Nur auf ihrer Homepage kündigen "KC" Konzerte wie das in Hamburg an
FGN

"Kategorie C"-Konzert in Hamburg?

UPDATE: Am 5. Juli verkündet die Band "Kategorie C – Hungrige Wölfe" auf ihrer Website, dass das Konzert in Hamburg aufsfällt! Als Grund wird ein Besuch vom Verfassungsschutz genannt. Die Band hatte zuvor einen Auftritt für den 6. Juli  in der Hansestadt angekündigt. Verkauft wurde die Veranstaltung als "Solidaritätskonzert für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe". Bei der Bekanntgabe des genauen Veranstaltungsort gab sich die Gruppe wie gehabt konspirativ.

Von Redaktion

Am 24. Juni war in der Rubrik "Termine/Konzerte" noch ganz allgemein von einem Konzert in "Norddeutschland" die Rede.  Auf der Startseite der Bandhomepage heißt es nun aber, das Konzert werde in Hamburg stattfinden. Bei der Bekanntgabe des genauen Veranstaltungsort gibt sich die Gruppe aber wie gehabt höchst konspirativ: Laut Ankündigung ist der genaue Ort des Konzertes nur über Infotelefone zu erfahren, die erst am Veranstaltungstag freigeschaltet werden. Außerdem wird betont, dass der Ort nur mit dem Auto zu erreichen sei. Diese Art der Ankündigung ist zum einen dem öffentlichen und behördlichen Druck geschuldet, dem die Band zunehmend ausgesetzt ist. So wurden Konzerte von "Kategorie C – Hungrige Wölfe" immer wieder verboten, aufgelöst oder durch Demonstrationen behindert. Das konspirative Gehabe dient aber auch dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Fans.

"Einer für alle und alle für einen"- heißt es im Ankündigungstext für den Auftritt in Hamburg. Denn: Die Band versucht die Veranstaltung als "Solidaritätskonzert für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe" zu verkaufen. So werde von den Besuchern kein Eintritt verlangt, vielmehr könne jeder Gast "einen angemessenen Betrag spenden". Für wen genau? Vor allem für "betroffene Fanclub Mitglieder und andere KC Fans", wie es im Text weiter heißt. Man will also auch hier unter sich bleiben. Laut Website soll der Auftritt der Band als Ersatz für das aufgrund des Hochwassers ausgefallene Konzert im "Raum Wolfsburg" dienen, das für den 15. Juni angesetzt  war.  Ein nächster Auftritt von "Kategorie C – Hungrige Wölfe" wird auf der Homepage für den 03. August im "Raum Kaiserslautern" angekündigt. Diese Veranstaltung soll als "Record-Release-Konzert" für das neue Album der Band dienen – der Titel: "Einer für alle".

"Kategorie C" ist eine rechte Hooligan-Band aus Bremen,  die sich selbst nicht als vordergründig politische Gruppe, sondern als "Fußballrock"-Band  versteht. Dennoch heißt es in einem ihrer Lieder beispielsweise: "Deutschland dein Trikot, das ist schwarz und weiß, doch leider auch die Farbe deiner Spieler". Auch hatte die Gruppe offenbar keine Scheu, zusammen mit rechtsextremen Bands aufzutreten. So gab es beispielsweise 2006 ein von der NPD organisiertes Solidaritäts-Konzert für den inhaftierten "Landser"-Sänger Michael Regener vor dem Gefängnis in Berlin-Tegel.  Auf ihrer Internetseite distanziert sich "Kategorie C – Hungrige Wölfe" inzwischen vom Rechtsextremismus. Dort heißt es unter anderem: "Wir dulden keine politischen oder volksverhetzenden Abzeichen oder Aufdrucke oder sonst irgendeine politische Propaganda auf unseren Konzerten. Leute, die rechte oder linke Parolen schreien, werden des Konzertes verwiesen." Ob die Band auch danach handelt, ist nicht bekannt. Schließlich gibt man sich nach wie vor konspirativ.

Zuletzt hatte die NPD versucht, sich anlässlich der Hochwasserkatastrophe als "Kümmerer" zu inszenieren.  Auf diese Weise wollte die rechtsextreme Partei ihre antidemokratische und menschenfeindliche Ideologie verbreiten.

Mehr Informationen im Netz:

Lexikoneintrag zu "Kategorie C" auf fussball-gegen-nazis.de

Hooligans und Nazi-Bands: Der Jahresrückblick aus Bremen

"Nationale Solidarität": Die NPD und die Hochwasser-Katastrophe

 

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