Presseschau … 15.01.2018

Nazi-Attacke im Supermarkt: Glatzkopf schlägt Mutter und würgt Sohn +++ Wurzener machten Jagd auf Geflüchtete und stürmten Unterkunft +++ Saarländer stellte SS-Gedenkstein Lothringen auf +++ Ein ungestörtes Refugium für deutsche Neonazis +++ Amtskollege kritisiert Tübinger OB Boris Palmer als rassistisch +++ Ex-NPD-Mitglied als Gastredner der AfD Hamburg +++ Forscher: Große Koalition könnte AfD nützen +++ AfD: „Klare Muster rechtsextremistischer Aussagen“ +++ Stresemann-Erben klagen gegen AfD +++ Neonazi-Gruppe „Kollektiv Nordharz“ löst sich auf +++ Rechte unterwandern Cottbuser Sicherheitsbranche +++ Altermedia-Prozess: Erst die Neonazi-Hetze, jetzt die Plädoyers +++ Steigt die Zahl der "Reichsbürger“ in Deutschland? +++ Behörden prüfen Gebühr für "Reichsbürger" ohne Pass +++ Rätsel NSU: Mehr Nazi-Attacken auf Turgut +++ NSU-Ausschuss setzt Arbeit fort: Hauptzeuge fehlt allerdings +++ So denkt der Chefideologe der Neuen Rechten +++ Barbara Becker: Diskussion über Rassismus wichtig +++ Wie weit rechts steht Freiwild? +++ Donots: Klare Kante gegen Rechts +++ Studie: Wie der Hass auf Facebook in Gewalt gegen Flüchtlinge umschlägt +++ Fußball: Rassistische Ausfälle trüben 96-Freude +++ Tausende Menschen demonstrieren gegen Regierung +++ Österreichischer Rechtsextremist Küssel kommt nicht vorzeitig aus Haft frei +++ Freundin von Ukip-Chef beleidigt Meghan Markle rassistisch +++ Ist Trump ein Rassist? +++ Aufschrei in Afrika: 54 Länder fordern von Trump Entschuldigung und Widerruf

 

Nazi-Attacke im Supermarkt: Glatzkopf schlägt Mutter und würgt Sohn

Eine deutsche Mutter (33) mit indischen Wurzeln und ihr 10-jähriger Sohn wurden am Wochenende Opfer eines Nazi-Angriffs in einem Magdeburger Supermarkt.

 

Wurzener machten Jagd auf Geflüchtete und stürmten Unterkunft

Freitagnacht kam es in Wurzen zu einer Hetzjagd zwischen Geflüchteten und Deutschen mit mehreren Verletzten. Dabei wurde auch ein Haus gestürmt. Wir haben mit den Bewohnern gesprochen.

 

Saarländer stellte SS-Gedenkstein Lothringen auf

Eine Woche nachdem ein Gedenkstein zu Ehren der 17. SS-Panzergrenadier-Division in Volmunster bei Bitsch in Lothringen von Spaziergängern entdeckt und kurzerhand von der Gendarmerie beschlagnahmt worden war, gerät ein Saarländer in den Fokus der französischen Justiz. Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Gedenkstein errichtet worden war, ist ein Mann aus Püttlingen, der auch für die deutschen Sicherheitsbehörden kein Unbekannter ist. Er wird der rechtsextremen Vereinigung „Hammerskins“ zugerechnet.

 

Ein ungestörtes Refugium für deutsche Neonazis

Rechtsextreme veranstalten in Frankreich nahe der Grenze zum Saarland Feste. In Lothringen wurde eine Steintafel mit SS-verherrlichender Inschrift entfernt.

 

Amtskollege kritisiert Tübinger OB Boris Palmer als rassistisch

„Unsäglich und rassistisch“ nennt der Oberbürgermeister von Rottenburg seinen Kollegen Palmer. Der hat einen Plan zur Altersfeststellung von Flüchtlingen und spricht von „offenkundigen Gefahren“, die von dieser Gruppe junger Männer ausgingen.

 

Ex-NPD-Mitglied als Gastredner der AfD Hamburg

Bei der Veranstaltung „Fraktion im Dialog“ kommen bei den Rechtspopulisten regelmäßig Gastredner zu Wort. Mal prominente Parteimitglieder, mal Externe. Am 24. Januar darf nun ein Mann im Kaisersaal sprechen, der eine fragwürdige politische Vergangenheit hat: Bernd Kallina (67).

Laut AfD-Einladung „Journalist“ und „Medienberater“, ehemaliger Redakteur des Deutschlandfunks. Was verschwiegen wird: Kallina ist Ex-NPD-Mitglied, wie Fraktionschef Alexander Wolf (50) „Alter Herr“ der stramm rechten Burschenschaft „Danubia“.

 

Forscher: Große Koalition könnte AfD nützen

Eine Neuauflage der GroKo dürfte Unzufriedene weiter bestärken, glaubt Rechtspopulismus-Forscher Quent. Dies dürfte der AfD in die Karten spielen, weil sie Sympathisanten stärker an sich binden könne. Allerdings kämen auf die "Alternative" andere Probleme zu.

 

AfD: „Klare Muster rechtsextremistischer Aussagen“

Seit ihrer Gründung befindet sich die AfD im stetigen Wandel. Momentan führt dieser vor allem in eine Richtung: nach rechts. Mit polarisierenden Aussagen schafft es die Partei dabei immer wieder in den Mittelpunkt des Geschehens. Wir sprachen mit Steffen Kailitz, Politikwissenschaftler und Rechtsextremismus-Experte, über die Entwicklungen innerhalb der Partei und die Konsequenzen.

 

Stresemann-Erben klagen gegen AfD

AfD-Chef Gauland erwägt, eine parteinahe Stiftung nach Gustav Stresemann zu benennen. Die Enkel des früheren Reichskanzlers und Friedensnobelpreisträgers wollen das mit allen Mitteln verhindern.

 

Neonazi-Gruppe „Kollektiv Nordharz“ löst sich auf

Am 2. Juni 2018 soll im niedersächsischen Goslar der diesjährige bundesweite Naziaufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“ (TDDZ) stattfinden. Vor wenigen Tagen hat nun die organisierende Struktur vor Ort, das „Kollektiv Nordharz“, seine Auflösung bekanntgegeben. Kurz danach gründeten Aktivisten einen „Großkreisverband Süd-Ost-Niedersachsen“ der Partei Die Rechte.

 

Rechte unterwandern Cottbuser Sicherheitsbranche

Rekordverdächtige 52 Sicherheitsunternehmen mit 2.000 Beschäftigten sind in Cottbus  gemeldet. Einige Wachschützer, die zum Beispiel auch Flüchtlingsheime oder Stadtfeste bewachen, haben Verbindungen zur rechten Szene.

 

Altermedia-Prozess: Erst die Neonazi-Hetze, jetzt die Plädoyers

Für die internationale Neonazi-Szene war es ein Paukenschlag: Die mutmaßlichen Betreiber der zwischenzeitlich aus dem Netz genommenen Neonazi-Plattform Altermedia wurden vor das Oberlandesgericht in Stuttgart gestellt. Nun zeichnet sich das Ende eines bemerkenswerten Prozesses ab: Die Plädoyers werden erwartet.

 

Steigt die Zahl der "Reichsbürger“ in Deutschland?

Diverse Medien meldeten am Freitag  mit Bezug auf Verfassungsschutzämter, dass  die Zahl der so genannten „Reichsbürger_innen“ und „Selbstverwalter_innen“ in einem Jahr um 50 Prozent auf 15.600 gestiegen sei! Von solchen Steigerungsraten können selbst hipste Ausformungen des Rechtsextremismus nur träumen. Ist das „Reichsbürgertum“ also der neue Trend im Rechtsextremismus? Und was hat Adrian Ursache damit zu tun?

 

Behörden prüfen Gebühr für "Reichsbürger" ohne Pass

„Reichsbürger“ lehnen die Bundesrepublik ab. Einige geben darum ihren Ausweis ab. Behörden prüfen, ob sie dafür Geld verlangen sollen.

 

Rätsel NSU: Mehr Nazi-Attacken auf Turgut

Bereits 1998 gab es Anschläge in Rostock. Die Linke fordert eine Untersuchung. Das Bundesjustizministerium leistet sich eine peinliche Panne.

 

NSU-Ausschuss setzt Arbeit fort: Hauptzeuge fehlt allerdings

Mit einer zusammengestampften Zeugenliste setzt der NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg  heute seine Arbeit fort. Eigentlich wollte das Landtagsgremium in Stuttgart den Neonazi Tino Brandt zu seinen Verbindungen zum NSU befragen. Der sitzt allerdings in Thüringen im Gefängnis und kann dem Vernehmen nach nicht kurzfristig nach Baden-Württemberg gebracht werden. Brandt hatte in den 90er Jahren die Neonazi-Kameradschaft «Thüringer Heimatschutz» aufgebaut, in der sich auch das NSU-Trio Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe bewegte. Zudem ist ein Polizist erkrankt, der an diesem Montag als Zeuge befragt werden sollte.

 

So denkt der Chefideologe der Neuen Rechten

Jürgen Elsässer war Kommunist und verachtete den Nationalstaat. Heute leitet er das rechtspopulistische "Compact"-Magazin und berät AfD-Politiker. Wie erklärt er das?

 

Barbara Becker: Diskussion über Rassismus wichtig

Designerin Barbara Becker (51) hält die gesellschaftliche Diskussion nach der rassistischen Beleidigung ihres Sohns Noah (23) für "wahnsinnig wichtig".

 

Wie weit rechts steht Freiwild?

Die Band Freiwild aus Südtirol geht im Frühjahr in Bayern auf Tournee – mit Auftritten in München und Nürnberg. Freiwild polarisiert – nicht wegen der Musik, sondern politisch. BR24 hat mit Kulturschaffenden, Rechtsextremismus-Experten und Konzertveranstaltern gesprochen.

 

Donots: Klare Kante gegen Rechts

„Lauter als Bomben“ heißt das neue Album der Donots. Die Punkband aus Ibbenbüren bezieht klar Stellung gegen rechten Populismus und Kriegstreiberei. Das Quintett beweist: Deutschland hat noch mehr zu bieten als Ärzte und Toten Hosen.

 

Studie: Wie der Hass auf Facebook in Gewalt gegen Flüchtlinge umschlägt

Eine Studie der Universität Warwick hat Hass im deutschen Netz untersucht. Die Forscher wollen einen Zusammenhang zwischen Flüchtlingshetze im Internet und Gewalt gegen Geflüchtete entdeckt haben.

 

Fußball: Rassistische Ausfälle trüben 96-Freude

Der 3:2-Sieg von Hannover 96 gegen den FSV Mainz 05 ist von einem fremdenfeindlichen Vorfall überschattet worden. Die Mainzer Bundesligaprofis Leon Balogun und Anthony Ujah wurden nach eigenen Angaben rassistisch beleidigt. Zwischen sechs und zwölf Personen seien an den Vorkommnissen beteiligt gewesen, bestätigte Hannover 96 am Sonntag.

 

Tausende Menschen demonstrieren gegen Regierung

In Wien haben 20.000 Menschen gegen die Politik der rechtskonservativen Regierung protestiert. Sie werfen ihr Fremdenfeindlichkeit und Sozialabbau vor.

 

Österreichischer Rechtsextremist Küssel kommt nicht vorzeitig aus Haft frei

Der inhaftierte Rechtsextreme Gottfried Küssel wurde wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung zu knapp acht Jahren Haft verurteilt. Sein Antrag auf Haftentlassung wegen guter Führung wurde abgelehnt.

 

Freundin von Ukip-Chef beleidigt Meghan Markle rassistisch

Die EU-feindliche und rassistische Ukip-Partei ist seit Monaten auf dem Tiefpunkt. Henry Bolton sollte die Partei wieder nach vorn bringen. Rassistische Äußerungen seiner Freundin könnten ihn jetzt zu Fall bringen.

 

Ist Trump ein Rassist?

Gerade erst zog der US-Präsident über "Drecksloch-Staaten" in Afrika und Zentralamerika her. Das ist ein heftiger Ausfall. Aber längst nicht sein erster.

 

Aufschrei in Afrika: 54 Länder fordern von Trump Entschuldigung und Widerruf

Mit seinen verächtlichen Äußerungen über die Herkunftsländer von Einwanderern hat US-Präsident Donald Trump einen ganzen Kontinent gegen sich aufgebracht: 54 afrikanische Staaten forderten Trump am Freitag auf, sich für den Ausdruck "Drecksloch-Länder" zu entschuldigen und diesen zu widerrufen.

 

drucken