Orte, an denen es im Oktober 2018 zu rechtsextremer oder gruppenbezogen menschenfeindlicher Bedrohung und Gewalt kam.

Chronik rechtsextremer und rassistischer Gewalt im Oktober 2018

Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.

Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.

Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.

 

01.10.2018

 

Antisemitische Attacke in Berlin: Angreifer fragen: Bist Du Jude? - und schlagen zu

Gegen 9.10 Uhr am Sonnabend sprach das Duo den 31-Jährigen am Rosenthaler Platz auf Englisch unvermittelt an und fragte, ob er ein Jude sei. Als er zurückfragte, warum sie das wissen wollten, schlugen und traten die Zwei sofort auf ihn ein. Anschließend seien die Angreifer in ein Taxi gestiegen, mit dem sie den Platz in unbekannte Richtung verließen, gab der attackierte Mann gegenüber der Polizei an. Er erlitt leichte Verletzungen und wurde durch Rettungskräfte zur ambulanten Behandlung in eine Klinik gebracht. Laut Polizei hat das Opfer die niederländische Staatsangehörigkeit und gehört nicht dem jüdischen Glauben an.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/antisemitische-attacke-in-berlin-angreifer-fragen-bist-du-jude-und-schlagen-zu/23131174.html

 

Oktoberfest: SS-Tattoo und Hitlergruß - Polizei nimmt mehrere Wiesnbesucher fest

Aus ihrer rechtsradikalen Gesinnung keinen Hehl machten mehrere Wiesn-Besucher am Samstag. Das hatte Folgen. Am Samstag, 29. September, gegen 12.30 Uhr bemerkte ein Security-Mitarbeiter am Eingang zum Festgelände einen Italiener (38), der am Hals einen SS-Totenkopf tätowiert hatte und diesen offen zeigte. Da das öffentliche Zeigen des Symbols verboten ist, musste der Italiener sein Tattoo verdecken und eine Sicherheitsleistung zahlen, die der Höhe einer zu erwartenden Geldstrafe entspricht. In der Nacht zeigte ein Schweizer (30) einer Gruppe von Wiesnbesuchern den Hiltergruß und rief „Heil dem Führer“. Als Beamte der Wiesnwache gerufen wurden, zeigte er den Polizisten gegenüber weitere zwei Mal den Hitlergruß, woraufhin der Schweizer vorläufig festgenommen wurde. 

https://www.tz.de/muenchen/wiesn/oktoberfest-ss-tattoo-und-hitlergruss-polizei-nimmt-mehrere-wiesnbesucher-fest-10286241.html

 

Rassistisches Motiv? Kölner am Kölner Zülpicher Platz mit Messer verletzt

Ein 24-jähriger hat am Sonntagmorgen einen Gleichaltrigen an der Haltestelle Zülpicher Platz mit einem Messer im Gesicht verletzt. Polizisten nahmen den Tatverdächtigen in Tatortnähe vorläufig fest. Nach Zeugenaussagen soll der Angreifer den türkischstämmigen 24-Jährigen und seine Freunde zuvor ausländerfeindlich beschimpft haben. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu einem fremdenfeindlichen Hintergrund aufgenommen.

https://www.ksta.de/koeln/innenstadt/rassistisches-motiv--koelner-am-zuelpicher-platz-mit-messer-verletzt-31371564

http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/koeln-und-rheinland/T%C3%BCrkischst%C3%A4mmiger-K%C3%B6lner-mit-Messer-attackiert-article3952045.html

 

Berlin: Rassistisch beleidigt und geschlagen

In der vergangenen Nacht soll ein Mann einen anderen in Tempelhof beleidigt und geschlagen haben. Bisherigen Ermittlungen zufolge soll der 30-Jährige gegen 1 Uhr in der Straße Alt-Tempelhof den 26-Jährigen rassistisch und volksverhetzend beschimpft und den Hitlergruß gezeigt haben. Nachdem der Beleidigte den Tatverdächtigen aufforderte wegzugehen und ihn in Ruhe zu lassen, soll dieser ihn attackiert, mehrfach mit der Faust gegen die Schulter geschlagen und bedroht haben. Der 26-Jährige ließ sich jedoch nicht einschüchtern und alarmierte die Polizei. Daraufhin versuchte der Angreifer zu flüchten, was der Angegriffene zu verhindern versuchte, indem er ihn an seinen Sachen festhielt. Zufällig vorbeikommende Polizisten bemerkten die Auseinandersetzung und konnten den Tatverdächtigen vorläufig festnehmen. Im weiteren Verlauf wurde zusätzlich bekannt, dass der 30-Jährige kurz vorher auf der Wache des Polizeiabschnitts 44 grundlos gegen die Scheibe des Vorraumes geschlagen hatte. Nach Blutentnahme und erkennungsdienstlicher Behandlung ermittelt nun der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin gegen den Mann. Der 26-Jährige wurde nicht verletzt.

https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.743577.php

 

02.10.2018

 

Naumburg: Rechtsextreme Attacke mit Messer auf Reporter

In Sachsen-Anhalt haben Jugendliche einen Journalisten angegriffen, berichtet das "Naumburger Tageblatt". Ein Täter stach demnach mit einem Messer zu, ein anderer soll den Hitlergruß gezeigt haben. In Naumburg soll ein Reporter der Zeitung "Naumburger Tageblatt" ("NT") von drei rechten Jugendlichen mit einem Messer attackiert worden sein. Dies berichtet die Zeitung selbst. Der Journalist soll die Jugendlichen nach beleidigenden Gesten zur Rede gestellt haben und sei daraufhin attackiert worden. Der Reporter arbeitet als freier Mitarbeiter für das "NT" in Naumburg in Sachsen-Anhalt. Am Freitagabend sei er in sein Auto gestiegen und habe losfahren wollen, als drei Jugendliche vor dem Wagen stehen geblieben seien, in Richtung des Autos gespuckt und den Stinkefinger gezeigt hätten, berichtet er laut "NT". Der Journalist sei wieder ausgestiegen, um die Jugendlichen zur Rede zu stellen. Daraufhin habe einer den Hitlergruß gezeigt und ein anderer ihm ein Messer in den Bauch gestoßen.

 

Unbekannte überkleben Stolpersteine in Recklinghausen

 In Recklinghausen haben Unbekannte vier Stolpersteine mit einer Folie überklebt. Auf der Folie sind Frauennamen zu lesen, die mutmaßlich Opfer von Gewalt durch Flüchtlinge geworden sind. Gegen 2 Uhr in der Nacht verständigte ein Zeuge die Polizei. Er hatte die überklebten Stolpersteine an der Bochumer Straße entdeckt. Die Stolpersteine erinnern an Opfer des Holocaust. Die angebrachten Folien waren im Design den Stolpersteinen gehalten, so dass die Manipulation auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen war. Die Folien konnten ohne Schäden an den Steinen entfernt werden. Jetzt ermittelt der Staatsschutz wegen der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener.

 

Gladbeck: Weitere rechtsextreme Schmierereien beschäftigen Polizei

Nach den Schmierereien an einer Gladbecker Moschee wurden nun auch weitere Fälle gemeldet: Auch am Goetheplatz und der Hansemannstraße sind an mehreren Stellen rechtsextreme Symbole und Farbschmierereien aufgetaucht.

Betroffen sind Wohnhäuser, ein Wartehäuschen am Bahnhof, eine Wand einer Unterführung und die Scheiben eines Supermarktes. In einem Fall wurden die Symbole eingeritzt, in den meisten Fällen aber mit Farbe gesprüht.

 

04.10.2018

 

Oktoberfest: Inder werden von Rechtsradikalen getreten und geschlagen - Drei Täter flüchtig

Laut Pressebericht der Münchner Polizei ereignete sich der Vorfall bereits am Mittwoch, 26. September: Drei Inder wurden auf dem Oktoberfest von sechs aggressiven Männern angegriffen.

Gegen 21.30 Uhr wurden die Inder (30, 31 und 35 Jahre alt) von den sechs Männern beschimpft, unter anderem schrien sie „Scheiß Ausländer“ und andere ausländerfeindliche Parolen. Die drei Inder bemühten sich laut Polizei, die Gruppe Rechtsradikaler zu beruhigen, doch diese tickte vollends aus: Die sechs Männer attackierten die drei Touristen plötzlich, traten mit den Füßen auf sie ein und schlugen sie mit ihren Fäusten.

 

Neonazis greifen Polizisten in Dortmund mit Feuerlöschern an: Unbeteiligter älterer Mann stürzt, Pferd verletzt sich bei Einsatz schwer

Die Polizei trennte Gegendemonstranten von den etwa 60 Teilnehmern der rechtsextremistischen Kundgebungen auf dem Sonnenplatz sowie anschließend auf dem Nordmarkt mit einem Großaufgebot und einer Reiterstaffel. Auf dem Nordmarkt hatten sich rund 250 Gegendemonstranten spontan und zunächst friedlich zu einem Protest gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten versammelt. Einzelne Teilnehmer der Gegendemonstration störten dabei allerdings die Anreise der Neonazis.

Es kam zu einer Festnahme, nachdem ein Gegendemonstrant die anreisenden Neonazis mit Pferdemist beworfen hatte. Ein unbeteiligter älterer Mann mit Rollator geriet während der Demo zwischen die Fronten. Der Senior kam zu Fall, verletzte sich glücklicherweise jedoch nicht. Nicht er, der nach kurzer Betreuung selbstständig nach Hause gehen konnte, stürzte bei dem Zwischenfall.

Auch zwei Pferde der Dortmunder Polizei rutschten bei ihrem Einsatz aus. Eines der Pferde verletzte sich dabei schwer, das andere leicht. Laut Polizei blieben die beiden Reiterinnen unverletzt.

 

Bewährungsstrafe für Nazi mit Hakenkreuz-T-Shirt

Ein bekennender Nazi aus Zwickau ist am Dienstag vom Amtsgericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der 30-Jährige stand im Mai diesen Jahres betrunken an einer Zwickauer Tankstelle und hatte ein T-Shirt mit Hakenkreuz an. Angestellte riefen die Polizei.

Die Beamten forderten den Zwickauer auf, das Shirt umzudrehen. Das hat er auch erstmal getan. Kurze Zeit später drehte er es aber so, dass das verfassungsfeindliche Symbol wieder zu sehen war.

 

Kinderhaus in Mannheim: Rassistische Sticker sollen Betreiber einschüchtern

Verunsicherung beim Kooperationskinderhaus in der Neckarstadt-West: Unbekannte haben vergangene Woche Sticker mit der Aufschrift "Islamisierung - Mit uns nicht!" an Türklingel und Briefkasten der Einrichtung angebracht. Die Polizei ordnet die Aktion der rechtsradikalen Identitären Bewegung zu.

Eine Straftat liege allerdings nicht vor, teilten die Ordnungshüter mit, da weder eine Sachbeschädigung noch eine konkrete Drohung oder Verunglimpfung vorliege. Man gehe davon aus, dass die Betreiber des Kindergartens, in den 40 Mädchen und Jungen gehen, eingeschüchtert werden sollten. Die Sticker sind entfernt worden.

 

2000 Rechtsextremisten demonstrieren in Berlin-Mitte

Die Demonstration der rechtsextremen Organisation "Wir für Deutschland" (WfD) hat am Mittwochabend ihr Ziel am Europaplatz vor dem Hauptbahnhof erreicht. Bis etwa 19.30 Uhr findet dort noch eine Abschlusskundgebung statt. Ob die angekündigte zweite Demonstration am Abend am Alexanderplatz startet, ist laut Polizei noch unklar. Nach Polizeiangaben haben sich 2000 Teilnehmer versammelt, die durch mehrere Straßen in Mitte marschierten.

Viele trugen ihre Gesinnung offen zur Schau: Neonazi-Gruppen waren mit Transparenten angereist, einige Teilnehmer trugen T-Shirts, die mit Parolen gegen Muslime bedruckt waren. Vereinzelt wurde der Hitlergruß gezeigt. Die Menge skandierte "Lügenpresse", "Ausländer raus", "Merkel muss weg" und "Frei, sozial und national", auch die erste Strophe des Deutschlandliedes wurde gesungen. Viele Teilnehmer gaben sich als Hooligans, Anhänger rechter Kameradschaften und Neonazis zu erkennen.

 

05.10.2018

 

Attacke in Dortmund: Rechtsextreme greifen Polizisten mit Feuerlöscher an

Bei einer Demo von Rechtsextremen in Dortmund ist es am Tag der Deutschen Einheit zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Die Männer attackierten Polizisten und Gegendemonstranten mit Feuerlöschern. Acht Personen wurden vorläufig festgenommen. Bei ihrer Abreise haben die Rechten aus einem Kleinbus heraus Polizisten und Gegendemonstranten mit einer Flasche beworfen, dann mit Pulver aus mehreren Feuerlöschern angegriffen. Verletzt wurde niemand. Das teilte die Polizei Dortmund mit. Acht Insassen des Fahrzeugs wurden daraufhin in Gewahrsam genommen. Unter ihnen ist auch ein Stadtratsmitglied der Partei "Die Rechte". Die Männer wurden nach der Feststellung der Identität aber wieder freigelassen.

 

08.10.2018

 

Rechtsradikale Schriftzüge großflächig an Elsterforum in Gera geschmiert

Ärgerlicher Einsatz für Kräfte der Geraer Feuerwehr: Weil Schmierer in der Nacht zum Sonntag meinten, ihre ausländerfeindlichen Parolen samt Hakenkreuz großflächig an die Fassade des Elsterforums in der Johannisstraße anbringen zu müssen, waren in der Mittagszeit zum Höhlerfest-Abschlusstag zwei Feuerwehrmänner damit beschäftigt, wenigstens das Hakenkreuz zeitnah zu entfernen.

 

09.10.2018

 

Chemnitz: Staatsschutz ermittelt nach Angriff auf persisches Restaurant "Safran"

Mit dem Inventar seines eigenen Restaurants ist ein 52-Jähriger am Sonntagabend gegen 22.30 Uhr beworfen worden.

 

Aschersleben: Frau schlägt zwei Syrern ins Gesicht

In Aschersleben kam es zu einem gewaltsamen Übergriff auf zwei 19-jährige Männer. 

 

Berlin: Kinder in Berlin-Marzahn beleidigt und bedroht

Gestern Nachmittag kam es zu einer Beleidigung und einer Bedrohung in Marzahn. Zeugenaussagen zufolge saß ein 45-Jähriger gegen 17.30 Uhr auf einer Bank eines Spielplatzes im Belziger Ring und soll mehrere Familien, die sich dort befanden und miteinander auf Russisch unterhielten, fremdenfeindlich beschimpft haben. Darüber hinaus beobachtete er zwei sieben und acht Jahre alte, spielende Jungen. Diese soll er mit einer Geste bedroht und auch anschließend auf sexueller Grundlage beleidigt haben. 

 

Gotha: Rechtsextreme schänden jüdischen Gedenkstein

Rechtsextreme haben in Gotha einen Gedenkstein für eine ehemalige Synagoge geschändet. Die Polizei hat vier Tatverdächtige festgenommen. Sie trugen einen Elektroschocker bei sich.

 

Bahnhof in Böblingen: 30-Jähriger brüllt rechte Parolen

Mit einem äußerst aggressiven 30-Jährigen hatte es die Polizei am Sonntag um Mitternacht zu tun. Ein Passant hatte die Beamten am Böblinger Bahnhof darauf aufmerksam gemacht, dass es zwischen dem 30-Jährigen und anderen Fahrgästen zuvor in der S-Bahn zu Pöbeleien und einer Schlägerei gekommen war. In Böblingen war der alkoholisierte 30-Jährige dann aus dem Zug ausgestiegen.

Als die Polizisten ihn daraufhin kontrollieren wollten, rief er ihnen rechtsextreme Parolen entgegen und hetzte gegen Ausländer und die Polizei.

 

Amberg: Kemeter-Tafel verunstaltet

Erst vor ein paar Wochen hat die Amberger SPD die Gedenktafel für Franz Xaver Kemeter enthüllt. Jetzt haben Unbekannte das Schild mit einem Nazi-Aufkleber verunstaltet.

https://www.onetz.de/oberpfalz/amberg/kemeter-tafel-verunstaltet-id2514846.html

 

Gera: Ermittlungen zu Hakenkreuz

Im Zusammenhang mit den rechtsextremen Schmierereien am Elster Forum in der Johannisstraße ermittelt die Kripo Gera zu weiteren ähnlichen Sachbeschädigungen in der Kleinen Kirchstraße. zum Artikel

 

Neonazis kippen Speisereste des Rechtsrock-Konzerts vor Haus des Bürgermeisters von Magdala

Nachdem das geplante Neonazi-Konzert am Wochenende in Magdala verboten wurde, haben offenbar enttäuschte Teilnehmer Essensreste vor dem Haus des Bürgermeisters abgeladen.

 

10.10.2018

 

Schönau: Attacke auf jugendliche Sorben

Vor vier Jahren machte eine Reihe von Angriffen auf sorbische Jugendliche Schlagzeilen. Die Täter wurden in der rechtsextremen Szene vermutet. Am Wochenende kam es wieder zu einer antisorbischen Attacke. Sachsens Linke kritisiert den Umgang der Polizei mit diesen Fällen. Auf einer Tanzveranstaltung am Wochenende in Schönau in der Oberlausitz ist es zu Angriffen auf sorbische Jugendliche  gekommen. Laut sorbischen Augenzeugen hat es sich um Rechtsextreme aus Bautzen gehandelt. Der sächsische Linken-Politiker Heiko Kosel fordert Aufklärung. Die antisorbischen Provokationen und Angriffe sind nach Aussagen von Augenzeugen sowohl in der Gaststätte von Schönau als auch auf dem Parkplatz davor geschehen. Bei den Auseinandersetzungen wurden mindestens zwei Personen leicht verletzt.

https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/attacke-sorben-100.html

 

Rostock: Rechtsextreme Parolen gerufen

Eine Gruppe von zehn Menschen hat Dienstagabendes in der Warnowallee in Rostock laut Rechtsrock gehört und außerdem mehrfach verfassungsfeindliche Parolen gerufen. Die Polizei habe daraufhin die Personalien der Beteiligten aufgenommen, teilten die Beamten am Mittwoch mit. Auf den Vorfall seien sie aufmerksam geworden, weil sich Anwohner beschwert hätten.

https://www.svz.de/21289397

https://www.rtl.de/cms/zehnkoepfige-gruppe-ruft-rechtsradikale-parolen-in-rostock-4233862.html

 

Barntruper Innenstadt mit rechten Parolen und Hakenkreuzen beschmiert

Wieder haben Sprayer die Barntruper Innenstadt mit fremdenfeindlichen und rechtsradikalen Parolen beschmiert. Mehr als 40 Fälle "mit eindeutig rechtsmotiviertem Hintergrund" sind bei der Polizei gemeldet worden. Darunter beschmierte Autos, Hauswände und Geschäfte. Auch der Staatschutz aus Bielefeld ist eingeschaltet. Die Polizei sucht Zeugen. Die Schmierereien mit rechtsradikalen Symbolen sollen in der Nacht zu Dienstag angesprüht worden sein, teilt die Polizei Bielefeld in einer Pressemitteilung mit. Gegen 2.25 Uhr hatte ein Zeitungsausträger an verschiedenen Hausfassaden und Autos in der Barntruper Innenstadt die Graffiti entdeckt. 

https://www.lz.de/lippe/barntrup/22265510_Sprayer-bespruehen-Barntruper-Innenstadt-mit-rechten-Parolen-und-Hakenkreuzen.html

https://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/22265700_Bielefelder-Staatsschutz-ermittelt-wegen-Dutzender-Nazi-Schmierereien-in-Lippe.html

 

11.10.2018

 

Chemnitz: Wirt nach Überfall noch im Krankenhaus

Nach dem Angriff auf ein persisches Restaurant ist der Inhaber verzweifelt und denkt ans Aufhören. Die Ermittlungen indes liegen nun beim Terror-Abwehrzentrum. Schmal und zerbrechlich wirkt der Mann im Krankenhausbett. Das Reden fällt Masoud Hashemi schwer. Immer wieder kommen ihm die Tränen, wenn er von dem berichtet, was ihm am Sonntagabend passiert ist. Der 52-Jährige aus dem Iran ist Inhaber eines persischen Restaurants. Seit sieben Monaten hat das Lokal an der Promenadenstraße geöffnet. Dreimal wurde es seitdem das Ziel von Sachbeschädigung und Schmierereien. Unter anderem wurden ein Hakenkreuz an die Fassade geschmiert und eine Scheibe eingeschlagen. Doch was am Sonntagabend geschah - der vierte Vorfall - ging darüber hinaus. Gegen 22.20 Uhr, er habe gerade geputzt, seien drei Männer gekommen. Einer blieb an der Tür stehen, die beiden anderen betraten das Lokal. Sie trugen schwarze Kleidung und Motorradhelme. "Ich dachte, es sind Kunden oder sie wollen die Toilette benutzen", sagt der Wirt. Er habe "Hallo, herzlich willkommen" gesagt, die Antwort habe er nicht verstanden, aber einen Hitlergruß gesehen. Im nächsten Augenblick sei ein Samowar, der zur Dekoration im Raum steht, nach ihm geworfen worden, der seinen Kopf nur knapp verfehlte. Dann habe einer der Männer versucht, ihn zu würgen, was ihm aber nur kurz gelungen sei, weil Hashemi ausweichen konnte. Gesessen habe dagegen ein Stoß mit dem Knie in seinen Bauch. Er selbst habe mit Füßen nach den Männern getreten und mit Gläsern geworfen. "Gott sei Dank waren keine Gäste mehr da", sagt Hashemi. Erst eine halbe Stunde zuvor habe eine Familie mit Kindern das Lokal verlassen. Schließlich sei Hashemi eine List eingefallen. Er ging in Richtung Küche, wo seine Frau und zwei Freunde waren, und rief auf Deutsch, sie sollten die Pistole bringen. Natürlich besitze er gar keine Waffe, habe aber die Männer abschrecken wollen, die dann auch tatsächlich gegangen seien. Dass die Männer die Küche betreten, sei seine größte Angst gewesen. "Mein Leben ist egal", sagt der Iraner, "aber nicht das meiner Familie."

 

Burkau: Staatsschutz ermittelt gegen Reichsbürger nach Angriff auf Finanzbeamtin

Nach dem Angriff auf eine Finanzbeamtin in Burkau ermittelt der Staatsschutz gegen einen sogenannten Reichsbürger. Wie die Polizei in Görlitz mitteilte, wird dem 53-Jährigen Körperverletzung und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Der Beschuldigte soll die Frau am Dienstag auf seinem Grundstück zu Boden gestoßen und geschlagen haben. Außerdem habe er die Frau bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Die 64-Jährige wurde leicht verletzt. Warum die Finanzbeamtin den Mann aufgesucht hatte, teilte die Polizei nicht mit.

 

12.10.2018

 

Banner gegen Rechtspopulismus bringt Mann aus Bensheim anonyme Drohbriefe ein

Ein Mann aus Bensheim hat in den vergangenen Wochen wegen eines Banners an einem Zaun zwei anonyme Drohbriefe erhalten. Zudem wurde sein Hauseingang mit Buttersäure besprüht, wie die Stadt am Donnerstag berichtete. Auslöser war die Parole "Lieber ein Migrant als Nachbar, als die AfD im Bürgerhaus".

 

15.10.2018

 

Wegen Flagge mit Davidstern: Übergriff bei pro-israelischer Mahnwache in der Kölner Südstadt

Bei einer pro-israelischen Mahnwache auf dem Chlodwigplatz ist es zu einem körperlichen Angriff gekommen. Die Kölnerin Malca Goldstein-Wolf wurde am Wochenende von einer älteren Frau attackiert.

 

Berlin: Unbekannte Frau beleidigt 50-Jährigen rassistisch

Der Spaziergänger wies auf den Hund der Frau hin, der sich unangeleint im Volkspark Mariendorf bewegte. Daraufhin erntet er eine fremdenfeindliche Beleidigung.

 

Berlin: Mann am Pfandautomat rassistisch beleidigt und bedroht

Ein Unbekannter hat am Freitagnachmittag einen Mann in einem Supermarkt in Lichterfelde rassistisch beleidigt. Den Aussagen zufolge stand der 52-Jährige gegen 17.45 Uhr am Pfandautomaten des Supermarktes am Teltower Damm, als ein anderer Mann vorbeikam und eine rassistische Beleidigung äußerte. Der Kunde reagierte jedoch nicht darauf, sondern setzte seinen Einkauf fort. Später kam ihm der Pöbler in den Gängen erneut entgegen. Diesmal hielt er eine Flasche in der Hand und hob seinen Arm bereits zum Schlag. Nur das Dazwischengehen eines Zeugen verhinderte den Aussagen zufolge das Zuschlagen.

 

17.10.2018

 

Vier Flüchtlinge brutal niedergestochen - Täter (70) will sich an nichts erinnern

Im Prozess um eine Messerattacke auf vier Flüchtlinge in Heilbronn hat der 70 Jahre alte Angeklagte die Taten eingeräumt und die Opfer um Entschuldigung gebeten. „Ich bin kein Fremdenhasser, kein Rechtsextremist“, heißt es in Briefen des Mannes an die Opfer, die am Dienstag am Landgericht Heilbronn zum Prozessauftakt verlesen wurden. Er sei „schrecklich besoffen“ gewesen und wolle sich für das entschuldigen, „für das, was ich Ihnen angetan habe“. An die Tat vor acht Monaten könne er sich überhaupt nicht erinnern.

 

22.10.2018

 

Hitlergruß aus der JVA

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn ermittelt gegen einen Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heilbronn wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Zudem wird gegen sechs Kollegen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Der Gefängnischef wurde inzwischen an eine andere Anstalt versetzt, um einen "Neuanfang" in Heilbronn einzuleiten.

 

23.10.2018

 

Serie rechter Schmierereien in Braunschweig setzt sich fort

Am Wochenende sind dem "Bündnis gegen Rechts" zufolge im Uni-Viertel der Stadt mehrere Gedenkorte an Opfer des Nationalsozialismus mit Farbe beschmiert worden. Das Bündnis hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten zahlreiche Naziparolen und Hakenkreuze an öffentlichen Einrichtungen und Hauswänden sowie auf Stromkästen, Stolpersteinen und Gedenktafeln dokumentiert.

 

Essener von rechtsextremen „Steeler Jungs“ ins Gesicht geschlagen? Schwere Vorwürfe gegen Polizei

Der Facebook-Post ist nicht weniger als ein Brandbrief, adressiert an die Essener Polizei. „Mut machen - Steele bleibt bunt“ heißt der Absender, eine Initiative, die sich als Gegenentwurf zu den rechtsextremen „Steeler Jungs“ versteht.

 „Wir wollen keine Bürgerwehr“, sagt Irene Wollenberg von der Initiative, bei der inzwischen rund 40 Steeler Bürger mitmachen. Jede Woche treffen sie sich auf dem Kaiser-Otto-Platz - dort, wo ebenfalls die „Steeler Jungs“ aufmarschieren: „Wir stehen auf der einen Seite, die auf der anderen.

So auch am 18. Oktober. Was laut der Intitative dann passierte, klingt in der Tat besorgniserregend: Demnach „lief eine Gruppe der selbst ernannten 'Steeler Jungs' auf einige Teilnehmer der Versammlung zu und pöbelte sie an. Diese zogen sich in Richtung der anwesenden Polizeibeamten zurück, um Schutz zu suchen. Im Vorbeilaufen schlug eine Person aus der Gruppe der selbst ernannten 'Steeler Jungs' einen Versammlungsteilnehmer ins Gesicht und boxte ihn in den Bauch, so dass er rücklings gegen eine Hecke fiel.“

 

Chemnitz: Mann randaliert und macht sich der Volksverhetzung strafbar

Im Ortsteil Markersdorf verständigten Bewohner der Otto-Hoffmann-Straße in der Nacht zu Montag, gegen 3:15 Uhr, die Polizei. Dort hatte ein Mann im Hausflur des Mehrfamilienhauses randaliert und wiederholt gegen eine Tür einer Erdgeschosswohnung getreten. Die Polizisten trafen außerhalb des Hauses auf den Mann, der nun Gegenstände gegen Fensterscheiben der Erdgeschosswohnung geworfen hatte und dabei eine beschädigte.

Der 21-Jährige äußerte während der polizeilichen Maßnahmen zudem ausländerfeindliche und volksverhetzerische Aussagen, die sich gegen die Bewohner der Erdgeschosswohnung richteten.

 

30.10.2018

 

Prügelattacke in Magdeburg: Dutzende Angreifer sollen Migranten geschlagen haben

Zwei gegen 30: In Magdeburg wurden Migranten nach Angaben der Polizei aus einer großen Gruppe heraus massiv angegriffen. Die Opfer trugen Brüche und Hämatome davon.

 

Antisemitische Schmierereien in Genthin (Sachsen-Anhalt) aufgetaucht

An einer Gaststätte in Genthin (Jerichower Land) sind antisemitische Schmierereien aufgetaucht. Unter anderem seien auf einer Fläche von acht Metern Breite Davidsterne und ein Hakenkreuz entdeckt worden, teilte die Polizei in Burg am Montag mit.

 

Karlsruhe: Mann aus Kamerun niedergeschlagen

Die Polizei sucht nach zwei Männern, die einen aus Kamerun stammenden 26-Jährigen in Karlsruhe attackiert haben sollen. Nach Zeugenangaben riefen sie nach dem Angriff „So läuft das in Deutschland“. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund sei deshalb nicht auszuschließen, wie die Polizei am Montag mitteilte.

 

Anschläge in Sachsen: Schon wieder Chemnitz

In den vergangenen Wochen wurden in Chemnitz vier Restaurants überfallen – ein jüdisches, zwei persische und zuletzt ein türkisches. Eine Serie?

 

Rechtsextremismus in München: Schweinekopf vor der Tür

Eine Münchner Agentur, die für die Landtagswahlwerbung der Grünen verantwortlich war, wird offenbar von Rechtsradikalen bedroht. Zunächst erreichte die Firma ein Paket mit rechtem Propagandamaterial, dann warf ein Unbekannter am helllichten Tag einen Schweinekopf gegen die Tür. Der Staatsschutz ermittelt, äußert sich aber zunächst zurückhaltend.

 

 

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