+++ Brandanschlag auf Asylbewerberheim in Wiernsheim: Tatverdächtiger ist psychisch auffällig +++ Reichsbürger-Verdacht: Bürgermeisterin von Bolsterlang suspendiert +++ Renaissance der Republikaner? +++ Rechte Biobauern und ihre Vorbilder +++ Shakiras Fanshop verkauft Nazi-Symbol +++
Brandanschlag auf Asylbewerberheim in Wiernsheim: Tatverdächtiger ist psychisch auffällig
Nach einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Wiernsheim im Enzkreis hat die Polizei einen 24-jährigen Tatverdächtigen verhaftet, der psychische Probleme haben soll. Der Franzose spitzte am Dienstag gegen 9 Uhr mit einer brennbaren Flüssigkeit um sich, bis er von den Bewohnern der Unterkunft überwältigt wurde. Er soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft Pforzheim am Mittwoch dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Pforzheim vorgeführt werden.
- https://bnn.de/lokales/enzkreis/brandanschlag-auf-asylbewerberheim-tatverdaechtiger-ist-psychisch-auffaellig
- https://www.swp.de/panorama/mit-spritzpistole-versucht_-feuer-in-asylunterkunft-zu-legen-27013170.html
Reichsbürger-Verdacht: Bürgermeisterin von Bolsterlang suspendiert
Die erste Bürgermeisterin der Allgäuer Gemeinde Bolsterlang, Monika Zeller, ist suspendiert und vorläufig ihres Dienstes enthoben worden. Hintergrund ist der Verdacht, dass Zeller der Reichsbürgerbewegung nahesteht.
17-Jähriger aus Neustrelitz wurde zum zweiten Mal zum Opfer von rassistischem Angriff
Bei dem Jugendlichen, der am Wochenende rassistisch beschimpft wurde, handelt es sich um das gleiche Opfer, das schon eine Woche zuvor ganz in der Nähe überfallen wurde. Bei dem 17-Jährigen, der am Wochenende in Neustrelitz aufs Übelste beschimpft wurde, handelt es sich um den selben Jugendlichen, der auch schon eine Woche zuvor am Glambecker See angegriffen wurde. Das teilte am Montag Nicole Buchfink vom Polizeipräsidum in Neubrandenburg mit. Ein Zusammenhang beider Straftaten sei bisher jedoch nicht erkennbar, erklärte sie. Der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen. In Rahmen der Vernehmung werden dem Jugendlichen auch Hilfsangebote von Verein LOBBI unterbreitet.
Reise zu rassistischen Verschwörern: Anonymes Flugblatt sorgt für Ärger in Wiesbaden-Bierstadt
„Ich bin wütend geworden, als ich dieses Flugblatt gesehen habe“, sagt Gernot Liebisch. „Ich bin nicht bereit, mein Deutschland und mein Bild von Deutschland von solchen Sachen kaputtmachen zu lassen." Deswegen hat sich Liebisch der Strafanzeige angeschlossen, die sein Nachbar Günther Scheffer erstattet hat. Verdacht der Volksverhetzung. Auslöser ist ein Machwerk, das den Titel „Aufklärung“ trägt. In der Eisenacher Straße in der Bierstadter Siedlung Wolfsfeld lag das anonyme Flugblatt bei einigen Häusern im Briefkasten. „Es ist nicht nur vom Inhalt her schlimm, es ist auch noch feige, dass sich niemand dazu bekennt“, sagt Scheffer.
Ludwigsfelde: Nazi-Schmiereien an Autobahnbrücke
Unbekannte haben verfassungsfeindliche Symbole an eine Autobahnbrücke an der Verbindungsstraße zwischen Potsdamer Straße und Ludwigsfelder Damm in Ludwigsfelde gesprüht. Entdeckt wurden sie am Montagmorgen. Die Polizei ermittelt und hat die Entfernung der Symbole veranlasst.
Basler Gefängnis-Angestellter kassiert Rüge wegen rechtsextremem Kleber am Spind
Ein Mitarbeiter des Untersuchungsgefängnisses Basel-Stadt stellte in der Umkleidekabine rechtsextreme Propaganda zur Schau.
Zentralrat deutscher Sinti und Roma fordert das Auswärtige Amt auf, den italienischen Botschafter einzubestellen
Die vom italienischen Innenminister Matteo Salvini angekündigte Sondererfassung von Sinti und Roma in Italien wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als gezielter Vorstoß gewertet, um die Grenzen des italienischen Rechtsstaats aufzulösen und in der Tradition faschistischer Regime zuerst die Vertreibung von Migranten aus Italien und dann die Ausgrenzung von nationalen Minderheiten aus der Staatsbürgerschaft voranzutreiben. Roma mit italienischem Paß müsse man „unglücklicherweise behalten“, so der italienische Innenminister.
Trump twittert über Deutschland – und verbreitet Verschwörungstheorie
US-Präsident Donald Trump hat erneut über Deutschland getwittert – und dabei eine Verschwörungstheorie bedient. Demnach würden die Behörden den Bundesbürgern das tatsächliche Ausmaß der Kriminalität im Land vorenthalten.
Angeklagter im Kippa-Prozess dementiert Antisemitismus
Rund zwei Monate nach der Attacke gegen einen Kippa tragenden Israeli in Berlin hat ein 19-jähriger Syrer die Tat vor Gericht gestanden. Zum Auftakt des Prozesses am Amtsgericht Tiergarten räumte der Angeklagte am Dienstag ein, sein Opfer mit einem Gürtel geschlagen zu haben.
- https://www.nrz.de/politik/angriff-auf-kippa-traeger-prozess-gegen-19-jaehrigen-startet-id214630167.html
- http://www.deutschlandfunk.de/attacke-auf-israeli-in-berlin-prozessbeginn-gegen-19.1773.de.html?dram:article_id=420722
Renaissance der Republikaner?
Führende Köpfe der rechtsextremen „Thügida“-Bewegung hauchen den dahinsiechenden Republikanern wieder Leben ein. Großspurig werden mehrere Wahlantritte für das nächste Jahr angekündigt.
Studie: Islamfeindliche Jugendliche
Vorurteile gegenüber dem Islam sind nicht nur unter Erwachsenen verbreitet. Das deutet eine Studie an, deren Zwischenergebnisse nun veröffentlicht wurden. In der qualitativen Interviewstudie, bei der 20 SchülerInnen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren über 800 Aussagen machten, zeigte sich zudem, dass Jugendliche sehr stark durch mediale Bilder beeinflusst werden. Dabei gaben viele an, vor allem durch das Fernsehen zu ihren Haltungen gekommen zu sein, berichtet die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor, die zusammen mit der Bildungswissenschaftlerin Prof. Nicolle Pfaff die Studie durchführte. Diese Haltung drücke sich in pauschal abwertenden Haltungen zu Themen des Terrorismus, der Unterdrückung von Frauen, der Bedrohung der eigenen Identität und der Angst vor einer Abspaltung in Parallelgesellschaften aus. „Da wo abgewertet wird, wird ähnlich abgewertet wie bei Erwachsenen“, so Kaddor. Im Gegensatz zu Erwachsenen scheinen jedoch Vorurteile in Bezug auf den islamistischen Terrorismus und Frauenunterdrückung stärker im Vordergrund zu stehen, als Fragen über die eigene Identität: „Im öffentlichen Diskurs ist das ein Dauerthema. ‚Gehört der Islam zu Deutschland? Gehört er nicht zu Deutschland?‘ – Leitkulturdebatten. Aber bei Jugendlichen war das weniger stark ausgeprägt.“
Die schrecklich-nette Homophobie
Der Homosexuelle als Witz, Nervensäge und Klassenfeind. Johannes Kram erzählt über den neuen Sound der schrecklich-netten Homophobie.
"Seehofer redet den Rechtspopulisten das Wort"
Im Asylstreit hat der bayerische SPD-Generalsekretär Uli Grötsch Innenminister Horst Seehofer scharf kritisiert. Mit der Debatte um Recht und Ordnung stelle sich der CSU-Vorsitzende auf die Seite der Rechtspopulisten, sagte Götsch im Dlf. Die SPD werde die Zukunft der EU nicht für den CSU-Landtagswahlkampf aufs Spiel setzen.
Rechte Biobauern und ihre Vorbilder
Rechte Biobauern gibt es nicht nur im Fernsehen, wie zuletzt im Krimi „Tatort“ vor ein paar Wochen. Der Verein Lebensraum Sachsen sagt ausdrücklich, dass er sich nicht zur rechten Szene zählt. Kritisiert wurde er aber dafür, dass zunächst die Anastasia-Bewegung als Vorbild galt. Diese wird als rechtsnationalistisch eingestuft.
Shakiras Fanshop verkauft Nazi-Symbol
Seit knapp zwei Wochen ist Shakira auf Welttournee – und für nur zehn Euro können sich ihre Fans eine Erinnerung kaufen: Im offiziellen Fanshop zur "El Dorado"-Tournee gibt es seit Montag eine kleine Goldkette. Auf ihr sind ein Symbol sowie die Worte "Shakira" und "El Dorado World Tour" eingraviert. Bei dem Zeichen handelt es sich um die "Schwarze Sonne", ein von den Nazis entworfenes Symbol, das heute von Neonazis und Esoterikern genutzt wird. Man kann darin drei Hakenkreuze erkennen.
Benetton-Werbung mit NGO-Schiff sorgt in Italien für Furore
Benetton-Werbung sorgt in Italien derzeit für Furore - wieder einmal. Am Montag erschien in den größten Tageszeitungen des Landes ein Doppelseitiges-Werbeinserat, "Thema" war die aktuelle Flüchtlingskrise. Im Mailänder Blatt "Corriere della Sera" druckte die Kleiderfirma das Foto eines NGO-Schiffs mit geretteten Flüchtlingen ab. Das Bild ist von "Ärzte ohne Grenzen" aufgenommen worden. In der Ecke des Fotos ist deutlich das Benetton-Logo zu erkennen.