+++ Messerangriff auf afghanischen Jugendlichen in Querfurt (Sachsen-Anhalt) +++ Weißenfels: Zwei Männer attackieren am Himmelfahrtstag Afghanen, brechen ihm die Nase +++ Rassistischer Angriff in Dresden +++ Frauen, Kinder und Männer attackieren Schwulen in Berlin-Neukölln +++
Messerangriff auf afghanischen Jugendlichen in Querfurt (Sachsen-Anhalt)
In Querfurt ist ein 16-jähriger Afghane angegriffen und verletzt worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, ging der Täter am Donnerstagabend (Himmelfahrtstag) mit einem Messer auf das Opfer los. Zuvor war der Afghane beleidigt worden. Der Täter fragte ihn, was er hier wolle und er solle Deutschland verlassen. Danach griff er das Opfer mit dem Messer an. Das Opfer erlitt eine leichte Schnittwunde und musste ambulant versorgt werden. Die Polizei fahndet nach dem Täter und geht von einem rassistischen Hintergrund der Tat aus.
Weißenfels: Zwei Männer attackieren am Himmelfahrtstag Afghanen, brechen ihm die Nase
Zwei Männer haben am Himmelfahrtstag in Weißenfels (Burgenlandkreis) einem 18-jährigen Afghanen die Nase gebrochen. Sie sollen aus unbekannter Ursache auf ihn eingeschlagen haben, als sie ihm in Weißenfels über den Weg liefen, teilte die Polizei am Freitag mit. Ein Zeuge meldete der Polizei die Tat. Zwei 36 und 45 Jahre alte Tatverdächtigen konnten aufgegriffen werden. Sie streiten die Tat ab. Ob ein rassistisches Motiv vorliegt, wird geprüft.
Rassistischer Angriff in Dresden
Ein 20-Jähriger ist in Dresden von einer Gruppe Unbekannter attackiert und leicht verletzt worden. Wie die Polizeidirektion Dresden am Freitag mitteilte, war der junge Mann am Himmelfahrtstag mit zwei Bekannten durch die Dresdner Neustadt gelaufen und aus einer Gruppe von etwa acht Personen heraus rassistisch beleidigt worden. Anschließend traten die Männer auf ihn ein, so dass er mehrfach zu Boden ging. Der Polizei liegt eine Personenbeschreibung der Männer vor. Der Staatsschutz der Dresdner Polizei übernahm die Ermittlungen.
Frauen, Kinder und Männer attackieren Schwulen in Berlin-Neukölln
Wieder ist es in Berlin zu einem Angriff auf einen Homosexuellen gekommen. Aus einer Gruppe von Frauen, Kindern und Männern heraus soll gestern Nachmittag in Neukölln ein Mann homophob beleidigt und angegriffen worden sein. Nach Angaben des 35-Jährigen ging der Mann am Freitag nachmittag an der Gruppe vorbei, bei der es sich offenbar um eine Familie gehandelt hat. Dann sei er von den Frauen und Kindern wegen seiner sexuellen Orientierung und wegen eines an einer Halskette getragenen Kreuzes beschimpft und beleidigt worden. Die Männer der Gruppe sollen ihn daraufhin geschlagen und getreten haben. Eine Passantin griff ein und konnte den Mann in ein Lokal in Sicherheit bringen.
Berlin-Mitte: Mann zeigt Hitlergruß und beleidigt Schwarzen rassistisch
Ein Mann hat am Mittwochmorgen in Berlin-Mitte einen Polizeieinsatz ausgelöst. Der 47-Jährige soll nach Infomrationen der Polizei an einem S-Bahnhof den Hitlergruß gezeigt und dazu laut „Sieg Heil“ gerufen haben. Dazu soll er einen Schwarzen rassistisch beschimpft haben, der jedoch nicht mehr am Ort war als die Polizei eintraf. Die Beamten nahmen den Tatverdächtigen fest.
Rostock: Naziparolen, Hitlergrüße und Beleidigungen
Eine Gruppe von Männern hat in Rostock den Hitlergruß gezeigt und Jugendliche beleidigt und versucht, sie zu schlagen. Wie die Polizei mitteilte, waren die Beamten am Freitagnachmittag zunächst zum Markgrafenheider Strand gerufen worden, weil vier Männer dort verfassungswidrige Parolen gerufen und den Hitlergruß gezeigt hatten. Nach einem Platzverweis trafen sie später zwei der Männer in der Innenstadt an, wo diese auf einen 17-Jährigen einprügeln wollten. Die Polizei nahm die beiden Männer in Gewahrsam. Sie ermittelt nun unter anderem wegen Volksverhetzung, Beleidigung und dem Versuch der gefährlichen Körperverletzung.
21 Autos in Rochlitz (Sachsen) mit Nazi-Symbolen besprüht
Unbekannte Täter haben in Rochlitz (Sachsen) Nazi-Symbole auf Hauswände und parkende Autos geschmiert. Nach Angaben der Polizei wurden insgesamt 21 Fahrzeuge mit Hakenkreuzen, SS-Runen und einschlägigen Buchstaben- und Zahlenkombinationen besprüht. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und sucht Zeugen.
Neonazi-Konzert in Brand-Erbisdorf (Sachsen) löst Polzeieinsatz aus, wird aber nicht aufgelöst
Weil sie eine rechtsextreme Veranstaltung im ehemaligen Gasthof im Brand-Erbisdorfer Ortsteil Gränitz vermutete, ist die Polizei am späten Samstagabend ausgerückt. Wie die Polizei bestätigte, waren insgesamt 62 Beamte im Einsatz. Die Polizei war wegen einer geplanten rechtsextremen Musikveranstaltung in Ostrau auf die Feier am Samstagabend aufmerksam geworden. Das Landratsamt hatte die Ostrauer Veranstaltung zuvor zwar verboten. Am Abend sei aber bekannt geworden, dass sich der Veranstalter der untersagten Musikveranstaltung im ehemaligen Gasthof Gränitz mit "einigen Besuchern des rechtsgerichteten Klientels" aufhielt, so ein Polizeisprecher. 40 Personen seien vor Ort gewesen.
Thüringen ist Hochburg für Neonazi-Konzerte
Thüringen ist nach Einschätzung von Beobachtern der rechten Szene inzwischen zum wichtigsten Veranstaltungsort für Neonazi-Konzerte geworden. Allein die Teilnahme von 3500 Rechtsextremen an einem Konzert 2016 in Hildburghausen zeige, dass der Freistaat das "Festivalland Nummer eins" der extremen Rechten geworden sei, sagte der stellvertretende Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Peter Reif-Spirek. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Thüringen (Mobit) sieht sogar eine "Strahlkraft für die europäische extreme Rechte".
"Besseres Hannover": Prozess wird neu aufgerollt
Zwei Rädelsführer der verbotenen Neonazi-Gruppe "Besseres Hannover" müssen sich vor dem Amtsgericht Hannover sich von heute an erneut verantworten, weil der Bundesgerichtshof (BGH) ein Urteil des Landgerichts Hannover aufgehoben hatte. Der BGH bezweifelte, dass die Männer zu Gewalt und Willkür aufgefordert hatten. 2015 waren die beiden Angeklagten vom Landgericht zu einer Bewährungsstrafe von sieben Monaten verurteilt worden.
Mannheim: Rassismus-Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe
Laut seiner Anwältin hat ein ehemaliger Fahrer der Mannheimer Verkehrsbetrieven heimlich Kollegen gefilmt, wie sie damit protzen Asylbewerber drangsaliert zu haben oder auch im Nazi-Jargon gegen Ausländer hetzten. Ob die Rassismusvorwürfe stimmen, das überprüft derzeit die Polizei Mannheim. Die Verkehrsbetriebe erklärten: "Wenn es solche Verfehlungen gegeben haben sollte, werden wir mit aller Härte dagegen vorgehen", sagte Martin in der Beek am Freitag vor der Presse. Die Vorwürfe sind dem Technischen Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehrs GmbH schon seit einem Jahr bekannt.
Mord in Duisburg: Rassistisches Motiv nicht ausgeschlossen
Der Mord an einer türkischstämmigen Gastronomin in Duisburg ist seit drei Wochen ungeklärt. Birgül D., Inhaberin des Café Vivo im Duisburger Innenhafen, wurde aus nächster Nähe erschossen. In den Medien wurde insbesondere über Zusammenhänge zur organisierten Kriminalität spekuliert. Antifaschistische Gruppen fühlen sich an die Ermittlungen während der NSU-Mordserie erinnert.
Rechtsextremismus-Studie: "Unsere Studie wird für eine Kampagne instrumentalisiert"
Herr Lühmann, Wissenschaftler kritisieren Ihre Studie zu Rechtsextremismus in Ostdeutschland scharf. Expertinnen werfen ihnen vor, Sie hätten Zusammenhänge zwischen ökonomischen und sozialstrukturellen Bedingungen und den rechtsextremistischen Strukturen vor Ort nur verallgemeinernd beschrieben, statt nachprüfbare Analysen zu liefern. Können Sie das nachvollziehen?
Michael Lühmann: Die Autoren der Kritik haben die 200 Seiten lange Studie entweder nicht in der nötigen Tiefe gelesen oder glauben ernsthaft, es gäbe in der Wissenschaft den einen richtigen Weg zum Ziel. Andere Kollegen, wie etwa der Rechtsextremismusforscher und Mitautor der Leipziger Mitte-Studien, Oliver Decker, haben uns ein methodisch korrektes Vorgehen bescheinigt.
Fanforscher zu „Inferno Cottbus“: "Die unterdrückten Gruppen müssen gestärkt werden"
Im Spiel gegen Babelsberg stürmten sie den Rasen, zündeten Böller, der Hitlergruß wurde gezeigt. Kommende Woche geht der Fall um "Inferno Cottbus" vor das Sportgericht. Das Problem der rechten Szene um den Verein löst sich damit aber nicht, sagt Fanforscher Robert Claus.
NSU-Mord in Heilbronn: Brisante Funkzellenauswertung
Wer bewegte sich am 25. April 2007 im Bereich der Theresienwiese Heilbronn, als die Polizistin Michèle Kiesewetter getötet und ihr Kollege Martin A. lebensgefährlich verletzt wurde? Die jetzt bekannt gewordenen Funkzellen-Daten werfen neue Fragen auf, die bereits im ersten NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags ein Thema waren, damals aber nur unzureichend beleuchtet wurden. Durch Recherchen wurde bekannt, dass damals zwei Rufnummern im Bereich der Tatorts eingeloggt waren, die in geheimen Polizeiakten im Kontext zu den Sauerland-Terroristen und zum Tod von Ulmer Dschihadisten in Tschetschenien gelistet sind. Eine 0163-Nummer mit Verbindung zur Sauerland-Gruppe ist laut Akte in der Zeit von 11.20 bis 13.49 Uhr am Tatort eingebucht, also bis wenige Minuten vor dem tödlichen Schuss.
Rechtsextreme in Lederhosen: Die "Identitäre Bewegung" in Bayern
Von Rechtsextremen bis Heimatverliebten: Die "Identitäre Bewegung" hat verschiedenste Anhänger. Sie gibt sich friedlich und zivilisiert - und ist gerade deswegen extrem gefährlich.
Fake-News-Vorwurf: Käßmann erwägt nach Shitstorm rechtliche Schritte gegen AfD
Margot Käßmann rückte die AfD-Familienpolitik in die Nähe der Nazi-Propaganda – und wurde Opfer eines Shitstorms. Käßmann hatte am Donnerstag in einer Bibelarbeit beim Kirchentag in Berlin die Forderung der AfD nach einer höheren Geburtenrate kritisiert. Die ehemalige hannoversche Landesbischöfin sagte, diese entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten“: „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern“ – und setzte mit Blick auf die AfD nach: „Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht.“
Die 10 undemokratischsten Dinge, die AfD-Politiker je getan haben
Fast drei Viertel der Deutschen, insgesamt 74 Prozent, bezeichnen die AfD als nicht normale demokratische Partei, ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der FAZ . Vor zwei Jahren sahen das nur 62 Prozent so. Auf einer Skala von ganz links nach ganz rechts, die von 0 bis 100 reicht, steht die Partei laut der repräsentativen Umfrage bei soliden und ziemlich rechten 82 Punkten. Aussagen von AfD-Politiker, geordnet von rechts nach rechter.
ARD-Aktion gegen Hatespeech: Hart im Nehmen
Vergessene Themen? Systempresse? Sag’s mir ins Gesicht! Die ARD wagt auf Facebook ein Experiment gegen Hatespeech, will sich dabei aber nicht alles gefallen lassen. Der erste Video-Dialog war allerdings ziemlich soft.
Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke war überrascht, wie respektvoll der Ton war. Sein Fazit: Beleidigungen schreiben sich viel leichter als sie jemandem ins Gesicht zu sagen.
https://www.tagesschau.de/inland/sags-mir-ins-gesicht-105.html