20.05.2009 ... Nach den Rechten sehen

Rechtsextremer aus Magdeburg geht für Totschlag an Kunststudenten für acht Jahre ins Gefängnis. Sexualstraftäter kandidiert für die NPD im Saarland. In Trier verprügelt der NPD-Spitzenkandidat politische Gegner.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Der Rechtsextreme Robert Alexander "Bastian" O. erschlug am 16. August 2008 den 20-jährigen Kunststudenten Rick L., weil dieser ihm eine Zigarette mit den Worten verweigerte, einem "Hobby-Nazi" gebe er keine. Der dahingesagte Spruch war sein Todesurteil. O. prügelte L. mit Springerstiefeln und Quarzsand gefüllten Handschuhen, bis dieser am eigenen Blut erstickte. Das Landgericht Magdeburg verurteilte O. kommt für diese Tat von äußerster Brutalität und Menschenverachtung zu einer Jugendstrafte von gerade einmal acht Jahre wegen Totschlags. Die rechtsextreme Ideologie des Angeklagten sahen die Richter nicht als ausschlaggebend für die Tat, weshalb der Fall auch in der Presse als "Disko-Totschläger" besprochen wird. (express.de mit Fotos, mz-web.de)

Das gibt Ärger mit den Kameraden: Verurteilter Sexualstraftäter kandidiert im Saarland für die NPD (Endstation rechts).

NPD-Spitzenkandidat aus Trier, Safet Babic, verprügelt eigenhändig politische Gegner, die NPD-Plakate beschädigten (Frankfurter Rundschau).

Frustrierter Mann aus Schwitschen droht der Gemeinde, auf seinem Hof ein NPD-Ferienheim einzurichten (Kreiszeitung).

Nach parteieigenen Angaben kandidieren in Sachsen 327 Kandidaten für die NPD bei der Kommunalwahl am 7. Juni.

Endlich beschlossen: Udo Voigt wird aus der Bundeswehr ausgeschlossen(Berliner Morgenpost)

Eigentlich will die DVU, "neue Rechte", mit Neonazis nichts zu tun haben - aber im Internet dürfen sie helfen (redok.de)

Und dann steht in jeder Zeitung etwas zum Verfassungsschutzbericht 2008 (bei uns hier). In der Frankfurter Rundschau kommtentiert Volker Schmidt: Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei - jetzt, wo die Nazis ihre politische Bedeutungslosigkeit erkennen, prügeln sie wieder hemmungsloser drauflos.

Anetta Kahane von der Amadeu Antonio Stiftung meint auf gruene.de: Der Verfassungsschutz verharmlost das Problem rechtsextremer Gewalt.

Die Süddeutsche Zeitung nimmt sich Schäubles Sorge vor den "Autonomen Nationalisten" zu Herzen und guckt einmal, wer die sind und was sie machen. Die taz macht das auch. Netz-gegen-Nazis-Leser und -Leserinnen wissen das von hier.

Gegenstrategien

In Pommelsbrunn kleben Jugendliche Gegenaufkleber zu NPD-Aufklebern: “Hier verschwand ein Nazi-Aufkleber “, “Wir sind bunt “, “Hilfe, ich armer Gegenstand wurde ohne jegliche Schuld hässlich beklebt und somit geschändet “, “Dieser Pfosten wurde missbraucht “ oder “Solche Aufkleber sind uncool “ (Hersbrucker Zeitung).

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