Aktuell gibt es zu viele Übergriffe, um eine auch nur ansatzweise vollständige bundesweite monatliche Chronik rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt zu erstellen. Zur Illustration der Lage stellen wir allerdings monatlich die Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - sie basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
- Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
- Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
- Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an netz@amadeu-antonio-stiftung.de.
01.07.2016
Vor Naziaufmarsch: Morddrohungen gegen Bürgermeister von Zirndorf
Kurz vor dem geplanten Aufmarsch Rechtsradikaler am Samstag in Zirndorf (Franken) gerät Bürgermeister Thomas Zwingel ins Visier offenbar gewaltbereiter Neonazis. Unter anderem sieht sich der Rathauschef mit einer unverhohlenen Todesdrohung konfrontiert.
"Thomas Zwingel aus der Traum, bald liegst du im Kofferraum!" ist ein Video überschrieben, dass durch die sozialen Netzwerke spukt. Der Film zeigt, wie ein Plakat, das auf die Gegendemo zum Neonaziaufmarsch hinweist und auf dem die Namen der Initiatoren stehen, in Brand gesteckt wird, bis es zu Asche zerfällt. Dazu ertönt martialischer deutschtümelnder Sprechgesang, der Hass verbreitet und offen zu Gewalt aufruft.
Es ist nicht die erste offene Anfeindung gegen den Zirndorfer Bürgermeister: Es begann mit Nügida-Schmähungen, die die angeblich "deutschfeindliche Politik" im Zirndorfer Rathaus anprangerten. Bürgermeister Zwingel wurde schon hier – fälschlicherweise übrigens – als Hauptverantwortlicher für die Gegendemo sowie für die Zentrale Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber denunziert und zum Kriminellen abgestempelt, der ins Gefängnis gehöre.
Angemeldet wurde die Demo von Franken-wehrt-sich-Aktivistin Monique Schober und Dan Eising, Führungsfigur des Nürnberger Kreisverbands der rechtsextremistischen Partei Die Rechte. Die Gegendemo versammelt sich um 13.30 Uhr auf dem Zirndorfer Marktplatz.
http://www.nordbayern.de/region/fuerth/vor-nazi-demo-morddrohungen-gegen-burgermeister-1.5311459
04.07.2016
Rassistische Attacke gegen drei Polen in Berlin-Köpenick
Zwei unbekannte Männer haben am Freitagabend in Berlin-Köpenick zwei aus Polen stammende Frauen und einen Mann erst rassistisch beleidigt und dann eine Seitenscheibe des von den dreien genutzten Autos zerschlagen. Das meldete die Polizei am Samstagmorgen. Nach Angaben der beiden 22 und 24 Jahre alten Frauen und des 36-jährigen Mannes waren sie gegen 19 Uhr auf dem Parkplatz eines Supermarktes gerade dabei, ihre Einkäufe in ihr Fahrzeug zu laden. Plötzlich seien sie von zwei Männern mehrfach beleidigt worden, denen offenbar das ausländische Kennzeichen an dem Ford aufgefallen war. Die drei stiegen daraufhin zunächst in den Wagen und fuhren los, wurden jedoch von den beiden Unbekannten auf Fahrrädern verfolgt.
Dabei soll einer der Männer eine hintere Seitenscheibe des Wagens eingeschlagen haben, bevor das Duo dann geflüchtet war. Die 24-Jährige, die auf der Rückbank saß, erlitt durch herumfliegende Glassplitter leichte Verletzungen an einer Hand.
05.07.2016
Eingeschüchtert und zusammengeschlagen: Rechte Szene terrorisiert Familie in Weil am Rhein
In Weil am Rhein wird seit Monaten eine Familie bedroht – offenbar aus rassistischen Gründen. Erst Schäden am Auto, dann Beleidigungen – so habe laut Polizei der Konflikt zwischen der betroffenen Familie und einem Nachbarn im selben Mietshaus begonnen. Der Streit eskalierte, der Nachbar beschimpfte die Frau des dunkelhäutigen Familienvaters rassistisch. Der Familienvater ist ein gebürtiger Deutscher.
Vom Schwiegersohn des Nachbarn soll die 37-jährige Frau in Weil am Rhein am helllichten Tag auf offener Straße in einem Kreisverkehr gestoppt und zusammengeschlagen worden sein. Er soll auch gedroht haben, Pegida-Leute vorbeizuschicken. Seither träfen sich laut Medienberichten, Gruppen von Rechtsextremen vor dem Haus der Familie. Sie postierten sich dort abends, offenbar um sie einzuschüchtern. Die Polizei habe Platzverweise ausgesprochen, die Situation sei sehr bedrohlich. Die Kinder könnten nicht mehr allein zur Schule gehen, die Frau nicht mehr alleine zum Einkaufen. Freiwillige hätten einen Begleitservice organisiert.
Inder bei Messerattacke in Chemnitz schwer verletzt
Ein junger Inder ist am Wochenende bei einer Auseinandersetzung in Chemnitz schwer verletzt worden. Ein Deutscher habe den 26-Jährigen mit einem Messer angegriffen, zugestochen und die Hirnschlagader nur knapp verfehlt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz am Montag. Gegen den 36-Jährigen wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen. Das Motiv sei noch unbekannt, der Beschuldigte zur Tatzeit alkoholisiert gewesen. Auch die Hintergründe des Streits am frühen Sonntagmorgen vor dem Wohnhaus des Inders sind unklar.
Versuchte Brandstiftung an Bochumer Moschee
In Bochum versuchten Unbekannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Nebengebäude einer Moschee anzuzünden. Nach momentanen Erkenntnissen zündelten unbekannte Täter von außen am Gebäude und flüchteten unerkannt. Es entstand nur ein geringer Sachschaden.
Bautzen: Nach EM-Spiel versuchen Rechte, Wohnhaus von Syrer zu stürmen
In Bautzen (Sachsen) feierten etwa 50 Menschen in der Nach zum Sonntag den Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, als in der Menschenmenge ein 20-jähriger Libyer und 43-jähriger Bautzener in Streit gerieten. Dabei besprühte der junge Mann den anderen mit Reizgas und schlug ihn mit einem Regenschirm. Wie die Polizei am Sonntagnachmittag mitteilte, ist der 43-Jährige der Polizei als rechtsmotiviert bekannt. Laut Polizei sei unklar, wer den Streit begonnen habe.
Kurz danach informierte ein Zeuge die Polizei, dass sich vor einem Haus mehrere dunkel gekleidete Männer versammelt haben. Anwohner sprachen später von etwa zehn Personen. Die Gruppe skandierte rechte Parolen. Offenbar versuchten einige der Männer, in ein Haus einzudringen, in dem ein 24-jähriger Syrer lebt. Dieser war bei der vorangegangenen Auseinandersetzung involviert gewesen. Er hatte den 20-jährigen Libyer begleitet.
Halle: Farbanschlag auf Beratungszentrum für Schwule und Lesben
In der Nacht zu Dienstag hat es in Halle einen Farbanschlag auf das Beratungs- und Begegnungszentrum für Schwule und Lesben, „BBZ lebensart“, gegeben. Unbekannte haben Fenster, Türen und die Fassade mit schwarze Farbe beschmiert.
Ebenfalls in der Nacht gab es zudem eine Attacke gegen eine nur etwa 200 Meter entfernte Kneipe, in der sich auch linke Gruppen treffen. Laut Augenzeugen haben mehrere Vermummte Personen kurz nach Mitternacht die Scheiben der Einrichtung an eingeworfen
Rechte Schmierereien: Polizei ermittelt nach Brand in Hambühren
Die Explosion in einem Haus in Hambühren am vergangenen Sonntag könnte auf eine fremdenfeindlich motivierte Brandstiftung zurückgehen. In den Trümmern fand die Polizei rassistische Schmierereien. Zu deren genauem Inhalt schweigen die Ermittler aber bislang. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Zurzeit werden nach Angaben der Polizei Zeugen befragt und die Experten werden nun den Brandort untersuchen.
Nazi-Schmierereien in Templin entdeckt
Hakenkreuze, mit einem Eddingstift unter anderem an ein Geländer geschmiert, hatten am Montagmorgen Polizeibeamte in Templin (Brandenburg) auf den Plan gerufen. Entdeckt wurden diese Schmierereien unter anderem am Busbahnhof sowie in der Nähe des Stadtcenters. Bei der Polizei war Anzeige wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole erstattet worden, bestätigte Gerald Pillkuhn von der Polizeiinspektion Uckermark. "Leider müssen wir uns im Augenblick nahezu wöchentlich mit diesem Problem beschäftigen, so Ute Stahlberg, Fachbereichsleiterin in der Templiner Stadtverwaltung.
06.07.2016
Neustadt/Orla: 17-jähriger Geflüchteter auf offener Straße krankenhausreif geschlagen
Ein syrischer Asylbewerber ist am Montagabend in Neustadt (Thüringen, Saale-Orla-Kreis) auf offener Straße angegriffen und schwer verletzt worden.
Wie die Polizei am Dienstagnachmittag mitteilte, war der 17 Jahre alte Jugendliche am frühen Montagabend vor einem Einkaufsmarkt von einem Mann angegriffen und dabei schwer verletzt worden. Er wurde in ein Krankenhaus nach Jena gebracht. Welcher Art Verletzungen dem Jugendlichen zugefügt wurden, teilte die Polizei nicht mit.
Derzeit konzentrierten sich die Ermittlungen auf einen mutmaßlichen Täter, heißt es. Es werde zudem geprüft, ob es für die Attacke ausländerfeindliche Motive gab.
Jena: Betrunkener belästigt und bedroht Nichtdeutsche
Am Montagnachmittag belästigte und bedrohte ein betrunkener Mann in Jena-Lobeda mehrere vermeintliche Ausländer. Zunächst traf er auf eine Gruppe „asiatisch aussehende Personen“ und bepöbelte sie, meldet die Polizei. Die Personengruppe sei daraufhin weitergegangen.
Gleiches sei kurz danach gegenüber Menschen passiert, die die Polizei ebenfalls als Ausländer beschreibt, die gerade aus einem Bus gestiegen waren. Möglicherweise habe es sich bei ihnen um Studenten des nahe gelegenen Studentenwohnheims gehandelt. Schließlich habe der Mann an der Haltestellle noch eine Geste vollführt, bei der er mit seiner Hand eine Pistole nachahmte und auf einen vermeintlichen Ausländer zielte, der dort saß. Der stark alkoholisierte Mann entfernte anschließend.
Nach Überfall auf Legida-Ordner: Grünen-Politiker Kasek wird massiv bedroht
Nachdem ein Ordner von Legida am Montagabend vor seinem Wohnhaus in Böhlen zusammengeschlagen wurde, behaupten die Rechtspopulisten nun, Grünen-Politiker Jürgen Kasek stecke hinter dem Überfall. Kasek ist deshalb seit Dienstagmorgen Zielscheibe massiver Drohungen im Internet.
Die rechtspopulistische Initiative Legida und die Partei „Wir für Leipzig“ von Ex-NPD-Stadtrat Enrico Böhm unterstellen Kasek, verantwortlich für den Überfall auf einen Legida-Ordner in Böhlen zu sein. Entsprechende Einträge auf Facebook-Seiten wurden inzwischen mehr als 2000 Mal geteilt. Seitdem rufen einzelne Nutzer offen zur Gewalt gegen den Landesvorsitzenden der Grünen auf.
Der Leipziger Politiker und Rechtsanwalt spricht von einer ganz neuen Qualität der Bedrohung: „Ich kam heute in mein Büro und hab schon gesehen, dass da diese Behauptungen im Netz kursieren. Seitdem bekomme ich zahllose Mails und anonyme Anrufe“, sagte er. Dabei würden Fotos des Grünen-Politikers und die Adresse der Anwaltskanzlei verbreitet, außerdem die Privatanschrift anderer Familienangehöriger mit Fotos. „Das ist eine sehr harte Bedrohungslage und der Höhepunkt einer Kampagne, die seit Wochen gegen mich läuft“, sagte Kasek.
07.07.2016
Geflüchteter in Memmingen geschlagen und beraubt
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde in Memmingen (Bayern) ein 34-jähriger Geflüchteter Opfer eines gewalttätigen Angriffes. Nach Informationen der Polizei sei der Mann zunächst aus einer fünfköpfigen Gruppe heraus angegriffen worden.
Nach einer kurzen Unterhaltung wurde er plötzlich von zwei dieser Personen angegriffen und ging dabei zu Boden. Nachdem ihm anschließend der Geldbeutel weggenommen wurde, flüchteten die Täter. Der Geschädigte wurde dabei leicht verletzt.
Verden: Antirassistisches Graffiti mit extrem rechten Parolen beschmiert
Unbekannte haben in Verden (Niedersachsen) ein von Jugendlichen gestaltetes buntes Graffiti mit den Worten „Fight Racism“ mit extrem rechten Parolen und Symbolen beschmiert. Das antirassistische Graffiti war erst vor zwei Wochen an einem Bahnübergang angebracht worden.
Unter anderem die Worte „Nazi Kiez“ sind dort zu sehen sowie die Reichskriegsflagge. Die Polizei Verden geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus und hat am Montag die Ermittlungen aufgenommen.
08.07.2016
„Scheiß Muslime!“ Muslima in Kiel auf offener Straße niedergeschlagen
Der Vorfall ereignete sich im Kieler Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf. „Es ist alles in Sekunden passiert“, sagte Gamze K., die sich kurz nach 11 Uhr zu Fuß auf den Weg zum Einkaufen gemacht hatte, als es plötzlich zu dem Angriff kam. „Das war so brutal wie bei einem Boxer, der einen K.O.-Schlag macht.“ Sie stürzte stark blutend zu Boden und beobachtete, wie der Schläger sich vom Tatort entfernte. „Der ist nicht einmal gerannt, er ist einfach gegangen, als ob nichts passiert wäre“, berichtet die Muslima. Vor dem Faustschlag habe der Mann „Scheiß Muslime“ gerufen.
Als Tatverdächtigen hat die Polizei einen Mann (55) ermittelt, der wegen verschiedener Straftaten aktenkundig sein soll. Darunter aber wohl keine mit fremdenfeindlichem oder rassistischem Bezug. Er ist auf freiem Fuß. Es handele sich bei ihm um einen Asylbewerber aus Russland, teilte die Polizei mit.
In den türkischen Vereinen Kiels hat der Angriff große Betroffenheit ausgelöst. „Wir haben uns in Kiel bisher wohl und sicher gefühlt, und nun passiert so etwas“, sagte Ali Ihsan Özdemir, Vorstandsmitglied des Vereins Türkische Gemeinde.
Auch bundesweit hat der Angriff Bestürzung ausgelöst: Der Bundestagsabgeordnete Volker Beck sprach von einer „neuen Qualität der Hasskriminalität in Deutschland“.
- http://www.shz.de/regionales/kiel/angriff-auf-muslima-in-kiel-polizei-ermittelt-gegen-55-jaehrigen-id14201526.html
- http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Brutaler-Angriff-auf-Muslimin-in-Kiel
Homosexueller Syrer vor Lageso Berlin geschlagen – Täter soll Security-Mitarbeiter sein
Ein syrischer, homosexueller Flüchtling ist am Donnerstag in Berlin vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) geschlagen worden. Täter soll ein Angehöriger des Sicherheitspersonals gewesen sein. Die Polizei hat eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen, zugleich aber auch eine Anzeige gegen das Opfer wegen Beleidigung.
Nach einem Bericht einer Mitarbeiterin des Lesben- und Schwulenverbands Berlin hätten drei Security-Mitarbeiter sich über den 32-jährigen Syrer, der im Lageso einen Termin hatte, lustig gemacht. „Sie hätten, so wurde mit geschildert, auf arabisch gesagt: "Schau dir diese Schwuchtel an, wie der sich benimmt“, sagte Hassoun. Daraufhin habe der Syrer erwidert: „Ich verstehe Euch.“ Sekunden später sei er dann unvermittelt geschlagen worden und habe dabei ein blaues Auge davongetragen.
Syrer am Bahnhof Crimmitschau (Sachsen) verprügelt
An einem Bahnhaltepunkt in Crimmitschau ist am Dienstagnachmittag ein 20-jähriger Ausländer verletzt worden. Angaben der Bundespolizei vom Mittwoch zufolge hatte der junge Syrer auf den Zug gewartet und telefoniert, als ihn ein Mann ansprach. Dieser habe ihm das Handy aus der Hand geschlagen und ihm eine Faust ins Gesicht geschleudert. Wie es weiter hieß, hatte ein Zeuge versucht, den Schläger festzuhalten. Der Angreifer habe sich jedoch losgerissen, sei als Beifahrer in ein Auto mit Zwickauer Kennzeichen gestiegen, das danach davongefahren sei.
Nach rassistischem Angriff? 34-Jähriger in Zerbst von Zug erfasst
Ein 34-jähriger Mann ist in Zerbst (Sachsen-Anhalt) von einem Zug erfasst und schwer verletzt worden. Wie die Polizei und Staatswanwaltschaft Dessau-Roßlau gemeinsam mitteilten, ereignete sich der Vorfall bereits am späten Donnerstagabend der vergangenen Woche.
Dem Unfall am 30. Juni soll eine tätliche Auseinandersetzung auf dem Bahnsteig in Zerbst vorangegangen sein. Demnach wurde der Mann aus Pakistan dort zwischen 23.15 Uhr und 23.30 Uhr von einer Gruppe bedrängt und angegriffen, zu der drei Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren und eine augenscheinlich jüngere Frau gehörten.
Nachdem die Gruppe von ihm abließ und sich entfernte, wurde der 34-jährige durch den Triebwagen eines Zuges erfasst und verletzt. Der Mann brach sich unter anderem das Schulterblatt. Er hatte zudem andere Verletzungen, die nicht von dem Zusammenprall mit dem Zug stammen.
Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen, auch ein „fremdenfeindliches Motiv“ will sie nicht ausschließen.
Magdeburg: Betrunkener greift mehrere Personen an, darunter Syrer
Ein 30-jähriger Mann aus Burg (Sachsen-Anhalt) griff am Mittwochabend in Magdeburg mehrere Personen an. Nach Angaben der Polizei geriet er mit einem 36-jährigen Geschädigten aus dem Salzlandkreis in Streit, beleidigte ihn und gab ihm einen Kopfstoß. Der Angegriffene habe eine Platzwunde über dem Auge erlitten. Kurz danach sei dem Beschuldigten eine syrische Familie entgegengekommen. Ohne Vorwarnung sei er auf den Vater, einen 38-Jährigen Syrer, losgegangen und habe ihm ebenfalls einen Kopfstoß gegeben. Infolgedessen erlitt auch er eine blutende Platzwunde, die im Krankenhaus ambulant behandelt werden musste. Zeugen des Vorfalls informierten die Polizei. Bei Eintreffen der Beamten sei der Mann weiterhin aggressiv aufgetreten, er habe ebenfalls versucht, den Beamten Kopfstöße zu verpassen.
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