Presseschau ... 07.09.2016

+++ Versuchter Brandanschlag auf bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Meiningen +++ Erfurt: Synagoge beschmiert und „Heil Hitler“-Rufe +++ Senden (Bayern): Unbekannte legen Schweinekopf vor Asylunterkunft +++ Rechte Schmierereien vor dem Frielendorfer Rathaus +++

 

Versuchter Brandanschlag auf bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Meiningen

In der Nacht vom 31. August auf den 1. September kam es zu einem versuchten Brandanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft. Die Täter fuhren mit mehreren Autos vor die Unterkunft, skandierten rassistische Parolen und warfen mindestens einen Brandsatz in Richtung der Unterkunft. Zum Glück der Bewohner*innen traf der Brandsatz nur eine Wiese vor der Unterkunft und entzündete sich dabei nicht.

 

Erfurt: Synagoge beschmiert und „Heil Hitler“-Rufe

Schmierfinke haben am Samstagmorgen die kleine Synagoge in der Erfurter Altstadt verunstaltet. Mit einem breiten roten Schriftzug verunglimpften die Unbekannten das historische Gebäude. Ebenfalls in der Nacht auf Sonntag wurde die Polizei informiert, dass vier Personen Hitlerparolen skandieren. Ob ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen besteht, ist unklar.

 

Senden (Bayern): Unbekannte legen Schweinekopf vor Asylunterkunft

Unbekannte haben am Samstagabend den gegrillten Kopf eines Spanferkels vor einer Flüchtlingsunterkunft in Senden (Bayern) abgelegt. In dem Gebäude leben momentan etwa 90 Asylbewerber.

 

Rechte Schmierereien vor dem Frielendorfer Rathaus

Weiter tauchen in Frielendorf Graffitis mit rechtem Hintergrund auf. Am Rathaus und in der Gemeindestraße sprühten die Täter in der Nacht zu Sonntag verschiedene Symbole und Sprüche auf den Boden. Am Rathauseingang besprühten sie den gepflasterten Eingangsbereich mit weißer Farbe in Form einer Körpersilhouette die mit roten Farbspritzern versehen wurde. Daneben wurde der offenbar mit einer Schablone aufgetragene Schriftzug „Heimat! Freiheit Tradition“ und eine Internetadresse .

 

Rechtsextremismus in Anhalt-Bitterfeld: Zahl rechter Zwischenfälle steigt weiter

Das „Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt“ (Projekt Gegenpart) hat für das erste Halbjahr knapp 300 rechte Straftaten in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau registriert. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Ein Interview mit Projektleiter Steffen Andersch.

 

Bewegung am rechten Rand in Sachsen – Die „Wellenlänge“-Initiativen

Sie vermehren sich wie Klone im Dresdner Raum. Der Name ist Programm: Die Laubegaster Wellenlänge, Pirnaer Wellenlänge und Meißner Wellenlänge eint vor allem eines: Sie setzen sich in verdächtig trautem Einklang mit Worten und Taten gegen Ausländer ein. Das Muster: Dezentrale Proteste, die häufig mit scheinbar unpolitischen Themen verknüpft sind.

 

Uwe Mundlos schrieb für Zwickauer Nazi-Magazin von V-Mann Marschner

Das NSU-Mitglied soll für das Nazi-Heft eines Zwickauer Spitzels geschrieben haben. Medienfeindlich waren seine Texte. Und voller Fehler.

 

Weitere Gründungsmitglieder ziehen sich aus Pegida-Organisationsteam zurück

Rückzug von Bachmann: Ex-Orga-Team-Mitglied Thomas Tallacker will mit Pegida nichts mehr zu tun haben. Grund sind Schmiergeld-Vorwürfe.

 

„Nationale Wiedergeburt“: Polens Rechte verbrüdern sich mit deutschen Neonazis

Lieber Deutsche als Muslime: Polens Rechte verbrüdern sich mit Gesinnungsgenossen aus der BRD, die das Naziregime nicht zu offen verherrlichen. Die polnische „Bewegung für Nationale Wiedergeburt“ verbreitet nicht nur Statements der „Identitären“ weiter. Sie veröffentlichte unlängst auch ein Interview mit dem NPD-Vorsitzenden Frank Franz. Darin rief dieser die „polnischen Nationalisten“ dazu auf, mit der NPD „gemeinsam gegen gemeinsame Feinde“ zu kämpfen.

 

Thüringer Neonazi schreibt antisemitische Mail an öffentliche Stellen

Die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) hat am Dienstag gegen den bekannten Thüringer Neonazi Jörg Krautheim Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt. Der größte Vermieter der Doppelstadt hatte am Sonntagabend eine umfängliche E-Mail mit antisemitischen Inhalt von dem rechtsextremen Akteur erhalten. Die gleiche Mail soll auch bei der Pressestelle der Stadtverwaltung eingegangen sein.

 

Linke machen mobil gegen Nazis in Dortmund

Die viel beklagten „Dortmunder Zustände“ verändern sich: Linke Gruppen organisieren Gegenwehr.

 

Die Mär von den ausländerfeindlicheren Ostdeutschen

Eine Studie zeigt: Nicht der geistige Zustand des Ostens ist schuld an mehr Rassismus, sondern die individuelle Zusammensetzung der Bevölkerung.

 

Zum Wahlerfolg der AfD: Wir basteln uns eine Naziapokalypse

Alle starren in den Nordosten, als wäre dort Hitler höchstpersönlich am Strand erschienen. Kann man überhaupt noch Urlaub in Meck-Pomm machen? Wenn solche Sorgen die linke Antwort auf die AfD sind, muss man sich über deren Erfolg nicht wundern.

 

Usedom: Wie der Antisemitismus an die Ostsee kam

Nach der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern stellt sich in einigen beliebten Ostseebädern die Frage, wer zuerst da war: der Fremdenverkehr oder der Fremdenhass?

 

Pro und Contra Urlaub in MeckPomm: Ferien in rechten Idyllen?

Die extremen Wahlergebnisse an der Ostseeküste führen zu einer erhitzten Diskussion: Kann man da noch Urlaub machen?

 

Geheim, wenn es der Regierung passt

NSU- oder RAF-Terror: Geheimdienste können dank einer Verwaltungsnorm Ermittlungen der Polizei stoppen. Angeblich ist die Norm geheim, dabei steht sie in Bibliotheken.

 

"Deutsche Pop Zustände": Dokumentarfilm über rechte Musik

Wie trägt Musik dazu bei, dass rechte Ideologien in den Mainstream einsickern? Ein neuer Dokumentarfilm zeigt Beispiele - von NSU-Videosounds bis zu Frei.Wilds Ausweichsätzen.

 

Hassbotschaften: Lösch-Praxis von Facebook erneut in der Kritik

Die Kritik am Umgang von Facebook mit Hassbotschaften reißt nicht ab. Nun droht dem Netzwerk juristischer Ärger, weil es offenbar keine einheitliche Linie beim Löschen und Sperren gibt.

 

Trier gegen Rechts: Verein macht mobil

Rechtspopulistische Überzeugungen kommen zunehmend aus der Mitte der Gesellschaft. Der Verein "Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts" hält dagegen.

 

Plakat-Aktion: Berliner Clubs gegen die AfD

Vor allem Großstädte leben von kultureller Vielfalt. Um für Toleranz, Vielfalt und gegen die gemeingefährlichen Forderungen der AfD ein Zeichen zu setzen, haben sich kurz vor der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses einige Clubs der Hauptstadt zusammengetan.

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