Zum dritten Mal werden in Dresden am 9. November die Sächsischen Förderpreise für Demokratie verliehen. Zehn hervorragende Projekte sind nominiert. Lesen Sie hier, was diese auszeichnet.
Von Thomas Olsen und Simone Rafael
80 Bewerbungen wurden für den diesjährigen Sächsischen Förderpreis für Demokratie eingereicht. Sehr viele von ihnen wären auszeichnungswürdig gewesen - dementsprechend hatte es die Jury sehr schwer. Nach langen Diskussionen konnten sich die Jurymitglieder aber auf zehn Projekte für die Nominierung einigen. Diese sind:
• AkuBiZ e.V. (Pirna)
Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit gegen eine rechtsextreme Alltagskultur durch demokratische Kulturarbeit
• Antidiskriminierungsbüro e.V. (Leipzig)
Beratungs-, Bildungs- und Informationsstelle gegen die Ausgrenzung und Benachteiligung von Menschen im Alltag und in der "Mitte" der Gesellschaft.
• Augen auf e.V. Oberlausitz
Musik- und Sportveranstaltungen ermöglichen grenzüberschreitende interkulturelle Begegnungen im Dreiländereck.
• Bürger.Courage e.V. (Dresden)
Ein Jahr nach dem rassistischen Mord an Marwa El-Sherbini am 1. Juli 2009 im Landgericht Dresden startete der Verein Bürger.Courage eine aufsehenerregende Mahnaktion.
• Huflattich e.V. (Venusberg/Chemnitz)
Einen ungewöhnlichen, offenen Ort zu schaffen, an dem Kinder und Jugendliche vorurteilsfrei und aufgeschlossen einander begegnen und ein demokratisches Miteinander pflegen, ist die Vision von Hufflattich e.V.
• Initiative Zivilcourage Hoyerswerda
Vereinsverbund für Fortbildungen und Aktionen gegen Neonazis in Hoyerswerda
• InitiatorInnenkreis des Riesaer Appells (Kulturschleuder e.V., Sprungbrett e.V., Freizeitinsel e.V., Kinder- und Jugendzentrum „Kaufhalle“ der Outlaw gGmbH)
Breite Initiative von Stadtpolitikern bis Zivilgesellschaft gegen Rechtsextreme in Riesa, besonders den "Deutsche Stimme"-Verlag der NPD
• pax christi-Gruppe für Flüchtlingskontakte (Dresden)
Die pax christi-Gruppe in Dresden ist vor allem engagiert in Asyl- und Flüchtlingsfragen.
• Projektschmiede gGmbH (Dresden)
In der Projektschmiede werden Ideen ausgedacht und verwirklicht - von der Beratung und dem Management, über die Vermittlung von Kontakten, bis hin zur Bereitstellung von Technik, Fahrzeugen und Räumlichkeiten. Damit trägt die Projektschmiede zu einer vielfältigeren Zivilgesellschaft bei.
• Soziale und politische Bildungsvereinigung Limbach-Oberfrohna e.V.
Bündnis engagierter junger Menschen gegen Rechtsextremismus in Limbach-Oberfrohna, wo die NPD sogar im "Bündnis für Demokratie und gegen Extremismus und Gewalt" mitmachen durfte.
Am geschichtsträchtigen Datum des 9. November werden die Preisträger in der Unterkirche der Frauenkirche Dresden prämiert.
Die beiden Hauptsieger erhalten Preisgelder in Höhe von je 10.000 Euro, die acht übrigen Nominieren Anerkennungspreise in Höhe von je 500 Euro. Verliehen wird der Förderpreis von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank. Der sächsische Ministerpräsident und Schirmherr des Förderpreises, Stanislaw Tillich, stiftet einen zusätzlichen Sonderpreis.
Die Preisträger wurden von einer 8-köpfigen Jury ausgewählt, in der folgende Personen mitwirktenDr. Dorothee Freudenberg (Freudenberg Stiftung), Anetta Kahane (Amadeu Antonio Stiftung), Pfarrer Sebastian Feydt (Stiftung Frauenkirche Dresden), Ralf Suermann (Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank), Tyron Ricketts (Musiker und Schauspieler), Prof. Dr. Andreas Zick (Professor am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld), Thomas Reiche (Fernsehchef im Landesfunkhaus Sachsen des MDR) sowie Dr. Michael Wilhelm (Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium des Innern).
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| Sächsischer Förderpreis für Demokratie 2009: Ausgezeichnet in Dresden