Orte, an denen es im Juni 2018 zu rechtsextremer oder gruppenbezogen menschenfeindlicher Bedrohung und Gewalt kam.
BTN/Canva.com

Chronik rechtsextremer und rassistischer Gewalt im Juni 2018

Nazi-Grüße auf offener Straße in Kassel +++ Tumult bei AfD-Rede von Poggenburg: Ordner zerren Frau aus dem Saal +++ Schlägerei unter Jugendlichen nach rassistischer Beleidigung in Delitzsch  +++ Berlin-Charlottenburg: Jugendliche antisemitisch beleidigt, getreten und geschlagen ...

Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.

Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.

Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.

 

01. Juni 2018

 

NAZI-GRÜSSE AUF OFFENER STRASSE IN KASSEL

Am Mittwochabend, 30. Mai 2018, gegen 22 Uhr, haben zwei Zeuginnen beobachtet, wie an der Gustav-Mahler-Treppe aus einer siebenköpfigen Personengruppe heraus mehrere, vermutlich asiatische Passanten provoziert wurden.

Laut Polizei haben sich die Tatverdächtigen zunächst über die Sprache der Asiaten lustig gemacht. Die Zeuginnen forderten die  Personengruppe auf, dies zu unterlassen, woraufhin zwei Männner den "Hitlergruß" nachahmten und "Heil Hitler" schrien.

 

TUMULT BEI AFD-REDE VON POGGENBURG: ORDNER ZERREN FRAU AUS DEM SAAL

Bei einer Rede des AfD-Politikers André Poggenburg ist es zu Tumulten gekommen. Der ehemalige Chef der sachsen-anhaltinischen AfD hatte am Donnerstag in Markkleeberg in Sachsen unter dem Motto “Für Frieden und Demokratie - gegen Extremismus” gesprochen.

Auch mehrere Gegendemonstranten hielten sich im Veranstaltungsraum auf. Ein Video des MDR zeigt, wie ein Ordner versucht, eine junge Frau aus dem Raum zu zerren. Die Frau wehrt sich, ruft “Fass mich nicht an” und versucht, den Arm des Mannes wegzuschlagen.

 

04.06.2018

 

SCHLÄGEREI UNTER JUGENDLICHEN NACH RASSISTISCHER BELEIDIGUNG IN DELITZSCH – POLIZEI SUCHT ZEUGEN

Nach einer Schlägerei zwischen Jugendlichen in Delitzsch sucht die Polizei Zeugen. Bei der Auseinandersetzung soll es zu fremdenfeindlichen Äußerungen gekommen sein. Nach einer Schlägerei und fremdenfeindlichen Äußerungen sucht die Polizei in Delitzsch nach fünf bislang unbekannten Jugendlichen. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag gegen 8 Uhr in der Grünstraße. Wie die Polizei berichtete, wurden die drei Geschädigten ausländischer Nationalität – zwei 13 und 14 Jahre alte Jungen, ein 15 Jahre altes Mädchen – zunächst von den unbekannten Jugendlichen beleidigt. Ausgehend von den gesuchten Tätern sei es dann zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen allen Beteiligten gekommen. Dabei wurden die drei Opfer verletzt sowie ihre Bekleidung beschädigt.

 

BERLIN-CHARLOTTENBURG: JUGENDLICHE ANTISEMITISCH BELEIDIGT, BEDROHT, GETRETEN UND GESCHLAGEN

In Charlottenburg soll ein bisher unbekanntes Trio in der Nacht zu Sonntag vier Jugendliche antisemitisch beleidigt, bedroht, geschlagen und getreten haben. Der Vorfall ereignete sich nach Schilderungen der Opfer – drei 17- und ein 16-Jähriger – um kurz nach 1 Uhr morgens am U-Bahnhof Zoologischer Garten. Den Angriffen sei ein Streit über die Musik vorausgegangen, welche die Jugendlichen über Lautsprecher hörten. Die Täter sollen sich davon beleidigt gefühlt haben. Daraufhin beleidigten sie wiederum die jungen Männer und griffen sie körperlich an.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-charlottenburg-jugendliche-antisemitisch-beleidigt-bedroht-getreten-und-geschlagen/22637584.html

 

SERIE ANTISEMITISCHER SCHMIEREREIEN IN BERLIN CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF

Im Mai kam es zu einer Serie antisemitischer Schmierereien im Bezirk Wilmersdorf. Auf mehrere Haltestellen in der Nähe von U-Bahnhöfen wurde u.a. „Kindermorder Israel“ [sic] und „die Juden sind Alte schweinen“ [sic] geschrieben. Zuerst wurde am dritten Mai an der Bushaltestelle Fehrbelliner Platz der Schriftzug „die Juden sind Alte schweine mit deutschen Waffen und Amrikaner“, „Kindermorder Israel“ sowie „Melania Trump große Notte wie netanihau Frau“ entdeckt. Bereits zwei Tage später wurde RIAS ein Schriftzug mit sehr ähnlichem Wortlaut gemeldet, der auf ein Werbeplakat an der Ecke Brandenburgische Straße/Berliner Straße geschrieben worden war. Am zwölften Mai wurde auf dem Fahrplan der Bushaltestelle Güntzelstraße und auf einer Werbevitrine in der Lietzenburger Straße ebenfalls der Schriftzug „Kindermorder Israel“ gemeldet, zudem wurde in der Lietzenburger Straße "70 Jahre ISrael ve[r]bec[h]en" geschmiert. Am 23.05. war an der Bushaltestelle U- Blissestraße/Uhlandstraße der Schriftzug „Israel ist eine Tumor im Naheosten“ sowie ebenfalls „Kindermorder Israel“ zu lesen [alle Fehler im Original].

Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS)

 

05.06.2018

 

VON LÄRM GESTÖRT 72-JÄHRIGER KÖLNER SOLL FLÜCHTLINGE MIT MESSER BEDROHT HABEN

Die Kölner Polizei ermittelt gegen einen 72-Jährigen wegen Bedrohung und Beleidigung. Der Anwohner aus Longerich soll die Bewohner in einem Flüchtlingsheim an der Hugo-Junkers-Straße mit einem Messer bedroht haben. Außerdem soll der Mann die Flüchtlinge beleidigt haben.

 

06.06.2018

 

63-JÄHRIGER BEPÖBELT TOURISTIN ANTISEMITISCH IN BERLIN-MITTE

Am Montagmittag hat ein Mann eine Touristin in Mitte beleidigt. Kurz vor 14 Uhr stand die 48-Jährige, die amerikanische Staatsangehörige ist, an der Rathausstraße Ecke Poststraße und fotografierte. Ein 63-Jähriger, der bereits wegen vorheriger Pöbeleien einen Platzverweis erhalten hatte, stellte sich vor die Frau und beleidigte sie antisemitisch.

 

SCHAFFNER WOLLTE DUNKELHÄUTIGE SPD-ABGEORDNETE AUS DER 1. KLASSE WERFEN

So sieht Alltagsrassismus aus: Ein Zugbegleiter in einem Regionalexpress wollte eine Frau mit dunklerem Hautton aus der 1. Klasse werfen – ohne überhaupt nach dem Ticket zu fragen. Er war an eine SPD-Landtagsabgeordnete geraten.

 

07.06.2018

 

MUTMASSLICHER NAZIANGRIFF AUF LINKES ZENTRUM IN SALZWEDE

Rechte machen in der Kleinstadt regelmäßig "Jagd" auf Linke. Video zeigt Autoangriff auf Demonstration.

 

AUTO VON FLÜCHTLING MIT NAZI-SYMBOLEN BESCHMIERT

Nazi-Symbole und der Schriftzug "Fick dich Ausländer" haben Unbekannte auf ein Auto gesprüht, das vor drei Tagen in Templin (Uckermark) gestohlen wurde. Der beschmierte Chrysler wurde am Dienstag auf einer ehemaligen Agraranlage in der Nähe von Templin entdeckt, wie am Mittwoch bekannt wurde.

 

11.06.2018

 

BERLIN-PANKOW: RASSISTISCH BELEIDIGT UND ANGEGRIFFEN

Ein 20-Jähriger ist in der Nacht zu Samstag in Pankow aus einer achtköpfigen Gruppe heraus fremdenfeindlich beleidigt und dann geschlagen worden. Wie die Polizei mitteilte, trafen das Opfer, der mit fünf Bekannten unterwegs war, und die Gruppe des Angreifers in der Wiltbergstraße aufeinander. Nach dem Angriff konnte der 20-Jährige fliehen und sich vor der Gruppe verstecken, bis die alarmierte Polizei eintraf.

 

12.06.2018

 

TÖDLICHER SCHUSS AUS PFEFFERPISTOLE: RASSISTISCHE MOTIVE WERDEN GEPRÜFT

Bergisch Gladbach - Rund zwei Monate nach dem tödlichen Schuss mit einer Pfefferpistole auf einen 30-Jährigen in Bergisch Gladbach, untersuchen die Ermittlungsbehörden, ob die Tat einen rassistischen Hintergrund haben könnte. Die Aufarbeitung des tragischen Falls ist bei der Kölner Staatsanwaltschaft von der Abteilung für die Bearbeitung von Kapitalverbrechen zu der für politische Straftaten gewechselt. „Wir gehen Hinweisen auf eine mögliche fremdenfeindliche Motivation nach“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn der Rundschau. Weitere Angaben machte der Ankläger dazu nicht.

 

BETRUNKENE POLIZISTEN GREIFEN ASYLBEWERBER IN MCDONALD‘S-RESTAURANT AN

Augsburg - Die fünf Männer und eine Frau aus Giengen an der Brenz waren im September 2016 zu Besuch in der Fuggerstadt und hatten eine Brauerei besucht, als sie abends zu dem McDonald‘s am Königsplatz gingen. Dort trafen die Polizisten auf einen 25-jährigen Asylbewerber aus dem Senegal. Die alkoholisierte Gruppe setzte sich zu den Flüchtlingen an den Tisch. Kurz darauf kam es zu einer Konfrontation, ob von der Gruppe provoziert oder durch ein Missverständnis verursacht, ließ sich vor Gericht nicht klären. Das Opfer ist untergetaucht und erschien auch nicht als Zeuge vor Gericht.

 

POLIZEI NIMMT MANN NACH RASSISTISCHER BELEIDIGUNG FEST

Polizisten haben einen Mann am Berliner S-Bahnhof Lichtenberg festgenommen, nachdem dieser einen Fahrgast rassistisch beleidigt hatte

 

13.06.2018

 

GRABSCHÄNDUNGEN AUF JÜDISCHEM FRIEDHOF

Es ist wieder passiert: Wie zuletzt vor 25 und vor 28 Jahren ist der Jüdische Friedhof Hechingen (Baden-Württemberg) von bislang unbekannten Tätern geschändet worden. In der Nacht von Freitag auf Samstag machten sich die Freveltäter auf dem abgeschieden am Hechinger Stadtrand in Richtung Sickingen gelegenen Friedhof an ihr Werk. Sie stießen einen Grabstein um und zerstörten ihn dadurch. Einen zweiten, kleineren Grabstein warfen sie über die an dieser Stelle schon frisch sanierte Friedhofsmauer und beschädigten dadurch ebendiese.

 

BERLIN: OPFER RASSISTISCHER ATTACKE WIRD GESUCHT

In Lichtenberg wurde im Mai ein Jugendlicher in der Straßenbahn geschlagen und beleidigt. Die Polizei sucht mit einem Foto nach dem Opfer.

 

UNBEKANNTE SOLLEN HAUSWAND MIT RECHTSRADIKALEN PAROLEN BESPRÜHT HABEN

In Rees (NRW) sollen in der Nacht zu Freitag Unbekannte rechtsradikale Parole auf Schilder und eine Hauswand gesprüht haben. Die Polizei sucht nach Zeugen.

 

NAZI-SCHMIEREREIEN AM ELBERADWEG

An einem Rastplatz in Kötzschenbroda sind rechtsextreme Symbole aufgetaucht.

 

14.06.2018

 

FRAU BELEIDIGT BVG-KONTROLLEURE IN BERLIN RASSISTISCH UND SCHLÄGT ZU

Drei Kontrolleure der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) sind in Mitte von einer 36 Jahre alten Frau rassistisch beschimpft und angegriffen worden. Nachdem es am Dienstagnachmittag in einem Bus der BVG Unstimmigkeiten mit den Fahrausweisen zweier Frauen gab, forderten die 21, 23 und 36 Jahre alten Kontrolleure die beiden Fahrgäste auf, das Fahrzeug zu verlassen, wie die Polizei weiter mitteilte.

 

 

18.06.2018

 

RASSISTISCHER ÜBERGRIFF AUF DEM HAVELFEST IN BERLIN

Weil sie schwarze Männer beschimpft, Naziparolen skandiert und sie dann noch bis zu ihrem Wohnhaus in der Hauptstraße verfolgt haben, ermittelt die Brandenburger Kripo seit Samstagabend gegen zwei Havelfestbesucher. Die beiden Deutschen sind des Landfriedenbruchs verdächtig und werden aktuell noch bei der Polizei vernommen.

 

SCHLÄGEREIEN UND RASSISTISCHE PAROLEN IN COTTBUS

In Cottbus gab es beim dreitägigen Stadtfest mit insgesamt mehreren 10.000 Besuchern zwei Auseinandersetzung zwischen Deutschen und Syrern. Dabei wurden ein Deutscher und ein Ukrainer von Flaschen getroffen und verletzt, zwei Menschen erlitten Schürfwunden. Die Polizei nahm insgesamt 16 Männer in Gewahrsam, ihren Angaben zufolge waren die meisten Syrer. Mindestens einer von ihnen war demnach allerdings nicht an dem Streit beteiligt gewesen. Laut Polizei verlief das Stadtfest insgesamt aber friedlich. In Cottbus war es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Aggressionen gekommen, die Polizei wurde verstärkt.

 

JUGENDLICHER IN NEUSTRELITZ WEGEN SEINER HAUTFARBE BELEIDIGT

Ein 17-Jähriger wurde in Neustrelitz von einem Radfahrer angepöbelt. Gegen den Tatverdächtigen wurde Anzeige wegen Beleidigung und Volksverhetzung erstattet. Der Jugendliche, ein Deutscher Staatsbürger mit dunkler Hautfarbe, war den Angaben zufolge mit seinen beiden Freunden (18, 19 Jahre) unterwegs, als von hinten ein Radfahrer kam und die jungen Männer beleidigte. Dabei fielen unter anderem die Worte „N****“, „dummes Schwein“, „Drecksf...“. Der 32-Jähriger sagte zu den Freunden des Opfers, dass er nicht verstehen kann, wie sie sich als Deutsche mit einem N**** abgeben können.

 

FRAU WIRD IN BERLIN RASSISTISCH BELEIDIGT: ERMITTLUNGEN

Ein Fußgänger hat eine Frau aus Venezuela in Berlin-Grünau rassistisch beleidigt und geschubst, weil sie mit dem Fahrrad auf einem Gehweg fuhr. Der 59-Jährige habe sich der Radfahrerin am Samstag in der Dahmestraße in den Weg gestellt, teilte die Polizei am Sonntag mit. "Er soll die Frau als Neger bezeichnet und geschubst haben", sagte ein Polizeisprecher. Danach entwickelte sich ein Streit, in dessen Verlauf der Mann der 43-Jährigen das Bleiberecht abgesprochen haben soll. Die Frau wurde leicht verletzt und alarmierte die Polizei. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.

 

UNBEKANNTER BELEIDIGT KIPPA-TRÄGER IN BERLIN

In Berlin ist ein 39-Jähriger antisemitisch beleidigt worden, wie die Polizei mitteilte. Der Mann ist nach eigenen Angaben Jude und hatte eine Kippa auf dem Kopf.

 

UNBEKANNTE SCHUBSTEN JUNGEN MANN IN OSNABRÜCK ZWISCHEN ZUG UND BAHNSTEIGKANTE

Ein 18-Jähriger ist gestern im Hauptbahnhof Osnabrück durch das rabiate Verhalten anderer Reisender zwischen Zug und Bahnsteigkante gefallen. Er wurde dabei leicht verletzt. Ein 56-Jähriger bekam einen Faustschlag ins Gesicht. Die drei Männer flüchteten sofort danach unerkannt vom Bahnsteig. Die Bundespolizei hat verfügbares Videomaterial gesichert und wird dieses auswerten. Die beiden Geschädigten sind türkische Staatsangehörige. Ob und inwieweit dies bei der Tat eine Rolle gespielt hat, ist derzeit ebenfalls Gegenstand der weiteren Ermittlungen.

 

19.06.2018

 

BERLIN: HOMOFEINDLICH BELEIDIGT UND MIT MESSER BEDROHT

Es geschah nach Polizeiangaben am Samstagabend gegen 21 Uhr 30 auf der Müllerstraße in Berlin-Wedding. Dort waren drei Männer im Alter von 20, 22 und 24 Jahren unterwegs, als sie plötzlich von hinten angesprochen und homofeindlich beleidigt wurden. Als sich die Beleidigten aus Syrien, Irak und Deutschland umdrehten, erblickten sie eine kleine Gruppe, ebenfalls aus drei Männern bestehend, und stellten sie zur Rede. Aus dieser Gruppe soll daraufhin ein später identifizierter 27-Jähriger ein Messer gezogen und damit drohend auf sie zugekommen sein. Die drei Angegriffenen flohen.

 

NAZI-SCHMIEREREIEN AN ANNE-FRANK-SCHULE IN RAUHEIM

Bei einem der beiden Einbrüche, die in den vergangenen Tagen in der Anne-Frank-Schule zu verzeichnen waren (wir berichteten), sollen auch verfassungsfeindliche Symbole vorgefunden worden sein. Ohne einen konkreten Hinweis zu haben, befürchtet Schulleiterin Petra Boulevard, dass dieses in einem Zusammenhang mit der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule für Toleranz“ stehen könne. Unbekannte hatten insgesamt zwölf Fensterscheiben und zwei Türen mit rotgoldener Farbe besprüht. Wie die Schulleiterin auf Nachfrage erklärte, seien auch Hakenkreuze vorgefunden worden. Der oder die Täter waren zudem in das Gebäude eingestiegen, um unter anderem Computer und einen Bildschirm auf den Boden zu werfen und mit Farbe zu besprühen. 

 

EMSDETTEN: UNBEKANNTE WERFEN SCHEIBE IN WAHLKREISBÜRO VON LINKEN-POLITIKERIN EIN

Emsdetten/Münster - Nach ei­nem möglichen Anschlag auf das Wahlkreisbüro der Linken-Bundestagsabgeordneten Kathrin Vogler in Emsdetten dauern die Ermittlungen des Staatsschutzes an. Unbekannte Täter hatten in der Nacht zu Samstag einen Gullydeckel durch die Scheibe des Parteibüros in der Innenstadt geschleudert. Die Bundestagsabgeordnete könne nicht ausschließen, dass die Tat einen politischen Hintergrund hat. In letzter Zeit seien immer mal wieder Nazi-Aufkleber ans Gebäude angebracht worden, sagte Vogler. Im Vergleich zu Kollegen aus ihrer Partei im Osten sei Emsdetten diesbezüglich aber die Insel der Glückseligen. "Das Gefühl ist jetzt erstmal vorüber." 

 

RECHTER ANGRIFF AUF STRASSENFESTBESUCHER*INNEN IN HAMBURG-WILHELMSBUR

In der Nacht vom 09. auf den 10. Juni 2018 wurden während eines in der Fährstraße in Hamburg-Wilhelmsburg stattfindenden spontanen Straßenfests mehrere Personen von einer Gruppe von drei rechten Angreifern verletzt. Das spontane Straßenfest fand zeitgleich zum „48h Wilhelmsburg“ Festival statt. Überall im Viertel wurde musiziert, gefeiert und getanzt.

 

20.06.2018

 

17-JÄHRIGER AUS NEUSTRELITZ WURDE ZUM ZWEITEN MAL ZUM OPFER VON RASSISTISCHEM ANGRIFF

Bei dem Jugendlichen, der am Wochenende rassistisch beschimpft wurde, handelt es sich um das gleiche Opfer, das schon eine Woche zuvor ganz in der Nähe überfallen wurde. Bei dem 17-Jährigen, der am Wochenende in Neustrelitz aufs Übelste beschimpft wurde, handelt es sich um den selben Jugendlichen, der auch schon eine Woche zuvor am Glambecker See angegriffen wurde. Das teilte am Montag Nicole Buchfink vom Polizeipräsidum in Neubrandenburg mit. Ein Zusammenhang beider Straftaten sei bisher jedoch nicht erkennbar, erklärte sie. Der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen. In Rahmen der Vernehmung werden dem Jugendlichen auch Hilfsangebote von Verein LOBBI unterbreitet.

 

21.06.2018

 

SOLLTE GEZIELT HASS AUF DIE STRAUBINGER ASYLBEWERBER GESCHÜRT WERDEN?

Hässlicher Zwischenfall in der letzten Woche in Straubing: Aus einem Fenster der staatlichen Asylbewerber- und Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel Wittelsbach am Stadtgraben ist eine beschmierte Deutschlandfahne gehängt worden. Auf den schwarz-rot-goldenen Nationalfarben war in großen Lettern das Schimpfwort „Fuck“ geschrieben.

Das Kommissariat „Staatsschutz“ der Kripo Straubing hat die Ermittlungen übernommen. „Die Ermittlungen werden wegen des Verdachtes eines Vergehens § 90a StGB – Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole geführt“, sagt Polizeisprecher Johann Lankes zum Wochenblatt. Bei den laufenden Ermittlungen hat die Kripo offenbar erste wichtige Erkenntnisse gewonnen. So vermuten die Kripobeamten nach bisherigen Erkenntnissen den Täter nicht unter den Bewohnern des Straubinger Asylbewerberheims.

 

GENSUNGEN: NAZI-SYMBOLE AUF ASPHALT GESPRÜHT

GENSUNGEN. Zwei große Hakenkreuze und eine Siegrune sprühten unbekannten Tätern in den letzten Tagen mit pinker Farbe auf den Asphalt des Wendehammers zwischen Bahnhof und alter Laderampe in Felsberg-Gensungen. Es handelt sich um zwei ca. 1 x 1 Meter große Hakenkreuze und eine ca. 50 x 50 cm große Siegrune.

 

22.06.2018

 

RANGELEI IM LANDTAG SACHSEN-ANHALT: LINKEN-POLITIKER WOLLEN AFD-MITARBEITER ANZEIGEN

Die Linken-Abgeordneten Christina Buchheim und Andreas Höppner wollen Strafanzeige stellen. Beim Sommerfest des Landtags sollen sie von AfD-Mitarbeitern belästigt und angegriffen worden sein. Die AfD wehrt sich gegen die Darstellung der Linken: Der Fraktionsvorstand kündigt an, gegebenenfalls juristisch gegen "Falschbehauptungen der Linken" vorzugehen.

 

25.06.2018

 

DRESDEN: ATTACKE HINTERM HAUPTBAHNHOF

Nach einem rassistischenÜbergriff ermittelt die Polizei gegen zwei Verdächtige im Alter von 17 und 47 Jahren aus Dresden. Die beiden Deutschen sollen am Donnerstagabend ein junges Pärchen am Friedrich-List-Platz unweit des Hauptbahnhofs attackiert haben. Nach Polizeiangaben haben die alkoholisierten Männer gegen 19.50 Uhr zunächst den 24-Jährigen und seine 21-jährige Freundin aufgrund ihres asiatischen Aussehens beleidigt. Darüber hinaus wurde der junge Mann mit einer Bierflasche verletzt. Als sich nun ein 39-jähriger Passant einmischte, um dem Paar zu helfen, wurde auch er angegriffen. Polizisten nahmen die mutmaßlichen Täter noch vor Ort vorläufig fest.

 

Von der Belltower.News-Redaktion

 

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