Berlin-Marzahn: Flüchtlingskind attackiert +++ Heidenau: Mit Bierflaschen gegen Geflüchtete +++ Zwei Afghanen wurde von Neonazis in Ebersberger Dönerladen verprügelt: "Ich dachte, ich muss sterben" +++ Proteste gegen Flüchtlinge in Wismar, Demmin, Burg Stargard, Stralsund, Ueckermünde.
Berlin-Marzahn: Flüchtlingskind attackiert
Im Bürgerpark Marzahn ist am Samstagnachmittag ein 10-jähriges Flüchtlingskind angegriffen und "fremdenfeindlich beleidigt" worden, wie die Polizei mitteilte. Als der Junge an einer Rutsche spielte, sei ein Mann auf ihn zugegangen, habe ihn am Genick gepackt und beschimpft. Der Mann soll gesagt haben: "Verpisst euch, ihr werdet alle abgeschoben." Als zwei Mädchen dem Kind zur Hilfe kamen, wurden offenbar auch sie beleidigt. Dann habe sich der Mann abgewandt und den Spielplatz in Richtung Ludwig-Renn-Straße verlassen.
Berliner Zeitung
Heidenau: Mit Bierflaschen gegen Geflüchtete
In Heidenau bei Dresden sind am Samstagabend vier Flüchtlinge aus Pakistan angegriffen worden. Nach Angaben der Polizei soll es sich bei den Tätern um russischstämmige Jugendliche gehandelt haben. Ein 24-jähriger und ein 33-jähriger Asylbewerber wurden verletzt, wie ein Polizeisprecher am Sonntag weiter mitteilte. Vorausgegangen sei eine verbale Auseinandersetzung mit den Jugendlichen. Die Asylbewerber seien anschließend in die in einem Baumarkt untergebrachte Erstaufnahmeeinrichtung zurückgekehrt und hätten dem Wachschutz von dem Angriff berichtet. Dieser habe dann die Polizei informiert. Einem der Asylbewerber sei mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen worden, sagte der Sprecher. Er habe wegen einer Platzwunde im Krankenhaus behandelt werden müssen. Ein zweiter Pakistaner habe Kratzwunden im Gesicht gehabt.
taz
Zwei Afghanen wurde von Neonazis in Ebersberger Dönerladen verprügelt: "Ich dachte, ich muss sterben"
„Ich habe Angst. Es ist nichts mehr wie es war.“ Das sagt Mohammed Gharibyar (41), der seit gut zwei Jahren im Ebersberger Bahnhofsgebäude einen kleinen Döner-Laden betreibt. Am Freitagabend wurde dieser Laden von Neo-Nazis überfallen, zwei Afghanen erlitten erhebliche Verletzungen. Döner-Imbisschef Mohammed Gharibyar hatte Glück. Er ist gerade in der Küche, als am Freitagabend gegen 21.45 vier bis fünf Männer seinen Laden stürmen, auf die Einrichtung eindreschen und seine beiden afghanischen Freunde verletzen – Nasiem Shenwari eben mit einem Baseball-Schläger, einen anderen 20-jährigen Mann mit einem Messer an der Hand. Der Überfall hat eine Vorgeschichte: Gharibyar steht gegen 19 Uhr vor seinem Laden, um eine Zigarette zu rauchen. Er beobachtet, wie zwei Männer am Bahnhof farbige Flüchtlinge anpöbeln, diese beschimpfen und beleidigen. Gharibyar ruft die Polizei. Diese taucht seinen Angaben zufolge etwa 20 Minuten später auf. Zu Spät. Als die Beamten den Bahnhof erreichen, sind sowohl Opfer als auch Täter weg. Doch die beiden Neo-Nazis sollten noch am gleichen Abend an den Tatort zurückkehren – diesmal mit Verstärkung. Gegen 21.45 Uhr stürmen sie den Döner-Laden und rufen Parolen wie „Ausländer-Schweine, haut ab“.
Merkur
Proteste gegen Flüchtlinge in Wismar, Demmin, Burg Stargard, Stralsund, Ueckermünde
Hitlergruß, Flaschenwürfe, Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft: Rechte Gruppen machten am Wochenende Stimmung gegen Flüchtlinge. In Ueckermünde ermittelt nun die Kriminalpolizei, in Schwerin der Staatsschutz. In Mecklenburg-Vorpommern haben am Wochenende an mehreren Orten Gegner der aktuellen Flüchtlingspolitik demonstriert. An den meist von rechten Gruppen organisierten Aufzügen in Wismar (150), Demmin (280), Burg Stargard (100), Stralsund (440, "MV-Patrioten") und Ueckermünde (60, unangemeldet) nahmen nach Angaben der Polizei am Freitagabend und Samstag insgesamt mehr als 1000 Menschen teil. Außerdem hat der Staatsschutz in Schwerin gegen sieben Frauen und Männer Ermittlungen aufgenommen, die in der Nacht zu Freitag den Wachdienst einer Flüchtlingsunterkunft mit Holzpfählen und einer Bierflasche angegriffen haben. Die Wachleute zogen sich zurück und alarmierten die Polizei. Die zwei Frauen und fünf Männer seien ermittelt worden, müssten aber noch angehört werden. Verletzte gab es nicht.
Nordkurier
SVZ
Radebeul: Anschlag auf Büro des stellvertretenden sächsischen Ministerpräsidenten Martin Dulig
Auf das Radebeuler Büro des stellvertretenden Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD) wurden Pflastersteine geworfen. Das Operative Abwehrzentrum hat die Ermittlungen übernommen.
SZ
AfD in Sachsen-Anhalt: Harte Linie gegen Flüchtlinge
Schatten der Vergangenheit: Bevor die AfD ihren Spitzenkandidaten wählt und ein Programm verabschiedet, befasst sie sich ausgiebig mit sich selbst.
mz-web
Radikale Eltern: Nach Hetze ist das Umgangsrecht in Gefahr
Wer rassistische Parolen auf Facebook postet, setzt den Umgang mit dem eigenen Kind aufs Spiel. Es muss nicht mal eine Straftat vorliegen, damit ein Gericht das Kindeswohl als gefährdet ansieht.
Welt
Wendland: Nach dem Rechten schauen
Wibbese war eine Idylle im Wendland. Dann zogen neue Leute ins Dorf – mit Runen-Tattoos und Kindern, die "Hitler" spielen.
Die ZEIT
Neonazi-Terror: Warum missachteten Fahnder Hinweise zum NSU?
Zweiter Untersuchungsausschuss des Bundestags soll die vielen offenen Fragen zum Wirken der Terrorgruppe beantworten.
Berliner Zeitung
Zwischen "Charlie Hebdo" und Hasskommentaren: Wo endet die Meinungsfreiheit?
Meinungen können schmerzen, Polemik kann Gefühle verletzen - das muss eine freiheitliche Gesellschaft aushalten. Über Journalismus in Zeiten von Pegida und Facebook.
Tagesspiegel
Angriff auf zwei Asylbewerber in Stetzsch
Zwei Asylbewerber wurden mit Pfefferspray attackiert. Sie können sich nicht erklären, aus welchem Grund jemand so handelt. Wenn Jwan und Saad jetzt das Asylbewerberheim im Lindenhof Stetzsch verlassen, begleitet sie mittlerweile ein mulmiges Gefühl. Denn am Freitagabend wurden beide Männer unerwartet angegriffen, als sie mit zwei Fahrrädern auf dem Weg zur Elbe waren. „Manchmal schauen wir da den Schiffen zu“, erzählt der 24-jährige Jwan aus Syrien. Er und Saad sind gerade einige Hundert Meter geradelt und fahren auf dem Fußweg der Flensburger Straße, als ihnen ein weißer Transporter entgegenkommt. Sie schenken ihm keine große Beachtung und werden deshalb total überrumpelt, als ihnen im Vorbeifahren eine brennende Flüssigkeit ins Gesicht gesprüht wird. Beide glauben, dass es Pfefferspray ist. Die jungen Männer stürzen zu Boden und können kaum mehr etwas sehen.
Sächsische Zeitung
Gespräch mit Merkel: Facebook-Chef verspricht Kampf gegen Hassparolen
Es war ein Gespräch von Konzernchef zu Kanzlerin - doch das Tischmikrofon war an. Und so weiß die Öffentlichkeit nun: Facebook-Chef Zuckerberg will tatsächlich gegen Hasskommentare in seinem Netzwerk vorgehen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zugesagt, sich um Maßnahmen gegen Hassparolen in dem Online-Netzwerk zu kümmern. "Ich denke, wir müssen daran arbeiten", sagte Zuckerberg zu Merkel bei einer Uno-Veranstaltung. Als Merkel nachfragte, ob er die Situation verbessern wolle, antwortete er mit "Ja".
Spiegel Online
Jüdische Allgemeine
Muslimische Flüchtlinge als fremde, nicht integrierbare Bedrohung?
Unter den aktuellen Flüchtlingen, die in die BRD kommen, sind auch viele Menschen muslimischen Glaubens. Sie werden mindestens skeptisch beäugt. „Der Islam“ wird in großen Bevölkerungsteilen als Bedrohung empfunden. Für manche Politiker gehört „der Islam“ nicht zu Deutschland. Dabei wird übersehen, dass es eine jahrhundertelange Geschichte des Islams in Deutschland gibt.
Migazin
Verfolgt in Deutschland - Politik diskutiert getrennt Unterbringung von christlichen und muslimischen Flüchtlingen
Christen sind in hiesigen Asylbewerberheimen Übergriffen durch fanatische Muslime ausgesetzt. Dabei flohen sie in der Hoffnung, hier endlich ihren Glauben offen praktizieren zu können.
Die Welt
Rheinische Post