Flüchtlingsunterkunft in Heidelberg: "“Ich fühle mich hier nicht mehr sicher” +++ Refugees Welcome: Großer Protest gegen Neonazis in Zeiten der Ankunft von Flüchtlingen in Dortmund +++ „Tag der Patrioten": Neonazis klagen gegen Demo-Verbot ++ Bitter: Wer macht die Grenzen mehr zu? AfD und Alfa nutzen das Thema Flüchtlinge zum Hass-Kampf.
Flüchtlingsunterkunft in Heidelberg: "“Ich fühle mich hier nicht mehr sicher”
In Heidelberg wurde jüngst bekannt, dass in der Flüchtlingsunterkunft "Patrick Henry Village" eine Neonazis beim Sicherheitdienst arbeitete. Nun zeigt sich: Er war offenbar nicht allein.
Rheinneckarblog.de
Refugees Welcome: Großer Protest gegen Neonazis in Zeiten der Ankunft von Flüchtlingen in Dortmund
Die Nazis von "Die Rechte" wollten am Montagabend wieder auflaufen, um gegen Flüchtlinge zu demonstrieren, schafften es aber nicht einmal, zum Versammlungort zu kommen. Danke, Dortmund!
Nordstadtblogger.de
Ruhrnachrichten
„Tag der Patrioten": Neonazis klagen gegen Demo-Verbot
Jetzt geht das alte Gerichts-Spiel los: Die Stadt Hamburg verbot den Rechte-Hooligan-Aufmarsch "Tag der Patrioten" am kommenden Samstag, jetzt klagen natürlich die Anmelder - mal sehen, wie es ausgeht. Unser Tipp: Verbot bleibt (vielleicht ist es auch ein Wunsch...)
(mopo)
Bitter: Wer macht die Grenzen mehr zu? AfD und Alfa nutzen das Thema Flüchtlinge zum Hass-Kampf
Ja sicher, sie sind Rechtspopulist_innen, alle beide - trotzdem ist das mangelnde Niveau ganz schön deprimierend: Der Wahlkampf in Rheinland-Pfalz beginnt, und AfD und Alfa buhlen um die gleichen Wähler. Was passiert?
Alfa (neue Lucke-Partei): Nur noch ein Drittel der Flüchtlinge sollen nach Deutschland kommen, Schutzzonen in Bürgerkriegsländern, "Zurückweisung" von Schleuserbooten durch Marineeinheiten (Seeschlacht?), Asylanträge nicht mehr in Europa stellen, sondern in deutschen Auslandsvertretungen und Erstaufnahmezentren in Nordafrika. Alle ohne Pass ablehnen, und bitte keine "Willkommenskultur" - höchstens "Hilfskultur" (Oberpfalznet, Ad-Hoc-News, Die ZEIT).
AfD: Grenzkontrollen wieder einführen, Grenzen für Flüchtlinge dicht machen, Flüchtlinge dürfen in Deutschland keine Anträge mehr stellen, Zahlen sollen die anderen Länder, durch die die Flüchtlinge einreisen (machen sie nicht) (Petry). Asylrecht ganz aussetzen (Gauland) (Hallo? Menschenrechte? Grundlagen der Demokratie?) (tagesschau, Handelsblatt)
Schön auch, was die AfD-Jugend so treibt: Etwa öffentlich von "Hatefucks" mit politischen Gegnerinnen träumen (Ruhrbarone).
Schön demagogisch auch Afd-Europa-Abgeordneten Beatrix von Storch: Die will 1.000 Flüchtlinge im Gebäude des Europaparlaments in Straßburg unterbringen. Dies sei möglich, wenn mit dem „Wanderzirkus“ zwischen Brüssel und Straßburg aufgehört werde. Das EU-Parlament in Straßburg könnte ein „großes Asylbewerberheim“ werden, das dann auch „besser genutzt ist als jetzt“. Es gebe zudem viele weitere Gebäude der EU-Institutionen, die genutzt werden könnten. Eine Umsetzung wäre unmittelbar möglich, „an ihren Taten sollt ihr sie erkennen“, meinte sie (TT).
Flüchtlingsheim in Rottenburg: Flammen rauben Asylbewerbern alles
Die Flammen überraschen sie mitten in der Nacht. Einige der Bewohner der lichterloh brennenden Asylbewerber-Unterkunft in Rottenburg können sich nur mit einem Sprung aus dem Fenster retten. Papiere, Handys, die wenigen Habseligkeiten - alles ist weg. Die Bewohner_innen sind erneut traumatisiert. Die Polizei ermittelt die Brandursache - ausschließen kann sie nichts.
Stuttgarter Zeitung
Facebook: Meinungsfreiheit über alles
Facebook Deutschland lud zum Pressetermin und erklärte dort unter anderem, man wolle rechtsextreme Hass-Postings nicht löschen, weil man sonst Angst habe, die Leute würden dann zu Gewalt auf der Straße greifen, wenn man ihnen ihren Kommunikationskanal wegnähme. Das deprimiert uns besonders, weil wir seit Jahren mit Facebook zusammenarbeiten, sie uns aber offenbar nicht zuhören (wollen? können?). Also, nochmal: Das Gegenteil in der Fall. Leute üben Gewalt aus, weil sie sich auf Facebook dazu verabreden können. Ihnen den Kommunikationskanal zu schließen und sie wieder in die (miese) Selbstorganisation zu zwingen, wäre praktisch hilfreich und gesellschaftlich sinnvoll. Nun, Facebook will dem aber offenbar lieber eine Plattform bieten.
Tagesspiegel
Süddeutsche Zeitung
Frei.Wild: "Wir bereuen unseren Schritt nicht"
Auch wenn Frei.Wild bisher immer eher unehrlich wirkten, wenn sie sich "gegen Rechts" positionierten: Diesmal haben sie eine sehr deutliche Distanzierung von Flüchtlingshetze und Rassismus herausgegeben, die auch wenig Uminterpretationen zulässt (und entsprechend auch die Fans empört). Das, müssen dann selbst wir mal sagen, ist gut (stol.it, längeres Interview-Video dazu bei Aspekte).
Entsetzen in Thüringen über Brandanschlag in Rockensußra
Ein Feuer zerstörte in Rockensußra (Kyffhäuserkreis) die Dachstühle von drei leer stehenden Gebäuden, in den Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Die Feuer brachen zeitgleich aus, so dass Spekulationen über Zufälle diesmal entfallen. Thüringens Politik ist entsetzt.
Thüringer Allgemeine
Die neuen Feierabendterroristen
Rassismus ist kein rein ostdeutsches Phänomen. Aber während Anschläge im Westen konspirativ verlaufen, gibt es im Osten mehr Täter und Dabeisteher.
ZEIT online
Umgang mit Hass-Kommentaren: "Counter Speech": Argumente gegen Rechts
Darüber berichtet tagesschau.de und empfiehlt - Belltower.news :)
Das haben Sie schon gewusst, deshalb sind sie schon hier, oder?
Tagesschau.de
„Flüchtlinge fressen deutsche Kinder" und „wunderbare N****"
Was macht man, wenn im Alltag die schlimmsten Kommentare auf einen Zukommen - oder der "wunderbare N****"? Vice.com hat Experten befragt, die gute Hinweise geben: Ruhig bleiben, Nachfragen, Argumente anbringen - und wenn nix mehr hilft, klare Kante zeigen. Ja.
Prozessbeginn: „Skinheads Osterzgebirge“ zündeten schon 2014 künftige Aslyunterkunft an
Bevor "besorgte Bürger_innen" begannen, Brandsätze in künftige Asylunterkünfte zu werfen, mussten das noch "richtige" Nazis machen. Drei, die sich "Skinheads Osterzgebirge (SOE)" nannten und unter anderem im Juni 2014 Molotow-Cocktails auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Bahrathal warfen, stehen ab heute in Pirna vor Gericht (BILD).
Pegida nimmt den Betrieb wieder auf
Pegidas besorgte Rassist_innen haben ja tatsächlich Sommerpause gemacht (ist einem bei den ganzen anderen besorgten Rassist_innen gar nicht aufgefallen), jetzt laufen sie wieder jeden Montag durch Dresden. Diesmal waren es etwas 4.000 Pegidas, die Lutz Bachmann und Co. zuhörten.
Sächsische Zeitung
"Bärgida" in Berlin ist den Sommer über durchgelaufen und macht weiter: 100 am Montag.
Tagesspiegel
Gedenken an Neonazi-Opfer Beer in Amberg
Vor 20 Jahren starb Klaus Peter Beer, weil es zwei betrunkene Neonazis störte, dass er schwul war.
BR
Katja Riemann: "Wir dürfen die Straße nicht den Nazis überlassen"
Schauspielerin Katja Riemann soll eigentlich ihren neuen Film promoten, spricht aber lieber darüber, warum sie wichtig findet, dass wir etwas für Flüchtinge und gegen Rassismus machen. Well done! (Welt)
Was heißt „Attitüde“? #AktionArschloch und die Folgen
"Alles muss man Dir erklären, weil Du wirklich gar nichts weißt. Höchstwahrscheinlich nicht einmal, was Attitüde heißt." Seit "Schrei nach Liebe" von Die Ärzte durch die "#AktionArschloch" wieder in den Charts ist, wird Attitüde so viel gegoogelt wie selten zuvor. Hahaha.
noz.de