Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.
03.07.2017
Jugendliche von mutmaßlichem Neonazi in Eisenach verfolgt und geschlagen
Drei Kindern sind in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Eisenacher Innenstadt von mutmaßlich rechtsextremen Jugendlichen verfolgt und bedroht worden. Vier Personen, die den Kindern helfen wollten, wurden von den aggressiven Angreifern teils ins Gesicht geschlagen und mit Reizgas besprüht, teilt die Polizei mit. Die Beamten konnten bereits einen mutmaßlichen Täter festnehmen.
Berlin-Hellersdorf: Kinder rassistisch beschimpft, Nazi-Parolen skandiert
Auf einem Spielplatz in Hellersdorf beschimpfte eine 26-Jährige Kinder, am Mierendorffplatz riefen Unbekannte Nazi-Parolen. Bei zwei Vorfällen in Berlin sind mehrere Menschen fremdenfeindlich beleidigt worden, darunter auch Kinder. Am Freitagabend beschimpfte eine 26-Jährige an einem Spielplatz am Oschatzer Ring in Hellersdorf zunächst eine Gruppe von Kindern (9 bis 12 Jahren) mit rassistischen Ausdrücken, wie eine Polizeisprecherin am Sonnabend berichtete. Die Frau soll zu den Kindern "Scheiß Ausländer" gerufen haben. Stunden später sprach eine Gruppe von etwa vier bis fünf Menschen drei Fußgänger am Mierendorffplatz in Charlottenburg an und skandierte schließlich Nazi-Parolen und "Sieg Heil". Einer der Männer aus der vier- bis fünfköpfigen Gruppe schlug einem Fußgänger mit der Faust ins Gesicht.
Berlin-Waidmannslust: Trio beleidigt und schlägt Türken und seine Begleiterin
Der 35-Jährige war in Waidmannslust in Berlin in Begleitung zweier Frauen unterwegs, als ihn drei Männer anpöbelten. Die Situation eskalierte.
Drei Männer sollen nach Polizeiangaben am Sonntagabend einen 35-jährigen Türken fremdenfeindlich beleidigt und angegriffen haben. Der Mann war mit zwei Begleiterinnen, einer deutschen und einer türkischen Staatsangehörigen, gegen 21.40 Uhr am Oraniendamm (Waidmannslust) unterwegs, als ihn drei Unbekannte anpöbelten. Als der 35-Jährige sie aufforderte, dies zu unterlassen, wurden die Männer handgreiflich und griffen den Türken mit Schlägen und Tritten an.
Mühlau (Sachsen): Nazi- Aufkleber und ein "Sieg Heil"-Ruf
Wegen mehrerer rechter Propagandadelikte in Mittelsachsen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Zum einen haben unbekannte Täter den Ort Mühlau mit rechten Aufklebern zugepflastert. An mehr als 30 Stellen - Mülltonnen, Briefkästen, Straßenschildern, Ampeln und Wänden - seien am Samstag Aufkleber mit Neonazi-Botschaften entdeckt worden. Der Staatsschutz sei eingeschaltet worden, teilte die Polizei in Chemnitz am Sonntag mit. Zum anderen wird wegen eines „Sieg Heil“-Rufs in Hainichen ermittelt.
04.07.2017
20 Hakenkreuze in Stralsund gefunden
An diesem Wochenende wurden in unserem Zuständigkeitsgebiet (Landkreise Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte) fünf verfassungsfeindliche Straftaten angezeigt. In Stralsund, im Stadtteil Grünhufe, wurden durch unbekannte Täter insgesamt 20 schwarze Hakenkreuze an verschiedenen öffentlichen Orten angebracht. Allein 13 dieser Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden in der Unterführung angebracht. Die Schmierereien waren etwa 1 x 1 m groß. Zur Schadenshöhe können noch keine Aussagen getroffen werden.
Körperverletzung in Reinickendorf und rassistische Beleidigung!
Gestern Abend soll ein Mann, der in Begleitung von zwei Frauen war, in Waidmannslust zunächst rassistisch beleidigt und anschließend geschlagen und getreten worden sein. Der 35-Jährige gab an, dass er gegen 21.40 Uhr zusammen mit zwei 28-jährigen Frauen am Oraniendamm unterwegs war, als ihn drei Unbekannte zunächst fremdenfeindlich beleidigten. Als er daraufhin erwiderte, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen, griffen sie ihn mit Tritten und Schlägen an.
05.07.2017
Grevenbroich: Hausmeister posiert mit Hitler-Gruß vor Flüchtlingsheim
Ein Mann steht an seinem Arbeitsplatz. Mitten im Büro hebt er vor mehreren Mitarbeitern den rechten Arm zum „Hitler-Gruß“. Der Arbeitsplatz des mutmaßlichen Nazis: Er ist Hausmeister in einer Flüchtlingsunterkunft in Grevenbroich. Dort entstand das Foto.
06.07.2017
Berlin: Frau und Kind an NPD-Stand rassistisch beleidigt
Eine Frau und ihr kleiner Sohn sind am Mittwochnachmittag an einem Wahlkampfstand in Marzahn rassistisch beleidigt worden. Die 38-Jährige war gegen 16 Uhr mit ihrem fünfjährigen Kind in der Havemannstraße an den fünf Wahlkämpfern - vier Männern und einer Frau - vorbeigegangen, teilte die Polizei Donnerstag mit. Plötzlich habe ein Mann aus der Gruppe die Passantin und das Kind rassistisch beleidigt. Eine Polizeisprecherin bestätigte der Berliner Zeitung auf Nachfrage, dass es sich bei dem Wahlkampfstand um einen der rechtsradikalen NPD handelte.
07.07.2017
Rechtsextreme Schmierereien in Passau: Unbekannte inszenieren Tatorte
Die Kriminalpolizei ermittelt aktuell in Passau wegen eines besonderen Falls von Schmierereien. Das Staatsschutz-Kommissariat sei eingeschaltet worden, teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Er bestätigte entsprechende Medienberichte. Unbekannte hatten in der Nacht zum Dienstag an drei verschiedenen Stellen in Passau unter anderem vermeintliche Tatorte mit den Umrissen von Leichen auf den Boden gesprüht.
Staatsschutz ermittelt wegen homofeindlichem Spruch an Firmenwagen
Aus Empörung über die Öffnung der Ehe flüchtete sich ein Unternehmer mit Sitz am Paderborner Flughafen in übelste Homophobie.
Ein homophober Schriftzug an einem Paderborner Firmenwagen hat zu Ermittlungen der Polizei geführt. Wie die "Neue Westfälische" berichtet, fotografierte ein Bürger vor wenigen Tagen bei Bielefeld den Wagen einer 1995 gegründeten Flugzeugservice-Firma und veröffentlichte das Bild auf Facebook – das Bild habe sich dann rasant weiterverbreitet. Der Grund: Auf der Innenseite der Heckscheibe des Firmenwagens klebte ein Papier mit dem Schriftzug: "Schwule sind krank. Die PO-litik ist für den Arsch."
- http://www.queer.de/detail.php?article_id=29206
- http://m-maenner.de/2017/07/shitstorm-nach-anti-ehe-fuer-alle-poster/
Völklingen: Mann wirft Flasche aus dem Fenster und schreit rechtsradikale Parolen
Am Dienstagabend gegen 23:55 Uhr wurde eine männliche Person dabei beobachtet, wie sie aus einem Fenster des 2. Obergeschosses des Anwesens Karl-Jansen-Str. 3 eine 0,5 l Bierflasche in Richtung zweier auf dem Bürgersteig stehender Männer warf.
Die Flasche hatte die Männer knapp verfehlt. Außerdem rief der Werfer rechtsradikale Parolen und Beleidigungen. Die Glasscherben der Bierflasche wurden durch die Polizei sichergestellt. Bei dem Flaschenwerfer handelt es sich um einen 33-jährigen Völklinger.
Keine drei Stunden später wurde die Polizei erneut zur o.g. Örtlichkeit gerufen. Der genannte 33-jährige Völklinger randalierte in seiner Wohnung und skandierte erneut rechtsradikale Parolen. Auch in diesem Fall wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann eingeleitet.
10.07.2017
Mann ging mit Axt erst auf Passanten los, dann auf die Polizei
Ein 60-Jähriger greift in Oranienburg ahnungslose Passanten mit einer Axt an und schreit dabei rechtsextreme Parolen. Auch auf die Polizisten ging der Mann los. Wie von Sinnen hat in der Nacht zu Freitag ein 60-Jähriger mit einer Spaltaxt harmlose Passanten attackiert. Dabei schrie er rechtsextremistische Parolen wie „Heil Hitler“. Die beiden angegriffenen Personen konnten sich glücklicherweise rechtzeitig in Sicherheit bringen.
64-Jähriger benutzt rechtsextreme Parolen und zeigt "Hitlergruß"
In der Nacht zum Samstag ist ein 64-jähriger Mann in einem Dartclub in der Nesserlander Straße mit anderen Gästen in Streit geraten und hat sie mit rechtsextremen Äußerungen beleidigt. Die informierten Polizeibeamten verwiesen den Beschuldigten aus dem Club. Der Mann beleidigte zudem die Beamten und zeigte den "Hitlergruß". Daraufhin nahm die Polizei den Mann mit auf die Wache. Gegen den Beschuldigten werden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Hat ein Nazi-Kicker wieder zugeschlagen?
Zwei Jahre nach dem letzten Vorfall, soll der polizeibekannte Rechtsextremist Wesemann erneut zugeschlagen haben. Wie das Magazin "Exakt" berichtet, geht es dabei um einen mutmaßlichen Angriff an Christi Himmelfahrt in Burg. Wesemann und weitere Personen sollen unerlaubt ein Grundstück betreten und dort den 20-jährigen Sohn der Eigentümerfamilie verprügelt haben. "Als ich mich umgedreht habe, habe ich halt bloß das Megaphon vor den Kopf bekommen", berichtet der 20-Jährige den Exakt-Reportern. Dann kassierte er nach eigenen Angaben mehrere Schläge ins Gesicht.
Gruppe prügelt sich durch Erfurt: Waren es Rechtsextreme?
In der Nacht zum Sonntag hat sich eine gewalttätige Gruppe durch die Erfurter Innenstadt geprügelt. Nach Angaben der Polizei vom frühen Morgen wurden mindestens fünf Menschen von den Angreifern attackiert. Möglicherweise handelt es sich bei den Schlägern um Neonazis. Sie sollen rechte Parolen gerufen haben, „sodass eine politische Tatmotivation wahrscheinlich ist“, wie es bei der Polizei heißt. Die Angriffe sollen sich gegen 1 Uhr vor allem nahe der Krämerbrücke an der Gaststätte Augustiner und am Wenigemarkt ereignet haben. Daraufhin gingen bei den Sicherheitskräften mehrere Notrufe ein. Bisher sei eines der Opfer als Zeuge vernommen worden. Dem 28-Jährigen hatte die Gruppe auch seinen Rucksack gestohlen. Vier weitere Attackierte sollen während der Ermittlungen der Kriminalpolizei noch befragt werden.
Mutter und Kind an NPD-Wahlkampfstand rassistisch beleidigt
Eine 38-jährige Frau und ihr fünfjähriger Sohn sind an einem Wahlkampfstand der NPD in Berlin-Marzahn rassistisch beleidigt worden. Die Frau und ihr Kind waren am Mittwochnachmittag an dem nicht angemeldeten Stand in der Havemannstraße vorbeigelaufen, wie die Polizei am Donnerstag berichtete. Dort standen vier Männer und eine Frau. Einer der Männer soll dann in Anspielung auf die dunkle Hautfarbe des Kindes die 38-Jährige rassistisch beleidigt haben. Die Frau alarmierte die Polizei. Noch bevor diese eintraf, hatte das Quintett den Stand zusammengepackt und war mit einem Auto verschwunden.
11.07.2017
Dresden: Asylbewerber geschlagen und Hitlergruß gezeigt
Zwei junge Männer haben in Dresden Asylbewerber aus Libyen beschimpft und geschlagen.
Dabei zeigte einer der Männer in der Nacht zum Sonntag den Hitlergruß und rief „Heil Hitler“, wie die Polizei am Montag mitteilte. Ein 21 Jahre alter Libyer sei leicht verletzt worden, ebenso wie ein 20 Jahre alter Deutscher, der versucht hatte zu schlichten. Gegen die 25 und 19 Jahre alten deutschen Verdächtigen wird unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Bei beiden Männern wurde mehr als ein Promille Alkohol gemessen.
Braunschweig: Feuer in Asylbewerber-Unterkunft: Mitarbeitert des Sicherheitsdienstes als Verdächtiger festgenommen
Die Polizei Braunschweig hat einen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes festgenommen, der dringend verdächtig ist, am Samstagnachmittag, 8. Juli, Feuer in einer Wohnunterkunft für Asylbewerber in der Gartenstadt gelegt zu haben. Der Beschuldigte legte ein Teilgeständnis ab und wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Sonntag einer Ermittlungsrichterin vorgeführt, die einen Haftbefehl erließ. Dieser wurde zunächst gegen Auflagen ausgesetzt. Der 21-Jährige soll ein mit Brandbeschleuniger getränktes Tuch angezündet und durch ein offenes Fenster in einen Raum der Unterkunft an der Alten Frankfurter Straße geworfen haben. Dabei löste der Brandmelder aus und alarmierte weitere Anwesende und die Feuerwehr. Der Bewohner (34) des Zimmers verletzte sich leicht bei Löschversuchen und musste ambulant behandelt werden.
- http://www.news38.de/braunschweig/article211198379/Feuer-in-Asylbewerber-Unterkunft-Verdaechtiger-festgenommen.html
- http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/3681276
Berlin: Neonazis zünden wieder Autos von Neuköllner Politikern an
Wieder wurden in Neukölln Autos von zwei Bezirkspolitikern angezündet, die sich gegen Rechtsextremisten einsetzen. Die Polizei geht von politisch eindeutig rechts motivierten Taten aus. Gegen 2.14 Uhr hörte ein Anwohner im Wiedehopfweg in Buckow ein dumpfes Geräusch von der Straße und schaute aus dem Fenster. Er sah auf der Straße einen brennenden Audi und alarmierte Polizei und Feuerwehr. Der Wagen wurde von der SPD-Bezirksverordneten Gabriela Gebhardt genutzt, er brannte trotz des schnellen Eintreffens der Feuerwehr vollständig aus. Gebhardt war 2010 von Bündnis 90/Grüne zu den Sozialdemokraten gewechselt. Gut fünf Minuten später zündeten die Unbekannten den Wagen von Christel Jachan an, sie gehört zum "Aktionsbündnis Rudow gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit".
Castrop-Rauxel: Riesiges Hakenkreuz in Rasen gemäht - Staatsschutz ermittelt
Acht mal acht Meter groß ist das Hakenkreuz, das Unbekannte in Castrop-Rauxel in den Rasen gemäht haben. Der Staatsschutz ermittelt.
Castrop-Rauxel. Kurioser Fall von „Verwendung verfassungswidriger Symbole“: Im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel hat jemand ein riesiges Hakenkreuz in den Rasen in einem Gemeinschaftsgarten gemäht.
Das Nazi-Symbol ist am Samstag entdeckt worden, wie die Polizei mitteilte. Die Verursacher müssen mit einer Anzeige rechnen, der Staatsschutz ermittelt.
- https://www.derwesten.de/panorama/jemand-hat-ein-riesiges-hakenkreuz-in-einen-rasen-gemaeht-id211194489.html
- http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/hakenkreuz/wer-ist-der-rasen-nazi-aus-recklinghausen-52503850.bild.html
Aufruf zum Mord: "Juden töten"-Banner an Schweizer Autobahn aufgehängt
Da fällt einem nichts mehr ein! Auf der Schweizer A3 Richtung Zürich haben Unbekannte mehrere Spruchbänder über die Autobahn gespannt. Darauf sind Hakenkreuze und die Aufschrift "I love Hitler!" zu sehen. Auf einem weiteren Banner riefen die Täter sogar zum Mord auf: "Juden töten". Bereits am vergangenen Freitagmorgen rückte die zuständige Schweizer Polizei aus, um die Nazi-Plakate zu entfernen. Wie lange die Parolen an den Autobahnbrücken Reichenburg und Richterswill hingen, ist nicht bekannt. "Wir haben von den Plakaten Kenntnis. Mehrere Patrouillen sind bereits im Einsatz, um diese zu entfernen, weil so etwas nicht zulässig ist", sagte Polizei-Sprecher Florian Gassmann gegenüber dem Newsportal "20Minuten".
13.07.2017
Dresdner Moschee-Bomber hatte zwei weitere Sprengsätze
Wenige Tage vor den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit explodierten in Dresden zwei Sprengsätze. Wie das Oberlandesgericht (OLG) mitteilt, hatte der mutmaßliche Attentäter noch zwei weitere Bomben. Wie aus einem bisher unveröffentlichten Bericht des OLG, der "Correctiv" vorliegt, hervorgeht, gibt es zwei weitere Sprengsätze, die während der Ermittlungen entdeckt wurden. Offenbar hatte der Hauptverdächtige Nino K. (30) damit weitere Anschläge geplant. Eine Bombe wurde im Dezember in seiner Wohnung sichergestellt. Laut OLG fand man darauf einen Fingerabdruck und DNA-Spuren von Nino K. Einen weiteren Sprengsatz soll der Verdächtige nach dessen Herstellung in die Elbe geworfen haben. Ermittler hatten die Bombe am Alten Elbarm im Landkreis Meißen geborgen. Auch dort entdeckte man die DNA von Nino K. Außerdem passten die verwendeten Stoffe zu den "Bestellungen des Beschuldigten". Der PEGIDA-Redner sitzt seit Dezember in U-Haft. Der 30-Jährige soll nicht nur hinter den Anschlägen stecken, sondern auch noch drei Tage später eine Bombenattrappe unterhalb der Marienbrücke platziert haben - um Angst zu verbreiten.
- https://correctiv.org/recherchen/neue-rechte/artikel/2017/07/11/mutmasslicher-moschee-attentaeter/
- https://www.tag24.de/nachrichten/dresden-fatih-moschee-cotta-kongresszentrum-detoniation-nino-k-pegida-redner-bomben-sprengsaetze-explosion-291212
Steffelsöd: Hakenkreuz-Schmierereien
Ein bisher Unbekannter sprühte demnach mit brauner Farbe ein Hakenkreuz an die Hintertür eines Bekleidungsgeschäftes in Steffelsöd. Das rechtsradikale Symbol ist rund 30x30 cm groß. Außerdem wurde die Außenmauer mit mehreren Buchstaben in blauer Farbe besprüht. Zudem ritzte der Täter ein Hakenkreuz in die Feuerschutztür.
„Jetzt erst recht!" - Brandanschlag auf SPD-Politikerin in Neukölln
Nach dem Brandanschlag auf das Privatauto von Gabriela Gebhardt im Berliner Bezirk Neukölln zeigt sich die SPD-Kommunalpolitikerin entschlossen: „Ich lasse mich nicht einschüchtern und werde meine Arbeit fortsetzen, jetzt erst recht! Für mich hat der Kampf gegen Rechtsextremismus und für Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit jetzt erst richtig begonnen“, erklärte Gebhardt im Gespräch mit vorwärts.de. Ihr Wagen war von bislang unbekannten Tätern in der Nacht von Montag auf Dienstag angezündet worden und brannte komplett aus. Abgefackelt wurde zudem das Auto eines Mitglieds im „Aktionsbündnis Rudow“. Die Taten reihen sich ein in eine Serie von Brandanschlägen und Attacken, die aus Sicht von Polizei und Beobachtern von Angehörigen der rechtsextremen Szene begangen werden.
14.07.2017
Anschlag auf Proberaum von Feine Sahne Fischfilet verübt
Unbekannte haben einen Anschlag auf den Proberaum der norddeutschen Punkband Feine Sahne Fischfilet in Greifswald verübt, die Band engagiert sich gegen Rechtsradikale. Wie die Gruppe auf ihrer Facebookseite berichtet, ereignete sich der Übergriff bereits in der Nacht zum Montag. Dabei schlugen der oder die Täter zunächst mit Hilfe eines Feuerlöschers eine Fensterscheibe ein und verschafften sich somit Zutritt zu der ehemaligen Werkhalle, in der sich der Proberaum befindet. Mit einem zweiten Feuerlöscher versprühten die Täter anschließend Flüssigkeit in den Räumen und an der Gebäudefassade. Wie Feine Sahne Fischfilet berichten, soll es sich dabei um Buttersäure gehandelt haben. Zudem sollen die Täter Grillanzünder in die Halle geworfen haben, der allerdings kein Feuer entfachen konnte. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf etwa 1000 Euro.
Berauschter Autofahrer mit Nazi-Tattoo im Gesicht gestellt
Bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle hat die Aachener Polizei am Dienstag einen 49-jährigen Autofahrer erwischt, der ohne gültigen Führerschein und dazu noch unter Alkohol- und Drogeneinfluss unterwegs war. Bei der Kontrolle wurde auch festgestellt, dass der Mann im Gesicht SS-Runen und das Eiserne Kreuz eintätowiert hatte.
19.07.2017
"Nazi Zone“ - Schmierereien an Trafohäuschen
Elektrokasten und Verkehrszeichen ließen gestern Nachmittag einen Anwohner (53) die Polizei rufen. Mit schwarzer Farbe hatte ein Unbekannter in der Großpösnaer Straße, Blumenbogen, Graffiti an ein Trafohäuschen und einen Elektrokasten gesprüht. Dort prangten die Schriftzüge „FUCK ANTIFA“, „NAZI ZONE“ sowie ein Hakenkreuz. Zudem hatte der Schmierer noch ein Verkehrsschild (30 Zone) in „88 NAZI ZONE“ verwandelt. Kripobeamte des Dezernates Staatsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen und das Entfernen der Schmierereien veranlasst.
Mann brüllt rassistische Beleidigungen von Balkon in Britz
Ein 61-Jähriger hat in Britz einen 48-Jährigen mehrfach rassistisch beleidigt. Der Mann brüllte vom Balkon seiner Wohnung am Martin-Wagner Ring fremdenfeindliche Parolen. Der Beleidigte ist nach Angaben der Polizei Deutscher mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund. Der 48-Jährige alarmierte die Polizei. Beamte nahmen daraufhin die Personalien des Pöblers auf. Als die Polizisten gegangen waren, öffnete der 61-Jährige das Fenster und beleidigte den 48-Jährigen erneut. Jetzt ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz.
21.07.2017
Friedhof in Jena: Jüdisches Grab geschändet
Auf dem Johannisfriedhof in Jena ist das jüdische Grab von Gustav Dreyspring geschändet worden. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Unbekannte besprühten demnach die Grabplatte zunächst mit einem Schaumfeuerlöscher, welcher am Tatort zurückgelassen wurde. Außerdem wurden Glasscherben auf dem Grab verteilt und ein abgebrochener Flaschenhals auf einen eingravierten Davidstern gelegt.
24.07.2017
STADE: KINDERGARTEN MIT NAZI-SYMBOLEN BESCHMIERT
Unbekannte Täter haben zwischen dem 7. und dem 10. Juli Nazi-Symbole auf Verkehrszeichen und einen Kindergarten an der Kreisstraße 82 zwischen Gräpel und Brobergen geschmiert. Jetzt sucht die Polizei nach Zeugen – und die Gemeinde setzt sogar eine Belohnung aus.
25.07.2017
ESSENER BELEIDIGT LADENDETEKTIV RASSISTISCH
Ein 43-jähriger Essener ist erneut mit rassistischen Beschimpfungen aufgefallen: Der Mann, der bereits vor einer Woche einen dunkelhäutigen Kontrolleur beleidigte, hat am Sonntag einen Ladendetektiv übel beschimpft.
Entgegen des bestehenden Hausverbots hielt sich der Essener am Sonntagnachmittag in einer Drogerie-Filiale im Hauptbahnhof auf. Als ihn ein Ladendetektiv ansprach, rastete der Mann aus und ließ eine Tirade von rassistischen Beleidigungen los.
26.07.2017
NOCH MEHR HAKENKREUZE IN BAD NENNDORF
Es scheint, als haben Neonazis die Stadt Bad Nenndorf längerfristig ins Visier genommen, um dort Hakenkreuzschmierereien zu verbreiten. Nach den neun NS-Symbolen, die zwischen Freitag und Montag unter anderem am Sitz der jüdischen Gemeinde und an einem Flüchtlingsheim aufgesprüht worden waren, entdeckten Gewerbetreibende am Dienstag ein weiteres am Kolonnadenhaus.
28.07.2017
Polizei ermittelt wegen Neonazi-Schmierereien in Bannewitz
Nach rechtsextremen Schmierereien in Bannwitz sucht die Polizei nun nach den Tätern, Unbekannte hatten in der Nacht zu Mittwoch die Wände der Fußgängerunterführung am Turnerweg mit einem Hakenkreuz, Gesichtern und Schriftzügen beschmiert. Die Beamten ermitteln wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Fitness-Studio schließt Migrant_innen aus – und erntet Shitstorm
Große Aufregung um einen Facebook-Post: Nach der Festnahme von drei Terrorverdächtigen in Güstrow verschickte das Easy Fitness in Güstrow ein Foto an Mitglieder und Facebook-Freunde. Inhalt: die Information, dass man „keine Mitbürger mit Migrationshintergrund mehr aufnehmen“ werde. Dies geschehe vor allem „zum Schutz unserer Mitglieder“.
31.07.2017
Berlin: Mann rassistisch beleidigt
Ein unbekannter Mann hat in Lichtenberg einen 24-Jährigen rassistisch beleidigt und mit Flaschen beworfen. Der Geschädigte stand am Donnerstagnachmittag vor einer Unterkunft für Geflüchtete in der Ruschestraße, als er mit zwei Bierflaschen beworfen wurde, wie die Polizei mitteilte.
- https://www.neues-deutschland.de/artikel/1058944.mann-fremdenfeindlich-beleidigt.html
- http://www.bild.de/regional/berlin/berlin/auslander-mit-flaschen-beworfen-52690974.bild.html
Syrer in Bad Doberan wüst beleidigt und mit Pistole bedroht
Ein Mann soll in Bad Doberan im Landkreis Rostock zwei junge Syrer bedroht haben. Die 15 und 17 Jahre alten Flüchtlinge waren gegen 21.30 Uhr auf dem Weg vom Bahnhof zu ihrer Unterkunft, als sie von dem Mann beschimpft wurden. Der als 20 bis 25 Jahre alt beschriebene Mann hat ihnen laut Polizei zugerufen: „Scheiß Kanaken, geht nach Hause!“
Er soll dem 15-Jährigen eine Schusswaffe an den Kopf gehalten haben, sagte Isabel Wenzel vom Polizeipräsidium Rostock der WELT. Dann ergriff er die Flucht. Die beiden Jugendlichen erreichten unverletzt ihre Unterkunft und alarmierten die Polizei.
- https://www.welt.de/vermischtes/article167130747/Syrer-wuest-beleidigt-und-mit-Pistole-bedroht.html
- http://www.ostsee-zeitung.de/Extra/Polizei-Report/Aktuelle-Beitraege/Mann-bedroht-jugendliche-Syrer-mit-Pistole
Berlin: Junger Mann im Supermarkt fremdenfeindlich beleidigt
Ein 22-jähriger Mann ist in einem Supermarkt in Berlin-Grünau fremdenfeindlich beleidigt worden. Laut Polizei wurde er am Freitagabend in dem Geschäft in der Regattastraße von einem 59-Jährigen bepöbelt. Daraufhin hätten sich beide Männer geschlagen und seien dabei leicht verletzt worden. Der ältere Mann wurde von der alarmierten Polizei in eine Gefangenensammelstelle gebracht.
Polizei ermittelt wegen Neonazi-Schmierereien in Bannewitz
Nach rechtsextremen Schmierereien in Bannwitz sucht die Polizei nun nach den Tätern, Unbekannte hatten in der Nacht zu Mittwoch die Wände der Fußgängerunterführung am Turnerweg mit einem Hakenkreuz, Gesichtern und Schriftzügen beschmiert. Die Beamten ermitteln wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
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