Presseschau ... 10.01.2018

+++ Betrunkene Monteure aus Sachsen sollen Nazi-Parolen gegrölt und Böller gezündet haben +++ Berlin: Frau in Bus rassistisch beleidigt und geschlagen +++Rechtsextreme mit Sturmhaube und Pfefferspray in Dortmund unterwegs +++ Rassismus-Vorwürfe gegen H&M wegen „Affen“-Pullover-Werbung +++ Greizer Stadtrat David Köckert wegen Verleumdung und Volksverhetzung vor Gericht +++

 

Betrunkene Monteure aus Sachsen sollen Nazi-Parolen gegrölt und Böller gezündet haben

Mit "Heil-Hitler"- und "Sieg-Heil"-Rufen sowie krachenden Böllern sollen fünf alkoholisierte Männer in Harthausen (Rhein-Pfalz-Kreis) für Aufregung gesorgt haben. Laut einem Polizeisprecher vom Dienstag sind die Männer im Alter von 26 bis 49 Jahren Monteure aus Sachsen. Sie hätten sich am Montagabend in einem Anwesen in Harthausen aufgehalten. Die Polizei sei alarmiert worden, nachdem Anwohner laute Schuss- und Knallgeräusche gehört hatten und volksverhetzende Parolen gegrölt worden seien.

 

Frau in Bus rassistisch beleidigt und geschlagen

Eine junge Frau hat sich in einem Bus in Berlin über rassistische Bemerkungen gegen einen Mann empört – und ist selbst rassistisch beleidigt worden. Zudem soll die 23-Jährige am Dienstag von zwei unbekannten Frauen ins Gesicht geschlagen worden sein, sie erlitt leichte Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.

 

Rechtsextreme mit Sturmhaube und Pfefferspray in Dortmund unterwegs

Am Montagabend, 8. Januar, überprüften Einsatzkräfte der Bundespolizei zwei Männer, die nach eigenen Angaben um 22 Uhr im Dortmunder Hauptbahnhof „nur spazieren“ gingen. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass der 23-jährige Dortmunder und sein 21-jähriger Begleiter aus Schwelm der rechten Szene angehören. Auf Nachfrage händigte der Schwelmer ein Pfefferspray aus. Bei dem Dortmunder wurde eine schwarz-weiß-rote (Farben der „Reichskriegsflagge“ und Erkennungzeichen von Neonazis, Anm. d. Red.) Sturmhaube sichergestellt. Warum der Mann die Haube mit sich führte, konnte er den Polizisten nicht erklären.

 

Hassparolen an Fassade von kurdischer Bäckerei

Auf der Glasfassade, die den kompletten Eingangsbereich des Ladens einnimmt, prangten zwei rote Hakenkreuze und eine SS-Aufschrift in Runenform. Auf eine Steinplatte direkt vor dem Fenster war ein weiteres Hakenkreuz gesprüht worden, ebenso wie die Worte "Heil Hitler". Doch nicht nur die Vorderseite des Ladens wurde beschmiert. Am Hintereingang, der über einen Parkplatz zu erreichen ist, stand ebenfalls in roter Farbe die Losung "Tod und Hass der BSG". Die Abkürzung BSG könnte sich unter anderem auf den Fußballverein FC Erzgebirge Aue beziehen, früher BSG Wismut Aue. Deren Fans und die Fans des Chemnitzer FC sind seit Jahrzehnten miteinander verfeindet. Neben Hakenkreuzen und Runen hinterließen die Täter weitere Schmierereien mit Fußballbezug wie "Chemnitz Ultras"

 

Mit Hakenkreuz beschmiert

Wahrhaft unerfreuliche Anblicke bieten sich derzeit Passanten an der Lilienthalstraße. Dort wurden ein Verteilerkasten sowie eine Hauswand mit nationalsozialistischer Symbolik beschmiert. Unser Leser Jo Herbst wies die Redaktion darauf hin.

 

Rassismus-Vorwürfe gegen H&M wegen „Affen“-Pullover-Werbung

Mit einer Werbung, die einen schwarzen Jungen in einem Pullover mit „Affen“-Aufschrift zeigt, hat die Modekette H&M für Empörung gesorgt. Erst nach Beschwerden im Internet entfernte das Unternehmen das Bild und entschuldigte sich.

 

Musiker The Weeknd beendet Zusammenarbeit mit H&M

Mit einem Werbefoto eines schwarzen Jungen hat sich H&M Rassismusvorwürfe eingehandelt. Nun zieht der kanadische Musiker The Weeknd Konsequenzen und beendet seine Zusammenarbeit mit dem Modekonzern.

 

Greizer Stadtrat David Köckert wegen Verleumdung und Volksverhetzung vor Gericht

Wegen seiner Aktivitäten auf Facebook stand am Dienstagvormittag der Greizer Stadtrat David Köckert (parteilos, ursprünglich für die NPD in den Stadtrat gewählt) vor dem Amtsgericht Greiz. Er muss eine Geldstrafe zahlen.

 

Holocaust-Leugnerin wird im Gericht festgenommen

Eine Holocaust-Leugnerin aus Kanada ist in München festgenommen worden. Im Internet hatte Monika S. den Massenmord an den Juden als "most persistent (...) lie in all of history" bezeichnet, als "hartnäckigste Lüge der Geschichte". Nun lieferte sie sich der bayerischen Justiz quasi selbst aus: Vergangene Woche konnte es sich Monika S. nicht verkneifen, das Gerichtsverfahren einer anderen, bereits verurteilten Volksverhetzerin vor dem Münchner Landgericht zu besuchen. Die Kanadierin setzte sich einfach ins Publikum. Wie sich bald herausstellen sollte, war das nicht sonderlich klug von ihr.

 

Bad Brückenau: Polizei fasst Volksverhetzer

In Bad Brückenau hat die Polizei einen Volksverhetzer festgenommen. Der 45-Jährige wurde wegen Volksverhetzung per Haftbefehl gesucht. Er wurde in ein Gefängnis eingeliefert.

 

Drohbriefe an Linke Anwalt hält rechtsradikalen Hintergrund für unwahrscheinlich

Berlin - Die linksextreme Szene, die sonst kein Problem damit hat, Steckbriefe politischer Gegner, Neonazis und Polizisten zu veröffentlichen, ist jetzt selbst aufgeregt. Denn jemand droht damit, Informationen über Angehörige der linksextremen Szene zu veröffentlichen und an rechtsextreme Organisationen weiterzuleiten. Inzwischen ermittelt das Landeskriminalamt.

 

Podiumsdiskussion: Zwei Jahre nach Hooligan-Überfall auf Connewitz

Am 11. Januar jährt sich der Überfall von Hooligans und Rechtsextremen auf Connewitz zum zweiten Mal. In 208 Fällen laufen noch Ermittlungen. Eine Podiumsdiskussion beleuchtet, welche Folgen die haarsträubende Nacht für den Stadtteil hat.

 

Strammrechte „Ordnungstruppen“

In Oberösterreich regiert bereits seit 2015 eine Koalition aus ÖVP und FPÖ. Rechtsextreme Ausfälle und Skandale in dem Bundesland geben Anlass zur Sorge. In den Städten Linz und Wels wurde auf Betreiben der FPÖ eine Art „Privatpolizei" installiert, deren Reihen bevorzugt mit eigenen Leuten besetzt werden.

 

Interview: „Es ist Gefahr im Verzug“

Nach 500 Neonazis wird gefahndet. Viele von ihnen leben im Untergrund. Doch es fehlt an Personal, um nach ihnen zu fahnden.

 

Die hässliche Seite des Fußballs

Seit Jahren kämpft die Europäische Fußball Union gegen Rassismus - mit Werbetafeln, einem Videofilm und choreographierten Ansagen. Doch am Wochenende gab es wieder zwei Vorfälle. Auf den Rängen und auf dem Rasen.

 

Höcke darf vorerst in der AfD bleiben

Höcke und Maier gehören dem rechtsnationalen Flügel der AfD an. Beide sind umstritten, beide provozieren gerne mit krassen Äußerungen. Die parteiinternen Konsequenzen bleiben bislang überschaubar.

 

Noah-Becker-Debatte So rassistisch ist Berlin

Es kann der Griff eines Fremden in die Haare sein, eine Pöbelei in der U-Bahn oder eine scheinbar harmlose Frage: Wo kommst du her? Nein, wo kommst du wirklich her? Die Debatte um den rassistischen Tweet eines AfD-Politikers gegen Noah Becker wirft ein Schlaglicht darauf, wie schwarze Menschen auch in Berlin wegen ihre Hautfarbe mit Beleidigungen oder Benachteiligungen zu kämpfen haben.

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/noah-becker-debatte-so-rassistisch-ist-berlin-29451642

 

Ein linker Biobauer fordert die Heimatliebe zurück

Der Grüne Sepp Dürr will der AfD nicht die Deutungshoheit überlassen, wenn es um den Begriff der Heimat geht. Wie viele linke Politiker stößt er dabei auf Widerstand in den eigenen Reihen.

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