Asylbewerber wird bei Angriff in Weimar verletzt +++ Bochum: Rassistische Attacke beim Volksfest "Kemnade in Flammen" +++ Berlin: Rassistische Angreifer stellen sich der Polizei +++ Breetze (Niedersachsen): Übergriff nach rechtsesxtremem Überlebenstraining.
Asylbewerber wird bei Angriff in Weimar verletzt
In Weimar ist ein serbischer Asylbewerber von einem Unbekannten beschimpft und durch einen Kopfstoß verletzt worden. Der 40-Jährige habe bei der Attacke an einer Bushaltestelle einen Nasenbeinbruch erlitten, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Vorfall habe sich am Montagabend ereignet.
Thüringer Allgemeine
Gelsenkirchen: Erneuter Angriff auf Anti-Nazi-Aktivistin
Heike Jordan wird erneut Opfer rechter Schmierer. Es macht fassungslos: In der Nacht zu Dienstag wurde das Wohnhaus von Heike Jordan mit faschistischen Parolen beschmiert. Es ist nicht das erste Mal, dass die 52-Jährige zum Opfer rechter Gewalt wird. Wie bei der letzten Attacke Ende April (ngn berichtete) schmierten die Täter rechtsextreme und antisemitische Parolen an das Haus der mutigen Frau, die auch schon von einem Neonazis vor ihrer Haustür angegriffen wurde. Der Staatsschutz ermittelt, kommt aber bisher zu keinen Ergebnissen.
Dattelner Morgenpost
Bochum: Rassistische Attacke beim Volksfest "Kemnade in Flammen"
Rund um das Volksfest „Kemnade in Flammen“ hat es zwei besondere Polizeieinsätze gegeben. In beiden Fällen wurden die Tatverdächtigen gefasst. Am Freitag gegen 23.40 Uhr wollte eine 17-jährige Jugendliche nach dem Besuch des Seefestes mit dem Bus Richtung Hauptbahnhof. Bereits beim Einsteigen an der Haltestelle Kemnader Straße wurde die dunkelhäutige junge Frau von einer fünfköpfigen Gruppe angegriffen und geschlagen. Im weiteren Verlauf der Fahrt kam es zu rassistischen Beleidigungen und Bespuckungen. Am Halt Königsallee/Wasserstraße verließ die fünfköpfige Gruppe den Bus und ging Richtung City. Fahrgäste riefen sofort die Polizei, so dass die Verdächtigen – zwei Bochumer (30, 31), ein Duisburger (22), ein Krefelder (24) sowie eine Bochumerin (26) – schnell festgenommen werden konnten.
DerWesten
Berlin: Rassistische Angreifer stellen sich der Polizei
Nach einem rassistisch motivierten Messerangriff auf zwei junge Männer mongolischer Herkunft haben sich zwei Verdächtige gestellt. Die 18 und 20 Jahre alten Brüder meldeten sich am Dienstag in Begleitung ihrer Anwälte im Landgericht Moabit. Der 18-jährige Tarek M. und sein zwei Jahre älterer Bruder Khaled waren per Haftbefehl gesucht worden. Am Dienstagnachmittag bestätigte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung, wonach sich die beiden am Vormittag in Begleitung ihrer Anwälte beim Landgericht in Moabit gemeldet hätten. Die beiden libanesisch stämmigen Männer sollen – zusammen mit einem weiteren 19-jährigen Libanesen und einem 18-jährigen Georgier – am 9. Mai, gegen 2 Uhr morgens, zwei aus der Mongolei stammende Opfer im U-Bahnhof Klosterstraße rassistisch beleidigt und angegriffen haben. Ein 25-Jähriger erlitt dabei einen Messerstich in den Bauch und wurde ins Gleisbett der U-Bahn gestoßen. Dessen Begleiter sprang hinterher und vertrieb die Angreifer, indem er mit Schottersteinen nach ihnen warf. Er zog seinen Bekannten zurück auf den Bahnsteig. Nur mit zwei Notoperationen konnten die Ärzte das Leben des Verletzten retten.
Berliner Zeitung
Breetze (Niedersachsen): Übergriff nach rechtsesxtremem Überlebenstraining
Das niedersächsische Breetze ist umgeben von Wald und hügeligen Wiesen. Und diese Idylle scheint Rechtsextreme anzuziehen, die hier Überlebenstrainings und Geländeübungen durchführen. "Es war beängstigend", erinnert sich Anne Jansen* an den 30. Dezember 2014. Ein Dutzend Männer soll an diesem Abend aus dem Wald an den Ortsrand gekommen sein - in Militärkleidung und mit Aufnähern, die eine Nähe zur rechten Szene nahelegten. Die Gruppe soll auf den Wagen einer Anwohnerin eingeschlagen haben, die auf dem Weg nach Hause war. Sie verständigte die Polizei. Die konnte die Situation beruhigen, stellte die Personalien von zwölf Männern fest und nahm einen der Männer mit. Zur Überraschung der Anwohner soll einem der Männer ein Jagdmesser für Großwild zurückgegeben worden sein. Ein Beamter soll gesagt haben, es sei doch nichts passiert, erinnert sich Jansen. Nach dem Abrücken der Polizei soll ein Anwohner bedroht worden sein: "Wir wissen, wo du wohnst! Wir kommen wieder, aber dann mit Verstärkung." Die Staatsanwaltschaft habe "keine Ermittlungen wegen einer politisch motivierten Auseinandersetzung aufgenommen", sagt Heinrich Dresselhaus, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg. Die Polizei habe die Auseinandersetzung als "Gerangel unter Jugendlichen" eingestuft. Noch im Februar hatte die Polizei den Anwohner gesagt, es liefen Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch und Widerstandes gegen die Staatsgewalt. Von einem politischen Hintergrund der Auseinandersetzung möchte die Polizei Lüneburg nicht mehr sprechen. "Die Männer waren angetrunken, aber es gab keinen Hitler-Gruß und es wurden auch keine rechten Parolen gerufen", sagt Polizeipressesprecherin Antje Freudenberg.
taz
Dresden: Teppichinstallation mit islamfeindlichen Parolen beschmiert
Die Teppichinstallation am Landgericht Dresden ist mit islamfeindlichen Parolen beschmiert worden. Wie die Polizei mitteilte, haben Unbekannte mit schwarzer Farbe den Schriftzug "Scheiß Islam" über die Teppiche gesprüht. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter zwischen Sonntag- und Montagmittag zur Tat geschritten sind.
MDR
Pfingsten: Neonazi-Zeltlager der JN im Stil der HDJ bei Gießen
Die Jugendorganisation der NPD hat über das Pfingstwochenende ein „Sommerlager“ organisiert. Ihre Kleidung erinnert an das Auftreten der HDJ, die der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) 2009 verboten hat. Die NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) hat am Wochenende in Lützellinden ein Zeltlager organisiert. Auf einem Privatgelände bei Gießen versammelten sich etwa ein Dutzend Aktivisten. Sie trugen teilweise einheitliche Kleidung, die an die verbotene „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) erinnerte. Die als „Sommerlager“ bezeichnete Veranstaltung hatte die JN zuvor mit der Ortsangabe „irgendwo in Hessen“ angekündigt. Auch die JN Brandenburg und Neonazi-Gruppen aus Hessen hatten das Treffen im Internet beworben. Aus dem Polizeipräsidium Mittelhessen heißt es auf Anfrage, Beamten seien vor Ort gewesen, die Veranstaltung habe aber „keine Außenwirkung“ entfaltet.
Frankfurter Rundschau
Niederlage für Frauke Petry: AfD-Bundesvorstand verbietet Ausschluss von Lucke-Anhängern
Im Führungsstreit der AfD hat Frauke Petry eine Schlappe erlitten. Der AfD-Bundesvorstand kippte am Dienstag einen Beschluss ihres Landesvorstandes. Dieser sah vor, dass sächsische AfD-Mitglieder, die sich dem Verein „Weckruf 2015“ von Parteigründer Bernd Lucke angeschlossen haben, aus der AfD ausgeschlossen werden.
LVZ
Zwist um Neonazi Borchardt bei der Dortmunder Tafel
Der stadtbekannte Neonazi Siegfried Borchardt, bezieht Hartz IV und kann bei der Dortmunder Tafel einkaufen. Das sorgt für Diskussionen bei der Tafel. Der stadtbekannte Dortmunder Neonazi und Kreisvorsitzende der Partei "Die Rechte", Siegfried Borchardt, besitzt einen Tafel-Ausweis und kann bei der gemeinnützigen Hilfsorganisation in Dortmund einkaufen. Das hat bei der Dortmunder Tafel zu langen Diskussionen und einem Austritt geführt. Borchardt sei im Februar bei der Tafel aufgetaucht, so der Vorsitzende Dr. Horst Röhr. Das Aufnahmeteam habe ihn nicht erkannt. Borchardt, Hartz-IV-Empfänger, habe aber seine Bedürftigkeit nachgewiesen. "Und wir entscheiden nach Bedürftigkeit", so Röhr, "wenn wir das nicht mehr täten, wären unsere Leute vor Ort überfordert." Der mehrfach vorbestrafte Neonazi Borchardt, Spitzname "SS-Siggi", hetzt gegen Ausländer und Überfremdung. Deshalb gibt es Befürchtungen, dass Migranten unter den Tafelnutzern sich aus Furcht nicht mit ihm in eine Schlange einreihen wollen. Diese Sorge könne er nachvollziehen, so Röhr, doch sie bestehe nur theoretisch. Denn Borchardt, der seit April seinen Ausweis hat, habe seitdem dreimal bei der Tafel eingekauft. Allerdings sei er nicht persönlich gekommen, sondern eine Frau mit seiner Vollmacht.
WAZ
Postlow: Neonazi darf kein Wehrführer sein
Die Gemeinde Postlow wollte einen bekannten Neonazi zum Feuerwehrchef machen. Darf sie aber nicht, sagt die zuständige Verwaltungsbehörde. Das Verwaltungsgericht Greifswald hat die Ernennung eines Neonazis zum Wehrführer – also zum Feuerwehrchef – der kleinen Gemeinde Postlow in Mecklenburg-Vorpommern für rechtswidrig erklärt. „Eine Klage der Gemeinde Postlow ist Ende vergangener Woche abgewiesen worden“, sagte ein Gerichtssprecher der taz. Der Postlower Gemeinderat hatte den parteilosen Ralf Städing im Frühjahr 2014 einstimmigzum Wehrführer bestimmt, obwohl schon damals bekannt war: Der Feuerwehrmann gehört zur Rechtsrock-Band „Wiege des Schicksals“, die unter anderem beim NPD-"Pressefest“ auftrat, einem der größten Neonazi-Treffen der Republik.
taz
SVZ
NPD-Abgeordneter Voigt: "Deutschland braucht eigene Atomwaffen"
Der deutsche NPD-Abgeordnete Udo Voigt über eine Wiedereinführung der Todesstrafe, "Völkermord" mittels Integration und sein Verständnis eines modernen Nationalismus. Im Ernst: Ein sehr interessantes, lesenswertes Interview mit kritischen Fragen und offenen Antworten im österreichischen Magazin
Profil
Rechter Kämpfer bei MMA-Event: Mit Hakenkreuz unter der Achsel
„Mixed Martial Arts“-Veranstaltungen ringen mit einem schlechten Ruf. Nun tritt in Bremen auch noch ein Kämpfer mit einschlägigen Tätowierungen an. Frank Kortz. Der hat ein Hakenkreuz unter seine Achsel tätowiert, ein weiteres prangt unterhalb seines Bauchnabels. Quer über den Kopf trägt er obendrein das Bild eines „Thorshammer“, den Polizei und Verfassungsschutz ebenfalls in ihren Listen rechtsextremer Symbole führen. Kortz wird am Samstag in Bremen im T-Shirt auftreten. Vahit Arslan, Veranstalter des Wettbewerbs „Hype FC“. Frank Kortz sei ihm vorher nicht bekannt gewesen. „Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass er seit über zwei Jahren aus der rechten Szene raus ist“, so Arslan. „Wir geben ihm die Möglichkeit, sich auf sportliche Weise zu verbessern und nicht rückfällig zu werden.“ Auf seinem Facebook-Profil verbreitet Kortz weiter Hakenkreuz-Bilder, mag rechtsextreme Bands. Er sei „kein Aussteiger“, sagt Kortz selbst zur taz, „sondern nicht mehr aktiv“.
taz
Fotogalerie: Aufmarsch der Neonazi-Partei “Der III. Weg” in Limburgerhof
Keine drei Wochen nach dem Brandanschlag auf eine im Bau befindliche Unterkunft für Geflüchtete in Limburgerhof, demonstrierte am 23.05.2015 die rechtsextreme Partei "Der III. Weg" durch den pfälzischen Ort. Neben dem Bundesvorsitzenden Klaus Armstroff und dem ehemaligen Vizechef der hessischen NPD Mario Matthes, folgten rund 30 weitere Personen dem Aufruf. Der Aufmarsch stand unter dem Motto "Patriotischer Widerstand lässt sich nicht kriminalisieren! Wir bleiben dabei: Asylflut stoppen – Deutschlands Zukunft schützen".
Störungsmelder
Rechtsextermismus in Brandenburg: Großoffensive gegen Flüchtlinge
Für Brandenburgs Bereitschaftspolizei ist es eine Dauerbelastung, die Sicherheitsbehörden beobachten die Entwicklung mit Sorge: Die rechtsextremistische Szene überzieht das Land mit einer Welle von Demonstrationen und Kundgebungen. Im laufenden Jahr haben bereits 57 rechtsextreme Versammlungen im Land stattgefunden. Bei einem Großteil protestierten die Rechtsextremisten gegen Zuwanderung und Flüchtlingspolitik. 46 der Versammlungen waren Anti-Asyl-Proteste, 16 davon richteten sich gegen konkret geplante Asylbewerberheime. Das geht aus einer Antwort von Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Andrea Johlige (Die Linke) hervor (Anm. d. Red. Sechs Demonstrationen, die Ende April noch nicht vom Ministerium erfasst waren, kamen im Mai hinzu).
PNN
Landgericht Bonn: Ex-NPD-Mann Oster wegen Kindesmissbrauchs verurteilt
Fünf Jahre saß Dominique Oster für die NPD im Kreistag. Die kommenden Jahre wird der 37-Jährige aus Siegburg, der auch für das Bündnis für Deutschland aktiv war, nun jedoch im Knast verbringen: Das Bonner Landgericht verurteilte den Angeklagten wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Schutzbefohlenen zu dreieinhalb Jahren Haft. Hinzu kommen sechs Monate wegen Nachstellens, dem sogenannten Stalking. Da er nun auch weitere Vorstrafen absitzen muss, belaufen sich die Freiheitsstrafen insgesamt auf fast vier Jahre und neun Monate. Laut Urteil kam es zwischen 2001 und 2003 zu sechs Übergriffen auf die anfangs gerade einmal vier Jahre alte Tochter der damaligen Freundin. Der Vorwurf eines mit dem Eindringen in den Körper verbundenen schweren sexuellen Missbrauchs konnte nicht nachgewiesen werden. Zur Anzeige gelangten die Taten erst im vergangenen Jahr, nachdem sich das Mädchen einer Psychiaterin anvertraut hatte. Dabei hatten die Vorwürfe bereits Ende 2004 im Raum gestanden.
General-Anzeiger
Mönchengladbach: "Pro NRW" im Schulterschluss mit Neonazis gegen Flüchtlinge
Statt der angemeldeten „cirka 100“ Teilnehmer nahmen am Pfingstsamstag in Mönchengladbach an einer asylfeindlichen Aktion des „pro NRW“-Mannes Dominik Roeseler nur rund 30 Personen teil – darunter von der NPD und der „Rechten“.
Blick nach rechts
"Bürgerbewegung Pro Deutschland" als Auffangbecken für enttäuschte "Pro NRW"-Anhänger_innen
Manfred Rouhs’ schwächelnde „Bürgerbewegung pro Deutschland“ will von der Krise der ehemaligen Schwesterpartei „pro NRW“ profitieren. „Pro Deutschland steht bereit als sicherer Hafen für jeden, der konstruktiv Politik für unser Land machen will“, buhlt Rouhs' Kleinpartei um „pro NRW“-Abtrünnige. Wie bnr.de berichtete, hatte „pro NRW“ Kritiker von Parteichef Markus Beisicht abgestraft: Der stellvertretende Vorsitzende Markus Wiener und Landesgeschäftsführer Detlev Schwarz waren „wegen grob parteischädigenden Verhaltens“ ihrer Ämter enthoben worden. Daraufhin hatte eine Reihe führender (Ex-)Funktionäre den Austritt aus der selbst ernannten „Bürgerbewegung“ erklärt, neben Wiener und Schwarz auch Parteivize Wolfgang Palm, die langjährige Schatzmeisterin Judith Wolter und der „pro Köln“-Vorsitzende Michael Gabel.
Blick nach rechts
Post von rechts: Neonazis treten in Konstanz in Erscheinung
Post von Rechts: Viele Konstanzer Haushalte fanden vor einigen Tagen ein Flugblatt der inzwischen vom Verfassungsschutz geprüften und offiziell eingetragenen Partei „Der Dritte Weg“ in ihren Briefkästen. Darin warnen die rechtsradikalen Anhänger vor Asylmissbrauch und dem drohenden Volkstod.
Südkurier
Graue Wölfe warben Islamisten an
Die rechtsextremen türkischen Grauen Wölfe sind einem Medienbericht zufolge eng mit der Islamistenszene verbunden. So seien auch Mitglieder der als "Lohberger Brigade" bekannten sogenannten Dinslakener Zelle bei den Grauen Wölfen radikalisiert worden, teilte die ZDF-Redaktion "Frontal 21" mit Verweis auf eigene Recherchen mit. Aus der Gruppe islamistischer Kämpfer seien bereits mehrere bei Gefechten in Syrien getötet worden.
Rheinische Post
Hannover-Zeitung
Ehemaliger Kriminalbeamter: “Es gibt bei der Polizei ganze Herden schwarzer Schafe”
Ein Polizist missbraucht seine Gewalt? Das ist kein Einzelfall, sagt Thomas Wüppesahl, ehemaliger Kriminalbeamter und Sprecher der “Kritischen Polizei”. Solange es keine neutrale Ermittlungsbehörde gebe, werden Missbrauchsskandale wie in Hannover weiterhin passieren. Das MiGAZIN fragt etwa: "Seit der Missbrauchsskandal in Hannover aufgedeckt wurde, ist die Öffentlichkeit erschüttert. Wie kann es dazu kommen, dass ein Polizist seine Macht missbraucht und einen Flüchtling derart demütigt?" Thomas Wüppesahl sagt: "Das passiert deshalb, weil die Kontrolle nicht vorhanden ist. Es gibt keine funktionierende Dienstaufsicht, die Staatsanwaltschaften gehen nicht nach ihren Aufgaben der Strafverfahrensordnung nach, also als neutrale Ermittlungsbehörde zu arbeiten, sondern sind parteiisch gegenüber ihren Polizisten. Darüber hinaus sind die Innenminister schnell dabei, alles gesund zu beten. Die stellen sich, egal was passiert, vor ihre Polizei. Und die veröffentlichte Meinung ist auch nicht ganz unproblematisch, weil die Zeitungen täglich voll sind über Polizeiberichte aus den Polizeiredaktionen. Aber die Kollegen von dort können nicht kritisch berichten. Wenn sie das tun, werden sie ausgegrenzt, weil die Pressestellen der Polizei die Polizeireporter, die kritisch berichten, nicht mehr über nächste Durchsuchungsmaßnahmen, Festnahmen und Aufschläge jeglicher Art informieren. In Hannover wird jetzt vor allen Dingen darauf geguckt: Wer hat uns verraten? Wer ist zum NDR gegangen? Das ist ja auch schon bezeichnend, dass jemand zum NDR geht und nicht zur Staatsanwaltschaft oder zur Polizeidienststelle."
Migazin
Thüringer Wirtschaft fordert rasche Integration von Flüchtlingen
Der Verband der Wirtschaft in Thüringen beklagt bürokratische Hindernisse bei der Integration von Asylbewerbern. Man sehe zwar durchaus Fortschritte, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Fauth unserer Zeitung. Dennoch gebe es noch Potenzial, die Asylverfahren beschleunigen: „Wir brauchen klare, verständliche, transparente und praktikable Regeln“. Der Verband verwies auf eine Umfrage, in der rund 60 Prozent der Thüringer Firmen einen Bedarf an ausländischen Fachkräften angegeben hätten. „Wir sind darauf angewiesen, um unser Niveau zu halten“, sagte Fauth.
TLZ
Für ein Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân
Im August 2015 jährt sich zum 35. Mal der rassistische Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in der Hamburger Halskestraße, dem die beiden Vietnamesen Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân zum Opfer fielen. Eine Initiative fordert nun ein würdiges Gedenken an die Opfer.
Mut-gegen-rechte-gewalt.de
Ehrenamt: Marianne Ach (73) unterrichtet Flüchtlinge
Seit zehn Jahren gibt die pensionierte Realschullehrerin Marianne Ach ehrenamtlich Deutschunterricht für Flüchtlinge. Neuerdings gibt es eine Internet-Seite für Helfer. Was Tischdecke auf Englisch heißt, muss Marianne Ach (73) nachschlagen. Die Erklärung, was eine Tischdecke ist, scheinen ihrer 20 Schüler nicht verstanden zu haben. „Die Tischdecke“, steht an der Tafel. „Die Tischdecke“ sprechen alle nach. „Ich möchte Begeisterung und Liebe für die deutsche Sprache wecken und unsere Kultur vermitteln. Da gehört die Tischdecke dazu“, sagt Marianne Ach. Seit zehn Jahren gibt die pensionierte Realschullehrerin ehrenamtlich Deutschunterricht für Flüchtlinge. Seit der Eröffnung Mitte März in der Gemeinschaftsunterkunft Neumarkter Straße jeden Dienstag und Mittwoch von 14 bis 15.30 Uhr.
TZ
Bitter: Ärger nach Vortrag über Neonazis im Haindlkeller in Miesbach
Politische Propaganda oder Bildungsarbeit? Die Auffassungen von Ordnungsamt von Miesbach (Bayern) und Verein Eigeninitiativ über einen Vortrag über Neonazis im Haindlkeller gehen auseinander.
Merkur.de
Bitter II: Frau fingiert Hammer-Attacke von Neonazi – um zu zeigen, „wie gefährlich es hier ist“
Ein maskierter Rechtsextremer überfällt eine wehrlose Frau und will sie vergewaltigen - für die Polizei und ihren Ehemann hat eine 41-jährige Frau aus Garching bei München ein dramatisches Szenario entworfen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, hatte die Frau Anfang März wegen einem vermeintlichen Übergriff eines Nazis in ihrem Haus die Polizei gerufen. Der Mann habe gesagt, dass es zu viele Ausländer im Ort gebe, und hätte danach mit einem Hammer zugeschlagen. Anschließend soll er ihr die Pistole an den Kopf gehalten haben mit der Aufforderung, sie solle sich ausziehen. Dann habe der Unbekannte einen Anruf erhalten und sei geflohen. Dabei soll er "Heil Hitler" gerufen haben. Die Frau verständigte daraufhin die Polizei. Doch damit war es noch nicht genug: Wenige Tage später fand ihr Ehemann einen Brief mit einem Hakenkreuz im Briefkasten. Darin wurde die Familie aufgefordert, alle Asylbewerber aus Garching verschwinden zu lassen. Mitte April schließlich hinterließ die 41-Jährige eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter: "Er hat mich, er hat mich! Er hat eine Waffe!" Die Polizei suchte daraufhin mit einem Hubschrauber nach der Frau und fand sie in der Nähe ihres Hauses. Den Polizisten erzählte sie, dass der Rechtsextreme sie erneut bedroht und angespuckt habe. Vor wenigen Tagen gab sie nun zu, dass alles ein großer Schwindel war. Die Drohbriefe habe sie geschrieben und mit dem Hammer sich selbst verletzt. Als Grund gab sie an, dass sie Garching verlassen wollte. Da ihr Mann aber nicht wegziehen wollte, habe sie ihm zeigen wollen, "wie gefährlich es in Garching ist".
Focus
Bitter III: Drama um Innenminister Ulbigs Vorzeigeflüchtlinge
Diese Aktion steht Sachsens Innenminister ganz schlecht zu Gesicht: Im April zeigte sich Markus Ulbig (51, CDU) medienwirksam in der Stollberger Wohnung einer sechsköpfigen syrischen Familie. „Gelebte Integration“, titelte Ulbig im Anschluss auf seiner Facebook-Seite. Jetzt rückte die Polizei mitten in der Nacht bei der syrischen Familie ein, um sie unter Zwang abzuschieben.
Mopo24