06.10.2015 ... Presseschau

Brandstiftung in Flüchtlingsunterkunft in Altena: Polizei ermittelt +++ Angriff auf Hausprojekt in Dresden-Übigau +++ Thüringen: Toter nach Brand in Flüchtlingsheim in Saalfeld gefunden - Tatumstände noch unklar +++ Zwei Drittel der Ostdeutschen gegen Flüchtlingspolitik der Kanzlerin + 9.000 bei Pegida Dresden.

Brandstiftung in Flüchtlingsunterkunft in Altena: Polizei ermittelt

Das Feuer in einer Unterkunft für Flüchtlinge im sauerländischen Altena soll absichtlich gelegt worden sein. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben vom Montag wegen Brandstiftung. Unbekannte sollen am Samstag auf dem Dachboden des Wohnhauses Brandbeschleuniger an zwei Stellen benutzt haben. Besuchern fiel der Qualmgeruch auf, als sie die gerade in Altena eingetroffenen Flüchtlinge begrüßen wollten. Die sieben syrischen Asylsuchenden waren erst am Freitag in das Wohnhaus eingezogen. 
T-Online-News

Angriff auf Hausprojekt in Dresden-Übigau

Am Sonntagabend kam es im Stadtteil Übigau zu einem Angriff auf ein alternatives Wohnprojekt in der Overbeckstraße. Nach Darstellung von Bewohnerinnen und Bewohnern hatte gegen 20 Uhr eine Gruppe von etwa 10 vermummten Personen versucht, das Projekt anzugreifen. Nachdem einer der Angreifer auf das Grundstück gelangte, beschädigte er einen der Briefkästen des Hauses. Als jedoch Personen aus dem Haus die Gruppe bemerkten, flüchteten die Angreifer. Da sich etliche der in dem Hausprojekt wohnenden Menschen für Geflüchtete einsetzen und sich in der Öffentlichkeit immer wieder gegen Rassismus ausgesprochen haben, kam es seit der Blockade einer Turnhalle in der Thäterstraße zu offenen Anfeindungen und Provokationen. Statt den im Stadtteil ankommenden Geflüchteten mit Abwehr zu begegnen, will sich das Wohnprojekt dafür einsetzen, dass sich die Menschen in der neuen Umgebung zurechtfinden und akzeptiert fühlen. Am Rande der Blockade war es in den letzten Tagen nicht nur zu Drohungen gegenüber anwesenden Journalisten sondern auch gegen Menschen gekommen, die Kritik an der Versammlung übten. Auch vor dem nicht weit davon entfernten Haus sei es währenddessen immer wieder zu Provokationen gekommen. Eine der Bewohnerinnen erklärte: „Wir sehen die erhöhte Aufmerksamkeit auf das Haus und den Angriff im direkten Zusammenhang mit der Präsenz von Neonazis und Rassisten an der Turnhalle. Entgegen der Behauptung der Blockierenden, es würde sich um eine friedliche Anwohnerversammlung handeln, werden von dort aus Andersdenkende bedroht und eingeschüchtert.“
ADDN

Thüringen: Toter nach Brand in Flüchtlingsheim in Saalfeld gefunden - Tatumstände noch unklar

Feuerwehrleute haben bei einem Einsatz in einem Heim für Asylbewerber in Thüringen eine Männerleiche entdeckt. Brand- und Todesursache sind noch unklar. Nach Angaben einer Polizeisprecherin in Saalfeld handelt es sich vermutlich um einen 29-Jährigen aus Eritrea. Bislang gebe es keine Hinweise auf einen Brandanschlag, sagte die Sprecherin weiter. Wie der Flüchtling genau starb, war noch offen.
Tagesspiegel

Zwei Drittel der Ostdeutschen gegen Flüchtlingspolitik der Kanzlerin + 9000 bei Pegida Dresden

Am Montag kamen in Dresden etwa 9000 Menschen zur Pegida-Demo. In Ostdeutschland sind laut einer Umfrage 69 Prozent gegen die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel.
Tagesspiegel

"Weiblich, sexy, rechtsextrem": Mit der Mutti-Masche die Demokratie unterwandern

Sie geben sich harmlos, freundlich, bürgernah: Rechte Frauen unterwandern die Demokratie mit der Mutti-Masche. Sie platzieren ihre Ideologie als Erzieherin, Kommunalpolitikerin oder "nette Mutter von nebenan". Interview mut Regisseurin Caterina Woj, die sie beobachtet hat. Video hier in der ARD Mediathek.
WDR

Pegida-Demos in München: Verfassungsschutz verteidigt sich

Nach Angaben des Innenministeriums wird Pegida München nicht vom Verfassungsschutz beobachtet. Der verteidigt sich jetzt gegen Kritik. Extremisten unter den Pegida-Demonstranten habe man durchaus im Auge.
Merkur
Süddeutsche.de

Skurriler Auftritt bei Legida in Leipzig – lautstarker Gegenprotest

Legida ist am Montagabend zum 22. Mal durch Leipzig marschiert. Neben lautstarkem Protest von Gegendemonstranten ernteten die Rechtspopulisten auch von Grünen-Chef Cem Özdemir harsche Kritik. Auf der Legida-Bühne kam es zu einer skurrilen Aufführung. Eine schwarz gekleidete Frau mit Flügeln mimte offenbar eine auferstandene Jüdin aus der Funkenburgstraße. Ihre These: Muslime kämen als Wiedergutmachung für den Holocaust ins Land, dies sei antisemitisch. Der Sinn der Aufführung erschloss sich selbst Legida-Sympathisanten kaum. Auf der Facebook-Seite der Islamgegner schrieben Nutzer Kommentare wie „Das kann man sich nicht antun -.- Wasn heute los...?!“ oder „Ist das euer Ernst mit dieser Frau?“ Legida hatte es als „etwas zum Nachdenken auf der Bühne“ angekündigt.
LVZ

Bürgerwehr gegen Flüchtlinge: Neonazis spielen Blockwarte

In Schwanewede patroullieren Bürger durch den Ort, um Flüchtlinge abzuschrecken. Angeführt werden sie vom Sänger einer Neonazi-Band.
taz

"Unsere Heimat ist das Dritte Reich"

Die ARD-Themenwoche befasst sich in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt "Heimat". Für Rechtsextreme ist Heimat ein Kampf- und Schlüsselbegriff. Fremde haben in ihrer Ideologie keinen Platz. In Mecklenburg-Vorpommern versuchen Neonazis, "rassenreine" Siedlungen zu etablieren.
NDR

Rostock: AfD meldet erste Demonstration in M-V an

Im Zuge der „Herbstoffensive“ will die AfD nun auch in Mecklenburg-Vorpommern auf die Straße. Am 17. Oktober soll es die erste Demonstration der AfD in dem Bundesland geben, Thema: „Asylchaos“.
Endstation rechts

Weinheim: Protest gegen NPD-Parteitag am 21. und 22. November

Wenn die rechtsextreme NPD am 21. und 22. November ihren Bundesparteitag in der Stadthalle Weinheim abhält, dann wird sich ein anderes Bild bieten als ein Jahr zuvor. Damals demonstrierten knapp 400 Menschen vor den Toren der Stadthalle gegen das Treffen der Partei, dieses Jahr werden es wohl mehr sein. Seit Wochen und Monaten organisieren Initiativen und Bündnisse den friedlichen Protest, in Weinheim direkt sind es die beiden Bündnisse „Weinheim bleibt bunt“ und „Weinheim gegen rechts“ sowie die Initiative „Nazifreies Weinheim“.
Weinheimer Nachrichten

"Bericht aus Berlin": Kanzlerin in Tschador erzürnt die Zuschauer

"Was geschieht mit unseren Werten?", fragt die ARD alarmiert im "Bericht aus Berlin" - und zeigt eine Angela Merkel im Tschador - umgeben von Minaretten. Der Sound des Beitrags erinnert arg an Pegida - und erhitzt die Gemüter.
Stern.de
Huffington Post

Prozess nach Messerstichen vor Wuppertaler Autonomen-Zentrum

Nach einer lebensgefährlichen Messerattacke vor dem Autonomen Zentrum in Wuppertal stehen seit Montag drei Männer vor dem dortigen Landgericht. Der 25 Jahre alte Hauptangeklagte soll ein 53-jähriges Opfer aus der linksautonomen Szene am Eingang des Zentrums mit acht Messerstichen in den Rücken beinahe umgebracht haben.
Welt

Berlin / Brandenburg: Rechter Flop zur deutschen Einheit

Mehrere extrem rechte Gruppen haben am Wochenende in Berlin und Brandenburg versucht, um Aufmerksamkeit zu buhlen. Durch Gegenproteste und geringen Teilnehmerzahlen liefen die Aktionen weitestgehend ins Leere.
Blick nach rechts

Was machte Percy Hofen alias "Dr. Alfons Proebstl" bei Pegida?

mopo24.de berichtet: Das ist echte Realsatire! Über Monate hatte PEGIDA-Chef Lutz Bachmann (42) einen Mann besonders ins Herz geschlossen: Dr. Alfons Proebstl! Am 6. April 2015 war der rechte Redner Gast auf der 22. PEGIDA-Veranstaltung, worauf Bachmann sichtlich stolz war. Diese "Kunstfigur" (immer mit Gummimaske) wetterte und hetzte gegen Flüchtlinge, Asylpolitik, Freihandelsabkommen und "Gender-Irrsinn"... Seitdem postet PEGIDA jede "Äußerung" dieses umstrittenen "Doktors", der bei Youtube bis zu letzt 88 Sendungen hochgeladen hatte. mmer wieder wurde gerätselt, wer der Mann in Wahrheit sei. Nun ist es raus: Wie die Augsburger Allgemeine schreibt, handelt es sich dabei um den früheren (Achtung, das ist besonders spitzfindig) Big Brother-Moderator Percy Hoven (50). Damit konfrontiert, gibt Hoven unumwunden zu: „Ich bin enttarnt, damit bin ich raus!“ Im Fazit soll nun alles „reine, wenn auch böse Satire“ gewesen sein. Laut Augsburger Allgemeine teilt er später in einer schriftlichen Stellungnahme mit: „Ich distanziere mich ausdrücklich von dem Vorwurf der rechten Meinungsmache. Die Inhalte der Kunstfigur entsprechen in keinster Weise meiner persönlichen Überzeugung.“ Und der Auftritt bei PEGIDA? „Das war ein großer Fehler, den ich zutiefst bedaure und gerne rückgängig machen würde, wenn ich könnte.“ 
Wir sagen: Naja...
Mopo24.de

Die Antifa hat eine AfD-Demonstration in Wuppertal gekapert

Eigentlich wollte die AfD-Vorsitzende Frauke Petry ihren Wuppertaler Anhängern am Sonntag in einem griechischen Restaurant etwas über Asyl- und Innenpolitik erzählen. Bereits mehrere Tage vorher wurde allerdings auf dem linksradikalen Onlineportal „Indymedia Linksunten" dazu aufgerufen, dem Wirt mitzuteilen, wer da seine Räume gemietet hat. Scheinbar haben das einige getan: Einen Tag vor der Veranstaltung stand die AfD ohne Räumlichkeiten da. Auch andere Gastwirte wollten die rechte Kleinpartei offenbar nicht in ihren Kneipen und Restaurants haben. Zur Demo gab es eine lustige Gegenstrategie: Die AfD-Demo wurde komplett umstellt, so dass schließlich sogar das Front-Transparent der AfD von einem Antifa-Front-Transparent "Deutsche Zustände aufmischen" verdeckt war.
Vice.com

Hajo Funke: Siegeszug der Rechtspopulisten? "Stay cool!"

Der Extremismusforscher Hajo Funke glaubt nicht, dass die Flüchtlingsdebatte automatisch Rechtspopulisten stärkt – falls die Politik entschlossen handelt.
Wirtschaftswoche

Auch in Sachsen: Fußball Ja, Rassismus Nein

Auch kleine Vereine haben leidenschaftliche Fans. Die Fans des SV Jöhstadt engagieren sich gegen Rassismus. Das ist nicht immer einfach.
Sächsische Zeitung

Deutschland ist keine nationalistische Kleingartenanlage

Wie wir aus eigener, oft schmerzlicher Erfahrung wissen, gibt es keinen Algorithmus für die Liebe. Wer warum wen liebt und ob diese Liebe hält, lässt sich einfach nicht errechnen. Bestenfalls zeigen Statistiken, also Erfahrungswerte, die einfach nur zusammengezählt werden, wie wahrscheinlich es ist, die Liebe des Lebens zu finden und dann auch zu behalten. Man kann ein derart komplexes Gefühl einfach nicht ausrechnen. Ebenso ist es mit dem Hass. 
Mut-gegen-rechte-gewalt.de

Bürgerbündnis plant Aktionen gegen rechten Aufmarsch in Weimar

Mit einem Sondertreffen reagiert das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) morgen auf die Anmeldung rechtsextremer Veranstaltungen in Weimar. Nach Angaben des BgR wollen Rechte am Montag der kommenden Woche, dem 12. Oktober in Weimar sowohl einen Stand aufbauen als auch eine Demonstration durchführen, teilte das Bündnis in einer Presseinformation mit. Stellvertretender Anmelder sei ein Neonazi aus Tannroda.
TLZ

Thüringen: Mobit-Chef lehnt Dokumentationszentrum gegen Rechtsextremismus ab

Gegen die Einrichtung eines Thüringer Dokumentationszentrums gegen Rechtsextremismus gibt es Widerstand. Eine solche Einrichtung könnte bestehende Strukturen im Kampf gegen Neonazis gefährden, sagt der Vorsitzende des Vereins Mobit, Sandro Witt.  „Ich sehe schon, dass das im Zweifelsfall in Konkurrenz zu Mobit steht.“ Mobit berät über ein mobiles Projekt unter anderem Schulen seit Jahren im Umgang mit rechtsextremem Gedankengut und gilt als eine der profiliertesten Akteure im Kampf gegen Rechts im Freistaat. Er sehe deshalb im Zusammenhang mit den Plänen der Linken „großen Diskussionsbedarf, aber auch die Möglichkeit sich zu einigen“, sagt Witt. Statt mit dem Dokumentationszentrum eine neue Struktur zu schaffen, schlägt Witt vor, die Kompetenzen von Mobit zu stärken.
TA

Neonazis wollen wieder in Wunsiedel demonstrieren

Norman Kempken meldet eine Versammlung mit 100 Teilnehmern für den 14. November beim Landratsamt an. Er organisiert seit Jahren die Aufmärsche der Rechten in Wunsiedel.
Frankenpost

So kam es zum Blitzurteil gegen den Flüchtlings-Hetzer

Andy P. postete auf Facebook fremdenfeindliche Hass-Kommentare und drohte damit, ein Flüchtlingsheim anzuzünden. Noch am selben Tag wurde er festgenommen, einen Tag später verurteilt - so kam es zu dem Blitz-Urteil.
Stern.de

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