11.08.2014 ... Presseschau

Nach den Rechten sehen: Jüdischer Friedhof in Sondershausen geschändet +++ In.Bewegung: Weiterer Rechtsrock-Großevent etabliert sich in Thüringen +++ Berlin-Weißensee: Nazis importieren Unruhe.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Jüdischer Friedhof in Sondershausen geschändet

In der Nacht zu Sonntag haben Unbekannte den Jüdischen Friedhof in Sondershausen geschändet. Ein Grabstein sei umgestoßen worden und der Zaun zerstört worden, erklärte Reiner Stranz von der Landespolizeiinspektion Nordhausen (Thüringer Allgemeine).

In.Bewegung: Weiterer Rechtsrock-Großevent etabliert sich in Thüringen

Die rechtsextreme Szene wird es als Erfolg verbuchen. Über 700 Neonazis und Rechtsrock-Fans feierten im thüringischen Sondershausen zu einem halben Dutzend Bands und können sich bereits auf die nächste Großveranstaltung in zwei Wochen freuen (Endstation Rechts).

Berlin-Weißensee: Nazis importieren Unruhe

Die NPD-Proteste gegen eine neue Flüchtlingsunterkunft in Weißensee werden aus anderen Pankower Stadtteilen organisiert, da die Rechten vor Ort zu schwach sind. Grund zur Beruhigung ist das nicht (Neues Deutschland).

Internet-TV sendet subtil rechtsradikales Gedankengut

Mit dem Anstrich eines Jugendsenders geht FSN-TV wöchentlich über das Internet auf Sendung. Auf den ersten Blick scheint der Kanal harmlos zu sein, vor allem weil er ganz banale User-Kommunikation betreibt. Doch hinter dem Sender steht das NPD-Mitglied Patrick Schröder - und der weiß genau, was er dort tut und was er für Ziele mit dem Sender hat (Deutschlandfunk).

NPD-Mitglied im Güstrower Kreistag wegen Diebstahls vor Gericht

Ein Mitglied der NPD-Kreistagsfraktion im Landkreis Rostock muss sich heute vor dem Amtsgericht Güstrow wegen des Verdachts des gemeinschaftlich begangenen Diebstahls verantworten (Focus Online).

Chemnitz: Rechtsextreme auf dem Rückzug

Der Sächsische Verfassungsschutz sieht die rechtsextremistische Szene in Chemnitz auf dem Rückzug. Wie aus dem aktuellen Lagebericht des Landesamtes für die Stadt hervorgeht, gehören annähernd noch 150 bis 200 Personen in der Stadt rechtsextremen Gruppierungen an. Im sachsenweiten Vergleich liegt Chemnitz damit im mittleren Bereich. Die Tendenz sei rückläufig, so die Behörde (Freie Presse).

Eberswalde: Rechtsextremismus zurückgedrängt aber nicht aufgelöst

Vor knapp 24 Jahren wurde in Eberswalde der Angolaner Amadeu Antonio bei einem Angriff von Rechtextremen so schwer verletzt, dass er starb. Am Samstag hat in der Stadt ein Bürgerbildungszentrum eröffnet, das seinen Namen trägt. Der Rechtextremismus sei zurückgedrängt worden, sagte Ministerpräsident Woidke, habe sich jedoch nicht in Luft aufgelöst (RBB).

Mehr als 200 Menschen demonstrieren gegen Nazi-Aufmarsch in Sondershausen

Das Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis hatte zu dem Protest unter dem Motto "Wir pfeifen auf Nazis" aufgerufen. Gekommen waren Demonstranten aus Sonderhausen aber auch aus Sangehausen und aus weiteren Teilen Thüringens. "Wir wollen keine Rechten, keine rassistische und keine antisemitische Propaganda", forderte Thüringens Sozialministerium Heike Taubert (SPD) (Thüringer Allgemeine).

Brandenburg: NPD schafft Einzug in den Landtag wohl nicht

Brandenburg hat sich nach Auffassung der Vorstandsvorsitzenden der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, schon früh gegen Rechtsextremismus positioniert. „Brandenburg ist als Bundesland politisch sehr klar gewesen“, sagte Kahane am Freitag. So habe das Land eine Vorreiterrolle bei den mobilen Beratungsteams. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Brandenburg die NPD in den Landtag kommt“, meinte Kahane mit Blick auf die Landtagswahl im September. „Insofern ist es eine erfolgreiche Landespolitik gewesen“ (Berliner Zeitung).

Anschlag auf Synagoge in Wuppertal: Gemeinde unter Schock

"Free Palestine!", rufen Passanten. Vor der Synagoge riecht es nach Benzin und Öl. Der Gaza-Konflikt schwappt nach Wuppertal. Der Anschlag auf ein jüdisches Gotteshaus verstört nicht nur die dortige Gemeinde (Süddeutsche Zeitung).

Großbritannien: UKIP lobt Rhetorik von Adolf Hitler

Ein Europa-Abgeordneter der rechtspopulistischen UKIP hat seine britische Partei mit einem fragwürdigen Hitler-Bezug ins Gerede gebracht. Bill Etheridge habe bei einem Rhetorik-Seminar für junge Parteimitglieder Adolf Hitlers Auftreten bei öffentlichen Reden hervorgehoben und die rhetorischen Tricks des Nationalsozialisten so dargestellt, dass sie als vorbildhaft wahrgenommen werden konnten (Wirtschaftswoche).

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