In einer Stellungnahme distanziert sich Lok Leipzig von den Vorfällen in Babelsberg
Screenshot Website 1. FC Lok Leipzig

1. FC Lok verurteilt Gewalttaten und rechtsradikale Sprechchöre

Nachdem sich der SV Babelsberg zu den Vorfällen während der Regionalliga-Partie gegen Lok Leipzig geäußert hat, nimmt nun auch der Leipziger Verein Stellung zu den Ereignissen. Selbstverständlich dokumentieren wir auch die Stellungnahme des Präsidiums von Lok Leipzig auf unserer Seite.

Stellungnahme zu den Vorfällen rund um das NOFV-Regionalligaspiel SV Babelsberg 03 gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig

Mit großer Bestürzung hat das Präsidium die Vorgänge rund um die NOFV-Regionalliga-Partie SV Babelsberg 03 gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig zur Kenntnis genommen. Zum wiederholten Male hat es eine kleine Minderheit geschafft, durch gewalttätige Ausschreitungen und rechtsradikale Sprechchöre das Ansehen des 1. FC Lokomotive Leipzig und der friedlichen Mehrheit seiner Mitglieder und Anhänger nachhaltig zu schädigen. Gleichzeitig mussten wir feststellen, dass es durch Anhänger des SV Babelsberg 03 auch zu Übergriffen auf den Fanblock des 1. FC Lok gekommen ist. Im Namen des 1. FC Lokomotive Leipzig entschuldigen wir uns ausdrücklich bei allen Stadionbesuchern, die wegen Fußball im Stadion waren und sich auf ein friedliches Fußballspiel gefreut haben.

Zu den Geschehnissen: Beim Auswärtsspiel des 1. FC Lokomotive Leipzig beim SV Babelsberg 03 waren circa 800 Menschen im Gästeblock. Nach unseren Beobachtungen haben davon circa 20 Personen unmittelbar vor dem Spiel die Zäune im Pufferblock zwischen Gäste- und Heimfans überstiegen und die gewalttätige Konfrontation mit Anhängern des Gastgebers gesucht. In der 67. Minute versuchten dann Personen aus beiden Blöcken, über das Spielfeld beziehungsweise über den Pufferblock zum jeweilig anderen Block zu gelangen. Zudem haben etwa 50 Personen – darunter vor allem diejenigen, die am Blocksturm beteiligt waren – im Gästeblock in unregelmäßigen Abständen über die gesamte Dauer des Spiels rechtsradikale Parolen skandiert. Erwähnen müssen wir aber auch, dass es aus dem Block der Gastgeber zu gewalttätigen Übergriffen kam: Während des gesamtem Spiels flogen ständig gefährliche Wurfgeschosse in den Gästeblock – dabei wurde eine Frau von einem Eisenhaken am Kopf verletzt. Ihr wünschen wir selbstverständlich gute Besserung!

Wir verurteilen die Gewalttaten beider Seiten aufs Allerschärfste. Gewalt hat im Sport und damit in und um Fußballstadien nichts zu suchen. Alle Beteiligten des Blocksturms, die einwandfrei zugeordnet werden können, werden vom 1. FCLokomotive Leipzig Hausverbot erhalten, die Beantragung eines bundesweiten Stadionverbots muss durch den gastgebenden Verein erfolgen – wir hoffen in diesem Zusammenhang auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem SV Babelsberg 03. Sollten die ermittelten Täter Vereinsmitglieder des 1. FC Lok sein, wird zudem der Ausschluss aus dem Verein folgen. Weitere rechtliche Schritte behält sich der 1. FC Lok ausdrücklich vor. Zudem verurteilen wir aufs Allerschärfste die rechtsradikalen Sprechchöre einiger Weniger! Der 1. FC Lok ist in seinem Selbstverständnis ein weltoffener und toleranter Fußballverein, bei dem im Nachwuchsbereich auch die Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu gefestigten Persönlichkeiten eine wichtige Rolle spielt. In fast allen Mannschaften – von der Regionalliga-Mannschaft bis zur jüngsten Nachwuchsmannschaft – sind dabei ausländische Mitspieler und/oder Spieler mit Migrationshintergrund Teil der jeweiligen Teams. Rechtsradikale Sprechchöre sind somit nicht nur ein Angriff auf die allgemeine Menschenwürde, sondern auch ein Angriff auf unsere Mitspieler und unseren Verein.

Um weitere kurz- und langfristige Maßnahmen zu besprechen und zu beschließen, wird im Laufe dieser Woche ein gemeinsames Treffen von allen Gremien des Vereins stattfinden, bei dem die weitere Vorgehensweise festgelegt wird. Über die Ergebnisse werden wir zu gegebener Zeit informieren.

Das Präsidium des 1. FC Lokomotive Leipzig e.V.

Die Erklärung des 1. FC Lokomotive Leipzig erschien zuerst auf der Vereins-Website

Mehr Informationen zum Thema im Internet:

Erklärung des SV Babelsberg

 

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