"Wir stehen auf!" – für eine Welt ohne Menschenverachtung

In Leipzig wurde heute mit einer Pressekonferenz offiziell die Kampagne "Wir stehen auf" gestartet. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2013 finden unter diesem Titel zahlreiche Veranstaltungen gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Menschenverachtung in ganz Deutschland statt. Auch der Hamburger SV, der FC St. Pauli und der FC Augsburg unterstützen die Kampagne.

Von der Redaktion

Vom 15. bis zum 24. März finden wieder die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Aus diesem Anlass stellt der Verein "Laut gegen Nazis" bundesweit zahlreiche Veranstaltungen gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit auf die Beine, die unter dem Motto "Wir stehen auf" stattfinden. Diese stehen unter der Schirmherrschaft von Jürgen Miksch, Vorsitzender des Interkulturellen Rats und Gründer von Pro Asyl.

HSV, FCA und St. Pauli mit an Bord

Zu den prominenten Unterstützern der Kampagne gehören auch die Fußball-Bundesligisten Hamburger SV und der FC Augsburg sowie Zweitligist FC St. Pauli. Weitere Vereine sollen folgen. Auch diverse Fanprojekte, unter anderem aus Dresden und Augsburg, unterstützen "Wir stehen auf".

Das Fanprojekt Saarbrücken zeigt im Rahmen der Kampagne vom ersten bis 24. März die Ausstellung "Tatort Stadion 2" im Hauberisser Saal im Rathaus St. Johann-Saarbrücken. Die Wanderausstellung "Tatort Stadion" wurde vom Bündnis Aktiver Fußballfans (BAFF) entwickelt und seitdem an fast zweihundert Orten gezeigt. Die Ausstellung leistete Pionierarbeit, indem sie Diskriminierung beim Fußball thematisierte. Die von BAFF komplett überarbeitete Ausstellung heißt jetzt "Tatort Stadion 2" und will informieren – sowohl über alltägliche Diskriminierung und Aktivitäten von Neonazis als auch darüber, was Fans dagegen tun.

Wölfe und Wildcats

Auch der amtierende deutsche Meister im Damenbasketball, die Wolfenbüttel Wildcats, sowie der Männerbasketball-Bundesligist Mitteldeutscher Basketball Club (MBC) aus Weißenfels, auch bekannt als "Wölfe", sind mit an Bord. Für Jörn Menge vom Verein "Laut gegen Nazis", der die Kampagne initiiert hat, ist das alles ein "deutliches und erfreuliches Zeichen aus dem Sport".

MBC-Kapitän Sascha Leutloff und sein Mitspieler Chad Timberlake waren bei der heutigen Pressekonferenz im Leipziger Rathaus genauso dabei wie Smudo von den Fantastischen Vier, Sebastian Krumbiegel von den Prinzen sowie der Hausherr, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Vorgestellt wurde dort auch der offizielle Trailer zur Kampagne – mit Musik von Seeed.

Der Trailer zu "Wir stehen auf!"

HSV-Chef Carl Jarchow erklärte bereits im Vorfeld: "Wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder Teil der Initiative 'Wir stehen auf!' zu sein und möchten durch unser Engagement ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, Homophobie und Menschenverachtung setzen. Fairness und Teamfähigkeit sind nicht nur unabdingbar im Fußball, sondern auch in allen anderen Bereichen, in denen sich Menschen begegnen."

Partnerstädte bundesweit

Bislang konnte "Wir stehen auf" sieben Partnerstädte in ganz Deutschland gewinnen: Hamburg, München, Leipzig, Offenbach, Erlangen, Oschatz und Glinde sind schon dabei. Wie schon bei der Vorgängerkampagne "Hamburg steht auf" stehen gerade die kleinen Aktionen der zahlreichen Partner im Vordergrund. So stellen etwa Friseursalons in Bielefeld einen Tag unter das Motto "Nazis ham'ne Scheißfrisur" und schneiden den Kunden für eine Spende die Haare. In anderen Städten gibt es Vorträge, Lesungen, Filmvorführungen, Konzerte und Tanzabende. "Das Engagement aus der Zivilgesellschaft freut uns wirklich sehr", so Jörn Menge.

Daneben legt "Wir stehen auf" einen Schwerpunkt auf die Bildungsarbeit: An Schulen der Partnerstädte werden Workshops, Ausstellungen, Informationsabende und Podiumsdiskussionen vermittelt. Ein Highlight von "Wir stehen auf" sollen die Großveranstaltungen in den teilnehmenden Städten werden. So findet etwa auf dem Münchener Marienplatz, organisiert vom Projekt "Laut gegen Brauntöne" sowie den Initiativen "München ist bunt!" und "Pastinaken raus", am 23. März eine Großkundgebung statt. Am 24. März folgt die Abschlussveranstaltung auf der Hamburger Moorweide.

Jeder kann mitmachen

"Wir stehen auf" sucht weiterhin Teilnehmer für die Aktionstage: Aufgrund der dezentralen Struktur der Kampagne kann jede Privatperson, jede Initiative, jede Institution und somit jede Stadt "aufstehen". Alle geplanten Aktionen werden über die Zentrale in Hamburg koordiniert und beworben. Jeder Unterstützer bekommt kostenlos Plakate und Aufkleber der Kampagne.

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