16.08.2013 ... Presseschau

Nach den Rechten sehen: Pleite für rechten "Wanderzirkus" +++ Worch-Partei im "Wahlkampfmodus" +++ Alternative für Deutschland: Auf Stimmenfang ganz rechts

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Pleite für rechten "Wanderzirkus"

Die NPD-Wahlkampftour nahm an der Weser ohne einen einzigen Wortbeitrag ein abruptes Ende. Eigenes Versagen und massiver Gegenprotest sorgten dafür. Peinlich zudem: Die NPD wirbt mit Songs von Annett – die einstige Kultfigur aber distanziert sich von den Kameraden. (blick nach rechts)

Worch-Partei im "Wahlkampfmodus"

Das Verbot des "Nationalen Widerstands Dortmund" jährt sich dieser Tage – der harte Kern der Neonazi-Kameradschaft setzt die Arbeit unter dem Schutz des Parteienprivilegs mit dem Label "Die Rechte" fort. (blick nach rechts)

Alternative für Deutschland: Auf Stimmenfang ganz rechts

Mehrmals sind Kandidaten oder Mitglieder der Alternative für Deutschland aufgetaucht, die Überschneidungen zur extremen Rechten aufweisen oder ehemalige Mitglieder in Parteien dieses Spektrums waren. In Hamburg zeigen die Verstrickungen der Anti-Euro-Partei erneut, wie fließend die Übergänge bisweilen sind. (Publikative.org)

Verboten aber nicht verschwunden

Am 23. August jähren sich zum ersten Mal die drei Vereinsverbote der nordrhein-westfälischen Neonazi-Gruppierungen "Nationaler Widerstand Dortmund", "Kameradschaft Hamm" und "Kameradschaft Aachener Land". Zeit für ein notwendiges Zwischenresümee, denn: Ein Jahr nach den vollzogenen Vereinsverboten ist die anfängliche Euphorie "große Löcher" in das Netzwerk der Neonazis zu reißen, kalter Ernüchterung gewichen. (Stoerungsmelder)

"Widersprüchliche Aussagen": Das schreibt Zschäpe in ihrem zweiten Knast-Brief

Ein Brief der Angeklagten im NSU-Prozess Beate Zschäpe sorgte vor einigen Wochen für Aufsehen. Nun ist ein zweiter Brief aufgetaucht , indem Zschäpe vor allem zwei Mit-Angeklagte ins verbale Visier nimmt. Dazu schmachtet sie ihren Robin S. weiter an. (Focus Online) Außerdem wird sie sehr persönlich und sinniert über ihr Outfit. (Zeit Online)

Rechtsextreme Schüler: "Rassismus ist ein absolutes Tabuthema"

Was Lehrer über rechtsextreme Schüler wissen sollten – ein Gespräch mit dem Konfliktforscher und Stiftungsratvorsitzendem der Amadeu-Antonio-Stiftung Andreas Zick: "Wenn rechte Schüler versuchen, im Unterricht offene Propaganda für ihre Kameradschaft zu machen, sollte ein Lehrer die Diskussion schnell beenden. Er kann in einem solchen Fall nur verlieren, weil er sich zum Werkzeug der Propaganda macht. In weniger klaren Fällen sollten Lehrer aber durchaus die Diskussion suchen und die Argumentation der Rechten entkräften." (Zeit Online)

Unbekannte randalieren auf KZ-Gedenkstätte

Am 14. August wurde auf dem Gelände des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungslagers Uckermark ein Sonnensegel und das Fundament einer Bank mutwillig zerstört. Ein oder mehrere Unbekannte hatten gegen Mittag an dem Gedenkort offensichtlich mit einem Messer die Plane des Sonnen- und Regenschutzes mehrmals aufgeschlitzt und die Betonfüße einer Bank zertrümmert. Sie waren erst am Vortag auf dem frei zugänglichen Gelände von der "Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark" errichtet worden. (Stoerungsmelder

Münster: Demonstration gegen Rechts

Dass an einem milden Sommertag mitten in den Ferien 1500 Müsteraner gegen Rechts demonstrieren, ist alles andere als selbstverständlich. Die überwältigende Resonanz auf den Aufruf des Bündnisses "Kein Meter den Nazis", sich der rechtsextremen NPD mit ihren menschenverachtenden Botschaften in den Weg zu stellen, zeigt eindrucksvoll, dass es in Münster keinen Platz für rechtsextremes Gedankengut gibt. (Westfälische NachrichtenRheinische PostFocus Online)

Hannover: Gegendemonstranten verscheuchen NPD

Kurz nach Beginn der NPD-Demo am ZOB war alles schon wieder vorbei: Zahlreiche Gegendemonstranten hatten mit Trillerpfeifen Lärm gemacht und den Unterstützern der rechtsextremen Partei zugerufen: "Ihr könnt nach Hause gehen!" Erfolgreich. (Hannoversche Allgemeine) Außerdem in Hannover: Anklage gegen Neonazi-Gruppe. Die Staatsanwaltschaft Hannover erhebt Anklage gegen vier Mitglieder der rechtsextremen Gruppe "Besseres Hannover". (n-tv)

Erfurt: NPD darf nicht vor islamischer Fleischerei demonstrieren

Die Stadt verbietet eine Demonstration der NPD vor der islamischen Fleischerei in der Trommsdorffstraße. Nazigegner und Anwohner wollen mit Aktionen die Sraße beleben und den Rechten die Schau stehlen. (Thüringer Allgemeine) Unterdessen in Ladenburg (Rhein-Neckar-Kreis): Gudrun Ruster hingegen, Stellvertreterin von Ladenburgs Bürgermeister Rainer Ziegler, akzepiert schweren Herzens, was Kreissprecherin Silke Hartmann gegenüber der RNZ bestätigt: "Die NPD darf am Samstag in Ladenburg demonstrieren." (Rhein-Neckar-Zeitung)

Ein Land, nicht rassistischer als andere  

Die Schweiz gerät seit Tagen international in Verruf. Doch just Menschenrechtsorganisationen relativieren, und Fachleute des Bundes bestätigen: Rassismus ist in ganz Europa mindestens ebenso verbreitet. (Basler Zeitung)

Heißt "Zigeunersauce" bald "Pikante Sauce"?

Muss die Zigeunersauce der politischen Korrektheit wegen umbenannt werden? Sinti und Roma in Hannover haben die Hersteller um einen neuen Namen, wie etwa "Pikante Sauce", gebeten. Die Hersteller berufen sich auf die 100-jährige Tradition. (Nordbayern)

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