Naumburg: Zwei schwarze Frauen und ein schwarzer Mann rassistisch beschimpft und bedroht +++ 2.000 rechte Hooligans bei "Gemeinsam-Stark Deutschland"-Demo in Ludwigshafen - 130 Gegner_innen festgenommen +++ Flüchtlingsheim in Köln: Sicherheitsdienst nach Facebook-Posts gekündigt +++ Zwei rechte Aufmärsche: Patrioten blasen zum Marsch auf Frankfurt.
Naumburg: Zwei schwarze Frauen und ein schwarzer Mann rassistisch beschimpft und bedroht
In Naumburg sind zwei schwarze Frauen und ein schwarzer Mann rassistische beschimpft und bedroht worden. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, warf einer der beiden Angreifer am Mittwochabend auch eine Bierflasche nach der kleinen Gruppe am Bahnhofsvorplatz. Getroffen wurde aber niemand. Die zwei Frauen und der Mann flohen in eine Pizzeria.
Die Welt
Flüchtlingsheim in Köln: Sicherheitsdienst nach Facebook-Posts gekündigt
Nach rassistischen Äußerungen in sozialen Netzwerken muss ein Sicherheitsdienst an einer Flüchtlings-Notunterkunft in Köln seine Arbeit aufgeben. Die Bezirksregierung Köln teilte am Mittwoch mit, dass auf ihre Veranlassung hin dem Sicherheitsunternehmen für die Notunterkunft Boltensternstraße umgehend gekündigt worden sei. Der Inhaber habe sich in sozialen Netzwerken rassistisch geäußert. Dies sei mit der Willkommenskultur in den Einrichtungen der Bezirksregierung nicht vereinbar.
Rheinische Post
Report-K
Zwei rechte Aufmärsche: Patrioten blasen zum Marsch auf Frankfurt
Am kommenden Samstag will die rechte Gruppierung „Widerstand Ost West“ Patrioten nach Frankfurt locken. Wo marschiert werden darf, ist noch unklar. Vorab gedenkt Heidi Mund am 17. Juni den Opfern der „linksfaschistischen Diktatur". Seit Wochen freut sich Ester Seitz auf den 20. Juni. Für diesen Tag hat die Begründerin des rechten Bündnisses „Widerstand Ost West“ zum Marsch auf Frankfurt geblasen, möglichst „alle deutschen Patrioten“ wünscht sich die Aktivistin auf die Straße, um es dem „islamischen und linksradikalen Faschismus“ und der „linksversifft gehirngewaschenen Schlägermeute“ mal so richtig zu zeigen. In Superlativen schwelgt Seitz auf Facebook von der „geilsten, größten Demonstration, …, mit den großen Männern Deutschlands“. Sie träumt von mehr als 1000 Teilnehmern, die Polizei rechnet hingegen mit 500 Rechten. Auch Annette Ludwig von der Anti-Nazi-Koordination vermutet, dass diese Zahl wohl nicht erreicht werde: „Wir gehen jedoch von gewaltbereiten Hooligan-Gruppen, Neonazis und Rassisten aus.“
Frankfurter Rundschau
Journal Frankfurt
SV Waren in Erklärungsnot: Trainiert hier ein Neonazi seit Jahren kleine Kinder?
Die schlichte Antwort: Ja. Hier meine Lieblingspassage aus dem Artikel: "Hätte der Verein die Gesinnung des Trainers nicht längst bemerken müssen? „Nein!“, wird Ex-Jugendobmann Thomas Röhr deutlich. Für ihn ist das alles unverständlich. Seit gut zweieinhalb Jahren sei Rene D. Trainer. „Der macht einen super Job. Er opfert sehr viel Freizeit für die Kinder. Fast jedes Wochenende ist er mit ihnen unterwegs. Und das auch erfolgreich“, sagt Röhr. Ja, es sei da mal etwas gewesen mit einem „komischen Tattoo an der Wade. Eine Mutter hatte uns angesprochen, dass das wohl ein verbotenes Symbol sei. Ich habe das Tattoo aber noch nie gesehen und mir auch nicht zeigen lassen. Wo kommen wir denn da hin?“, sagt Röhr." Stimmt, ein Tattoo auf der Wade bekommt man beim Fußballspielen sicher nie zu sehen. Und so eine Elternbeschwerde ist ja auch noch lange kein Grund, mal zu fragen...
Nordkurier
Antifa beklagt überzogene Aktionen der Polizei in Villingen-Schwenningen
Ist die Polizei am Sonntag nach der abgesagten Pegida-Kundgebung in Villingen „mit grundlosen Prügel-Attacken gewalttätig“ gegenüber Demonstranten geworden? Hat sie einen „fast Bewusstlosen noch vor der ärztlichen Versorgung“ im Krankenhaus zu befragen versucht? Solche und ähnliche Vorwürfe erhebt Robert Hertkamp vom „Offenen Antifaschistische Treffen Villingen-Schwenningen“ (Antifa). Thomas Sebold, Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen, weist die Anschuldigungen zurück, bezeichnet sie als „nicht nachvollziehbar und total unbegründet“. Die Polizei war am Sonntag zur Pegida-Kundgebung mit rund 350 Einsatzkräften, Spürhunden und Pferden angerückt. Nach der überraschenden Absage schien es ein geruhsamer Nachmittag zu werden, doch dann eskalierte die Lage, wie berichtet, doch noch. Im Mittelpunkt des Geschehens standen meist junge und auffallend viele weibliche Antifa-Mitglieder vor dem Riettor. Zunächst nahmen Polizisten die 30-köpfige Gruppe aus Villingen-Schwenningen gut eine halbe Stunde lang in enge Umklammerung, um sie vor Pegida-Anhängern zu schützen und eigene Angriffe zu verhindern. Dann wurde auch eine Gruppe mit knapp 30 Mitgliedern aus Freiburg, Schopfheim, Tübingen und Stuttgart eingekesselt, weil sie Straftaten (Vermummung und Benutzung von Pyrotechnik oder Buttersäure) begangen haben sollen. Mehr als zwei Stunden pressten Einsatzkräfte die Demonstranten in einem Kreis eng zusammen und zogen einzelne zur Vernehmung heraus. Dabei verloren drei von ihnen das Bewusstsein und wurden ins Krankenhaus transportiert. „Ich habe schon manches erlebt“, klagt Robert Hertkamp, „aber dass es Bewusstlose gibt und diese auch noch mehrere Meter über das Pflaster geschleift werde, ist für mich ein absolutes Novum.“ Die Einsatzleitung habe sich auch geweigert, Rettungswagen zu rufen.
NRWZ
Ex-Pegida-Frontfrau Kathrin Oertel demonstrierte in Österreich gegen "Bilderberg-Konferenz"
Was ist denn da passiert? Eigentlich kennen wir die Dresdnerin Kathrin Oertel (37) als islamfeindliche Ex-PEGIDA-Chefin. Nun plötzlich kursieren im Netz Fotos, die sie mit Regenbogenfahne auf einer Demonstration in Österreich zeigen. Hintergrund ist die diesjährige "Bilderberg-Konferenz" in Telfs (Tirol). Vergangenes Wochenende kamen hier die 140 mächstigsten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Militär der Welt zusammen. Das seit 1945 stattfindende exklusive Treffen wird jedes Jahr von heftigen Protesten verschiedenster politischer Couleur begleitet, weil Zivilbevölkerung oder Menschenrechtsbewegungen keinen Zutritt haben. Verschwörungsideologen konstruieren daraus das in der Regel antisemitisch konnotierte Konstrukt einer "Geheimen Weltregierung". Auch am 12. Juni waren mehrere Demonstrationen und Proteste in Telfs angemeldet. Mitten unter den den Demonstranten fand sich auch ein bekanntes Gesicht aus Dresden: PEGIDA-Mitbegründerin Kathrin Oertel. Ob sie allerdings als "Botschafterin der Toleranz", wie die Mopo24 interpretiert, oder doch eher auf der Seite der Verschwörungstheoretiker_innen (was wir vermuten würden), das weiß nur Oertel selbst.
mopo24
Schweiz: Trotz Verbot – Pegida überlegt sich Demo
Der Stadtrat von Frauenfeld hat auch das zweite Gesuch für eine Pegida-Kundgebung abgelehnt. Bei Pegida hält man den Entscheid für unhaltbar. Mike Spielmann aus Frauenfeld möchte diesen Sommer in seiner Stadt eine Pegida-Demonstration durchführen. Ein erstes Gesuch wurde am 14. April abgelehnt, mit der Begründung, dass die Demonstration zu Verkehrsbehinderungen führen würde und ein Sicherheitsrisiko darstelle. Spielmann protestierte, nun wurde auch sein zweites Gesuch abgelehnt. Zur Demo hätten laut Anmelder 650 Personen kommen wollen, als Redner_innen sollten Ignaz Bearth, Yannic Nouffer und Ivo Sasek aus der Schweiz und Lutz Bachmann sowie Tatjana Festerling aus Deutschland auf der Bühne stehen.
20min.ch
blick.ch
AfD Leipzig scheitert mit Antrag zu Bürger-Spendenkonto für Asylbewerber_innen
Der Leipziger Stadtrat hat sich am Mittwoch gegen ein Spendenkonto für Asylbewerber entschieden. Die AfD hatte den Vorschlag in die Sitzung eingebracht. Die Flüchtlingzahlen steigen bundesweit, die Kosten der Kommunen für die Unterbringung ebenso. Für die AfD-Fraktion im Leipziger Stadtrat Grund genug für den Vorschlag, ein Bürger-Spendenkonto zur Mitfinanzierung von Unterkünften und sozialen Einrichtungen für Asylbewerber einzurichten. Unterstützung erhielt die AfD von der Unionsfraktion. Gegenwind kam von SPD, Linken und Grünen. Das Konto sei eine Möglichkeit, das "Etikett Bürgerstadt" auf den Prüfstand zu stellen, so Michael Weickert von der Unionsfraktion. "Wir wissen nicht, wie das Konto angenommen würde, aber schon die Möglichkeit stellt jeden vor die Frage, etwas zu tun", so Weickert. Annette Körner witterte mit Adresse an die AfD "den Wolf im Schafspelz". Im Wahlkampf habe die Partei Ängste vor Flüchtlingen geschürt, "und jetzt wollen Sie Geld von den Bürgern für eine staatliche Aufgabe", sagte sie. Seit 25 Jahren kümmerten sich Initiativen und Vereine um die sozialen Belange der Asylbewerber. Bei denen läge die Kompetenz, und über diese könnten auch Spenden eingeworben werden. Die Bürgerinnen müssten sich nicht per Spende für Flüchtlinge positionieren. "Das ist nicht richtig. Asylrecht ist ein verbrieftes Recht in Europa."
Leipziger Volkszeitung
Diese Firma beschäftigt Neonazis. Und macht Security bei Rock im Park.
Die Firma „VIP Schild Security" hat ein AfD-Problem: Viel zu viele „ Einzelfälle". Als die Kampagne „Kein Bock auf Nazis" darauf aufmerksam machte, dass beim Darmstädter Schlossgrabenfest ein bekannter Thüringer Neonazi als Security arbeitete, beteuerte die Firma aus Jena genau das: Es handele sich um einen Einzelfall, und der Mann sei sowieso nur als Vertretung für seinen Bruder eingesprungen. Das Team von KBAN nahm die Firma trotzdem mal unter die Lupe—und fand ziemlich schnell heraus, dass es bei „VIP Schild" vor Rechtsradikalen nur so wimmelt.
Vice.com
USA: Weißer tötet in Kirche in South Carolina neun Schwarze
In einer Kirche im US-Bundesstaat South Carolina hat ein weißer Gewalttäter das Feuer eröffnet und neun schwarze Gläubige getötet. Der Polizeichef von Charleston, Gregory Mullen, sprach von einem "Verbrechen aus Hass", das der etwa 20-jährige Mann in der afroamerikanischen Gemeinde verübt habe. Die Polizei leitete eine Großfahndung nach dem als "extrem gefährlich" eingestuften Angreifer ein. Im Inneren der Kirche seien acht Leichen entdeckt und zwei Menschen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Dort starb demnach ein weiterer Mensch, sagte der Polizeichef. Zur Identität der Getöteten machte er keine Angaben. Der Polizei zufolge ereignete sich die Attacke in der Emanuel African Methodist Episcopal Church gegen 21.00 Uhr Ortszeit. Demnach eröffnete der Täter während einer Bibelstunde das Feuer auf die Gemeindemitglieder. Mullen sagte, den Polizisten habe sich nach ihrem Eintreffen eine "sehr chaotische Szenerie" geboten. Die Tat fügt der zuletzt in den USA ohnehin intensiv geführten Rassismusdebatte nun einen weiteren schweren Fall von Gewalt gegen Schwarze hinzu.
Die Welt
n-tv
Südwest-AfD unterstützt „Demo für alle“
Ja klar, die gehören zusammen: Die Alternative für Deutschland (AfD) in Baden-Württemberg befürwortet die geplante „Demo für alle“ mit ihrer Kritik an den grün-roten Plänen zum Abbau sexueller Diskriminierung. „Wir unterstützen die Ziele eindeutig“, sagte Landeschef Bernd Kölmel der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Ich bewerte es positiv, wenn Menschen für ihre Meinung eintreten - mit guten Argumenten und friedlich.“ Ein Mitglied des Landesvorstandes würde auch gerne auf der Veranstaltung sprechen. Die Organisatoren hätten aber signalisiert, keine parteipolitischen Sprecher haben zu wollen.
Focus
Courage-Preis an Güstrowerin
Es war sichtlich ein bewegender Moment für die Geehrten: Wenn der frühere Vize-Kanzler Franz Müntefering, der vielen als „letzter authentischer Sozialdemokrat alter Schule“ gilt, die Festrede hält, ist das schon besonders. Festlich verliehen hat gestern Abend die SPD-Landtagsfraktion zum 10. Mal den von ihr gestifteten Johannes-Stelling-Preis. Die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung ging an die Güstrowerin Karen Larisch. In der Begründung der Jury heißt es: „In der von der rechtsextremistischen Siedlungsbewegung besonders betroffenen Gegend rund um Güstrow ist die klare Haltung von Karen Larisch gegen die Neonazis beispielhaft.“ Die von ihr weitgehend koordinierte Unterstützungsarbeit für Flüchtlinge gehe einher mit langjähriger Familienarbeit für sozial benachteiligte einheimische Kinder, Jugendliche und Familien. „In ihrem Engagement lässt sie sich nicht beirren, auch wenn sie und ihre Familie schon mehrfach selbst Zielscheibe von Aktionen der Kameradschaften und NPD-Politikern wurde.“ Zeitweise lebte die Familie bereits unter Polizeischutz. Ministerpräsident Erwin Sellering betonte als Laudator: „Der Rechtsstaat darf niemals zulassen, dass diejenigen, die mit bewundernswerter Zivilcourage für ihn eintreten und gegen seine rechtsextremen Feinde verteidigen, selbst zum Ziel persönlicher Angriffe werden. “ Zwei weitere Nominierte erhielten Ehrenpreise: Lalendorfs (Landkreis Rostock) ehrenamtlicher Bürgermeister Reinhard Knaack, der sich 2010 weigerte, eine Ehrenurkunde des Bundespräsidenten an eine Nazi-Familie zu überreichen, wurde als „Motor“ zahlreicher zivilgesellschaftlicher Projekte gewürdigt. Das „Netzwerk Neue Nachbarn“ aus Groß Lüsewitz (Landkreis Rostock) erhielt den Ehrenpreis für seine Flüchtlings-Integration.
SVZ
NDR
Debatte im saarländischen Landtag: Kramp-Karrenbauer will keine "homophobe Nazi-Schlampe" sein
Im saarländischen Landtag verteidigt Annegret Kramp-Karrenbauer ihre umstrittenen Aussagen zur Ehe-Öffnung. Zwar stimmt der Landtag dagegen, will aber einen besseren Diskriminierungsschutz im Grundgesetz. Am Donnerstag debattiert der Bundestag über die Ehe-Öffnung, bereits 24 Stunden vorher gab es ein Vorgeplänkel im Saarbrücker Landtag. Linke und Grüne forderten in ihren Anträgen die Ehe-Öffnung, die Piratenfraktion forderte zudem, im Antidiskriminierungsartikel des Grundgesetzes (Artikel 3) auch Schwule und Lesben zu schützen. Die Debatte wurde mit großer Spannung erwartet, da Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erst vor wenigen Wochen in die Kritik geraten war, weil sie in einem Interview die gleichgeschlechtliche Ehe in die Nähe von Inzest und Polygamie gerückt hatte. Kramp-Karrenbauer trat zum Ende der über einstündigen Debatte selbst ans Rednerpult und verteidigte ihre Auslassungen. Dabei bedauerte sie die lange Verfolgungsgeschichte von Homosexuellen, präsentierte sich aber auch selbst als Opfer: Sie kritisierte die "Emotionalität" in der Debatte und beschwerte sich unter anderem, dass sie von jemandem im Internet als "homophobe Nazi-Schlampe" bezeichnet worden sei. Ihr werde "immer nur das Schlechteste" unterstellt, klagte die CDU-Politikerin. Ferner erklärte sie, dass sie Homo-Paare nicht direkt mit Polygamie und Inzest verglichen habe, sondern lediglich Fragen stelle.
Queer.de
Verfassungsschutz: "Rechtsextremistische Tendenzen" bei Burschenschaften in Hamburg
Sie diffamieren Flüchtlinge, hetzen gegen den Asta der Uni und laden frühere NPD-Politiker ein: Der Hamburger Verfassungsschutz hat bei Burschenschaften in der Hansestadt rechtsextreme Bestrebungen festgestellt.
Spiegel Online
Allianz Anti-Europäer
Rechtsextremismus soll zu Normalität werden. Rechtsaußen-Parlamentarier im Europäischen Parlament haben eine neue Fraktion gegründet. Für Marine Le Pen bedeutet das: Entweder etabliert sich ihr Front National nun als normale Partei - oder entlarvt sich auf offener Bühne.
Deutschlandfunk
Dunkle Haut und Sauerländer
Sein Name ist ungewöhnlich - dennoch ist Thaksan Sothinathan ein waschechter Sauerländer. Der gebürtige Mescheder beteiligt sich an der Aktion „Auch ich bin Deutschland“ von der Deutschland-Stiftung Integration. Dunkle Haut und dunkle Augen,ein ungewöhnlicher Name - doch eigentlich ist Thaksan Sothinathan ein waschechter Sauerländer. Hier geboren und aufgewachsen. Und wenn einer sagt: „Sie sprechen aber gut Deutsch“ kontert er gern: „Sie aber auch.“ „Auch ich bin Deutschland“ heißt die zum Teil witzige, zum Teil berührende Kampagne der Deutschland-Stiftung Integration. Thaksan Sothinathan ist dort Stipendiat und hat sich beteiligt. „Wir wollen positive Integrationsbeispiele in den Mittelpunkt rücken und auf den Alltagsrassismus hinweisen“, erklärt er. Mit einem Schild hat er sich selbst fotografiert: „Zugticket und trotzdem Schwarzfahrer“ steht darauf.
WAZ
Rassistische Sex-Orgie in Thailand: Premier-League-Club feuert drei Spieler
Der englische Erstligist Leicester City hat nach seiner Saison-Abschlussreise nach Thailand drei Spieler freigestellt. Trainer-Sohn James Pearson, Tom Hooper und Adam Smith wurden nach internen Untersuchungen suspendiert. Dies teilte der Premier-League-Club auf seiner Internetseite mit. Nach Medienberichten war ein Sex-Video mit rassistisch beleidigenden Äußerungen gegenüber einer Frau aufgetaucht.
Focus
Augsburg: Bei Anti-Rassismus-Kick: Juso beschwert sich über "N***bonus"
Ausgerechnet bei einem Fußballturnier gegen Rassismus ist eine rassistische Äußerung gefallen. Ein Juso-Mitglied beschwerte sich über einen "N***bonus". Ausgerechnet bei einem Fußballturnier von Freizeitteams, das sich gezielt gegen Antifaschismus wendet, fiel bei einem Spiel eine rassistische Äußerung. Mit dem Begriff „N***bonus“ kommentierte ein Mitglied der Jusos eine Schiedsrichterentscheidung im Spiel gegen eine Mannschaft von Flüchtlingen. Die Aufregung war bereits auf dem Platz groß. Die Linke-Jugend machte den Vorfall danach öffentlich. Die Äußerung auf dem Fußballplatz hat ein politisches Nachspiel. Anna Rasehorn, Stadträtin und Vorsitzende des SPD-Nachwuchses, distanziert sich in aller Form von der Aussage: „Wir können dazu nur ganz eindeutig klarstellen, dass eine solche Äußerung, auch wenn sie in der Hitze des Gefechts geschieht, völlig daneben ist und absolut im Gegensatz zu unserer politischen Überzeugung und unserem Handeln steht. Aber es ist leider passiert.“
Augsburger Allgemeine
Rechtsextreme Kommentare: Liebe Neonazis, verschwindet von unserer Seite!
Die Medien werden zunehmend überschwemmt von rechtsextremen Kommentaren. Die Lübecker Nachrichten verzichten seit dieser Woche auf Facebook-Posts über Flüchtlingsthemen. So umstritten die Maßnahme ist: Hass ist nicht von Meinungsfreiheit gedeckt.
Cicero
Ajax "Super Juden" und Tottenhams "Yid Army" - erfolgreich gegen Antisemitismus?
Fans von Ajax Amsterdam und Tottenham Hotspur drehen seit Jahren den Spieß um und reagieren auf antisemitische Anfeindungen mit der Übernahme jüdischer Symbolik in ihre Fankurven. Sie nennen sich "Super-Jews" oder skandieren "Yid Army". Wissenschafter*innen, Fußballverbände und Vereine sehen das kritisch. In Amsterdam diskutierten sie darüber mit Fanvertreter*innen aus England, Polen, Deutschland und den Niederlanden. Thema außerdem: wie man fußballtypischen Antisemitismus am besten bekämpfen kann.
Fussball-gegen-nazis.de
NSU-Prozess: Verfassungsschützer bestreitet Einmischung
Frankfurter Rundschau
Studie "Queer in Wien": 79 % mit Homophobie-Erfahrung im öffentlichen Raum
Wien hat sich zum „Eurovision Song Contest“ als weltoffene und tolerante Stadt präsentiert. Im Großen und Ganzen ist Wien auch eine lebenswerte und sichere Stadt für LGBTIQs, doch eine umfassende Studie zur Lebenssituation von LGBTIQs in Wien zeigt, dass es auch viele Schattenseiten gibt und Homphobie und Transphobie noch immer Alltag sind. Anlässlich der „Vienna Pride“ mit der „Regenbogenparade“ am Samstag feiert Wien sein LGBTIQ-Leben und die rot-grüne Stadtregierung erneuerte ihre Forderung nach der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und der Ausweitung des Diskriminierungsschutzes für LGBTIQ.
Thinkoutsideyourbox.net
Thüringer AfD-Funktionär Björn Höcke und die NPD: Was die Sprache verrät
Ein Soziologe will die Nähe des AfDlers Björn Höcke zur NPD belegen. Er glaubt, Höcke habe unter Pseudonym für neonazistische Blätter geschrieben.
taz
Salzburger Polizei klärt Serie rechtsextremer Straftaten auf
Ein Einzeltäter ist nach Angaben der Salzburger Polizei für 47 rechtsextrem motivierte Straftaten im Salzburger Stadtgebiet verantwortlich. Es begann im Dezember 2013 mit der Beschädigung des Widerstandsdenkmals beim Salzburger Hauptbahnhof und endete im Juni 2015 mit der Zerstörung von „#88gegenrechts“-Transparenten auf dem Müllnersteg. Ende der Vorwoche forschte die Salzburger Polizei einen 39-jährigen Österreicher aus, dem eine Serie von 47 rechtsextrem motivierten Straftaten zur Last gelegt wird. Die Polizisten nahmen den Mann fest, die Einvernahmen begannen. Eine wahre Lawine an Straftaten kam dabei zum Vorschein. Neben diversen Beschmierungen wie der Gedenktafel zur Bücherverbrennung am Residenzplatz soll der 39-Jährige auch für die Zerstörung des Euthanasie-Mahnmals im Salzburger Mirabellgarten verantwortlich sein. Der gesamte Sachschaden ist noch nicht bekannt. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Burghard Vouk, stellvertretender Polizeidirektor, sagte zur Person des Beschuldigten: „Der Mann ist in Hamburg aufgewachsen. Seine Mutter ist Österreicherin, sein Vater ist Türke. Als junger Mann fühlte er sich nach eigenen Angaben vernachlässigt, er schaffte aber dennoch die mittlere Reife. Der Vater hat die Familie verlassen, der Beschuldigte hat in der Folge seinen türkischen Vornamen geändert. Er selbst fühlt sich als Deutscher und kam ab Mitte 20 mit rechtsradikaler Rockmusik in Berührung. In Deutschland wurde er wegen rechtsextremer Delikte verurteilt. 2010 versuchte er, in Vorarlberg Fuß zu fassen und übte Gelegenheitsjobs wie Gerüstebauer aus.“ Der Verdächtigte führte einen „Kampf gegen das System“, den er auch als „sportliche Herausforderung“ verstand. Um die Transparente auf dem Müllnersteg zu zerstören, musste er etwa dort hinaufklettern. Er sehe sich als Deutscher, er verehre Hitler und sei wie dieser ein Vegetarier.
Salzburger Nachrichten
Traunsteiner Tagblatt
AfD will keine homosexuellen Ampelmenschen - natürlich, um Muslime zu schützen
Diese Rechtspopulist_innen! Immer wenn man denkt, es geht nicht mehr absurder... geht es eben doch. Wie bereits berichtet, wehrt sich die homophobe und vielfaltfeindilche AfD gegen homosexuelle Ampelmenschen, die Argumentation ist aber zu großartig: Neben üblicher Ideologie mutieren die Einwanderungsgegner_innen der AfD nun zu Beschützer_innen von Muslim_innen in Deutschland. Denn diese, so meint die AfD, könnten sich durch die händchenhaltenden Figuren gleichen Geschlechts "beleidigt fühlen beziehungsweise eigene Piktogramme fordern." Hach, immer das Fähnchen im Wind drehen, wie es gerade passt, AfD! Doch so verklemmt sind "die Muslime" gar nicht - nur die Herren und Damen der Hamburger AfD selbst.
RTL