus Bayern waren bei "HoGeSa"-Demo - Staatsregierung beantwortet Anfrage der Grünen +++ Geschichte des Turn- und Fußballvereins Bar Kochba: Wie jüdischer Sport nach Leipzig kam +++ Gewalt gegen Schiedsrichter: "Komm gesund wieder" +++ Nachgesehen: Neonazi-"Tatort" aus Dortmund: BVB, braungelb

Die wöchentliche Presse- und Blogschau auf Fussball-gegen-nazis.de

Polizeipräsidentin verbietet HoGeSa-Demonstration in Essen

Essens Polizeipräsidentin hat die angemeldete Demonstration der "Hooligans gegen Salafisten" verboten. Die HoGeSa-Aktivisten kündigen Widerspruch an. (Der Westen, WDR Online) "Essen stellt sich quer" zeigt sich erfreut über Verbot der HoGeSa-Demonstration. (Ruhbarone.net) Nicht zuletzt auf die Initiative des West-Regionalligisten Rot-Weiß Essen und seines Vorsitzenden Prof. Dr. Michael Welling gaben zahlreiche Essener Sportvereine, Institutionen und Personen eine gemeinsame Erklärung gegen die für den 18. Januar angekündigte Demonstrationen der Gruppierung "Hooligans gegen Salafisten" (HoGeSa) ab. Außerdem schließen sie sich dem Aufruf von Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, den Spitzen und Vertretern aller politischen Parteien sowie des Bündnisses "Essen stellt sich quer" an und rufen zu einer friedlichen Gegendemonstration auf. "Dort wollen wir gemeinsam zeigen, dass in Essen kein Platz für rechtsextremes Gedankengut, für Ausgrenzung und Gewalt ist", so heißt es in der Erklärung. (Media Sportservice West)

Homosexualität im Fußball: "Es existiert noch immer eine Kultur der Angst"

Ein Jahr nach dem Coming-out von Thomas Hitzlsperger hat sich nicht viel getan, sagt der schwule Ex-Fußballer Marcus Urban. Besonders enttäuscht ist er vom DFB. (Zeit Online, Deutschlandradio Kultur) Christoph Ruf schrieb ein Jahr zuvor im nd über einen Fußballer, der schon immer wusste, was er wollte. Thomas Hitzlsperger hatte sich als erster prominenter Fußballspieler zu seiner Homosexualität bekannt. Sollten sich demnächst auch aktive Spieler outen, wäre das der Beweis, dass sich der Fußball gründlich modernisiert hat. (neues deutschland) Vor einem Jahr machte der Ex-Nationalspieler als erster prominenter deutscher Fußball-Profi seine Homosexualität öffentlich. Geändert hat sich seitdem wenig. Experten sind von den Vereinen enttäuscht. (Berliner Morgenpost, Schweriner Volkszeitung Online) Die Bundesliga will mit Thema Homosexualität nichts zu tun haben. 25 von 36 Vereinen verweigerten die Teilnahme an einer Umfrage der ARD. (Focus Online)

Fußballfans rufen zu "No LEGIDA"

Am kommenden Montag soll unter dem Label "Legida" auch in Leipzig gegen "die Islamisierung des Abendlandes" protestiert werden. Chemie Leipzigs Ultras "Diablos Leutzsch" rufen im Internet dazu auf, den Protesten mit einer Bewegung entgegen zu treten. (Fanzeit.de) Wenn die Anhänger von "Legida" am Montag vor das RB-Stadion ziehen, stellen sich auch Tausende Bürger dagegen. (Sächsische Zeitung Online) Zeit Online findet die Legida-Demonstration "völkisch-national" - zu Recht. (Störungsmelder)

Ostelbien Dornburg: Ein Fußballverein auf Rechtsaußen

Etwa 20 Neonazis stürmen eine Disco in Magdeburg, zeigen den Hitlergruß und schlagen auf Gäste ein. Anschließend gehen sie in der Innenstadt auf vier Iraker los. Die Täter kommen offenbar aus dem Umfeld des Fußballvereines Ostelbien Dornburg. (Deutschlandfunk, taz)  Dazu erschienen weitere Hintergründe auf Fussball-gegen-Nazis.de

Dynamo Dresden reagiert auf "Pegida"-Demos

Ganz Deutschland diskutiert über die Pegida-Aufmärsche. Während in den meisten Städten zuletzt die Demonstranten gegen das islamfeindliche Bündnis deutlich in der Überzahl waren, gingen in Dresden am Montag erneut 18.000 Menschen auf die Straße, um gegen die vermeintliche Islamisierung des Abendlandes zu mobilisieren. Die sächsische Landeshauptstadt ist das Epizentrum der Bewegung. Auch Drittligist Dynamo Dresden will sich der Thematik deshalb nicht entziehen. (Fanzeit.de)

Hooligans aus Bayern waren bei "HoGeSa"-Demo - Staatsregierung beantwortet Anfrage der Grünen

Rechtsextreme Hooligans aus Bayern nahmen im Oktober an der "HoGeSa"-Demonstration in Köln teil. An der Demonstration der "Hooligans gegen Salafisten" beteiligten sich damals 4500 Personen. Dabei kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei. Das Polizeipräsidium München hat nun "zehn Personen aus der Fanszene des TSV 1860 München" identifiziert, die an der Demonstration in Köln teilgenommen hatten. Sechs von ihnen seien durch "politisch motivierte Kriminalität – rechts" bereits in Erscheinung getreten. Das geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor, die der Redaktion vorliegt. (Mainpost)

Geschichte des Turn- und Fußballvereins Bar Kochba: Wie jüdischer Sport nach Leipzig kam

Bis 1938 gab es in Leipzig den JTV Bar Kochba. Dann wurde der Verein zwangsaufgelöst. Kürzlich wurde der alte Sportplatz wiederentdeckt. (taz.de)

Gewalt gegen Schiedsrichter: "Komm gesund wieder"

Die Angst des Schiedsrichters vor dem Wochenende: Immer häufiger werden Referees Opfer tätlicher Angriffe, die Gewaltbereitschaft auf den Plätzen wächst. Die Verbände gaukeln dagegen die heile Welt des Amateurfußballs vor. Eine Innensicht. (Spiegel Online) Die ARD-Doku "Tatort Kreisklasse" zeigt die erschütternde Realität des Schiedsrichterdaseins. Gerade in den unteren Ligen gibt es schwere Gewalttaten. Warum die Täter nur leicht bestraft werden. (Welt Online)

Nachgesehen: Neonazi-"Tatort" aus Dortmund: BVB, braungelb

Neonazis unter Fußball-Hooligans, hilfsbereite Faschos bei der Omi nebenan: Ermittler Faber bricht im "Tatort" zum Exkurs in den unübersichtlichen braunen Sumpf Dortmunds auf. (Spiegel Online)

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