Ob jemand mit Rechtspopulist_innen debattieren möchte, ist eine persönliche Entscheidung und diese kann je nach Anlass, Öffentlichkeit und Zeitressourcen variieren.
Grundlegend dazu:
1) Rechtspopulist_innen vertreten offen demokratie- und menschenfeindliche Positionen – aber auch solche, die zumindest einigen Menschen durchaus vernünftig und diskutabel erscheinen mögen. Diesen inhaltlich-argumentativ zu begegnen, ist überzeugender, als sie einfach als »rechtspopulistisch« zu brandmarken.
2) Je öffentlicher eine Debatte ist, desto wichtiger ist es, sie zu führen: Denn es geht nicht unbedingt darum, die rechtspopulistischen Gesprächspartner_innen selbst zu überzeugen (das ist schwer ohne Beziehungsebene), sondern vielmehr darum, schweigende Mithörende oder Mitlesende zu erreichen, deren Meinung noch nicht gefestigt ist.
3) Wer sich in eine Debatte mit Rechtspopulist_innen begibt, sollte bedenken:
- auf Verallgemeinerungen hinweisen (»Der« Islam, »das« Frauenbild, …)
- auf Gruppenzuweisungen hinweisen (»Wir« vs. »die«)
- auf Unstimmigkeiten in der Argumentation hinweisen, nachfragen
- Lösungen einfordern, Konsequenzen aufzeigen
- Unbehagen äußern
- sich positionieren: rassistische und rechtspopulistische Postings nicht unkommentiert stehen lassen, nicht schweigen
- Haltung zeigen mit Ich-Botschaften: »Ich verstehe, was Sie meinen. Aber das entspricht nicht meinem Menschenbild.« »Ich sehe Menschen als gleichwertig an.« »Ich empfinde es als zynisch, wenn Sie sagen, dass …«
Sie können die Broschüre auf der Website der Amadeu Antonio Stiftung als pdf herunterladen oder unter info@amadeu-antonio-stiftung.de gedruckt bestellen.
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