Homosexualität gehört leider noch zu den letzten großen Tabus im Fußball-Sport. Dies zu ändern ist das Ziel der "Berliner Erklärung"
Quelle:fussball-gegen-nazis.de

Aktiv gegen Homophobie im Sport

Die Amadeu Antonio Stiftung hat die "Berliner Erklärung " unterschrieben. Leitgedanke des in diesem Jahr von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ins Leben gerufenen  Manifestes ist der Einsatz gegen Homophobie und für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport.

Von Redaktion fussball-gegen-nazis.de

"Wir setzten uns für ein aktives Vorgehen gegen Homophobie auf allen Ebenen des Sports ein.  Wir unterstützen Maßnahmen zur Förderung eines vorurteilsfreien Klimas sowie zur Schaffung einer Kultur auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung und Achtung", heißt es im Text der "Berliner Erklärung ". Denn einen positiven und offenen Umgang mit der Homosexualität von Aktiven gibt es im Fußball bisher leider noch nicht. Im Gegenteil: Homosexualität gehört dort noch zu den letzten großen Tabus und der Fußball-Sport hat gerade erst damit begonnen, sich dem Problem der Homophobie zu stellen. Um der Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit aber wirklich effektiv begegnen zu können, ist ein möglichst breites gesellschaftliches Bündnis notwendig. Dies zu schaffen ist ein Ziel der "Berliner Erklärung". Und so gehören zu den Erstunterzeichnern namhafte Akteure aus Sport, Wirtschaft und Politik.

"Die Amadeu Antonio Stiftung leistet hervorragende Arbeit gegen Rechtsextremismus und für eine demokratische Zivilgesellschaft. Daher freue ich mich, dass sie die Berliner Erklärung gegen Homophobie unterzeichnet hat. Auch im Bereich des Fußballsports ist die Stiftung aktiv – z.B. mit ihrem Projekt fussball-gegen-nazis.de. Gemeinsam können wir noch mehr erreichen: Daher freue ich mich auf die zukünftige Zusammenarbeit unserer beider Stiftungen", sagt Jörg Litwinschuh, Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. "Werte wie Toleranz, Fairness und Respekt sind auch im Sport elementar für den Umgang miteinander. Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie haben dort somit nichts verloren. Deshalb war es für uns selbstverständlich, die Erklärung zu unterzeichnen", erklärt Joachim Wolf, Chefredakteur von fussball-gegen-nazis.de. 

Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie wendet. Hierfür unterstützt sie lokale Initiativen und Projekte in den Bereichen Jugend und Schule, Opferschutz und Opferhilfe, alternative Jugendkultur und Kommunale Netzwerke. Auch im Sport hat die Amadeu Antonio Stiftung bereits Kampagnen und Initiativen unterstützt. Hier entstand eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballbund, dem FC St. Pauli, dem FC Union Berlin, dem FC Hansa Rostock, dem Roten Stern Leipzig und den Eisbären Berlin.

Die "Berliner Erklärung" bildet den Auftakt für die Bildungsinitiative "Fußball für Vielfalt" der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Für diese hat die Hirschfeld-Stiftung gemeinsam mit der Universität Vechta Bildungsmodule für Vereine und Verbände entwickelt, die sich gerade auch an Jugendliche richten.

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