+++ Rassistische Parolen und eine Schlägerei in Bocholt +++ Nazi-Schmierereien in Burg +++ Fährt die AfD in Leipzig mit Adolf-Hitler-Kennzeichen herum? +++ Rechtsrockkonzert in Kirchheim: Ein Tag „National befreite Zone“ +++
Rassistische Parolen und eine Schlägerei in Bocholt
Am Samstag Abend kam es in Bocholt (Nordrhein-Westfalen) nach einem Streit und einer Körperverletzung zwischen Jugendlichen arabischer und deutsch-russischer Herkunft zu einem Polizeieinsatz. Während die Polizeibeamten den Sachverhalt für das Strafverfahren aufnahmen, rief ein 22-jähriger Mann aus Hamminkeln, der mit dem Streit nichts zu tun hatte, lautstark und für viele Passanten hörbar, eine fremdenfeindliche Parole. Die Polizeibeamten stellten die Personalien des 22-jährigen Deutschen fest und leiteten ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung ein.
Nazi-Schmierereien in Burg
In Burg (Sachsen-Anhalt) haben in der Nacht auf Sonntag Unbekannte Nazi-Schmierereien an mehreren Tatorten hinterlassen. So wurde an einem orientalischen Lebensmittelladen ein etwa 30x30 cm großes Hakenkreuze mit schwarzer Farbe an den Schaufensterscheiben aufgebracht. Zudem wurde ein Verlagsgebäude in der mit dem Schriftzug „Lügenpresse“ und „FCM“ beschmiert.
Fährt die AfD in Leipzig mit Adolf-Hitler-Kennzeichen herum?
AH und 18 stehen im Nazi-Jargon für Adolf Hitler. Genau diese Buchstaben- und Ziffer-Kombination hat ein Leipziger AfD-Wagen als Kennzeichen. Zufall oder Absicht? Die Partei selbst wäscht ihre Hände in Unschuld.
Rechtsrockkonzert in Kirchheim: Ein Tag „National befreite Zone“
900 Anwohner, 450 feiernde Neonazis. Die Bürger im Thüringischen Kirchheim mussten am vergangenen Wochenende mit ansehen, wie hunderte Rechtsextreme aus ganz Deutschland ihren Ort für einen Tag zur „National befreiten Zone“ machten. Zivilgesellschaft und Politik kritisieren jetzt Polizei und Verwaltung, die das Openair bis zuletzt geheim hielten.
Nach Überfall auf Döner-Imbiss: Bahnhofsschläger werden angeklagt
Vor elf Monaten überfielen mehrere bewaffnete Personen einen Döner-Imbiss am Ebersberger Bahnhof. Sie riefen rechtsradikale Parolen, attackierten Gäste und zerschlugen Einrichtungsgegenstände. Nun hat die Staatsanwaltschaft München II gegen acht Personen Anklage wegen Volksverhetzung, Körperverletzung und Bildung einer bewaffneten Gruppe erhoben.
Geheime Gruppen auf Facebook: Wo Rechtsextreme ungestört zum Mord aufrufen
Auf Facebook begehen Rechtsextreme systematisch Straftaten in geheimen Gruppen. Unser Autor hat sich eingeschmuggelt und einen Monat lang Unfassbares erlebt.
Dresden: Etwas mehr Zulauf bei Pegida
Die Anhänger von Pegida haben am Montagabend wieder in Dresden demonstriert. Bei der Kundgebung auf dem Postplatz sprach diesmal unter anderem Renate Sandvoß, bekannt aus der ZDF-Sendung „Kaffeeklatsch“. Nach Angaben der Forschungsgruppe „Durchgezählt“ mobilisierte Pegida diesmal zwischen 2 500 und 3 000 Anhänger.
Bürgermeister von Heidenau: Seid ihr besorgt oder seid ihr Rassisten?
Kritisch gegenüber den eigenen Bürgern, der eigenen Politik und den Medien hat sich der Bürgermeister von Heidenau während einer Pressekonferenz anlässlich des Jahrestages der fremdenfeindlichen Krawalle in seiner Stadt geäußert. Jürgen Opitz machte dabei aber auch deutlich, dass Heidenau nach den Ereignissen mit viel Mühe zur Normalität zurückkehrte.
Heftige Attacken gegen die Amadeu-Antonio-Stiftung
Rechtsextreme führen eine Kampagne gegen die Stiftung: beschmierten die Tür der Geschäftsstelle der Stiftung mit Kot, veröffentlichten Autokennzeichen der Mitarbeiter und attackierten die Website.
Demo gegen die die „Freien Patrioten Potsdam“: Mit Herz und Hupe
Am Luisenplatz in Potsdam blieb es am Samstag ruhig. Statt 700 kamen nur 50 Rechte, aber mehr als 300 Gegendemonstranten. Und die „Patrioten“ grillten.
Pro NRW bildet nun doch eigene Fraktion im Wittener Rat
Gut zwei Jahre saßen sie im Stadtrat an einem Tisch, doch zu einer Fraktionsgemeinschaft konnten sie sich bis jetzt nicht zusammenraufen. Nun haben sich die beiden Vertreter der rechtsextremen Partei Pro NRW doch noch dafür entschieden. „Bürgerbewegung Pro NRW im Rat der Stadt Witten“ nennt sich die neue zweiköpfige Mini-Fraktion.
Neue rechte Gruppe in Wartburgregion
Die Thüringer Verfassungsschützer haben eine weitere Gruppierung im Visier, die sich seit einigen Monaten vornehmlich im Internet präsentiert und dort mit „Widerstands“-Einträgen auf sich aufmerksam macht – die „Jugendoffensive WAK“.
Connewitz gegen das Imperium – Antifaschisten wollen Free-Fight-Event verhindern
Antifaschisten wollen ein vermeintlich rechtsextremes Free-Fight-Event in Leipzig verhindern. Erste Sponsoren sind bereits abgesprungen.
Soziale Spaltung: Wovon Rechtspopulisten profitieren
Die Rechtspopulisten haben die soziale Spaltung nicht geschaffen, aber sie profitieren von ihr: Im Zuge der Globalisierung fühlen sich weite Bevölkerungsschichten als Verlierer, ohne dass diese Erfahrung ernst genommen würde. Wenn man diesen Menschen zuhören würde, hätten es Rechtspopulisten schwerer, meint der Politikwissenschaftler Peter Widmann.
Heimatgefühle, angetrunken. Eine Reportage aus Anklam
Rund um Anklam hat sich die Einwohnerzahl seit der Wende halbiert. Die NPD bekommt bei den Wahlen zehn Prozent. Auf dem Hansefest fragen wir junge Menschen, warum sie trotzdem in Anklam bleiben wollen. Und unser Fotograf wird von Nazis gejagt.
Jude oder Hausfrau – wer hamsterte, war Hassfigur
Die Bundesregierung will, dass wir Vorräte anlegen. Das ist neu. Denn früher galten Hamstern und Hamsterkäufe als Verbrechen – bei Antisemiten genauso wie im Krieg, zur Nazizeit und in der DDR.
Soziales Netzwerk vKontakte: Ein Paradies für Islamhasser, Nationalisten und Reichsbürger
Das russische Facebook-Pendant vKontakte mutiert zur Spielwiese für Rechtsextreme aus Deutschland. Denn VK löscht neonazistische Posts meist nur sporadisch.
Umstrittener Orbán-Freund: Ein Ritterkreuz für den Menschenfeind
"Wenn jemand ein Zigeunerkind überfährt, handelt er richtig": Trotz solcher Zeilen erhielt der Autor und Orbán-Freund Zsolt Bayer nun einen der höchsten Orden des Landes. Ungarns Intellektuelle sind entsetzt.
Schweden: Neo-Nazis verbrennen Regenbogenfahnen
Eine schwedische Neonazi-Gruppe hat sich in einem Online-Video damit gebrüstet, im vergangenen Monat Regenbogenfahnen während der CSD-Saison geklaut und verbrannt zu haben. Die Rechtsextremisten von "Svenska Motståndsrörelsen" (Schwedische Widerstandsbewegung) erklärten, dass insgesamt 20 Fahnen gestohlen und "entsorgt" worden seien.
„Deutschland ist kein Boot“ – Fakten gegen Rassismus
Die Linke Hamburg suchte sich neun gängige Pauschalurteile heraus und unterzog sie einem Faktencheck. Auf farbigen „Fakten gegen Vorurteile“-Karten werden Tatsachen dem jeweiligen Klischee gegenübergestellt. So heißt es etwa zum Spruch „Das Boot ist voll. Wir brauchen eine Obergrenze“: „Deutschland ist kein Boot, sondern ein mitteldurchschnittlich dicht besiedeltes Land mit einer eher alternden und stagnierenden Bevölkerung.“
Blog über Gewalt gegen Journalisten: „Lügenpresse – auf die Fresse“
Immer wieder werden Journalisten auf rechten Demos attackiert. Die Polizei greift nicht ein. Das „Augenzeugen“- Blog des DJV soll aufklären.
Pöbelnder Fahrgast: Zugbegleiterin setzt Flüchtlingsfamilie in die 1. Klasse
Eigentlich macht Lena-Sophia Nobbe ihr Job als Zugbegleiterin bei „Abellio“ Spaß. Wenn nicht Männer wie Frank O. (Name geändert) vor ihr sitzen. Männer, die alt genug sind, die Nazizeit miterlebt zu haben. Und die dennoch „nichts, aber auch gar nichts begriffen haben“.
Einziges Marteria-Konzert 2016: In Anklam und gegen Nazis
Hoch im Norden gibt Rapper Marteria am Dienstag sein einziges Konzert 2016. Kostenlos, alle dürfen kommen – außer Neonazis. Auch er will damit ein Zeichen setzen gegen den drohenden Rechtsruck in Mecklenburg-Vorpommern und tritt deshalb im Rahmen der von der Punkband Feine Sahne Fischfilet initiierten Kampagne „Noch nicht komplett im Arsch“ auf.