30.07.2015 ... Presseschau

Dresden: Übelriechende Flüssigkeit in Asylbewerberheim verteilt - Flüchtlinge ziehen trotzdem ein +++ Lunzenau (Sachsen): Angriff auf geplantes Asylbewerberheim +++ Münchner Umland: Nazi-Parolen gegen Asylbewerber +++ Flüchtlingsheim in Halberstadt: Festnahme nach Facebook-Aufruf.

Dresden: Übelriechende Flüssigkeit in Asylbewerberheim verteilt - Flüchtlinge ziehen trotzdem ein

Wenige Stunden vor dem Bezug eines Asylbewerberheims in Dresden ist in einem Raum erneut eine übelriechende Flüssigkeit verspritzt worden. Ein Polizeisprecher sagte, wegen des Gestanks sei am Mittwochmorgen die Feuerwehr in dem Gebäude im Stadtteil Stetzsch im Einsatz gewesen. Nach Medienberichten soll es sich um Buttersäure handeln. Die Behörden bestätigten dies nicht und verwiesen auf die Ermittlungen durch das auf Extremismus spezialisierte Operative Abwehrzentrum (OAZ) in Leipzig. Ungeachtet dessen werden bis zum Abend 30 Flüchtlinge unter anderem aus Syrien, Afghanistan und Pakistan einziehen, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung sagte. Am Sonntag waren sechs Fensterscheiben an der Hofseite des Gebäudes zu Bruch gegangen, nachdem Steine aus einer Gruppe von etwa 30 Menschen heraus geworfen worden waren. Am Tag zuvor war schon einmal eine übelriechende Flüssigkeit in dem Gebäude verteilt worden.
Rheinische Post
Die Welt

Lunzenau (Sachsen): Angriff auf geplantes Asylbewerberheim

Angriff in der Nacht zum Mittwoch auf ein geplantes Asylbewerberheim in Lunzenau bei Chemnitz: Unbekannte verschafften sich Zutritt zu einem Mehrfamilienhaus, setzten den Keller komplett unter Wasser. Das Operative Abwehrzentrum hat die Ermittlungen übernommen. Das Mehrfamilienhaus in der Schillerstraße in Lunzenau soll zu Unterkunft für Asylbewerber umgebaut werden. Doch das wollten Unbekannte anscheinend mit aller Macht verhindern. Waren hier Rechte am Werk? Das Opartive Abwehrzentrum in Leipzig ermittelt zumindest in diese Richtung.
Mopo24
In allen Etagen seien Wasserhähne aufgedreht worden. Zum Teil seien die Armaturen auch abgebaut worden. Das Abwehrzentrum hat den Angaben zufolge die Ermittlungen übernommen. Zur Schadenshöhe liegen noch keine Angaben vor. Bürgermeister Ronny Hofmann (CDU) war am Mittwochmorgen vor Ort. MDR 1 RADIO SACHSEN sagte er: "Ich bin erschüttert über die Art und Weise, wie hier fremdes Eigentum zerstört wurde." Das sei nicht der Weg, um sich über gewisse Sorgen und Nöte der Bürger zu verständigen und diese ernst zu nehmen. Die Instandsetzung des Hauses werde vermutlich Wochen oder Monate dauern. Im Keller habe das Wasser knöchelhoch gestanden, das Wasser sei von oben nach unten durch das gesamte Haus gesickert, erklärte Hofmann. Rund 50 Asylsuchende sollten nach Aussage des Bürgermeisters im September in dem Privathaus untergebracht werden. Das war Anfang des Monats bekannt geworden.

mdr

Münchner Umland: Nazi-Parolen gegen Asylbewerber

Ein Hakenkreuz und der Schriftzug "Hitler": In Erding und in Puchheim wurden Flüchtlingsunterkünfte mit rechten Parolen beschmiert. Eine besorgte Bürgerinitiative ist inzwischen besänftigt. Im Münchner Umland mehren sich die Fälle von Schmierereien, die offenbar von Neonazis gegen Asylbewerber angebracht wurden. So wurde eine Flüchtlingsunterkunft in Erding mit einem Hakenkreuz und dem Schriftzug "Hitler" beschmiert. In Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck) sprühten Unbekannte Parolen gegen Asylbewerber auf Gehwege und Mauern und verwiesen auf die Neonazi-Partei "Dritter Weg", die seit einiger Zeit im Großraum München sehr aktiv ist.
Süddeutsche Zeitung
MünchenTV

Flüchtlingsheim in Halberstadt: Festnahme nach Facebook-Aufruf 

Nachdem ein 17-Jähriger bei Facebook zu einem Angriff auf die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt aufgerufen hatte, landete er am Montagabend zeitweise im Gefängnis. Der junge Mann ist der Polizei bereits bekannt. Der Polizei sind sie längst keine Unbekannten mehr: Zwei jungen Männern, die vor wenigen Tagen an einer Attacke auf eine Notunterkunft für Asylbewerber in Halberstadt (Landkreis Harz) beteiligt gewesen sein sollen, werden jetzt auch Anschlagspläne auf die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (Zast) in der Stadt vorgeworfen. Wie die Polizei gestern mitteilte, hatte einer von beiden am Montagabend im sozialen Netzwerk Facebook gepostet, einen Anschlag auf die Zast verüben zu wollen und dafür Gleichgesinnte zu suchen. Die Polizei sei noch am gleichen Abend von einer Zeugin aus Niedersachsen darüber informiert worden, sagte Sprecher Marc Becher. Obwohl der Facebook-Account nicht unter einem Klarnamen lief, hätten die Ermittler schon eine Stunde später vor der Tür der Verdächtigen in Halberstadt gestanden und sie vorläufig festgenommen. „Wir sind bei diesem Thema sehr sensibilisiert und schöpfen alle unsere Mittel aus“, so Becher. Bei den Verdächtigen handele es sich um einen 17-Jährigen und seinen 19-jährigen Bruder - beide auch wegen rechtsextremer Delikte bereits polizeibekannt.
MZ-Web

Proteste gegen Asylbewerber: Seit März fast 30 Kundgebungen in Freital - über 100 in Sachsen

Seit Jahresbeginn fanden im Freistaat über 100 Kundgebungen und Demonstrationen gegen Asylbewerberunterkünfte statt. Dies geht aus Zahlen hervor, die das sächsische Innenministerium am Dienstag dem Landtag vorgelegt hat. Demnach fanden bis zum 30. Juni insgesamt 109 fremdenfeindliche Versammlungen statt. Spitzenreiter ist mit großem Abstand der Dresdner Vorort Freital, wo Anwohner und zugereiste Neonazis bis Ende Juni an fast 30 Tagen auf die Straße gingen.
Leipziger Internet-Zeitung

Dresden: Polizei verhindert Demo von Rechtsextremen vor Zeltstadt

Die Situation vor den Flüchtlingsunterkünften in Dresden bleibt angespannt. Mittwochabend kam es vor der Zeltstadt an der Bremer Straße zu einem Gerangel zwischen mehreren Dutzend Männern aus dem rechten Spektrum und der Polizei. Am späten Mittwochabend versuchten mehrere Dutzend junge Männer, offensichtlich aus dem rechten Spektrum, spontan eine Demo vor dem Eingang des Asyl-Zeltlagers in der Friedrichstadt anzumelden. Da die Polizei dies jedoch nur in weiterer Entfernung erlaubte, schaukelte sich die Situation hoch. Augenzeugen berichteten von einem Knall. Polizisten mit schwarzen Schutzanzügen und Helmen drängten die jungen Männer daraufhin zurück und nahm Personalien auf. Wie der Einsatzleiter der Polizei wenig später bestätigte, handelte es sich bei dem Knall um einen explodierenden Böller. Einige Stunden zuvor hatten etwa 40 Flüchtlinge zeitweise mit einer Sitzblockade gegen die Lebensbedingungen in ihrem Zeltlager in Dresden protestiert.
Sächsische Zeitung
ADDN

Gewalt gegen Flüchtlingsheime: "Terroristische Züge"

Die Zahl der Übergriffe auf Flüchtlingsheime hat bundesweit im ersten Halbjahr 2015 schon die des gesamten Vorjahrs erreicht. Experten erkennen "handfesten Rassismus" in der deutschen Gesellschaft und warnen vor neuem Terrorismus durch Rechtsextreme.
Bayerischer Rundfunk

Dazu passt:

Attacken auf Flüchtlingsheime: Nennt sie endlich Terroristen!

Eine Kolumne von Sascha Lobo: Was sich in Deutschland gerade vollzieht, ist die Geburt eines neuen Terrorismus. Völkisch motivierter, mit "Notwehr" begründeter Terror, beheizt vom Hass im Netz, vorangetrieben von "Aber-Nazis". Es wird Zeit, ihn auch so zu nennen.
Spiegel Online

Der Trend geht also zu "Rechtsterrorismus". Es ist nur die Frage, ob das eine gute Zustandsbeschreibung ist, oder ein Begriff, der vom eigentlichen Problem wegführt: Wie tief nämlich die Feindlichkeit gegen Flüchtlinge nicht an einem terroristischen "Rand" stattfinden, sondern mitten im Wir dieser Gesellschaft.

Experte: Gewalt gegen Flüchtlinge entspringt völkischem Denken / Regionen wie Freital schon seit DDR-Zeiten »rechtsradikale Zone«

Den Leiter des Nazi-Aussteigerprogramms Exit-Deutschland, Bernd Wagner, überrascht die wachsende Militanz gegenüber Flüchtlingen nicht. Hinter den Übergriffen auf Asylunterkünfte wie in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg oder Bayern stecke ein in der Bevölkerung tief verwurzeltes völkischen Denken, sagte der Rechtsextremismus-Experte am Mittwoch in Berlin. Dieses sei nach wie vor Bestandteil der deutschen Kultur und besonders in den ostdeutschen Gebieten weit verbreitet. Dazu gehöre, sich als weißer Europäer anderen gegenüber überlegen zu fühlen, sagte Wagner. Fremde würden nur in »dossierter Menge« ertragen und geduldet. »Die aus Thailand mitgebrachte Ehefrau in dem 1.000-Einwohner-Dorf ist okay, 20 Asylbewerber aber sind bedenklich«, so der studierte Kriminologe. Dieses ganze Denken sei nicht weit weg vom Rechtsextremismus. »Aufgeziegelt« werde diese »völkische Textur« durch eine tiefe Unzufriedenheit mit dem Staat. »Viele fühlen sich in dem demokratischen System nicht beheimat«, so Wagner. Gebe es dann wie aktuell einen Migrationsdruck von außen, auf den die Politik spürbar inkompetent reagiert, fühlten sich die Menschen in ihrer Abneigung und den Vorurteilen bestätigt. »Die sehen sich derzeit in einer Art darwinistischen Kampf ums Dasein«, so der Rechtsextremismus-Experte.
ND

„Asylkritiker“ oder „Rassist“? Die Suche nach den richtigen Worten

„Asylanten“ und „Wirtschaftsflüchtlinge“, „Rassisten“ und „Neonazis“ - die Debatte über Flüchtlingspolitik in Deutschland ist auch ein Streit mit Worten. Sprachwissenschaftler warnen vor Verharmlosungen. Für den Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch nehmen die „-gegner“ und „-kritiker“ überhand: Islamkritiker. Flüchtlingskritiker. Asylkritiker. Seiner Meinung nach sind das verharmlosende Ausdrücke. „Die verschleiern etwas, was nicht verschleiert werden soll“, sagt der Forscher von der Freien Universität Berlin. Stattdessen müsse man - etwa bei Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte - von Rechtsextremen oder Rassisten sprechen. Das falle vielen aber schwer.
Sächsische Zeitung

Schon 80 Anzeigen: Facebook-Fahnder enttarnen braune Hetzer

Rassistische Kommentare im Internet beschäftigen längst nicht mehr nur Facebook-Mitarbeiter und Verfassungsschutz. Zu regelrechten Fahndungs-Gruppen schließen sich Menschen gegen den braunen Spuk zusammen – mit Folgen.
Berliner Kurier

Österreich: Supermarkt-Angestellte nach gehässigem Posting gekündigt

Spar-Konzern trennte sich nun von der Frau. Keine zweite Chance für Porsche-Lehrling. Als es vergangene Woche vor dem Erstaufnahmelager in Traiskirchen (NÖ) gebrannt hatte, schrieb eine Grazerin einen Kommentar im sozialen Netzwerk Facebook, voller Grammatikfehler und gehässig: "was? vor den Mauern. In den (sic!) Gebäude wäre besser. schlecht gezielt." Die Frau war Führungskraft des Supermarkt-Konzerns Spar, der auch eine Filiale im Grazer Einkaufszentrum Citypark betreibt. Mehrere Kunden machten die Interspar-Leitung auf das Posting aufmerksam. Und wie bei dem Fall des 17-jährigen Porsche-Lehrlings in Oberösterreich kostete ihr Kommentar die Frau den Job: Nach einem Gespräch mit Betriebsrat und Geschäftsführer wurde eine einvernehmliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses beschlossen.
Kurier.at

Diese Strafen drohen bei Hass-Posts auf Facebook

Nach hetzerischen und gewaltverherrlichenden Posts bei Facebook setzte es in den vergangenen Tagen drastische Strafen. Angestellte wurden entlassen, ein Mann in Bayern zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt. So wurden in Österreich zwei DRK-Mitarbeiter entlasssen, weil sie bei Facebook gegen Flüchtlinge gehetzt hatten. So hatte eine Helferin eines Flüchtlingslagers nach ihrem Dienst gepostet: "300 arme Flüchtlinge in Designerklamotten und Smartphones", "nur gefühlte 10 Prozent echte Flüchtlinge, der Rest reine Schmarotzer und Wirtschaftsflüchtlinge." Daraufhin erhielt sie die Kündigung. Ein Porsche-Mitarbeiter war ebenfalls nach einem menschenverachtenden Rassismus-Post gefeuert worden.
Mopo24

Rassismus im Internet: Aufrufe zu Brandstiftung, Körperverletzung, Mord

Der sächsische Verfassungsschutz warnt vor einer Hasskampagne im Internet. Immer mehr anonyme Rassisten riefen offen zu Gewalt gegen Flüchtlinge und Asylbewerber auf. ele Kommentare auf Anti-Asyl-Seiten im Internet erfüllen vielfach Straftatbestände. „Da wird immer mehr gehetzt und gepöbelt. Ich spreche schon gar nicht mehr von sozialen, sondern von unsozialen Medien“, sagt der Sprecher des sächsischen Verfassungsschutzes, Martin Döring. Die Tonlage habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verschärft. In der „komfortablen Anonymität“ des Internets tausche man längst mehr als nur Stammtischparolen aus, ohne noch „Rücksicht auf irgendjemanden“ zu nehmen. Nicht selten stammten solche menschenverachtenden Posts und Tweets aber auch von knallharten Extremisten. Vor allem bei Facebook outeten sich Menschen oft anonym als Rassisten. „Dabei steht insbesondere die Asylpolitik im Vordergrund“, sagte Döring weiter. Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz stuft inzwischen 53 Facebook-Seiten als rechtsextremistisch ein. Mit der quantitativen Zunahme an rechtsextremistischer Agitation im Internet gehe auch eine „spürbare Intensivierung verbalradikaler Äußerungen“ einher.
FAZ
stern.de

Sächischer Reservist nach Mordaufruf gegen Flüchtlinge gefeuert

Der Reservistenverband in Sachsen reagiert auf Hetze gegen Flüchtlinge und einen Mordaufruf bei Facebook. Wie „Radio Dresden“ berichtet, feuerte der Verband ein Mitglied und erstatte Anzeige wegen Volksverhetzung. Der Mann hatte in einem Kommentar unter einem Beitrag zur Zeltstadt auf der Facebook-Seite von „Dresden Fernsehen“ dazu aufgerufen, sich mit einem Maschinengewehr mit 1100 Schuss vor der Zeltstadt zu positionieren und die Flüchtlinge zu ermorden. „Der Kommentar ist niederträchtig und schäbig“, sagte Landeschef Christoph Lötsch dem Sender. Der Reservistenverband verfolge eine Null-Toleranz-Regel für Hetze bei Facebook
BILD

Limburg: Neonazi-Todesopfer offiziell anerkannt

Der Mord an einem Ruander in Limburg gilt als zweites rechtextremes Delikt in Hessen seit 1990. Der Mann war mit massiven Schlägen und Tritten getötet worden. Hessen erkennt zum zweiten Mal die Tötung eines Menschen als rechtsextremistisches Delikt an. Drei Männer hatten den wohnungslosen Charles W. aus Ruanda im Oktober 2014 in Limburg mit massiven Schlägen und Tritten getötet. Die Straftat sei „als rechtsextremistisches Delikt erfasst“, teilte das hessische Innenministerium der Frankfurter Rundschau auf Anfrage mit.
Frankfurter Rundschau

Nazis in Brandenburg: „Rechts und aktionsorientiert“

Brandenburgs Neonazi-Szene wird wieder gewaltbereiter. Ein Rechtsextremist, der einen Brandanschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Zossen verübte, war am Überfall auf eine DGB-Kundgebung in Weimar beteiligt. Am Wochenende marschieren die Neonazis in Brandenburg wieder gegen Asyl auf.
Störungsmelder
TLZ

Studie der Uni Jena wider Klischess über Rechtsextremismus

Eine neue Studie der Universität Jena räumt mit Klischees zum Rechtsextremismus auf. Besonders anfällig für braunes Gedankengut sind demnach beispielsweise nicht einfach nur Arbeitslose, die in Plattenbauten wohnen. Ein zentraler Faktor, der rechtsextreme Einstellungen tatsächlich begünstige, sei dagegen „die politische Kultur“, die in einer Kommune vorherrsche, sagt Quent. In Städten und Gemeinden, in denen sich die Menschen selbst als „abgehängt“ oder „verloren“ betrachten, hätten Neonazis und ihr rechtsextremes Gedankengut leichtes Spiel – und zwar eben weit jenseits der ärmeren Schichten der Bevölkerung. Die Studie zeige, sagt Quent, dass sehr oft Menschen aus der Mittelschicht große Angst davor haben, etwas von ihrem Wohlstand zu verlieren, wenn zum Beispiel Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Diese Angst könne sehr leicht in Rechtsextremismus umschlagen.
OTZ

Bad Nenndorf rüstet sich für Naziaufmarsch

Auch dank beharrlicher Proteste sind rechte Demos wie in Bad Nenndorf ein Auslaufmodell. Stattdessen versuchen Neonazis die wachsende Zahl von Flüchtlingen für ihre Zwecke zu missbrauchen und Unterstützer in der Mitte der Gesellschaft zu werben.
NWZ

Verfassungsschutz warnt: Neue Neonazigruppe ist in Eisenach und der Region aktiv

Eine neue Organisation von Jung-Neonazis gibt es in Eisenach. Sie nennt sich selbst Nationale Jugend (NJ Eisenach-Wartburgkreis). Sie agiert bisher anonym. Offenbar gibt es Verbindungen auch zur örtlichen NPD. Wer hinter der NJ steckt und wie groß sie tatsächlich ist, darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Zu mehreren Anlässen ist die mindestens dreiköpfige Truppe öffentlich wahrnehmbar in Erscheinung getreten. Vor zwei Wochen stellten mit weißen Masken und Kapuzenpullis Vermummte auf dem Karlsplatz und auf dem Markt Schilder auf. Sie sollten an „die von Fremden ermordeten Deutsche“ erinnern – eine Aktion, an der sich bundesweit Neonazis beteiligten. Die Schilder wurden vom Ordnungsamt entfernt, weil sie nicht genehmigt waren.
Vor einer Woche hängte die Gruppierung ein mit ihrem Namen bemaltes Bettlaken an das Parkhaus in der Sophienstraße. Ein Bürger entfernte es und übergab es der Polizei.
Nach eigenen Angaben ist die NJ auch in Gerstungen aktiv, möglicherweise im Zusammenhang mit den Aktivitäten der dortigen „Bürgerwehr“. Zumindest wird dieser Eindruck auf der Internetseite der NJ bei Facebook erweckt. Und am Wochenende wurde der Schriftzug „NJ Eisenach-Wartburgkreis“ in großen Lettern auf eine Ramp im Skaterpark gemalt, wie die Rollgemeinde beklagt, die sich um die Anlage kümmert.
OTZ

NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg: Der Sherlock Holmes von Esslingen

Polizisten, die beim Ku-Klux-Klan Frauen kennenlernen wollen, zerstörte Mythen, schlampige Ermittlungsarbeit: Wolfgang Drexler rollt als Chef des Untersuchungsausschuss mit viel persönlichem Einsatz die NSU-Affäre in Stuttgart auf.'
Süddeutsche Zeitung

NSU-Prozess: Staatsanwaltschaft weist Anzeige ab: Schlappe für Zschäpe

Die Staatsanwaltschaft weist eine Anzeige der Angeklagten im NSU-Prozess gegen ihre Anwälte ab. Richter beschlagnahmt Akten von Verfassungsschützer.
taz

Guthmannshausen: Sommerfest mit brauner Hetze vom "Freundeskreis Udo Voigt"

Guthmannshausen – Vertreter mehrerer rechtsextremer Parteien, Neonazis ohne Parteibuch, „Reichsbürger“, Holocaust-Leugner: Nach braunen Maßstäben illustre Gäste hatten die „Freundeskreise Udo Voigt“ zu ihrem Sommerfest eingeladen, das auf dem Gelände der „Gedächtnisstätte Guthmannshausen“ in Thüringen stattfand.
Blick nach rechts

»Noch besteht Gefahr«

Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen über antisemitische Bedrohungen, NPD-Verbot und Vertrauen in seine Behörde.
Jüdische Allgemeine

Online-Meldestelle für Antisemitisus: „Die Gefühle der Opfer zählen“

Für Betroffene antisemitischer Übergriffe gibt es eine neue Meldeplattform im Internet. Ein noch immer aktuelles Problem soll sichtbarer werden.
taz

BaWü: AfD fordert Verbot von Homo-"Propaganda"

Vor dem beginnenden Landtagswahlkampf setzt die rechte Partei auf einen Kreuzzug gegen alles, was sie für "Gender Mainstreaming" hält. "Die Alternative für Deutschland lehnt jegliche staatliche Propaganda – in Schulen, den Massenmedien oder im öffentlichen Raum – für bestimmte sexuelle Orientierungen oder Verhaltensweisen strikt ab. Die Förderung der klassischen Familie ist davon ausgenommen."
Queer.de

Schwedische Rechtspopulisten machen eigene Schwulenparade, um Muslime zu provozieren

In Stockholm zieht zur Stunde der „Pride Järva“ durch die Stadt. Doch was klingt, wie eine Veranstaltung im Umfeld der großen Stockholm Pride am Samstag, ist in Wirklichkeit eine Provokation von Rechtspopulisten.
Denn der „Pride Järva“ zieht unter anderem durch die Stadtteile Tensta und Husby. Beide Stadtviertel haben einen hohen Anteil an muslimischen Migranten, in Hurby gab es vor zwei Jahren massive Unruhen. Dass diese vom Veranstaltungsprogramm - unter anderem einem „Kiss-In“ - größtenteils begeistert sein werden, darf bezweifelt werden.
ggg.at

Bikini-Gate mit rassistischer Aufladung – wie sich Frankreich über einen Hauch von Nichts empört

Frankreich in Aufruhr – Wie aus einem banalen Streit junger und teilweise leicht bekleideter Frauen in einem Park in Reims fälschlicherweise die alarmierte Warnung vor einer religiösen Sitten-Polizei wurde.
Südkurier

Machtkampf bei Rechtsextremen in Frankreich geht weiter

Der Gründer der rechtsextremen Front National (FN) in Frankreich, Jean-Marie Le Pen, hat im Machtkampf mit seiner Tochter und FN-Chefin Marine eine Niederlage einstecken müssen: 94 Prozent der FN-Mitglieder votierten in einer Befragung für die neuen Statuten ihrer Partei, die auch die Abschaffung seiner Ehrenpräsidentschaft vorsehen, wie die Partei gestern mitteilte. 
ORF

Mehr als 10.000 Finnen demonstrieren gegen rechtspopulistische Äußerung von "Wahre Finnen"-Parlamentarier

Mehr als 10.000 Menschen haben am Dienstagabend in der finnischen Hauptstadt Helsinki für Multikulturalismus demonstriert. Nach Angaben der Polizei verliefen die Kundgebungen friedlich, im Laufe des Abends strömten zudem immer mehr Menschen ins Stadtzentrum. Auch in Tampere und anderen Städten in Finnland gab es Demonstrationen. Die Kundgebungen richteten sich gegen umstrittene Äußerungen des Abgeordneten Olli Immonen von der rechtspopulistischen Partei Wahre Finnen. Dieser hatte vor einigen Tagen im Netzwerk Facebook erklärt, er träume von einer "starken und mutigen Nation", der es gelinge, den "Alptraum namens Multikulturalismus" zu besiegen. Die Wahren Finnen sind eine von drei an der Regierungskoalition beteiligten Parteien. Die eilig organisierte Demonstration in Helsinki stand am Dienstag dann unter dem Motto "Wir haben einen Traum – Multikulturalismus ist kein Alptraum". 

Der Standard
Die Welt

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