Ausschnitt aus dem Titelbild der Broschüre „Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen – Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der Amadeu Antonio Stiftung
Amadeu Antonio Stiftung

Wie umgehen mit der AfD in der pädagogischen Arbeit?

Die AfD ist eine rechte Partei. Doch wie weit rechtsaußen steht sie? Kann man das überhaupt über die ganze Partei sagen? Muss man sie einbeziehen - und wenn ja, wie? Diesen Fragen widmet sich die Handreichung  „Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen – Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der Amadeu Antonio Stiftung. Heute: Auseinandersetzung mit der AfD in der pädagogischen Arbeit.
 

Dieser Text ist ein Auszug aus der Handreichung „Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen – Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der Amadeu Antonio Stiftung (Download-Link unten).
 

# Menschenverachtende Positionen hinterfragen

Im Rahmen der U18-Wahlen können Pädagog_innen mit Jugendlichen demokratiefeindliche und menschenverachtende Positionen in Wahlprogrammen oder Äußerungen von AfD-Spitzenpolitiker_innen kritisch hinterfragen und diskutieren. 
 

# Schlüsselthemen erarbeiten

Pädagog_innen können Foren schaffen, um Schlüsselthemen der AfD, wie Flucht, Asyl, Familie, Presse, Zweigeschlechtlichkeit und »Deutschsein« in Bildungseinrichtungen zu besprechen und Gegenentwürfe zu erarbeiten, die sich an Pluralität orientieren.
 

# Dagegen argumentieren

Durch demokratiepädagogische Angebote kann Argumentationskompetenz gegen menschen- und demokratiefeindliche Ideologie gezielt gefördert werden, um Jugendliche on- und offline in der Gegenrede zu stärken.
 

# Schnittmengen im Rechtspopulismus aufzeigen

Strategien rechter Gruppierungen und inhaltliche Schnittmengen zwischen »Neuer Rechten«, Rechtsextremen und -GIDA-Bewegungen mit der AfD sowie Ideologien der Ungleichwertigkeit, Rassismus und Antisemitismus können von fachlich geschulten Pädagog_innen erklärt werden.
 

# Anschlussfähigkeit zum popkulturellen Mainstream

Jugendkulturelle Codes und Fragmente völkischer, rassistischer Weltbilder im popkulturellen Mainstream (HipHop, Web 2.0 Plattformen etc.) sind teilweise anschlussfähig an das menschenfeindliche Gedankengut der AfD. Diese gilt es zu thematisieren und darüber aufzuklären.
 

# Ziele und Strategien reflektieren

Beteiligt sich die AfD im Sozialraum der Einrichtung, z.B. bei Kinder- und Familienfesten, in Bezirksparlamenten etc., sollten Ziele, Personen und Strategien der AfD vor Ort reflektiert werden. 
 

# Klar von Rechtspopulist_innen distanzieren

Die Einrichtung muss sich klar von Personen distanzieren, die einer Partei angehören oder einer Szene zugeordnet werden können, in denen völkisches, rechtes, menschenfeindliches Gedankengut propagiert oder von der Ungleichwertigkeit von Menschen ausgegangen wird. Personen mit diesem Hintergrund können jederzeit der Einrichtung verwiesen und eine Zusammenarbeit ausgeschlossen oder aufgekündigt werden.

 

Mehr Informationen: 

Die in Berlin und Hannover ansässige »ju:anPraxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit« entwickelt Konzepte und Instrumente, um Antisemitismus und Rassismus zusammen zu denken und zu bearbeiten. Die Praxisstelle berät, schult und coacht Multiplikator_innen der (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit bei der Umsetzung nachhaltiger antisemitismus- und rassismuskritischer Praxis. 

Die Fachstelle Gender und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung bündelt Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis und bietet geschlechterreflektierende Beratung und Fortbildung für Pädagog_innen und Sozialarbeiter_innen in Kindertagesstätten und Jugendzentren
an. Es werden unter anderem Fragen zu Geschlechterstereotypen, traditionellen Familienbildern und zum Umgang mit rechtsextremen Eltern behandelt.

 

Dieser Text ist ein Auszug aus der Handreichung „Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen – Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der Amadeu Antonio Stiftung, die im April 2016 erschien (Download PDF).

 


 

Alle Texte aus der Broschüre auf netz-gegen-nazis.de:

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