Festival von Medizinstudenten in Thüringen: Schlägerei mit Asylbewerbern +++ Rathenow: NS-Schmierereien in Stadt und Umgebung +++ Berlin-Westend: Unbekannte verschütten Benzin an Flüchtlingsheim +++ Bunte Demonstration gegen NPD-Eichsfeldtag in Leinefelde (Thüringen).
Festival von Medizinstudenten in Thüringen: Schlägerei mit Asylbewerbern
Am Rande eines Festivals von Medizinstudenten aus ganz Deutschland ist es im Unstrut-Hainich-Kreis zu Schlägereien mit mehreren Verletzten gekommen. Einer Gruppe von Asylbewerbern sei am Freitagabend in Obermehler der Zutritt zu dem Gelände verweigert worden, teilte die Polizei am Samstag in Nordhausen mit. Daraufhin ließ sich die Gruppe zu einer Sitzblockade am Eingang nieder. Als diese aufgelöst wurde, kam es zu den Rangeleien. Auf dem Flugplatz in Obermehler versammeln sich an diesem Wochenende nach Angaben der Polizei 8000 Menschen. Dabei handelt es sich um die Fußball-Meisterschaften von Medizinstudenten. Neben Turnieren wollen die Studenten feiern. Im Vorfeld dieses Festivals halfen Bewohner eines nahe gelegenen Asylbewerberheims beim Aufbau. Sie hätten plötzlich keinen Zutritt mehr zu dem Gelände bekommen, erklärte ein Polizeisprecher. Offenbar habe es Schwierigkeiten bei der Verständigung gegeben. Laut Polizei gerieten mehrere kleinere Gruppen aneinander. Dabei wurden zwei Mitarbeiter eines privaten Wachdienstes verletzt. Außerdem trug ein Busfahrer Verletzungen davon, der Besucher zu dem Veranstaltungsort fuhr.
Mitteldeutsche Zeitung
Frankfurt (Oder): Tür an Asylbewerberheim beschädigt
Unbekannte haben ein künftiges Wohnheim für Asylbewerber in Frankfurt (Oder) beschädigt. Nach Zeugenangaben warfen drei Unbekannte im Alter von etwa 20 Jahren Bierflaschen gegen das Gebäude. Eine Scheibe an der Eingangstür wurde nach den Angaben beschädigt. Spuren wurden gesichert. Die Täter konnten flüchten.
Berliner Morgenpost
Berlin-Westend: Unbekannte verschütten Benzin an Flüchtlingsheim
Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag Benzin an der Außenfassade des Flüchtlingsheims in der Soorstraße verschüttet. Der Polizeiliche Staatsschutz wurde eingeschaltet. War es ein misslungener Brandanschlag oder "nur" eine unverhohlene Drohung? Wachleute des Flüchtlingsheims in der Soorstraße haben in der Nacht zu Freitag gegen 2 Uhr eine laut Polizei "leicht entflammbare Flüssigkeit" an der Außenfassade im Erdgeschoss entdeckt. Zuvor hatten sie stechenden Benzingeruch wahrgenommen. Das Flüchtlingsheim ist nach Angaben eines Polizeisprechers umzäunt; entweder waren der oder die Täter unbemerkt auf das Gelände gelangt oder hatten einen Molotowcocktail über den Zaun geworfen. Dazu wollte sich die Polizei am Freitag nicht äußern. Feuer oder Verletzte gab es nicht. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Erst Mitte Mai hatte sich, wie berichtet, ein mit Schwert und Pistole schwer bewaffneter Mann auf dem Innenhof des Flüchtlingsheims herumgetrieben. Der Unbekannte drohte drei Heimbewohnern mit den Waffen, beschimpfte sie fremdenfeindlich und verletzte einen 20-jährigen Kosovaren durch einen Schnitt in die Hand.
Tagesspiegel
Rathenow: NS-Schmierereien in Stadt und Umgebung
In Rathenow und Umgebung waren Ende Mai / Anfang Juni 2015 zum ersten mal seit Jahren wieder vermehrt Schmierereien mit deutlichem NS-Bezug aufgetaucht. Entlang eines 5km langen Radwegabschnittes zwischen einer ehemaligen Eisenbahnbrücke in Rathenow bis kurz vor der Gemeinde Stechow hatten Unbekannte ungefähr ein dutzend Hakenkreuze im Brückenbereich, auf der Fahrradstraße, an Sitzbänken, Verkehrszeichen und Hinweisschildern angebracht. Möglicherweise dieselben Täter_innen hatten sich auch an einem ehemaligen Kino in Ferchesar zu schaffen gemacht. Im Eingangsbereich des Gebäudes hatten die Unbekannten ebenfalls Hakenkreuze sowie ausländerfeindliche und antisemitische Parolen angebracht. In einem Schuppen hinter dem Kino fanden sich weitere NS Symbole und Slogans, aber auch Pentagramme.
Presseservice Rathenow
Bunte Demonstration gegen NPD-Eichsfeldtag in Leinefelde (Thüringen)
Friedlich mit Fahnen, Transparenten und Trillerpfeifen zogen am Samstagnachmittag Demonstranten von der Innenstadt zum Ohne-Sportplatz in der Leinefelder Südstadt, um gegen den sogenannten "Eichsfeldtag" der NPD zu demonstrieren. 490 Neonazis feierten den Eichsfeldtag der rechtsextremen NPD auf dem Ohne-Sportplatz in Leinefelde. Dagegen stellte sich das Eichsfelder Bündnis gegen Rechts mit 150 Teilnehmern an der Demonstration. Zuvor waren 80 Menschen in die Magdalena-Kirche zum ökumenischen Friedensgebet gekommen.
Thüringer Allgemeine
Platzverweise bei Pegida-Ableger in Meiningen ausgesprochen
Rund 300 Menschen haben am Sonntag in Meiningen gegen einen Ableger der islamkritischen Pegida-Bewegung demonstriert. 100 Teilnehmer hätten sich der Bewegung Patriotische Bürger angeschlossen, die am Nachmittag durch die Stadt zog.
Dabei wurden nach Polizeiangaben zehn Platzverweise ausgesprochen. Außerdem hätten die Beamten eingreifen müssen, weil in einem Fall ein rechtes Symbol gezeigt worden sei.
Thüringer Allgemeine
Villingen-Schwenningen: Gewitter beendet Pegida-Aufmarsch
Keine größeren Vorfälle und ein jähes Ende durch ein Gewitter, meldet die Polizei vom achten Aufmarsch von etwa 60 Anhänger der Pegida-Bewegung am Sonntag in Villingen-Schwenningen.
Stuttgarter Zeitung
NSU: Das Phantom von Köln
Der Täter des NSU-Anschlags in der Kölner Probsteigasse wurde bislang nicht gefunden. Geheime Dokumente bringen nun Ungereimtheiten bei den Ermittlungen ans Licht. Denn als 2011 das Bundeskriminalamt die Ermittlungen übernahm, irritierte die Ermittler dabei: Zwar hatte sich der NSU zum Anschlag in der Probsteigasse bekannt, aber der Bombenleger auf dem Phantombild hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Böhnhardt oder Mundlos. Deshalb schickte das BKA das Bild im Februar 2012 an das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), mit der Bitte um Hilfe bei der Identifizierung des Mannes. Der Inlandsgeheimdienst leitete das Bild unter anderem an den Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen weiter. Der Geheimdienst in Düsseldorf wurde zu diesem Zeitpunkt seit drei Jahren von Mathilde Koller geführt, seit über 20 Jahren Verfassungsschützerin. Koller verfasste umgehend mehrere dienstliche Erklärungen. In einer ersten Version schrieb sie, das Phantombild weise "Ähnlichkeiten" mit einem Neonazi aus Köln auf, Johann Helfer, genannte "Helle", lange Jahre in der Kameradschaftsszene aktiv – Anhaltspunkte für eine Tatbeteiligung des inzwischen 48-Jährigen bestünden aber nicht. Doch Koller schrieb eine Woche später noch einen Vermerk, den sie als "geheime Verschlusssache" einstufte, die höchste Sicherheitskategorie. Bislang war der Inhalt dieses Dokument öffentlich nicht bekannt, die "Welt am Sonntag" konnte es jetzt einsehen. In diesem Vermerk, den Koller für die Bundesanwaltschaft verfasst hat, lüftet die Verfassungsschutzchefin ein brisantes Geheimnis: "Johann Detlef Helfer ist seit 1989 als geheimer Mitarbeiter für den Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen tätig." Koller schreibt also explizit, dass Helfer ein "geheimer Mitarbeiter" war. Der Mann, dem die Verfassungsschutz-Chefin in ihrem ersten Schreiben Ähnlichkeit mit dem Bombenleger aus der Probsteigasse bescheinigt hatte, dessen Namen sie erstmals ins Spiel gebracht hatte, war also ein Verfassungsschutz-Spitzel.
Die Welt
Spiegel
NSU-Untersuchungsausschus BW: "Kein struktureller Rassismus bei der Polizei"
Der ehemalige Polizeipräsident Wolf Hammann hat vor dem NSU-Untersuchungsausschuss dem Bild einer rassistisch geprägten Polizei widersprochen. «Ich habe die feste Überzeugung und Hoffnung, dass es in der Polizei keinen strukturellen Rassismus gibt - das wäre furchtbar», sagte der derzeitige Amtsleiter im Integrationsministerium am Freitag in Stuttgart. Er sei allerdings überrascht gewesen, dass ihm bei einer Umfrage nach Bekanntwerden der Mitgliedschaft zweier Beamter im rassistischen Geheimbund Ku Klux Klan insgesamt 25 rechtsextreme Vorkommnisse gemeldet worden seien. Die SPD-Obfrau im ehemaligen Untersuchungsausschuss des Bundestages, Eva Högl, hatte von einem strukturellen Rassismus in der Polizei gesprochen.
Die Welt
Stuttgarter Zeitung
SWR
NSU-Prozess: Zschäpes harte Attacke gegen ihre Anwältin hat laue Chancen auf Erfolg
Im Misstrauensantrag gegen ihre Verteidigerin findet Beate Zschäpe harsche Worte. Die Erfolgsaussichten sind begrenzt. Die Anwältin bestreitet die Vorwürfe. Der jüngste Aufstandsversuch von Beate Zschäpe gegen ihre Verteidigung im NSU-Prozess steht vorm Scheitern. Bis Montagmittag will das Gericht über den Antrag entscheiden, sich von ihrer Pflichtverteidigerin Anja Sturm zu trennen. Der taz liegt Zschäpes Antrag nun vor. Und er verspricht wenig Erfolg. Drei Seiten, handgeschrieben auf Karopapier, reichte die Hauptangeklagte für die jahrelange Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" bei Richter Manfred Götzl ein. Zschäpe geht darin mit ihrer Verteidigerin harsch ins Gericht. Sie wirft Anja Sturm vor, "unvorbereitet in die Hauptverhandlung" zu gehen. Der Sinn ihrer Befragungen sei "nicht nachvollziehbar". Auch habe Sturm ihr "anvertraute Fakten" in der Hauptverhandlung ausgeplaudert. Welche, lässt Zschäpe offen. Sie wirft ihrer Verteidigerin zudem vor, "für mich wichtige Informationen" nicht an ihre Verteidigerkollegen Wolfgang Stahl und Wolfgang Herr weitergeleitet zu haben. Mehr noch, akzeptiere die Anwältin kein Nein und versuche sich "mit lauter Stimme" durchzusetzen. Dies setze sie "massiv psychisch unter Druck", klagt Zschäpe.Sie müsse sich inzwischen "jedes Wort dreimal überlegen".
taz
Mordprozess Brückengasse, Limburg: Alkohol und Rassismus
Die tragischen Ereignisse des 22. Oktober 2014, als der aus Ruanda stammende Charles W. im Haus Brückengasse 2 in Limburg von drei Männern aus rassistischen Gründen totgetreten worden sein soll, ließ gestern ein rumänischer Zeuge per Videoschaltung vor der 2. Schwurgerichtskammer am Limburger Landgericht noch einmal Revue passieren. Er berichtet unter anderem: Am Abend in der Brückengasse hätten sich die Ereignisse förmlich überschlagen. Randale, Suff und aggressive Stimmung wurden vom Zeugen beobachtet, der sich mehr oder weniger mit seinem Zimmergenossen in sein Zimmer zurückgezogen hatten. Die Ausdrücke „schwarzes Schwein“, „schwarze Scheiße“ und „schwarzes Arschloch“ seien deutlich vernehmbar gewesen. Einmal ganz klar vom 24-jährigen Angeklagten, der mit einer blutenden Wunde plötzlich vor der Tür der Rumänen aufgetaucht war. Die Osteuropäer halfen dem Mann bei der Versorgung der Wunde und wurden auf eine am Boden liegende, weinende Frau aufmerksam, die gestammelt haben soll, „wie können drei Männer nur eine andere Person so schlagen“.
Nassauische Neue Presse
Rund 500 Pfaffenhofener demonstrieren für Moscheegründung
Die Eröffnung der neuen Moschee in Pfaffenhofen löste viel Protest in der rechtsextremen Szene aus. Hassmails und Mordrohungen an lokale Politiker waren die Folge. Deshalb demonstrierten rund 500 Menschen in der bayerischen Stadt für die Eröffnung der Moschee. Begleitet von einer Demonstration gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ist im oberbayrischen Pfaffenhofen an der Ilm eine Moschee feierlich eröffnet worden. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 500 Menschen an der Protestveranstaltung unter dem Motto „Pfaffenhofen ist bunt – kein Ort für braune Parolen“. Unter den Demonstranten waren Menschen aus allen Altersgruppen sowie viele Familien. Auch alle drei Bürgermeister der Stadt nahmen teil. Zur Kundgebung gegen die Moschee kamen nur eine Handvoll Teilnehmer_innen.
islamiq.de
Augsburger Allgemeine
Zu Gast bei Freitalern
Im sächsischen Freital betätigen sich eine Bürgerinitiative und eine Bürgerwehr gegen Flüchtlinge. Tätliche Angriffe auf Asylsuchende bleiben nicht aus. Reportage in der
Jungle World
Klingt komisch, ist aber so: Jede fünfte Straftat von Neonazis ist unpolitisch
Von wegen Kampf für Recht und Ordnung: Neonazis sind nicht nur durch ihre politischen Straftaten eine Bedrohung. Drogen, Einbrüche oder Sexualdelikte – auf jedem Kriminalitätsfeld sind sie aktiv. Sie demonstrieren gegen "kriminelle Ausländer", doch die Realität ist anders, wie die Kriminalitätsstatistik in Nordrhein-Westfalen zeigt. 955 Straftaten der Allgemeinkriminalität begingen im vergangenen Jahr im bevölkerungsreichsten Bundesland 374 Tatverdächtige aus der Neonazi-Szene. Dazu kamen noch einmal 3286 Straftaten mit einem rechtsradikalen Hintergrund. Das bedeutet: Mehr als 22,5 Prozent aller Straftaten aus diesem Täterkreis sind unpolitisch.
Die Welt
Syrische Flüchtlinge in Österreich: "Die Demo machte mich traurig"
Ziad, der Vater des vierjährigen Mahmoud, erzählt, wie er die FPÖ-Protestaktion erlebte, die derzeit als Foto durch die Sozialen Netzwerke wandert.
Kurier.at
Neonazi als Security beim Schlossgrabenfest in Darmstadt
Ein Thüringer Neo-Nazi war offenbar beim Schlossgrabenfest vor drei Wochen als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma im Einsatz. Veranstalter Thiemo Gutfried hat am Sonntag diese auf Facebook verbreitete Nachricht bestätigt. Er sei schockiert. Gutfried kündigte an, Vorsorge dafür zu treffen, dass dies künftig nicht mehr möglich ist. Das Schlossgrabenfest gilt als multikulturelles Musikfest. Umso betroffener reagiert der Veranstalter Thiemo Gutfried auf die im Facebook kursierende Nachricht, dass ein vor allem in Thüringen bekannter Rechtsradikaler bei dem viertägigen Festival als Sicherheitskraft im Einsatz gewesen sein soll. „Normalerweise hetzt er gegen Flüchtlinge und reist bundesweit zu Naziaufmärschen. Beim Stadtfest und der Aufstiegsfeier in Darmstadt arbeitete der gewalttätige Neonazi Michel Fischer aus Thüringen jetzt als Security“, heißt es bei der Netzwerk-Gruppe „Kein Bock auf Nazis“. „Ich bin schockiert“, erklärte Gutfried am Sonntag. In Gesprächen mit der Jenaer Sicherheitsfirma VIP Schild Security sei ihm bestätigt worden, dass Fischer in Darmstadt eingesetzt gewesen sei. Demnach sei er für seinen Bruder eingesprungen. Von dem Unternehmen aus Thüringen war am Sonntag keine Stellungnahme zu erhalten.
Darmstädter Echo
Darmstädter Tagblatt
Länderspiel in Kroatien: Hakenkreuz auf dem Rasen zu erkennen
In Kroatien hat es bei einem Fußballspiel offenbar erneut einen rassistischen Zwischenfall gegeben: Kroatische Fans präparierten vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Italien das Spielfeld offensichtlich derart, dass sich unter dem Flutlicht des Poljud-Stadions deutlich sichtbar ein Hakenkreuz abzeichnete. Der kroatische Fußball-Verband HNS hat nach dem Hakenkreuz-Skandal um Entschuldigung gebeten und juristische Konsequenzen angekündigt. "Das ist eine Schande, nicht nur für den kroatischen Fußball, sondern für das ganze Land. Wir entschuldigen uns bei allen TV-Zuschauern, unseren Gästen aus Italien und den Spielern beider Mannschaften für das Nazi-Symbol auf dem Rasen", teilte der Verband auf seiner Internetseite mit. "Das war ein krimineller Sabotage-Akt. Wir haben umgehend die Uefa informiert und bitten die Polizei und die Behörden, die Täter dingfest zu machen", hieß es weiter.
Süddeutsche Zeitung
Hintergrund SZ
„Bitte keine Schwarzen!“ - Rassismus in der Gay Community
Von schwulen Männern erwartet man, besonders tolerant und weltoffen zu sein. Schließlich wisse man selbst, wie es sei, diskriminiert und nur auf einen bestimmten Teil seiner Person reduziert zu werden. Schwule Männer, so die Meinung vieler, seien bestimmt frei von Vorurteilen und zeigen sich anderen gesellschaftlichen Minderheiten gegenüber ganz und gar solidarisch. Wir wissen nur allzu gut, dass die Wahrheit anders aussieht. Gerade in der Gay Community, man darf es frei sagen, stehen Intoleranz und Ausgrenzung oftmals ganz oben auf der Alltags-Liste. Schließlich sind wir auch nur Menschen. Und Menschen können ganz schön gemein sein. Dem Thema „Rassismus in der Gay Community“ nahm sich nun eine aktuelle Umfrage des Londoner Gesundheits-Charity-Vereins GMFA an. 400 weiße schwule Männer (allerdings nur aus Großbritannien) wurden zu ihren Gedanken zu diesem Thema befragt – und die Ergebnisse waren mitunter überraschend, aber auch erschütternd. Angesprochen auf ihre Suchkriterien auf Gay Dating Apps (die streng genommen einer Wunsch-Einkaufsliste ähneln) gaben 23 Prozent zu, explizit Afro-Amerikaner/Asiaten aus ihrer Suche ausgeschlossen zu haben. Der Grund? „Ist eine Präferenz“, war die ehrliche, wenn auch nicht weniger verletzende Antwort. „Es ist das absolute Recht eines jeden Menschen, klarzustellen, wen er sexuell attraktiv findet und wen eben nicht“, stellte ein Studienteilnehmer ohne Umschweife fest. Interessant und erschreckend ist aber die – selbstverständlich gelebte – Doppelmoral vieler der schwulen Studienteilnehmer. Ganze 18 Prozent, also beinahe ein Fünftel, gab an, es als Beleidigung zu empfinden, wenn ein Nicht-Weißer in seiner Dating-Suche angibt, „keine Weißen“ auf seinem Radar zu wollen.
m-maenner.de
Das Kölner BIRLIKTE-Festival: Das Jawort zum Zusammenleben
Zusammenstehen, hieß das Motto des ersten Festes in der Keupstraße in Mülheim 2014. In diesem Jahr wurde es um das „Zusammenleben“ ergänzt. Tausende kamen am Sonntagnachmittag nach Mülheim, um mit zu feiern.
Kölnische Rundschau
Lachen über Neonazis: "Denen gehörig auf die Nerven gehen"
Satire gegen braune Umtriebe: Die Neonazi-Parodie der "Front Deutscher Äpfel (FDÄ)" irritiert mit subversiven Strategien: Rechtsextreme ärgern sich darüber, nicht ernst genommen zu werden, und gute Parodien gibt es immer mehr, sagt der selbst ernannte "Propagandaminister" Max Upravitelv.
Deutschlandradiokultur
Interview mit Legida – Das Original: “Über Leipzig lacht die Sonne, über Legida lacht Leipzig”
Wie kaum eine andere politische Bewegung prägte "LEGIDA - Das Original" mit einer Satire auf Legida das politische Geschehen in den letzten Wochen und Monaten in Leipzig. Gelernt haben diejenigen, die dabei waren, dass Satire nicht nur alles darf, sondern auch dort Lachen bringt, wo man es nicht mehr vermutet. Während "Legida" nach einer langen Pause am Montag, den 15. Juni nach wenig erfolgreichen Versuchen beispielsweise in Wurzen mit weniger als 50 Teilnehmern liefen, nach Leipzig zurückkehrt, war "Legida - Das Original" nie weg.
Leipziger Internet-Zeitung
Schweinfurt: Friedenspreis für "Schweinfurt ist bunt"
Das Bündnis für Toleranz und Demokratie „Schweinfurt ist bunt“ erhält den Würzburger Friedenspreis. Beim aktuellen Treffen des Lenkungskreises von „Schweinfurt ist bunt“ am Donnerstagabend wurde diese von Bündnissprecher und
DGB-Chef Frank Firsching verbreitete Nachricht hocherfreut mit Beifall bedacht. Die Preisübergabe findet am Sonntag, 12. Juli, um 11 Uhr im Foyer des Mainfrankentheaters statt. Das Schweinfurter Bündnis mit derzeit rund 70 Organisationen, Vereinen und Parteien als Partner ist im Frühjahr 2010 aus der Taufe gehoben worden, als die Aufmarschpläne der mittlerweile verbotenen rechtsextremen Kameradschaft Freies Netz Süd zum 1. Mai 2010 bekannt wurden.
Mainpost
Sinsheim: Rechte Kundgebung ging im Krach von 50 Trommeln unter
Klare Fronten: Etwa 30 NPD-Anhänger protestierten vor dem „Wächter“ – 300 Sinsheimer stellten lautstarke Gegendemo auf die Beine.
Rhein-Neckar-Zeitung
20 Gründe, warum ein Kongress über Strategien gegen Homo- und Transphobie Spaß macht
Unter dem Motto "Respekt statt Ressentiment" wurde in Berlin über die richtige Reaktion auf "Besorgte Eltern" & Co. diskutiert. Unser Autor erklärt, warum dies gar nicht langweilig war.
Queer.de
Einen Bericht auf netz-gegen-nazis.de gab es auch schon.
Urteile im "Thiazi"-Prozess: Bewährung für Betreiber von Nazi-Seite
Drei Betreiber der früheren rechtsextremistischen Internetplattform Thiazi-Forum sind gestern vom Rostocker Landgericht zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Die Frau und die zwei Männer hatten sich nach Überzeugung der Richter der Bildung einer kriminellen Vereinigung und gemeinschaftlich begangener Volksverhetzung in mehreren Hundert Fällen schuldig gemacht. Die Frau wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, die beiden Männer zu einem Jahr und acht Monaten sowie zu einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung. Der Prozess gegen einen weiteren Mann, den Hauptangeklagten, soll nach Angaben des Landgerichts noch bis mindestens September 2015 dauern. Nach Ansicht des Gerichts war die Angeklagte aus Hessen die Rädelsführerin des Forums. Denn sie habe über Administratorenrechte sowie Daten verfügt, auf die kein anderer Zugriff hatte, hieß es in der Urteilsbegründung. Dadurch wäre sie jederzeit in der Lage gewesen, das Forum komplett zu löschen. „In ihrer Rolle als Programmiererin wäre sie nicht ersetzbar gewesen“, betonte der Richter.
SVZ