Das Keltenkreuz


Das Kreuz ist im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus strafbar, wie hier in der eindeutigen Farbkomposition nach der Hakenkreuzfahne. Quelle: Aktion Zivilcourage

Die Nationalsozialisten okkupierten zahlreiche germanische und heidnische Zeichen und Symbole und deuteten sie für ihre propagandistischen Zwecke um. Viele der genannten Symbole kommen auch heute noch in anderen, etwa esoterisch-heidnischen Zusammenhängen vor, ohne dort neonazistische Bedeutung zu haben.

Dieses Ringkreuz wird nicht nur von der rechtsextremen Szene verwendet. Im Zuge der Christianisierung wurde das ursprüglich heidnische Sonnensymbol in christlichen Kontext übernommen und ist seit dem Frühmittelalter bis heute als Grabstein oder Mahnmal weit verbreitet zu finden.

Für Neonazis weltweit steht es allerdings als das Symbol schlechthin für die „Vormachtstellung der weißen Rasse“ und die „White-Power“-Bewegung, auch wegen seiner optischen Ähnlichkeit mit einem Fadenkreuz, wenn es stilisiert dargestellt wird. Man findet es auf T-Shirts, Fahnen, Bannern, als Ring oder Anhänger. Eine der ältesten Nazi-Websites („Stormfront“) hat das Kreuz als stetiges Startsymbol aufgenommen, zahlreiche andere rechte Websites folgten dem Beispiel.

Verboten ist das Keltenkreuz allerdings nur, wenn es nicht alleine steht, sondern mit der Darstellung ein Zusammenhang mit verbotenen Organisationen erkennbar wird. So zum Beispiel die 1982 verbotene, neonazistische ‘Volkssozialistische Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit’ (VSBD/PdA), die das Symbol in einen Rhombus eingebettet und von einem stilisierten Adler getragen darstellt.

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