Pegida Jahrestag 2015
Fickr / Strassenstriche.net / CC BY-NC 2.0

Pegida - Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes

Unter dem Motto „PEGIDA- Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ riefen rechtspopulistische Internetaktivisten über Facebook im Oktober 2014 dazu auf, Protest gegen eine vorgebliche „Islamisierung“ Deutschlands, aber auch gegen die geltende Asylpolitik, die angeblich versagenden demokratischen Parteien, die mangelnde Meinungsfreiheit und die vorgeblich lügende Presse auf die Straße zu tragen - kurz das Repertoire rechtspopulistisch engagierter Wutbürger*innen, das im Internet den Hass-Grundklang jeder Kommentarspalte zu Migrations- und Rechtsextremismus-Themen abgibt. Die Bewegung bestreitet jede Verbindung zur rechtsextremen Szene, lässt aber Neonazis auf den Demonstrationen mitlaufen. Verbindungen zur NPD sind angeblich nicht erwünscht, zur AfD sind sie dagegen zahlreich, auch wenn „Pegida“ Dresden Wert darauf legt, „parteipolitisch unabhängig“ zu sein.

 

Redaktion Belltower.News

 

Pegida, kurz für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ und sich selbst liebevoll als „Peggy“ bezeichnend, trat am 20. Oktober 2014 erstmals in die Öffentlichkeit. Doch zuvor gab es ähnlich gelagerte Phänomene: Etwa die rassistischen Proteste in Berlin Marzahn-Hellersdorf ab 2013 oder im sächsischen Schneeberg 2013 wie auch die verschwörungstheoretisch konnotierten sogenannten „Montagsmahnwachen“ im Jahr 2014. Ab Oktober 2014 begannen Versuche, Pegida inhaltlich zu beschreiben. Kennzeichnungen reichten dabei von „besorgten Bürgern“ bis hin zu „Rechtsextremen“. Die Heterogenität der Demonstrierenden in Dresden machte es schwer, eine einfache Formel für „Was ist Pegida“ zu finden.

Dies potenzierte sich, als bundesweit verschiedenste Initiativen und Gruppierungen unter diesem Namen auftauchten – und andere, die zwar anders hießen, aber dieselben Inhalte verfolgten. Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung kommt in einer Studie 2016 zu dem Schluss, dass sich anhand „einer inhaltlichen Definition der extremen Rechten mittels der Kriterien des völkischen Nationalismus (…)sagen“ lasse, „dass Pegida eine Gruppierung ist, die in der extremen Rechten verortet werden muss. Dabei erinnert die Gruppierung in Fragen des politischen Auftretens, der Zusammensetzung, der Ästhetik und der politischen Formulierungen an das rechtspopulistische Spektrum der extremen Rechten (…). Zugleich sind aber gerade in der straffen Führung durch das „OrgaTeam“ und den inhaltlichen Ausrichtungen der Reden auf den Demonstrationen auch elitäre Züge der Neuen Rechten zu erkennen.“

 

Titelbild: Fickr / Strassenstriche.net / CC BY-NC 2.0 

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