+++ Rassistischer Angriff in München +++ Ahrensburg. Hausgemeinschaft weist Flüchtlingsfamilie ab +++ Arnstadt. Rechte Symbole am Wanderweg +++ Wehrhahn-Attentäter wird wahrscheinlich freigesprochen +++ Rechte Störer bleiben straflos +++ „Identitäre Bewegung“ erhält Zulauf +++ Freisprüche in den Hauptpunkten im Prozess gegen Identitäre +++ Die Geheimniskrämer aus dem NSU-Ausschuss +++ Zahl der Rechtsextremisten in Hessen gestiegen +++ „Bienen Guerilla““ Rechtsextreme setzen sich vermeintlich für den Schutz von Insekten ein +++ Mecklenburg-Vorpommern. Reichsbürger und Rechtsextremisten besitzen über 200 Waffen +++ #metwo So sieht Alltagsrassismus aus – Betroffene berichten auf Twitter +++ Dänemark. Imam soll zur Ermordung von Juden aufgerufen haben +++
Rassistischer Angriff in München
Der Unbekannte sagte »Heil Hitler«, »Schwarze raus« und weitere rassistische Beleidigungen. Der 23-jährige entfernte sich. Der Unbekannte folgte ihm und schlug ihm mit einer Faust in den Nacken. Danach trat er dem 23-Jährigen noch in die Hüfte. Dabei wurde er leicht verletzt. Der unbekannte Täter entfernte sich danach in Richtung Rosenheimer Platz.
Ahrensburg. Hausgemeinschaft weist Flüchtlingsfamilie ab
Zum Abendblatt sagt der Vermieter: „Die Familie hat einen guten Eindruck gemacht. Von mir aus hätten sie einziehen können.“ Doch ein Teil der Hausgemeinschaft – wer und wie viele, will er lieber nicht sagen – hätten ihm klar gemacht, dass sie in dem Haus nicht willkommen sei. „Das wäre für die Familie auch nicht angenehm geworden.“
Arnstadt. Rechte Symbole am Wanderweg
Der oder die Täter hätten mehrere Schilder eines Wegweisers, an einem Weg zwischen Alte Burg und Espenfeld mit verbotenen rechten Symbolen und den Farben der Reichsflagge verunstaltet.
Rassistische Kundgebung in Wiesbaden
Für Sonntag von 14 Uhr an hat die Gruppe „Hand in Hand – gegen die Gewalt auf unseren Straßen“ zu einer Kundgebung auf dem Dernschen Gelände gegen die Asyl- und Flüchtlingspolitik aufgerufen. Gesellschaftlich ganz und gar positiv besetzte Slogans wie „Sicherheit für uns und unsere Kinder“ sind in diesem Fall eine Tarnkappe: Die Teilnehmer stehen zu einem großen Teil für rechtspopulistische Ansichten und rechtes Gedankengut. Gerechnet wird mit bis zu 150 Teilnehmern.
Nur wenige Medien berichten über rassistische Angriffe
Nicht einmal, sondern gleich viermal drückt ein 35-jähriger Mann am Montagabend in Thüringen den Abzug seiner Schreckschusspistole. Sein Ziel: vier minderjährige Flüchtlinge, die auf der Straße vor seinem Vorgarten stehen. Mitten im beschaulichen 1.000-Einwohner-Örtchen Untermaßfeld. Am Abend, während sich die meisten Familien in der Nachbarschaft gerade die Würstchen auf den Grill legen und das Feierabendbier aufmachen.
Wehrhahn-Attentäter wird wahrscheinlich freigesprochen
Am Freitag vor 18 Jahren explodierte der Sprengsatz am Wehrhahn. Im Landgericht wurden am Donnerstag die Plädoyers gehalten. Beobachter erwarten einen Freispruch für den Angeklagten.
Rechte Störer bleiben straflos
Das Amtsgericht Pasewalk hat zwei NPD-Kommunalpolitiker aus Löcknitz im Landkreis Vorpommern-Greifswald vom Verdacht des Hausfriedensbruchs freigesprochen. Die 49 und 53 Jahre alten Beschuldigten gehörten im April 2016 zu einer fünfköpfigen Gruppe von Neonazis, die eine Informationsveranstaltung für etwa 20 polnische Einwohner in Löcknitz im Bürgerhaus gestört hatten, um sie verhindern.
„Identitäre Bewegung“ erhält Zulauf
In Hessen hat sich die Zahl der Anhänger der rechtsextremen Identitären Bewegung verdoppelt. In der AfD besteht zwar theoretisch ein Unvereinbarkeitsbeschluss mit dieser Bewegung, das hält Spitzenpolitiker der Partei aber nicht von öffentlichen Sympathiebekundungen ab.
Freisprüche in den Hauptpunkten im Prozess gegen Identitäre
Mit Freisprüchen in den relevanten Anklagepunkten ist am Donnerstag der Prozess gegen 17 Anhänger der rechtsradikalen Identitären Bewegung Österreich (IBÖ) im Grazer Straflandesgericht zu Ende gegangen. Der Richter hat die Beschuldigten von den Vorwürfen der Verhetzung und der kriminellen Vereinigung freigesprochen, zwei Angeklagte wurden zu Geldstrafen wegen Sachbeschädigung verurteilt.
Die Geheimniskrämer aus dem NSU-Ausschuss
Die Arbeit des zweiten NSU-Untersuchungsausschusses des sächsischen Landtags nähert sich ihrem Ende. Oppositionsparteien und unabhängige Beobachter bemängeln die lückenhaften Ergebnisse.
Zahl der Rechtsextremisten in Hessen gestiegen
Die Zahl stieg von 1335 auf 1465 Männer und Frauen. Als Grund nannte das Innenministerium am Donnerstag, dass inzwischen mehr Erkenntnisse zur Reichsbürger-Szene vorlägen. Ihr werden in Hessen rund 1000 Menschen zugerechnet.
„Bienen Guerilla““ Rechtsextreme setzen sich vermeintlich für den Schutz von Insekten ein
In sozialen Netzwerken sieht man derzeit viele rechtsextreme Accounts mit einer kleinen Biene im Profilbild. Hintergrund: Aus dem Umfeld der NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten (JN) wird derzeit eine gut getarnte Propaganda-Aktion lanciert. Unter dem Namen „Bienen Guerilla – Support your local Bienenvolk“ setzt man sich vermeintlich für Insekten ein. Das Ziel dürfte jedoch eher darin bestehen, neue Zielgruppen für rechtes Gedankengut zu erreichen.
Mecklenburg-Vorpommern. Reichsbürger und Rechtsextremisten besitzen über 200 Waffen
Das Innenministerium weiß nach eigenen Angaben von 26 Rechtsextremisten, 14 Reichsbürgern und sogenannten Selbstverwaltern. Die Rechtsextremisten besitzen laut ihrer Waffenbesitzkarten insgesamt 125, die Reichsbürger und Selbstverwalter zusammen 101 Waffen, wie es hieß.
#metwo So sieht Alltagsrassismus aus – Betroffene berichten auf Twitter
Dass Rassismus aber nicht erst bei Springerstiefeln und Baseballschläger beginnt, und auch nicht erst mit Gedanken, wie „weg mit all den kriminellen Ausländern“, macht ein neues Hashtag auf Twitter deutlich. Unter #metwo teilen dort Menschen ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus. Die Berichte reichen von Diskriminierung bei der Wohnungssuche bis hin zu offenem Angepöbeltwerden auf der Straße. Die Tausenden Beiträge machen eines deutlich: Rassismus ist alltäglich. Und nicht selten sind sich seine Vertreter dessen nicht einmal bewusst.
Antisemitischer Artikel in Thüringer Allgemeinen – Zeitung entschuldigt sich für Fehler
Der Artikel hätte nie erscheinen dürfen. „Dass sich ein solcher Satz an einem sonntäglichen Produktionstag hatte einschleichen können, ist bestürzend. Es nützt wenig, dass ich meinen Freunden und Bekannten, die sich bei mir meldeten, versicherte, dass sich an der Haltung der Zeitung nichts, aber auch gar nichts geändert habe. Dass wir diesen Fall aufklären werden. Dass es Konsequenzen geben wird.“
Bisher ein Tatverdächtiger nach Reichsbürgerlesung
Mitte Juni war es in Bautzen zu Beschimpfungen und Drohungen am Rande der Veranstaltung gekommen. Die Polizei ermittelt.
Wie Rainer Langhans einem Neonazi-Magazin hilft
Mit dem Werk-Kodex hat die Neonazi-Szene ein neues Medium. Mit modernem Design will das Heft von NPD-Vorstand Tobias Schulz möglichst viele Gleichgesinnte ansprechen – Unterstützung kommt von 68er-Ikone Rainer Langhans.
Was zu erwarten war
Kommentar von Katharina König zum Verfassungsschutzbericht 2017: „Alles ist gefährlich. Aber nicht alles ist gleich gefährlich. Und: „Rechtsextremisten“, „Linksextremisten“, „Islamisten“ – alles im Kern das selbe. Doch wie Georg Restle vom WDR in den „Tagesthemen“ richtig kommentierte, lag selten ein Verfassungsschutzbericht so neben der Wirklichkeit, wie dieser für das Jahr 2017. Die AfD wird nämlich nur an einer Stelle erwähnt. Im Kapitel über „Linksextremismus“ wird ihr der selbstgewählte Möchtegern-Opferstatus hochamtlich bestätigt, denn – so der Dienst – sie stehe „im Fokus linksextremistischer Agitationen“ und sei ein „Erste-Klasse-Gegner“.
Dänemark. Imam soll zur Ermordung von Juden aufgerufen haben
Bereits im März ist Mundhir Abdallah, der Imam der Masjid Al-Faruq-Moschee im dänischen Kopenhagen beschuldigt worden, in eine Rede zur Ermordung von Juden aufgerufen zu haben. Das wäre das erste Mal, dass Vorwürfe dieser Art unte einem neuen Gesetz gegen Hassrede in religiösen Predigten erhoben worden sind.