Presseschau ... 05.09.2018

+++ Schweden: Wenn Kinder einen Roma töten und keiner hinsieht +++ Angriff auf jüdisches Restaurant in Chemnitz +++ Rassistische Schmierereien an Al-Nour-Moschee +++ Mann zeigt Hitlergruß am Alexanderplatz und brüllt „White Power“ +++ Transparent gegen Rassismus zum zweiten Mal geklaut +++ Plakat getöteter Tramperin bei rechtem "Trauermarsch" +++ Pegida und Gegendemo vor dem Duisburger Hauptbahnhof +++ Rechter Protest mit bürgerlicher Attitüde +++ Es brennt überall in Sachsen +++ Sahra Wagenknecht: Warum rechte Revolutionäre sie und ihre Bewegung lieben +++ "New Yorker" lädt Rechtspopulisten Bannon erst ein, dann aus +++

 

 

Wenn Kinder einen Roma töten und keiner hinsieht

Kinder quälen einen kranken Bettler, brüsten sich damit im Internet und schlagen ihn am Ende tot. Die Gesellschaft nimmt es stumm zur Kenntnis, weil ihr die viele Bettelei auf die Nerven geht.

 

Angriff auf jüdisches Restaurant in Chemnitz

Am Montag voriger Woche, "um 21.44 Uhr" - er erinnert sich noch genau an die Uhrzeit -, habe er das erste Mal nach langer Zeit wieder "richtig Schiss gehabt". Nach einem Vortrag über die Arisierung jüdischer Unternehmen, das Restaurant war schon fast leer, seien draußen etwa ein Dutzend schwarz vermummte Gestalten mit Steinen und Eisenstange auf ihn zugekommen und hätten mit Vokabular der Rechten gerufen, "Judenschwein, verschwinde aus Deutschland". Dziuballa wurde leicht an der Schulter verletzt.

 

Rassistische Schmierereien an Al-Nour-Moschee

In der Nacht zu Montag sind rassistische, nationalistische und anti-muslimische Parolen an die Al-Nour-Moschee geschmiert worden. Dabei sind den Tätern einige peinliche Rechtschreibfehler unterlaufen.

 

Mann zeigt Hitlergruß am Alexanderplatz und brüllt „White Power“

Nazi-Schreihals in Berlin: Der Mann rief so lautstark seine rassistischen Parolen, dass die Beamten im Polizeicontainer am Alexanderplatz auf ihn aufmerksam wurden.

 

Transparent gegen Rassismus zum zweiten Mal geklaut

Der Sachschaden ist gering, der symbolische ungleich höher: An der katholischen Kirche St. Sebastian in Stierstadt ist nun zum zweiten Mal nach 2017 ein Transparent gestohlen worden, mit dem die Gemeinde eine Willkommenskultur für Flüchtlinge bekräftigt.

 

Plakat getöteter Tramperin bei rechtem "Trauermarsch"

Teilnehmer des sogenannten Trauermarschs, zu dem die AfD und Pegida am Wochenende in Chemnitz aufgerufen hatten, trugen Fotos von mutmaßlichen Mordopfern vor sich her - darunter auch das Bild der im Juni getöteten Tramperin Sophia L. Die Familie und die Freunde der Studentin haben sich nun mit einem Statement gegen die Instrumentalisierung ihres Todes gewehrt.

 

Pegida und Gegendemo vor dem Duisburger Hauptbahnhof

150 Aktivisten der Pegida aus ganz NRW hatten sich zu einem Aufmarsch vor dem Hauptbahnhof angemeldet, letztlich waren es aber viel weniger, die aufmarschiert waren. „Solidarität mit Chemnitz“ lautete das Motto, mit dem Pegida NRW ihre Sympathisanten zur Teilnahme aufgerufen hatten.

 

Rechter Protest mit bürgerlicher Attitüde

Nach mehrmonatige Pause soll am morgigen Mittwoch in Hamburg wieder ein „Merkel muss weg“-Aufmarsch aus der extrem rechten Szene stattfinden.

 

Es brennt überall in Sachsen

Rechter Hass und Hetze sind nirgendwo so fest verankert wie in Sachsen. Schuld sind vor allem die Regierenden der vergangenen Jahrzehnte.

 

Ministerin zu Chemnitz: „Darüber muss man reden dürfen, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden“

Ein Justizbeamter hatte den Haftbefehl an rechte Gruppierungen weitergegeben. Er ist mittlerweile vom Dienst suspendiert. Am Samstag kam es erneut zu Demonstration in der Stadt. Dabei kam es zu Attacken auf Reporter, unter anderem einem Team des MDR sowie auf SPD-Politiker.

 

So kommentierten Beobachter aus dem Ausland die Vorkommnisse in Chemnitz

Die Ereignisse in Chemnitz haben Deutschland aufgewühlt. Aber auch die Welt schaut auf Sachsen. Internationale Kommentatoren zeichnen vor allem ein düsteres Bild von Ostdeutschland – dort seien Demokratie und das Zusammenleben mit Fremden noch neu.

 

„Neues Stadium der Auseinandersetzung“

Die Überwachung durch den Verfassungsschutz ist naheliegend, muss sich aber auf die gesamte Partei beziehen. Es gibt vielerlei Äußerungen von AfD-Kandidaten, die hochproblematisch sind.

 

Sahra Wagenknecht: Warum rechte Revolutionäre sie und ihre Bewegung lieben

Nach eigenen Angaben hab die “Aufstehen“-Bewegung bereits 101.000 Unterstützer. Die meisten davon dürften aus den Reihen der SPD, der Grünen und der Linken kommen. Doch nachdem sich Wagenknecht in der Vergangenheit schon öfters mal offen für Kritki an der Asyl- und Einwanderungspolitik gezeigt hatte, bekommt “Aufstehen“ auch Unterstützung von der Rechten.

 

Der Mann, der Schweden wieder schwedisch machen will

Für seine Anhänger ist Jimmie Åkesson der Mann, der Schweden wieder schwedisch machen soll. Schwede sei, wer sich mit der schwedischen Mehrheitskultur identifiziere, sagt Jimmie Åkesson – und knüpft damit an die rechtsextremen Wurzeln seiner Partei an, die im Wahlkampf einen Austritt aus der Europäischen Union und das Schliessen der Grenzen für Flüchtlinge fordert.

 

"New Yorker" lädt Rechtspopulisten Bannon erst ein, dann aus

Nach massiver Kritik hat der "New Yorker" den Rechtspopulisten Stephen Bannon von einem Festival ausgeladen. Das renommierte US-Magazin hatte am Montag das Programm für die Veranstaltung im Oktober vorgelegt, darunter eine Podiumsdiskussion mit dem früheren Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump. Nach Boykottdrohungen anderer Teilnehmer lud Chefredakteur David Remnick den umstrittenen Gast über den Kurzbotschaftendienst Twitter wieder aus.

 

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