Wolgast: Nazi-Schmierereien am Kindergarten +++ Baseballschläger-Angriff in Dresden: Attacke auf Sohn von SPD-Chef Dulig +++ Ex-AfD-Chef Lucke und Anhänger_innen planen Gründung von neuer Partei +++ Nach Anschlagsserie im Regierungsviertel: Rechtsextremer Reichsbürger tot in Gefängniszelle gefunden
Wolgast: Nazi-Schmierereien am Kindergarten
Erst vor zwei Wochen hatten Unbekannte ein Hakenkreuz mit Teer an ein Tor am Fischmarkt geschmiert. Jetzt waren in Wolgast wieder Nazi-Schmierfinken unterwegs. Der deutschen Sprache mächtig waren die Täter allerdings nicht. Mehrere Hakenkreuze und rechte Parolen haben unbekannte Täter vermutlich am Samstag mit weißer Kreide an die Außenfassade einer Kindertagesstätte in der Wolgaster Hufelandstraße geschmiert. Drei Hakenkreuze und die Schriftzüge "Hai Hitler" und, teilweise schwer leserlich, "Ein Hoch auf Hitler" waren auf einer Breite von fünf Metern und mit einem halben Meter Höhe an die Wand gemalt. An einer Terrassentür hatten die Täter ebenfalls ein Hakenkreuz und unleserliche Schriftzüge angebracht.
Nordkurier
Baseballschläger-Angriff in Dresden: Attacke auf Sohn von SPD-Chef Dulig
Als Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) am vergangenen Donnerstag seine beachtliche Anti-Rassismus-Rede im sächsischen Landtag hielt, hörte einer ganz besonders aufmerksam zu: Martin Dulig, SPD-Landeschef, Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident. Und nicht nur das, am Ende gab der SPD-Mann Tillich sogar persönlich die Hand. Dafür dürfte Dulig gute Gründe gehabt haben – politische, vor allem aber auch ganz private. Denn nach Informationen der Dresdner Neuesten Nachrichten wurde sein Sohn Johann vor rund zweieinhalb Wochen selbst Opfer einer offenbar rassistisch motivierten Attacke. Konkret: Dulig jun. war einer der Insassen jenes Autos, das von Asylgegnern Rassisten aus Freital mit einem Baseballschläger angegriffen worden war. Diese Attacke hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, nicht nur wegen des direkten Angriffs, sondern weil es um das Reizthema Freital ging – rassistische Hasstiraden von Asyl-Gegnern inklusive.
DNN
Ex-AfD-Chef Lucke und Anhänger_innen planen Gründung von neuer Partei
Die Anhänger des abgewählten AfD-Parteichefs Bernd Lucke wollen am Wochenende die Gründung einer neuen Partei in die Wege leiten. Die Entscheidung über eine Parteigründung soll am Sonntag in Kassel fallen, wo rund 70 Mitglieder aus dem Vorstand und den Landesverbänden des Vereins "Weckruf 2015" zu Beratungen zusammenkommen, wie es in einem am Montag bekannt gewordenen Schreiben des Vorstands an die Vereinsmitglieder heißt. Beim AfD-Parteitag in Essen habe sich kürzlich der "fundamentalistische und nationalkonservative Flügel" um die neue Parteichefin Frauke Petry durchgesetzt, begründete der "Weckruf"-Vorstand seinen Gründungsaufruf. "Die AfD ist daher für uns verloren", heißt es in dem Schreiben. "Wenn wir uns also politisch in einer Partei betätigen wollen, die unseren Grundsätzen entspricht, müssen wir eine neue Partei gründen. Wir, die Gründungsmitglieder des 'Weckruf 2015', sind hierzu bereit."
Die Welt
Süddeutsche Zeitung
Handelsblatt
Empfindlicher Aderlass bei der AfD
Nach ihrem Essener Parteitag verliert die AfD beinahe im Stundentakt nicht nur prominente Ex-Funktionäre und einfache Mitglieder, sondern auch zahlreiche Mandatsträger – aktuellen Umfragen zufolge liegt die von Frauke Petry geführte Partei derzeit nur mehr bei drei Prozent.'
Blick nach rechts
Ansonsten hagelt es weiter Austritte auf Vorstandsebene: Etwa in Mainz, Dessau, Mittelfranken, Großhansdorf, Mannheim, Bremen
Hässliche Details gibt es etwa aus Mittelfranken: Der Ton in der AfD ist rau geworden, Respekt und Höflichkeit sind verschwunden, sagt Siegfried Ermer, bislang mittelfränkischer Bezirksvorsitzender der Partei. In seinem Kreisverband Erlangen sei der Umgang noch angenehm, Ermer spricht von einer "Oase in problematischem Umfeld". In anderen Teilen Mittelfrankens werde dagegen nur noch gebrüllt, gepöbelt und verleumdet. Es sind die Anhänger der neuen AfD-Chefin Frauke Petry, die brüllen, pöbeln und verleumden. Ihnen habe Petrys Wahl zur Bundesvorsitzenden Auftrieb gegeben; wer anders denke, auf den werde eine Hetzjagd verübt – bis hin zum Anschwärzen beim Arbeitgeber (nordbayern.de).
Und für Spieler_innen: Die Rheinische Post macht das "Große Frauke Petry Quiz"
Und noch ein Kommentar von Friedrich Küppersbusch zum Thema AfD: "Bin gespannt auf die „Alternative zur Alternative für Deutschland“ (AZAFD). Am Ende sah Lucke in seiner Partei seine Meinung unterdrückt, sich von irren Minderheiten majorisiert, von Gewalt bedroht. Kurz: So, wie er uns vorher Deutschland schilderte. Wie viel von seinen Lehren ist also schlau, und wie viel hingegen ist sein Psychomodus, der über kurz oder lang aus jedem Umfeld das gleiche Paranoia-Gebilde macht? Es war Kalter Krieg, und Kommunisten durften nicht Briefträger noch Zugschaffner werden. Heute ist einer Bestallung als staatlich alimentierter Professor zuträglich, eine Partei zu führen, von der man nach Jahren merkt, es sei “eine NPD im Schafspelz“."
taz
Nach Anschlagsserie im Regierungsviertel: Rechtsextremer Reichsbürger tot in Gefängniszelle gefunden
Der 48-jährige Musiklehrer aus Steglitz, der in der vergangenen Woche die Anschlagsserie im Regierungsviertel gestanden hat, ist tot. Der rechtsextreme Reichsbürger wurde am Montagmorgen leblos in der U-Haft gefunden - die Behörden gehen von einem Suizid aus. Der 48-jährige Mann aus Steglitz, der vergangene Woche eine Serie von Brandanschlägen auf Regierungs-, Parlaments- und andere Staatsgebäude in Berlin gestanden hatte, ist tot. Mitarbeiter im Untersuchungsgefängnis Moabit fanden den leblosen Inhaftierten am Montagmorgen gegen 6.30 Uhr beim Aufschließen der Zelle. Die Umstände vor Ort ließen darauf schließen, dass der Mann Selbstmord begangen hat, sagt Claudia Engfeld, Sprecherin der Justizverwaltung. Die ärztliche Untersuchung nach seiner Ankunft in der U-Haft habe keine Hinweise auf Suizidgefährdung ergeben. Der Musiklehrer hatte nach seiner Festnahme am Donnerstag ein Geständnis abgelegt. Gegen den Verdächtigen war Haftbefehl wegen Brandstiftung in acht Fällen erlassen worden. Ziel der Anschläge waren unter anderem das Bundeskanzleramt, die CDU-Bundeszentrale, das Reichstagsgebäude, das Paul-Löbe-Haus des Bundestags und Schloss Bellevue, der Amtssitz des Bundespräsidenten.
Tagesspiegel
MAZ
Blog "Perlen aus Freital": Morddrohung gegen Flüchtlingsaktivisten
Die "Perlen aus Freital" verstehen sich als Internet-Pranger gegen Rassismus. Sie werden deshalb bedroht - sogar mit dem Tod. Fast wären die "Perlen aus Freital" am Wochenende gestrauchelt. Eine Woche lang war der Tumblr-Blog online, in dem anonyme Aktivisten rassistische Posts aus der kleinen Stadt bei Dresden sammelten, in der seit Wochen gegen eine neue Flüchtlingsunterkunft demonstriert wird. Die Resonanz war überwältigend. Nachdem Freital nach einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Bürgerversammlung am Montag vergangener Woche erneut bundesweit in den Schlagzeilen war, riefen mehr als 300.000 Menschen binnen einer Woche den Tumblr-Blog auf, weitere Verbreitung erfuhr das Projekt via Facebook (mehr als 1500 Likes) und den Kurznachrichtendienst Twitter. Bis der Administrator der Seite selbst die Notbremse zog. Es hatte konkrete Drohungen gegeben, ihn zu enttarnen, dazu Nachrichten, die sehr detailliert Konsequenzen für ihn und seine Angehörigen ankündigten. Die Seite ging vom Netz. Auch viele Tweets wurden "in einer Kurzschlussreaktion" gelöscht, wie es rückblickend heißt. Die Begründung blieb zunächst knapp: "Drohungen wurden sehr konkret und Aufwand der Moderation auf Facebook zu hoch. Das ist es nicht wert..." Seit Sonntag aber sind die "Perlen aus Freital" wieder da, gemanagt nun von anderen, wiederum anonymen Aktivisten, die nach eigenen Worten die "absolute Erfolgsgeschichte" fortschreiben wollen.
Tagesspiegel
Bereits neun Angriffe auf Asylheime in MV
Zahl der Attacken auf Asylbewerberheim in MV hat sich verdoppelt. Politologin: Mit Pegida sinkt die Hemmschwelle. Vom Hitlergruß bis zum Brandanschlag – Attacken auf Heime und Wohnungen von Asylbewerbern nehmen auch in MV zu. Nach Angaben des Schweriner Innenministeriums wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits neun Angriffe gegen Asylunterkünfte oder deren Bewohner gezählt – genauso viele wie im gesamten Vorjahr. Sieben politisch motivierten Straftaten im Zusammenhang mit Asylbewerberheimen registrierte die Polizei 2013. Ein regionaler Schwerpunkt ist Güstrow.
SVZ
Kameradschaft hetzt gegen Flüchtlingsheim: Pusdorfs Kameraden von "Nordic 12"
In Woltmershausen hetzen BürgerInnen gegen ein geplantes Flüchtlingsheim. Vorne dabei: „Nordic 12“ – eine neofaschistische Bruderschaft. Wie in anderen Stadtteilen auch soll in Woltmershausen eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen. Und, wie üblich, regt sich dagegen Protest. Während sich in Bremen-Nord die rechten Hooligans der „Farge-Ultras“ zwar beteiligten, aber im Hintergrund hielten und BürgerInnen rassistische Sprüche losließen, aber keine Neonazis sein wollten, ist es in Woltmersausen anders: Eine Gruppe von Neonazis hetzt mit Plakaten und auf Versammlungen – und gibt sich offen als rechtsradikal zu erkennen. Es sind Mitglieder der „Nordic 12“, Bremens aktuell wohl aktivster Neonazis-Kameradschaft. Mit dabei: die Neonazi-Brüder Lohei, Musiker der Neonazi-Band „Endlöser“.
taz
Ungarn: Neonazis griffen Flüchtlinge an Bahnhof in Budapest an und drohen mit Serie von Provokationen
Am Donnerstag fand vor dem Budapester Ostbahnhof (Keleti pu.) eine Demo der neonazistischen Organisation "64 Burgkomitate" statt. Im Vorfeld der angemeldeten Versammlung ging eine Gruppe Neonazis auf einige Flüchtlinge los, die auf ihren Zug warteten. Als die Polizei hinzu kam, kümmerte die sich jedoch nicht um die gewalttätigen Angreifer, sondern brachte die Flüchtlinge, darunter auch Kinder, unter Zwang weg und verfrachtete sie in diverse provisorische Flüchtlingsunterkünfte. Nachfragen von Journalisten zu dem Ablauf wurden nicht beantwortet. Die Gewalttäter konnten, nach Angaben eines Reportes von hvg.hu, im Anschluss an der Demo vor dem Bahnhofsgebäude teilnehmen. Motto des Aufmarsches von mehreren Hundert Personen in einschlägigen Outfits: "Die Zeit ist reif! Wir müssen uns verteidigen! Ungarn ist kein Flüchtlingslager!" Führer der Bewegung ist der ehemalige Jobbik-Abgeordnete György Gyula Zagyva.
Pesterlloyd
Ende der „Zahlenspielerei“ – Polizei zählt bei Pegida nicht mehr offiziell mit
Die Dresdner Polizei hat angekündigt, ab sofort keine Zahlen der Dresdner Pegida-Demonstrationen mehr zu veröffentlichen. Man nehme an den „wöchentlichen Zahlenspielereien“ nicht mehr Teil, hieß es in einer knappen Pressemeldung. „Wir erheben die Teilnehmerzahlen nur, um eine Größenordnung festzustellen, die möglicherweise Konsequenzen für verkehrsleitende Maßnahmen, Rettungswege oder den Kräfteansatz haben kann. Jede andere Verwertungslogik ist uns fremd“, so die Beamten.
DNN
Dresden: Pegida ruft zum "Kaufstreik" auf
Erneut trafen sich am Montagabend PEGIDA-Spaziergänger. Erstmals wieder am Altmarkt, nachdem die letzten Veranstaltungen auf dem Schlossplatz Dresden stattfanden. Neben Lutz Bachmann (42) sprachen unter anderem Heiko Becker (45, PEGIDA Schweden) und Nino Köhler (28). Er verlas einen Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (60, CDU). Tatjana Festerling (51, Ex-OB-Kandidatin) forderte zum "Kaufstreik" auf: "Genießt das rebellische Gefühl, aus dem Kaufrauschgeflimmer auszusteigen."
Mopo24
Warum in jedem von uns ein_e Rassist_in schlummert
Die Ablehnung gegen Flüchtlinge nimmt zu. Psychologen sagen, die gefühlte Bedrohung wecke rassistische Vorurteile, die jeder Mensch in sich trägt. Und die könnten eine gefährliche Dynamik entwickeln. Juliane Degner erforscht als Psychologin an der Uni Hamburg Vorurteile. Sie hatte schon vermutet, dass 2015 der Widerstand gegen neue Flüchtlingsheime zunehmen würde. "Ausländer. Fremde. Flüchtlingsstrom. Diese Sprache schon", sagt Degner. Sie trage in sich, was Menschen denken, und mehr noch, was sie fühlen. Sie trägt Angst in sich, Angst, ertränkt zu werden von dieser Welle von Fremden. Die Sorge, dass andere kulturelle Normen und Werte die eigenen überrollen, der eigene Wohlstand in Gefahr gerät, Steuergelder dort landen, wo es einem selbst nichts bringt. Aber ein Rassist? Nein, das will niemand sein. In jedem Menschen, das wissen Psychologen heute, sind die Wurzeln für rassistische Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen angelegt. Rassistische Vorurteile sind eng mit der Entwicklung der eigenen Identität verwoben, mit dem Gefühl, wohin man gehört und wer man ist. Fühlt man sich in seiner Identität bedroht, dann macht sich der Rassist in uns plötzlich bemerkbar. Schon Kinder ab 3 Jahren äußern Vorurteile, die sie in ihrer Umgebung wahrnehmen. Rassistische Vorurteile bei Kindern nehmen stark zur Zeit der Einschulung und zu Beginn der Pubertät zu. Beides sind Zeitpunkte, in denen Kinder um ihre soziale Identität ringen, um ihren Platz in der Gesellschaft, dazugehören wollen um fast jeden Preis. Ein wesentlicher Teil dabei ist es auch, sich selbst, die eigene Gruppe, abzugrenzen von anderen Gruppen; die eigene Gruppe positiver zu sehen als andere Gruppen – das führt zu dem Anstieg der Vorurteile in diesen Altersklassen. Wem es nicht gelingt, sich in der Zeit der Pubertät sozial fest zu verankern, gerät schnell in schwere Identitätskrisen, sagt Beelmann. Das mache anfällig für extremes Gedankengut. Ob das nun der IS sei oder eine rechtsextreme Gruppierung – jede Gruppe, die der Identität Halt verspreche, sehe dann verlockend aus.
Die Welt
Konkurrenz für die Thüringer NPD von "Die Rechte"
Christian Worchs Neonazi-Partei „Die Rechte“ hat einen weiteren Landesverband gebildet: in Thüringen.
Beim Gründungstreffen im südthüringischen Örtchen Sonneberg-Haselbach wurde Bert Müller aus Cursdorf als Vorsitzender gewählt. Als sein Stellvertreter fungiert Marco Kern. Als Landesgeschäftsführer gehört Jörg Krautheim dem Vorstand an, als Landesorganisationsleiter Michel Fischer und als Schatzmeister Kevin Kern. Insbesondere Krautheim und Fischer sind in der Szene keine Unbekannten. Krautheim galt als Aktivist der „Kameradschaft Gera“ sowie des „Thüringer Heimatschutzes“ (THS) und gehörte auch dem NPD-Landesvorstand an. (bnr.de berichtete) Fischer zählt als Anmelder zahlreicher Demonstrationen zu den aktivsten Neonazis in Thüringen und stand wiederholt wegen Gewaltdelikten vor Gericht.
Blick nach rechts
Göppinger Nazi von Psychiater begutachtet: Angeklagter ist voll schuldfähig
Jugendliche Unreife, eine narzisstische Grundhaltung und ein gestörtes Sozialverhalten hat der jugendpsychiatrische Gutachter dem Angeklagten Daniel R. attestiert. Der 23-jährige R. muss sich vor dem Stuttgarter Landgericht zusammen mit drei weiteren mutmaßlich führenden Köpfen der rechtsextremen Autonomen Nationalisten Göppingen wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung verantworten. Eine verminderte Schuldfähigkeit durch übermäßigen Alkoholkonsum oder eine psychische Krankheit schloss der Gutachter bei R. aus.
Stuttgarter Zeitung
Henkel erbittet Fristverlängerung: - NSU-Bericht des Senats lässt auf sich warten
Was hat Berlin aus den schweren Pannen bei der NSU-Mordserie gelernt? Nachdem der Bundestags-Untersuchungsausschuss Reformen anmahnte, sollte die Senatsinnenverwaltung eigentlich bis Ende Juni einen Abschlussbericht vorlegen. Doch der liegt immer noch nicht vor.
RBB
“Nicht diffamierend oder rassistisch” – Spiegel-Chef Brinkbäumer wehrt sich gegen Kritik am Griechen-Cover
Bereits zum zweiten mal innerhalb kurzer Zeit muss Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer nachträglich erläutern, wie ein Spiegel-Titel gemeint ist. Das erste mal war dies bei "The German Übermacht" der Fall, bei dem Kanzlerin Merkel mit Nazis vor der Akropolis gezeigt wurde. Aktuelles Titelbild des Anstoßes ist "Unsere Griechen - Annäherung an ein seltsames Volk". Dafür hagelte es reichlich Kritik. Brinkbäumer rechtfertigt das umstrittene Cover als Satire, die ja wohl erlaubt sein müsse.
Meedia
Das Problem des Covers auf den Punkt gebracht hat das Satire-Magazin "Titanic": Sie gestalteten das Cover um in "Unsere Juden. Warum sie immer wieder aufmucken".
Titanic
Brandschutzfibel für Asylbewerber_innen
Die Freiwillige Feuerwehr hat Nachwuchssorgen und könnte Flüchtlinge integrieren
Immer wieder gibt es in Deutschland Brandanschläge auf Flüchtlingsheime. Der Feuerwehrverband Brandenburgs präsentierte eine in mehreren Sprachen herausgegebene Brandschutzfibel für Flüchtlingskinder und ihre Eltern.
ND
Cham: Demo der Neonazis von "Der III. Weg" bleibt ohne Gegenprotest - Hochmuth: "Einfach nur traurig!"
Seinen Samstag hat sich Edi Hochmuth ganz anders vorgestellt. Eigentlich wollte er abends entspannt zum Zweiradfestival gehen. Doch dann kam am Nachmittag die Nachricht, die rechtsextremistische Partei, "Der Dritte Weg", habe sich am Floßhafen zur Kundgebung versammelt. "Ich bin dann sofort reingefahren. Aber wir waren nur zu zehnt. Unsere Pfiffe waren viel zu leise", bedauert der SPD-Kreisvorsitzende und Mitinitiator der Friedensinitiative in Cham.
idowa.de
Wie das? Neonazi und schwul
Der Bundesgeschäftsführer und sächsische Landeschef der NPD, Holger Szymanski, ist Anfang Juli zurückgetreten, weil auf seinem Computer homoerotische Videos gefunden wurden. Schon im Dezember 2013 musste der damalige NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel sein Amt aufgeben, weil er männlichen Kameraden an die Wäsche gegangen sein soll. Homosexuelle Nazis gibt es immer wieder. Die Frage ist nur: Was treibt Schwule in eine zutiefst schwulenfeindliche Szene?
BR
Schwetzinger und Nachbarn zeigen Nazis klare Kante: 400 gegen 7
Sie waren laut, sie waren deutlich und sie waren sehr viele: Rund 400 Menschen haben am vergangenen Donnerstag gegen eine “Mahnwache” der NPD demonstriert. Der Grund: Landrat Stefan Dallinger hat das Hotel Atlanta beschlagnahmt. Dort ziehen 120-160 Flüchtlinge ein. Die rechtsextreme Partei nahm das zum Anlass, am Tag des Einzugs gegen “Asylbetrug” aufzutreten.
Rheinneckarblog
Homophobie als Tatmotiv? Leider nicht erfasst
In der Polizeistatistik werden homophob motivierte Straftaten nicht einzeln erfasst. Volker Beck, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, fordert jetzt eine Änderung. Auch das neue Gesetz zur Hasskriminalität geht ihm nicht weit genug.
Tagesspiegel
Bürger_innen in Greifswald demonstrieren gegen flüchtlingsfeindliche Hetze der NPD
Im Vorfeld der Kreistagssitzung in Greifswald haben am Nachmittag rund 70 Menschen vor der Greifswalder Stadthalle gegen die Hetze der NPD demonstriert. Fast immer, wenn der Kreistag von Vorpommern-Greifswald in der Greifswalder Stadthalle tagt, gibt es im Vorfeld eine Mahnwache, deren Teilnehmer gegen die Rechtsextremen im Kreistag demonstrieren. Dieses Mal richtete sich ihr Protest, zu dem das Bündnis "Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt" eingeladen hatte, vor allem gegen einen Antrag der NPD-Fraktion, der Stimmung gegen Asylbewerber macht.
Nordkurier
Auf der Tagesordnung steht heute ein offen rassistischer Antrag der NPD, der die Anstellung von Integrationslotsen verhindern will. In dem Antrag heißt es unter anderem, dass das Asylverfahren nicht dazu da sei, Asylbewerber zu integrieren, sondern zur Prüfung von Asylanträgen und zur zügigen Abschiebung von abgelehnten Personen.
Webmoritz
Wie Rechtsextreme eine CSU-Facebook-Gruppe unterwanderten
Facebook-Gruppen der CSU in Bayern gibt es sehr viele. Allein in Würzburg gibt es nahezu ein Dutzend. Eine von ihnen, in denen unter anderen Europaministerin Beate Merk und die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär Mitglied waren, wurde Ende Juni von Rechtsextremen „gekapert“ - durch eine Unachtsamkeit des Administrators. Anstatt aber die Gruppe zurückzuerobern, flüchteten die CSU- und CDU-Mitglieder. Jetzt haben unter dem Deckmantel der Unionsparteien dubiose Gestalten freie Hand für Austausch und Verabredungen. Von außen sieht man das nicht, die Gruppe hat den Status „geschlossen“.
Nordbayerischer Kurier
Disability Pride in New York: "Behindert und stolz"
Bei New Yorks erster Disability Pride haben am Sonntag Tausende Menschen für die Rechte von Behinderten demonstriert. An der Parade durch Manhattan beteiligten sich zahlreiche Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte mit Blindenhunden und Eltern mit ihren behinderten Kindern. Die Parade stand unter dem Motto "Inklusion, Bewusstsein, Sichtbarkeit".
Thurgauer Zeitung
Alternative Nachrichten
Anwältin über Homophobie in Afrika: „Ich muss ihre Schutzmauer sein“
Alice Nkom kämpft in Kamerun für die Rechte Homosexueller. Ein Gespräch über ihre Gegner, Ehe für alle und Erwartungen an den Westen.
taz
Nemi El-Hassan: „Humor bringt Menschen zusammen“
Mit Scharfsinn gegen die IS-Verführer: Auf ihrem neuen Youtube-Kanal macht sich Studentin und Poetry-Slammerin Nemi El-Hassan über den „Islamischen Staat“ lustig. ZiSH hat mit der Berlinerin über Rassismus und guten Humor gesprochen.
Seit einigen Tagen machst du dich jetzt auf deinem neuen Youtube-Kanal „Datteltäter“ über die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) lustig. Der IS rekrutiert auch in Deutschland junge Kämpfer. Gibt es da in deinen Augen keine Grenzen des Humors?
Der IS versucht über die Medien in die ganze Welt Schrecken zu exportieren. Die wissen ganz genau, dass sie Angst verbreiten. Wenn wir in deren Narrativ einfach weitererzählen, sogar deren Material verwenden, dann spielen wir ihnen nur in die Hände. Das muss man versuchen zu brechen, indem man Berichterstattung über den IS anders gestaltet. Aber auch indem man sich über diese Leute lustig macht. Natürlich ist uns bewusst, dass viele Menschen leiden und sterben oder in Gefangenschaft sind und gefoltert werden. Es ist überhaupt nicht unser Anliegen, das kleinzureden. Aber wenn wir zulassen, dass der IS so stark ist und wir Angst vor ihm haben, dann haben wir schon verloren.
HAZ