Der Berliner AK wirft den Fans von Lok Leipzig rassistische und gewalttätige Ausfälle vor. Doch Lok Leipzig widerspricht.
Screenshot fussball-gegen-nazis.de

BAK versus LOK

UPDATE: In einer Pressemitteilung erhebt der Berliner AK 07 schwere Vorwürfe gegen den 1. FC Lok Leipzig. So soll es beim Regionalliga-Spiel am vergangenen Wochenende zu rassistischen Beleidigungen und körperlichen Übergriffen gegen Anhänger des Hauptstadtclubs gekommen sein. Lok Leipzig weist die Vorwürfe unterdessen entschieden zurück.

Von Redaktion fussball-gegen-nazis.de

UPDATE: Mittlerweile hat Lok Leipzig den Berliner AK wegen Verleumdung angezeigt. Zudem hat der Verein aus Leipzig eine einstweilige Verfügung beantragt, dass der entsprechende Beitrag von der Homepage des BAK genommen werden muss.

"Einhellig berichten Vertreter des Präsidiums, deren Familienangehörige sowie einige deutsche und türkische Väter von BAK-Spielern, auf der Haupttribüne sowie im VIP-Raum des Bruno-Plache-Stadions u.a. rassistisch beleidigt, mitunter brutal angerempelt und mit Bier überschüttet worden zu sein. Hierbei soll zunächst ein Ordner darauf hingewiesen haben, dass Gäste bei Lok Leipzig nicht jubeln dürfen. Der Berliner Klub aus der Regionalliga Nordost lag zu dieser Zeit mit einem Tor in Führung", heißt es in der Erklärung des Berliner Athletik Klub 07 e.V.  Auch sollen einige Lok-Fans über eine  Absperrung geklettert sein und Vertreter des Berliner Vereins derart angegangen haben, dass sie "Schutz suchen und schließlich auch aus dem VIP-Bereich flüchten mussten". In diesem Zusammenhang erhebt der Berliner Athletik Klub auch schwere Vorwürfe gegen Ordner und Polizei, die den Angegriffenen nicht zur Hilfe gekommen sein sollen. Außerdem wird berichtet, dass einige Autos der BAK-Delegation vor dem Stadion beschädigt worden seien. Der Berliner AK kündigte an, dass er nun "akribisch die Faktenlage" eruieren und Gespräche mit den Betroffenen führen werde. Auch erwarte der Verein eine Reaktion des 1. FC Lok Leipzig sowie der zuständigen Fußballverbände. Bis dahin behalte sich der BAK "weitere Maßnahmen" vor.

In einer Stellungnahme wehrt sich nun der 1. FC Lok Leipzig "in aller Entschiedenheit"  gegen die Vorwürfe. Die Schilderungen des Berliner AK würden vor  "falschen Anschuldigungen und Unterstellungen strotzen", heißt es dort.  Und: "Die getätigten Aussagen des Berliner AK belegen vor allem schlechten Stil". In der Erklärung kritisiert Lok Leipzig den Torjubel der Berliner Delegation nach dem 1:0-Führungstreffer. So habe sich einer der Offiziellen "provozierend vor der  Tribünen-Balustrade" aufgestellt und "lauthals in Richtung Heim-Fans" gelacht. Auch habe ein BAK-Vertreter "triumphierend auf die Stadionsitze" eingehauen und sei der Anweisung eines Ordners, dies zu unterlassen nicht nachgekommen. Als Reaktion auf das Verhalten der Vertreter des BAK sei es dann zu einem Tumult gekommen, "bei dem einige Störer versuchten, vom Stehplatzbereich über eine Treppe auf die darüber befindliche Tribüne zu gelangen". Dies sei aber durch den Ordnungsdienst sowie durch "Sponsoren und Fans" des 1. FC Lok verhindert worden. Auf der Tribüne sei es "durch wenige Störer nicht zu Tätlichkeiten, sondern lediglich zu verbalen Angriffen auf Berliner Offizielle" gekommen, heißt es in der Stellungnahme weiter. Dabei hätten jedoch "alle Zeugen des 1. FC Lok übereinstimmend" ausgesagt, "dass die in diesem Zusammenhang gefallenen Beleidigungen in keiner Weise rassistischer Natur waren". Der Verein kündigte an, "mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, ausdrücklich auch rechtlichen, gegen die vorgebrachten Verleumdungen vorgehen".

Zuletzt waren Fans des 1. FC Lok Leipzig beim Spiel gegen den SV Babelsberg durch rechtsextreme und gewalttätige Ausfälle in die Schlagzeilen geraten. Daraufhin hatte der Leipziger Verein in einer Stellungnahme die Gewalttaten und rechtsradikalen Parolen verurteilt. Auch wenn im aktuellen Fall die beiden Stellungnahmen zumindest in Teilen in recht unterschiedlichem Ton daherkommen, steht hier nun Aussage gegen Aussage. Beide Erklärungen können hier nachgelesen werden:

Stellungnahme Berliner Athletik Klub 07

Stellungnahme 1. FC Lokomotive Leipzig

drucken