Presseschau ... 27.09.2018

+++ Mann rassistisch beleidigt und geschlagen +++ Frau in Ober-Ramstadt rassistisch beleidigt und beschimpft +++ Antisemitische Beleidigungen und versuchter Angriff in Neukölln +++ Homofeindliche Beleidigung in Neukölln +++ Rechte Schmierereien in Krefeld +++ Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt ist in einem unerträglichen Ausmaß alltäglich geworden +++ Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung +++ Rechtsrock am 5. Und 6. Oktober in Apolda +++ Mehrere sexualisierte Übergriffe auf dem Oktoberfest +++ Drahtzieher Burschenschaften +++ »Nationalsozialistische Ansichten aufgezeigt« +++ "Die AfD vertritt menschenfeindliche und antisemitische Positionen" +++ 

 

Mann rassistisch beleidigt und geschlagen

In der Nacht zu Mittwoch soll ein Mann einen anderen in Tempelhof beleidigt und geschlagen haben. Bisherigen Ermittlungen zufolge soll der 30-Jährige gegen 1 Uhr in der Straße Alt-Tempelhof den 26-Jährigen rassistisch und volksverhetzend beschimpft und den Hitlergruß gezeigt haben.

 

Frau in Ober-Ramstadt rassistisch beleidigt und beschimpft

Ober-Ramstadt - Eine 32-jährige Frau und ihr Großvater, die zu Fuß in Ober-Ramstadt in Richtung Hammermühle unterwegs sind, werden am Montagnachmittag von einer Gruppe rassistisch beleidigt. Auch Naziparolen sind zu hören. Gegen einen der Tatverdächtigen ist bereits Anzeige erstattet worden.

 

Antisemitische Beleidigungen und versuchter Angriff in Neukölln

Die Betroffene hatte in der Nacht zum Samstag den Späti betreten, um sich ein Getränk zu kaufen. Beim Bezahlen am Tresen holte sie auch ihren Schlüssel aus der Tasche, an dem ein Davidsternanhänger hing. Daraufhin sagte der Verkäufer des Spätis unvermittelt zu ihr: „Verpiss Dich! Verpiss Dich!“ Schließlich rief der Verkäufer: „Verpiss Dich, Du Judenschlampe“. Er begann, die Frau mit Kronkorken und anderem Müll, der hinter dem Tresen lag, zu bewerfen.

 

Homofeindliche Beleidigung in Neukölln

Wie inzwischen auch ein entsprechender Bericht der Berliner Polizei unter Verweis auf die Angaben des jungen Mannes meldet, spielte sich der Vorfall gegen 15 Uhr ab. Nachdem der Mann in seine Wohnung zurückkehrte, soll kurz darauf ein Täter einen Stein auf ein Fenster der Wohnung geworfen und mit diesem die Scheibe durchschlagen haben.

 

Katholisches Gymnasium lehnt schwulen Lehrer ab

Nachdem ein junger Referendar ankündigte, seinen Partner heiraten zu wollen, zog das Gymnasium Mariengarden in Borken das Angebot einer Festanstellung zurück.

 

Rechte Schmierereien in Krefeld

Die Polizei in Krefeld hat erneut mehrere Nazi-Schmierereien auf dem zentralen Theaterplatz gefunden. „We don’t like outlander. Wir hassen euch alle“ Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugenhinweisen.

 

Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt ist in einem unerträglichen Ausmaß alltäglich geworden

Seit der Instrumentalisierung des gewaltsamen Todes von Daniel H. (35) in Chemnitz von Neonazis und organisierten Rassist*innen haben unabhängige Opferberatungstellen 93 Vorfälle von rassistischer, rechter und antisemitischer Gewalt und Bedrohungen registriert. Eine Dokumentation ausgewählter Vorfälle.

 

Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung

Nach Tagesspiegel- und Zeit-Online-Recherchen wurden seit 1990 mindestens 169 Menschen von extrem Rechten getötet. Die interaktive Karte stellt die Fälle dar

 

Rechtsrock am 5. Und 6. Oktober in Apolda

Apolda bereitet sich auf die geplanten Rechtsrock-Konzerte am 5. und 6. Oktober vor. Dabei fahre man eine Doppelstrategie, wie Max Reschke, Sprecher des Bündnisses "Wir für Apolda" sagte. Sowohl für Apolda als auch für Magdala im Weimarer Land seien Veranstaltungen und Gegendemonstrationen geplant. Für beide Orte hätten die Nazis Veranstaltungen angemeldet.

 

Mehrere sexualisierte Übergriffe auf dem Oktoberfest

Wieder ist es auf dem Münchner Oktoberfest zu sexualisierten Übergriffen gekommen. Bisher ein Fall von Vergewaltigung bekannt.

 

Wolken im Paradies: Pegida streitet mit der AfD (schon wieder)

Es hätte eine große Liebesgeschichte werden können. Auf der einen Seite rassistische, islamfeindliche Wutbürger*innen, angeführt von einem vielfach vorbestraften ehemaligen Wurstverkäufer. Auf der anderen Seite eine Partei, die Rom*nija und Homosexuelle zählen lassen, auf die "Leistungen" der Wehrmacht doch jetzt auch endlich mal wieder stolz sein will und für die der Islam die Wurzel alles bösen ist. Aber: Es ist kompliziert zwischen Pegida und AfD. Jetzt droht der ehemalige Kokain- und Wurstdealer Lutz Bachmann gar mit rechtspopulistischer Konkurrenz.

 

Drahtzieher Burschenschaften

Die Mitglieder einer Studentenverbindung gelten als rechtskonservative Akademikerelite, die sich gegenseitig protegiert und geheime Seilschaften bildet. Ihnen wird unterstellt, systematisch die Schaltstellen von Wirtschaft und Politik zu besetzen, um einen autoritären Nationalstaat zu etablieren.

 

»Nationalsozialistische Ansichten aufgezeigt«

Die »Graswurzelrevolution« erhält zurzeit viel Aufmerksamkeit, denn nicht nur die AfD betreibt eine Kampagne gegen die anarchistische Monatszeitschrift. Bernd Drücke, seit 20 Jahren Redakteur der Graswurzelrevolution, hat mit der Jungle World gesprochen.

 

"Die AfD vertritt menschenfeindliche und antisemitische Positionen"

Die Redaktion der jüdischen Zeitschrift "Jalta" spricht sich vehement gegen die Gründung einer jüdischen Untergruppe der AfD aus. In einer Gesellschaft, wie sie der AfD vorschwebt, sind alle Minderheiten und alle Demokrat*innen in Gefahr. Der Versuch, diese Ausrichtung der AfD von innen zu verändern, zeugt angesichts der Entwicklung der Partei von einer grotesken Selbstüberschätzung. Schlimmer noch: Er kann dazu beitragen, die AfD in den Augen vieler Menschen weiter zu normalisieren.

 

Hartmann schließt Koalition mit AfD nicht aus

Einen Tag nach seiner Wahl zum Fraktionschef im sächsischen Landtag äußert sich CDU-Politiker Hartmann zur Wahl in einem Jahr. Koalitionsdebatten nennt er dabei "Kaffeesatzleserei", will aber ein Bündnis mit der AfD nicht ausschließen.

 

Hetzkampagne gegen Unternehmerpaar

Sie sind Opfer einer Hetzkampagne, die sich seit Wochen hinzieht, die Täter sind unsichtbar, immer wieder tauchen diffamierende Handzettel auf. Der obere Teil macht einen seriösen Eindruck. Dort wird der Name der Firma genannt, die beide führen: Bestattungsinstitut Muschter in Ottendorf-Okrilla. Darunter sind zwei illegal aufgenommene Fotos von ihnen zu sehen verbunden mit der Behauptung, sie würden Polizei und Staat bekämpfen. In Anspielung auf ihren Beruf ist abschließend der Satz zu lesen, „Noch lieber tragen wir Deutschland zu Grabe!“ Die Schreiben wurden in hunderten Briefkästen zunächst in Pulsnitz, dann in großen Teilen von Ottendorf-Okrilla verteilt.

 

Razzia bei Reichsbürger

40 Beamte durchsuchen ein Haus und finden zwei Pistolen, mehrere Magazine, diverse Munition und zwei Schlagringe.

 

Aufregung um Internet-Bericht Keine Beweise für Messerstecherei in Oberbreite

Für eine von der rechtsextreme Vereinigung „III. Weg“ im Internet verbreitete Meldung zu einem Messerangriff in Alten gibt es keinerlei Hinweise oder Beweise.

 

Regierung sieht weiter deutliche Ost-West-Unterschiede

Die Probleme im Osten seien unbestreitbar, sie würden aber zum Teil verzerrt dargestellt. Die Medien hätten über Ausschreitungen in Köthen und Chemnitz größer berichtet als über solche etwa in Dortmund. „Die mediale Wahrnehmung überspitzt das Problem im Osten.“ Die übergroße Mehrheit der Ostdeutschen habe mit „rechtsradikalen Spinnern“ nichts zu tun. Die wirtschaftlichen Erfolge beim Aufholprozess im Osten würden derzeit überlagert von gesellschaftlichen Debatten.

 

 

drucken