Nach den Rechten sehen: Überfall von Rechtsextremen in NRW: Polizei schont erneut Nazis +++ Berlin: Rentner bei antisemitischem Übergriff verletzt +++ Neumünster: Erneuter Anschlag auf Parteibüro der Linken.
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Überfall von Rechtsextremen in NRW: Polizei schont erneut Nazis
Rechte in Aachen zeigen den Hitlergruß und überfallen eine Kneipe. Die Beamten schreiten nicht ein – wie schon nach der Kommunalwahl in Dortmund (taz).
Berlin: Rentner bei antisemitischem Übergriff verletzt
Am Montagnachmittag ist ein 67-jähriger Mann im Tiergarten von zwei Männern bei einem antisemitischen Übergriff mehrfach getreten und ins Gesicht geschlagen worden (Tagesspiegel).
Neumünster: Erneuter Anschlag auf Parteibüro der Linken
Links-Partei im Visier - In Neumünster ist zum fünften Mal das Parteibüro der Linken attackiert worden. Die Partei vermutet die Täter in der rechtsextremen Szene (taz).
Kelsterbach: Polizei nimmt pöbelnden Bahnreisenden fest
Beamte der Polizeistation Kelsterbach nahmen am Sonntagnachmittag (06.07.) einen 30 Jahre alten Mann am Bahnhof fest. Der Festnahme ging eine körperliche Auseinandersetzung in der S-Bahn der Linie 9 voraus. Nach Zeugenaussagen soll der Kelsterbacher den Mitarbeiter der DB Sicherheit rassistisch beleidigt haben (Echo online).
Frankfurt: Neonazis gegen Anne Frank
Die Bildungsstätte Anne Frank am Dornbusch ist am Wochenende zum wiederholten Mal ins Visier mutmaßlicher Neonazis geraten. Bislang unbekannte Täter beschmierten die Fassade mit rechtsradikalen Parolen und Symbolen (Frankfurter Neue Presse).
Hamm: Christian Worch bleibt Vorsitzender der Neonazi-Partei „Die Rechte“
Beim Bundesparteitag am Samstag in Hamm stimmten nach Angaben der „Rechten“ 91 Prozent der anwesenden Mitglieder für eine zweite Amtsperiode von Worch. Einen Gegenkandidaten hatte er nicht. Vor dem Parteitag soll Worch in internen Mails seine Amtsmüdigkeit signalisiert haben – er sei allerdings zu einer erneuten Kandidatur bereit, falls sich kein anderer Kandidat finden lasse (Blick nach Rechts).
Gewalt gegen Flüchtlinge: Mindestens ein Anschlag pro Woche
Fast täglich protestieren Menschen, mindestens wöchentlich kommt es zu Übergriffen: Wie sehr die Stimmung gegen Flüchtlinge in Deutschland zugenommen hat, belegen nun Zahlen von Pro Asyl und der Amadeu Antonio Stiftung. Menschenrechtler berichten von fast 200 Kundgebungen und Übergriffen seit Jahresbeginn (Neues Deutschland).
NSU-Morde: Kiesewetters letzter Heimatbesuch
Am Wochenende bevor sie erschossen wurde, besuchte Polizistin Michèle Kiesewetter ihre Mutter – und traf den Bruder eines Neonazis. Opferanwalt Mehmet Daimagüler nennt ihren Fall den „geheimnisvollsten Mord der Serie“ (Stuttgarter Nachrichten).
Hatten Rocker aus Thüringen Kontakt zum NSU?
Ein Kronzeuge aus den Reihen der "Bandidos" erzählte der Polizei, dass es 2006 ein Zusammentreffen zwischen ihm und Beate Zschäpe gegeben haben soll (Thüringer Allgemeine).
Sächsische NPD pumpt Mitglieder für Wahlkampf an
300.000 Euro – so hoch ist der geplante Etat der NPD für die sächsische Landtagswahl am 31. August. Derzeit scheinen die Planungen allerdings eine Deckungslücke aufzuweisen. Auf ihrer Webseite bittet die NPD um Spenden und „verzinste Darlehen“. Zusätzlich werden „Heimattreue Wahlkämpfer“ gesucht. Die acht Abgeordneten sollen sich sogar privat verschuldet haben (Endstation Rechts).
Ludwigshafen: Stadträte protestieren gegen NPD-Mitglied
Im Mai haben die Ludwigshafener auch ein Mitglied der rechtsextremen Partei NPD in den Stadtrat gewählt. Gestern trat das Gremium erstmals zusammen - und unterbrach prompt seine Sitzung, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren (SWR).
Asylrecht: Das Signal von Kreuzberg
Die Flüchtlinge in Berlin sind dem Westen aufs Dach gestiegen. Ihre Botschaft: Wir brauchen ein besseres Asylrecht (Frankfurter Rundschau).
Düsseldorf: Traum von Europa endet auf dem Amt
Die Mitarbeiter des Bundesamts für Migration entscheiden über Schicksal und Existenz von Asylbewerbern. Angesichts ihrer Not ist diese Arbeit ein Balanceakt zwischen Bürokratie und Mitgefühl. Die meisten werden zurückgeschickt (Rheinische Post).
Projekt soll Asylbewerber schneller in den Arbeitsmarkt bringen
Deutschland arbeitet an einem Programm, um Asylbewerber bereits in der vorgeschriebenen Wartezeit von neun Monaten auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Derzeit laufe dazu ein Modellversuch in den sechs Städten Augsburg, Bremen, Dresden, Freiburg, Hamburg und Köln, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf die Bundesagentur für Arbeit (BA) (FAZ).
München: „Juden zwischen den Fronten“ - Neue Weltkriegs-Ausstellung
Das Jüdische Museum in München zeigt ab Dienstag die Ausstellung „Krieg! Juden zwischen den Fronten 1914 - 1918“. Sie stellt die 96 000 jüdischen Deutschen in den Mittelpunkt, die als Soldaten für Deutschland in den Krieg gezogen waren. Anhand von Einzelschicksalen, Tagebucheinträgen, Fotos und persönlichen Gegenständen beschreibt die Ausstellung den Alltag deutscher Juden im Krieg und den Antisemitismus im Kaiserreich (Focus online).